Filmtagebuch: Vince

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Beitrag von LivingDead » 20.05.2007, 19:25

Hm, "Walk the Line" dürfte mir wohl gefallen. Im Gegensatz zum Vince bin ich nämlich ein großer Freund von Biopics... Und wenn er vom Vince schon 6 Punkte bekommt, dann stehen 10 Punkte ja fast nix im Wege... :wink: :lol:
Mit freundlichem Gruß
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Beitrag von freeman » 20.05.2007, 21:18

Nuja, Walk the Line hat imo das größte Problem dahingehend, dass er einen (jedenfalls mich) nieso wirklich packen konnte. Keine Ahnung, vielleicht habe ich auch schon zu viele Biopics dieses Anschnittes gesehen. Selbstzerstörerischer "Held", der den Drogen anheim fällt und von einer guten Seele gerettet wird ... Keine Ahnung, war mir alles zu banal. Die Musiknummern haben Flair, keine Frage aber der Rest hängt teils gewaltig in den Seilen ... Und Whitterspoon Fan werd ich auch nie ...

In diesem Sinne:
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Beitrag von Vince » 20.05.2007, 21:57

Genau das ist es! "Ray" war absolut identisch dahingehend, hat mir dann aber doch noch nen Tick besser gefallen, weil zum einen Jamie Foxx einfach besser war und zum anderen zeigte man sich etwas kreativer, wie zB. diese Sache, als Ray plötzlich Wasser am Boden spürt.
Und es ist einfach nix außer ne filmische Huldigung, und sowas kann ich einfach nicht besonders gut ab. Persönlichkeiten in den Himel zu hieven ist mir einfach zuwider, und wenn man ein Biopic macht, sollte man darüber hinaus auch noch etwas zu sagen haben... wie eben in "Capote", wo es nicht nur um den Schriftsteller ging, sondern eigentlich um eine viel größere Sache.

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Beitrag von Joker6686 » 20.05.2007, 22:31

Kann den Vince verstehen, aber als Johnny Cash Fan ist dieser Film für mich deutlich stärker, vorallem wenn man die Biographie kennt, da einem in dem Film viele kleine Details ins Auge fallen, die der Durchschnittsgucker eben nicht sieht, weil er sich mit dem Phänomen Cash vielleicht nicht so befasst hat. Ich sehe Phoenix sogar ziemlich stark, da er den Spagat zwischen Ausnahmetalent und völlig verkorkster Gestalt perfekt meistert. Durch die tolle Besetzung der Nebenrollen und der relativ stringent durchgezogenen Story ein wirklich toller Film, der vielleicht an einigen Stellen zu lang ist. Schade fand ich vorallem, dass der Film sich zu lange in einer Zeiteben aufhält, man hätte locker ne halbe Stunde weniger davon machen können und dafür lieber Cash als Alten Mann zeigen sollen.

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Beitrag von Vince » 20.05.2007, 23:04

Kann ich natürlich auch verstehen - wenn ein Film über eine Persönlichkeit gedreht würde, die mir am Herzen liegt, würde ich da auch mit meinem eigenen Grundsatz zu kämpfen haben und vermutlich die Subjektivität gewinnen lassen, sprich ein megafettes Huldigungsreview schreiben.
Zum Glück liegt mir niemand am Herzen. :lol:

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Beitrag von freeman » 21.05.2007, 17:38

Vince hat geschrieben:Zum Glück liegt mir niemand am Herzen. :lol:
Ich ooch nüsch? :(

In diesem Sinne:
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Beitrag von Vince » 21.05.2007, 17:44

freeman hat geschrieben:
Vince hat geschrieben:Zum Glück liegt mir niemand am Herzen. :lol:
Ich ooch nüsch? :(
Och Schnubbi. :wink:

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Beitrag von freeman » 21.05.2007, 17:46

:oops: :oops: :oops:

Kihi ...

