Wesley Snipes wurde am 31.Juli 1962 in Orlando (Florida, USA) geboren, wuchs aber in der New Yorker Bronx auf, wo er sich schon früh dafür entschied, später in musikalischen Theaterstücken mitwirken zu wollen – um dieses Ziel zu erreichen, schrieb er sich an der „High School for the Performing Arts“ (bekannt geworden durch den 1980er Film „Fame“) ein. Noch vor seinem Abschluss ließ sich seine Mutter jedoch von ihrem damaligen Ehemann scheiden und zog mit Wesley nach Orlando, wo er nach seiner Schulgraduierung erst einmal in kleinen lokalen Musical- und Theateraufführungen auftrat, bevor er an der „State University of New York College at Purchase“ 1985 den Titel „Bachelor of Fine Arts“ erwarb.

Während einer Aufführung wurde er schließlich von einem Agenten entdeckt, der ihm eine Rolle in der Goldie Hawn Komödie „Wildcats“ (´86) beschaffte. Im folgenden Jahr trat er als Gangleader “Mini Max” in Michael Jacksons von Martin Scorsese inszenierten „Bad”-Musikvideo auf (in der gekürzten TV-Fassung ist er aber normalerweise nicht zu sehen, sondern nur in der 16-minütigen Vollversion). 1989 gelang ihm an der Seite von Charlie Sheen mit der Baseball-Komödie „die Indianer von Cleveland“ ein erster Kassenschlager. In der Folgezeit spielte er eine Vielzahl Rollen in unterschiedlichen Genres, wie etwa Dramen („Waterdance“), Thriller („King of NY“) oder Komödien („white Men can´t jump“), doch vor allem galt Wesley als großer Hoffnungsträger der afroamerikanischen Minderheit jener Branche – hauptsächlich aufgrund seiner Zusammenarbeit mit Spike Lee (zB „Jungle Fever“) und Mario van Peebles („New Jack City“).

Dank seiner physischen Präsenz und Fähigkeiten, avancierte Snipes in den 90ern mit Werken wie „Passenger 57“, „Demolition Man“ oder „Drop Zone“ schnell zu einem der größten Sterne an Hollywoods Actionhimmel. 1998 gelang ihm mit der Titelrolle in der Comicverfilmung „Blade“ ein weiterer großer internationaler Erfolg, doch bereits zu dem Zeitpunkt deutete sich allmählich an, dass sein Bestreben, auch weiterhin in kleineren Produktionen mitzuwirken (zB „Boiling Point“), nicht automatisch ebenfalls von Erfolg gekrönt sein würde. Nach einigen Flops („Art of War“) und TV- sowie „Direct to Video“-Produktionen („Futureworld“), gelang ihm nur noch mit „Blade 2“ ein erneuter kommerzieller Hit. Besonders seit dem enttäuschenden Abschneiden der zweiten Fortsetzung jener Reihe, scheint sich Snipes nun ausschließlich mit kostengünstig produzieren „DTV“-Actionstreifen („Unstoppable“, „Marksman“ etc) über Wasser zu halten, was sich in absehbarer Zukunft auch nicht ändern dürfte – zumal er sich nach diversen Streitereien den Ruf als „schwierig“ eingefangen hat … beispielsweise durch Verärgerung über die Tragweite seiner Rolle in „Blade 3“ oder die öffentliche Aussage, dass er wütend auf Regisseur John Singleton sei, da dieser ihm nicht die Hauptrolle in „Shaft“ gegeben hat (sinngemäß: „Der Film hätte mit mir locker mehr als das Doppelte eingespielt!“).

Wesley, ein leidenschaftlicher Musikliebhaber mit großer Privatsammlung, beherrscht verschiedene Kampftechniken (Träger des schwarzen Gürtels in Karate („5th Degree“) und Experte der brasilianischen Kampftanz-Form Capoeira), besitzt eine eigene Produktionsfirma („Amen Ra“) und ist seit 2001 mit der koreanischen Malerin Nikki Park verheiratet (seine zweite Ehe), mit welcher er zwei Kinder hat (plus ein Sohn seiner ersten Frau). 1990 listete man ihn als einer der 12 hoffnungsvollsten Schauspieler (in John Willis' Screen World, Vol. 42), ein Jahr später wählte ihn das „People“-Magazin unter die 50 attraktivsten Menschen der Welt. Bei den Anschlägen des 11.Septembers wurde sein Appartement in NY vollkommen zerstört – er selbst befand sich zu der Zeit gerade einige Blocks entfernt im Gym, wo er zufällig/glücklicherweise aufgehalten wurde. Als filmisches Markenzeichen kann man seine Angewohnheit bezeichnen, in vielen seiner Werke aus Sun Tzus „the Art of War“ zu zitieren, welches allgemein als die beste Quelle militärischer Strategien (für Training und Einsatz) gilt.

 

1986 Wildcats
  Streets of Gold
1987  Critical Condition
  Bad (Michael Jackson Video)
1988  Vietnam War Story II
1989  Major League
1990 H.E.L.P.
  King of New York
  Mo´ Better Blues
1991  New Jack City
  Jungle Fever
1992 the Waterdance
  White Men can't jump
  Passagier 57
1993   Boiling Point
  Rising Sun
  Demolition Man
1994 Sugar Hill
  Drop Zone
1995   Happily Ever After: Fairy Tales for every Child
  To Wong Foo: thanks for everything, Julie Newmar
  Waiting to exhale
  Money Train
1996   America´s Dream
  The Fan
1997 Murder at 1600
  One Night Stand
1998  U.S. Marshals
  Down in the Delta
  Blade
  Futuresport
2000  Art of War
  Disappearing Acts
2002 Liberty stands still
  ZigZag
  Blade 2
  Undisputed
2004 Unstoppable
  Blade: Trinity
2005  7 Seconds
  The Marksman
  Chaos
2006 Razor´s Edge
  The Detonator
  Hard Luck
2007  The Contractor
  Gallowwalker