Gary erblickte am 9. Mai 1963 als Gary Edward Daniels in England (London, andere Quellen nennen ein Städtchen namens Surrey) das Licht der Welt. Schon als kleiner Junge erwies er sich als großer Fan der Martial Arts Ikone Bruce Lee und versuchte sich seinem Vorbild entsprechend in den verschiedensten Kampfsportarten. In der Folge wurde er mit 16 zum Schwarzgurtträger im Tae Kwon Do.

Aufgrund erster Turniererfolge in England beschloss er, seine Fähigkeiten in Wettkämpfen im Ausland zu erproben. Dementsprechend reiste er 1980 nach Florida und stellte sich diversen Herausforderungen. So wurde er beispielsweise zum WKBA Kickboxing Champion und kämpfte in der Liga PKA (Professional Karate Association), wo er die Lightheavyweight Kickboxing Championship gewann. Heute beherrscht er Mongolian Kung Fu, Tae Kwon Do, Kickboxen, Aikido, Taijutsu, Wong Ka Kune Kung Fu und Muay Thai.

Als er sich aus dem aktiven Wettkampfgeschehen zurückzog, tat er dies ungeschlagen und hatte dank seiner Fähigkeiten und seiner sympathischen Ausstrahlung längst verschiedene Filmproduzenten auf sich aufmerksam gemacht, was sich in Kleinstparts unter anderem in der Hitserie Miami Vice niederschlug. Gary hatte Blut geleckt und wandte sich den Philippinen zu, wo er billigste Karate Flicks abdrehte, was zum Grundstein seiner folgenden Karriere im Actionbereich werden sollte. Immerhin entdeckte Daniels hier, dass er die Verknüpfung aus Film und Kampfsport über alles liebte. Als erster echter Durchbruch gilt sein Engagement in dem überkandidelten Jackie Chan Vehikel City Hunter (1993).

Zum wichtigsten Grundstein seiner Karriere wurden diverse Engagements für das ehemalige B-Movie-Label P.M., für welches er seine besten und – im Videothekenbereich – erfolgreichsten Filme ablieferte. Genannt seien stellvertretend Rage (1996), White Tiger (1996) und Recoil (1998). Der Name Daniels bzw. sein Spitzname aus dieser Periode (Dangerman) stand zu seinen Hochzeiten schlicht und ergreifend für Qualität. Gary Daniels arbeitete laut eigenen Aussagen gerne für dieses Studio, da er hier immer die volle Kontrolle über seine Kampfszenen hatte und sie nach seinem Gutdünken gestalten konnte. Dies war ungemein wichtig, da sich Daniels in seinen Filmen niemals auf einen seiner Stile festlegen lassen wollte, sondern am liebsten Mischformen aus allen Kampfsportarten, die er beherrschte, einsetzte. Leider schloss P.M. nach seinem Kracher Cold Harvest (unter der Regie der neuen B-Filmhoffnung Isaac Florentine) seine Tore und seltsamerweise bekam Gary danach kaum noch einen Fuß auf den Boden. Es folgten diverse – teils extrem unbefriedigende - Rollen in Nu Image Filmen, die an Daniels Substanz nagten, zumal auch der Erfolg weitgehend ausblieb. Zwar gelangen ihm mit Fatal Blade (2001) und Diamond cut Diamond (2001) noch einmal Achtungserfolge, doch Gary hatte das Gefühl, dass es Zeit für eine Pause war.

2004/2005 reüssierte er mit den Lundgren und Seagal Vehikeln Retrograde und Submerged, in denen er zum einen in einer Kleinstrolle verheizt wurde (Submerged) und zum anderen nichts von seinen Fähigkeiten in den Film einbringen durfte (Retrograde). In Folge dessen äußerte Daniels häufiger Rückzugsüberlegungen, ist derzeit aber – glücklicherweise – noch aktiv, wie Filme wie Vengeance of Cleopatra Wong, The Rogue, Cold Earth oder Reptilicant belegen. Inwiefern es Gary gelingen wird, in den derzeit etwas unfeinen Zeiten für ehemalige Videothekenstars, an ehemalige Blütezeiten anzuschließen, steht derzeit leider noch in den Sternen.

Gary lebt heute in Tustin (Kalifornien) mit seiner Ehefrau Mericine (die er bei den Dreharbeiten seiner ersten filmischen Gehversuche auf den Philippinen kennen gelernt hatte) und den 5 gemeinsamen Kindern, von denen er eines nach seiner Rolle in Fist of the North Star Kenshiro nannte. Seine anderen Kinder tragen die Namen Mailee (die einzige Tochter), Shane, Samjai sowie Koji