Am 26. April 1963 erblickte einer der größten Stars des asiatischen Actionkinos in Peking das Licht der Welt: Nachdem Bruce Lees Tod eine gewaltige darstellerische Lücke hinterlassen und Jackie Chan sich als humoristische Variante etabliert hatte, sollte Jet Li zum größten Martial-Arts-Held der 90er-Jahre avancieren.
Li begann Wu Shu im Alter von acht Jahren und errang zwischen 1974 und 1979 fünfmal in Folge den chinesischen Meistertitel, ehe er 1982 sein Filmdebüt im Kampfkunst-Streifen „Shaolin – Kloster der Rächer“ hinlegte. Auch in den Fortsetzungen „Shaolin – Kinder der Rache“ und „Die Macht der Shaolin“ spielte Li mit und präsentierte 1986 mit „Final Fight“ aka „Born to Defend“ seine erste und bislang auch einzige Regiearbeit.
Seinen Durchbruch
feierte Li schließlich 1991 an der Seite von Rosamund Kwan, und Yuen Biao
als Hauptdarsteller von Tsui Harks epischem Actionhit „Once Upon A Time
in China“, der das Genre des Kostümeastern furios reanimierte und
bis 1997 fünf Sequels nach sich zog. In drei davon war auch Li wieder mit
von der Partie.
Von nun an ging es für Li rapide bergauf: Er agierte in Ching Siu-Tungs „China Swordsman“, arbeitete mit Corey Yuen (u. a.„Der Vollstrecker“ + Sequel „Iron Tiger“), Yuen Wo Ping („Tai-Chi“) und Daniel Lees („Black Mask“) zusammen, war in „Fist of Legend“, dem Remake des Bruce-Lee-Klassikers „Todesgrüße aus Shanghai“ zu sehen, zu dem sein 2006er Werk „Fearless“ ein Prequel bilden sollte und verabschiedete sich 1998 mit dem Hitman-Thriller „Contract Killer“ wie viele seiner Kollegen nach Hollywood.
Im gleichen Jahr, in dem Jackie Chan im Buddymovie-Hit „Rush Hour“ in den USA reüssierte, gab auch Li seinen überzeugenden Einstand in der Traumfabrik: Als Schurke Wah Sing Ku durfte er im vierten Teil von Richard Donners legendärer „Lethal Weapon“-Reihe Mel Gibson und Danny Glover das Leben schwer machen. Es folgten der unterhaltsame Hip-Hop-Actioner „Romeo Must Die“ unter der Regie von Andrzew Bartkowiak, der den Auftakt für eine lose Parallelen aufweisende Quasireihe bildete, die der Regisseur mit dem Seagal-Vehikel „Exit Wounds“ und 2003 „Born 2 Die“ fortführte, wo auch Li wieder mit an Bord war. Zuvor hatte er im Sci-Fi-Kracher „The One“ von „Final Destination“-Regisseur James Wong gegen sein Ich aus einer Parallelwelt gekämpft und war für „Kiss of the Dragon“ und „Hero“ auch abseits von Hollywood zugange gewesen: „Kiss of the Dragon“ produzierte der französische Hitlieferant Luc Besson, für Zhang Yimous Kostümspektaktel „Hero“, den damals teuersten chinesischen Film aller Zeiten, kehrte er in seine Heimat zurück.
Mit „Unleashed – Entfesselt“ aka „Danny the Dog“ wirkte er 2005 ein zweites Mal in einer französischen Produktion mit: „Transporter“-Regisseur Louis Letterier stand dafür als Martial-Arts-Choreograf HK-Maestro Yuen-Wo Ping zur Seite, der auch für die Fights des nächsten Li-Films verantwortlich zeichnete: Mit dem famosen Historienepos „Fearless“, das die Vorgeschichte zu seinem 90er-Hit „Fist of Legend“ erzählt, verabschiedete sich der Star mehr als würdig angeblich aus dem Genre des historischen Kostümeastern. Angeblich deshalb, weil er 2008 erneut in einem solchen zu sehen sein wird: „The Forbidden Kingdom“ stellt seine erste Kooperation mit Legende Jackie Chan dar, der sich in Hollywood alles in allem weit mehr unter Wert verkauft hat als Li. Ein weiteres Duell mit einem Actionstar steht ebenfalls in den Startlöchern: In „War“ aka „Rogue Assassin“ tritt Li gegen „Transporter“-Star Jason Statham an.
Jet Li hat vier
ältere Geschwister, zwei Brüder und zwei Schwestern, und war zweimal
verheiratet: Von Huang Chiu Yan, die er am Set von „Shaolin Temple 2“
kennengelernt hatte, hat er zwei Töchter, mit Nina Chi Li eine weitere,
die am 19. April 2000 zur Welt kam. Die Rolle des Li Mu Bai in Ang Lees Actionhit
„Tiger & Dragon“ lehnte Li ab, weil er seiner Frau versprochen
hatte, während der Schwangerschaft keine Filme zu drehen. 2004 befand sich
Li während des Tsunamis im Indischen Ozean auf einer Insel der Malediven
mit seiner Tochter im Urlaub und entging nur knapp der Katastrophe.
1979 | Shaolin - Kloster der Rächer |
1983 | Shaolin - Kinder der Rache |
1986 | Macht der Shaolin, Die |
Zhong hua ying xiong (Born to Defend) auch Regie | |
1987 | This Is Kung Fu |
1988 | Defector - Karate-Kickboxer |
Dragons of the Orient | |
1989 | The Master |
1991 | China Swordsman |
Once Upon a Time in China | |
1992 | Once upon a Time in China II |
1993 | Once Upon a Time in China III |
Der Vollstrecker | |
Iron Tiger | |
Tai Chi | |
Kung Fu Cult Master, The | |
Claws of Steel | |
1994 | Bodyguard von Peking |
Master der Shaolin | |
Shaolin Kung Fu | |
Fist of Legend | |
1995 | My Father is a Hero |
Total Risk | |
1996 | Schrift des Todes |
Black Mask | |
1997 | Once upon a Time in China and America |
1998 | Contract Killer - Im Auftrag des Todes |
Lethal Weapon 4 | |
2000 | Romeo Must Die |
2001 | Kiss of the Dragon |
The One | |
2002 | Hero |
2003 | Born 2 Die |
2005 | Unleashed - Entfesselt |
2006 | Fearless |
2007 | War |
2008 | The Forbidden Kingdom |
Die Mumie - Das Grabmal des Drachenkaisers |