Joe – Die Rache ist sein
Originaltitel: Joe
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2013
Regie: David Gordon Green
Darsteller: Nicolas Cage, Tye Sheridan, Heather Kafka, Sue Rock, Ronnie Gene Blevins, Robert Johnson, Adriene Mishler, Trevante Rhodes, Brenda Isaacs Booth, Erin Elizabeth Reed u.a.
Nicolas Cage läuft in dieser dramatischen Geschichte über drei Männer, deren Lebenswege sich auf verhängnisvolle Art und Weise kreuzen, zu alter Form auf und spielt sich neben hochtalentierten Laien- und Profischauspielern die Seele aus dem Leib.
Zur "Joe – Die Rache ist sein" Kritik
In diesem Sinne:
freeman
Joe – Die Rache ist sein
Richtig toller und intensiver Film. In der ersten Filmhälfte fand ich einzelne Szenen noch etwas mühsam und nervig, doch mit jeder Minute wird der Film besser. Die Ausleuchtung hätte in manchen Szenen auch leicht besser sein können, aber ansonsten war ich sehr begeistert. Die Leistungen der Darsteller sind sehr gut und der atmosphärische Soundtrack ist mal richtig gut.
- LivingDead
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Der reißerische Titelzusatz „Die Rache ist sein“ deutet schon einmal hervorragend an, was der Film NICHT ist. Zwar mag Nic Cage in jüngster Vergangenheit wohl eher durch mittelprächtige Actionausflüge in tiefste B-Gefilde von sich reden gemacht haben, doch besteht nunmehr die Gefahr, dass kleine Perlen wie diese schnell in der Versenkung verschwinden. Und damit täte man diesem reinrassigen Drama, in dem Cage zu fast vergessener Oscar-Höchstform aufläuft, schlichtweg unrecht. Die einfache Geschichte ist ein Aufhänger für ein intensives soziales Abbild eines Amerikas, wie man es in Filmen nur selten zu Gesicht bekommt. Die soziale Unterschicht, zu der auch der titelgebende Joe gehört, lebt hier von Tag zu Tag, von der Hand in den Mund, und ist darauf reduziert, worauf es im Leben wirklich ankommt. Die Authentizität, von der der Film lebt, wird vor allem dadurch generiert, dass Regisseur David Gordon Green (ja genau, der Regisseur, der auch für die Brachial-Komödien wie „Ananas Express“ verantwortlich ist) seine Darsteller oft minutenlang improvisieren lässt und eine Hauptrolle tatsächlich mit einem Bettler besetzte (der leider kurz nach der Filmpremiere auf den Straßen verstarb). So sollte man diesen Film auf jeden Fall im O-Ton sehen, da die Wirkung jener Szenen ansonsten schnell verpuffen würde.
Mit freundlichem Gruß
LivingDead
LivingDead
Vier Stühle, eine Meinung:
Nachdem er sich jahrelang nur komödiantischen Stoffen widmete, knüpft David Gordon Green mit „Joe“ wieder an sein letztes reines Drama „Undertow“ (2004) an. Nicolas Cage verhilft er zu einer bemerkenswerten Leistung in einer äußerst anspruchsvollen Rolle. Der längst ins B-Fach abgerutschte Schauspieler muss sich einmal nicht zu Overacting-Höhen aufschwingen, weil der Film, in dem er mitspielt, auch ohne solche Maßnahmen ein sehenswerter ist – insbesondere mit Jungstar Tye Sheridan an der Seite, der Cage durchaus das Wasser reichen kann.
Ansonsten verströmt „Joe“ viel Non-Hollywood-Authentizität. Nicht nur, weil er sich an realistische Themen heranwagt (und diese auf moralische Werte ummünzt), sondern vor allem, weil viele Nebenrollen mit Laien aus dem texanischen Umland besetzt wurden – inklusive Gary Poulter, der nicht nur einen Alkoholkranken spielte, sondern im wahren Leben selbst ein solcher war, bis er kurz nach den Dreharbeiten tot aufgefunden wurde. Es muss ein Risiko für Green gewesen sein, die Rolle so zu besetzen, doch von seiner ersten Szene bis zur letzten ist Poulter ein darstellerischer Hauptgewinn für den Film, denn unvorhersehbarer kann man Alkoholismus nicht auf die Leinwand bringen.
Die einfache Handlung scheut nicht vor Metaphern zurück, um ihre Geschichte mit poetischem Ausgang zu erzählen, und doch mutet sie knallhart und realistisch an, fesselnd über die gesamte Laufzeit.
Nachdem er sich jahrelang nur komödiantischen Stoffen widmete, knüpft David Gordon Green mit „Joe“ wieder an sein letztes reines Drama „Undertow“ (2004) an. Nicolas Cage verhilft er zu einer bemerkenswerten Leistung in einer äußerst anspruchsvollen Rolle. Der längst ins B-Fach abgerutschte Schauspieler muss sich einmal nicht zu Overacting-Höhen aufschwingen, weil der Film, in dem er mitspielt, auch ohne solche Maßnahmen ein sehenswerter ist – insbesondere mit Jungstar Tye Sheridan an der Seite, der Cage durchaus das Wasser reichen kann.
Ansonsten verströmt „Joe“ viel Non-Hollywood-Authentizität. Nicht nur, weil er sich an realistische Themen heranwagt (und diese auf moralische Werte ummünzt), sondern vor allem, weil viele Nebenrollen mit Laien aus dem texanischen Umland besetzt wurden – inklusive Gary Poulter, der nicht nur einen Alkoholkranken spielte, sondern im wahren Leben selbst ein solcher war, bis er kurz nach den Dreharbeiten tot aufgefunden wurde. Es muss ein Risiko für Green gewesen sein, die Rolle so zu besetzen, doch von seiner ersten Szene bis zur letzten ist Poulter ein darstellerischer Hauptgewinn für den Film, denn unvorhersehbarer kann man Alkoholismus nicht auf die Leinwand bringen.
Die einfache Handlung scheut nicht vor Metaphern zurück, um ihre Geschichte mit poetischem Ausgang zu erzählen, und doch mutet sie knallhart und realistisch an, fesselnd über die gesamte Laufzeit.
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