In diesem Sinne:
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Beitrag von Vince » 22.05.2007, 14:04

Beim Sterben ist jeder der Erste
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Sehr realistisch gehaltener Hillbilly-Thriller mit einer bodenständigen, nichtsdestotrotz intensiven und einfallsreichen Inszenierung. Der Thrill kommt hier auf ganz leisen Sohlen und gewinnt seine Durchschlagskraft durch die sich fast beiläufig entwickelnde Geschichte, in deren Verlauf die Gefahr lange Zeit nicht erkannt wird. Im Gegenteil, zusammen mit den Hillbillies wird zunächst noch fröhlich Banjo gespielt, bis es in die bergige Waldlandschaft geht und man ein eklatantes Zusammentreffen hat.
Es wird nichts künstlich dramatisiert durch Score oder Schnittmontage, wodurch dem naturalistischen Werk eine grauenerregende Normalität zu eigen wird, die für eine bizarre Stimmung sorgt. Damals unverbrauchte Gesichter wie Jon Voight und Burt Reynolds zeigen sich schauspielerisch wie physisch topfit, krackseln über Berg und Tal und zeigen inmitten ihrer Anstrengung ehrlich wirkende Emotionen, die dem Zusammenspiel mit den Gegenspielern (bei denen es sich laut imdb um echte Bewohner der Umgebung handelt) eine konkurrenzlose Authentizität verleiht. Ein beeindruckendes Werk mit einem unübersehbaren Einfluß auf den Thriller und Horrorfilm der Folgezeit.
:liquid8:

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Beitrag von Joker6686 » 22.05.2007, 14:28

Joa auch son Klassiker, stemm doch nen Review Vince ;)

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Beitrag von jack warrior » 22.05.2007, 14:33

mich anschliesen an joker. ja mach doch ne review *g

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Beitrag von Vince » 26.05.2007, 20:44

Wie ihr euch sicher schon gedacht habt, hats zum Review nicht gereicht. :wink:
Imo passt der aber auch nicht so gut hier rein, weil er eher fürs Horrorgenre prägend war als fürs Actiongenre (und das, obwohl er selbst kein Horrorfilm ist).

So, bei mir hat sich auch wieder einiges angesammelt:

Razorback - Kampfkoloss der Hölle
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Ging auf jeden Fall in Ordnung. Sehenswert ist vor allem das durchs australische Outback entstehende Flair, das ihm letztendlich seine Individualität verleiht und damit von anderen Tierhorrorfilmen abnabelt - und das ist in diesem Haifischbecken von Subgenre ja ziemlich wichtig. Erwähnt sei dabei noch, dass das Flair durch die hundsmiserable Synchro der Hillbillies ziemlich versaut wird, deswegen sollte man wohl eher die Originaltonspur einschalten.
Russell Mulcahy geht überraschend ernst an die Sache heran, nachdem der Prolog noch etwas over the top ist (da fällt gleich ein komplettes Haus ineinander, weil es dem Schwein im Weg stand), und so lassen sich gewisse Parallelen zum jüngsten "Frankenfish" ziehen - ein sich vordergründig trashig anhörender Plot, der aber erstaunlich gut echten Horror beschwört, ohne natürlich auf die notwendige Ironie zu verzichten.
Die Inszenierung ist gut, denn es gibt einfallsreiche Szenenübergänge, die die vielen verschiedenen Seiten der australischen Weiten werden sehr schön eingefangen und das Tier selbst wird effektiv nach alter Schule inszeniert - zeige immer nur Ausschnitte des Ganzen.
Auf manchen Ebenen hätte man sich prägnantere Szenen gewünscht, irgendwas, das durch (Fun-)Splatter oder interessante Konstellation länger im Gedächtnis bliebe. Die Gefahr hätte einfach präsenter sein müssen. So muss die schöne Landschaft und das gar nicht lächerliche Schwein für die Erinnerungswürdigkeit sorgen.
:liquid6:

Dark Water
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Recht atmosphärisches und sehr schön gefilmtes Remake, das aber erwartungsgemäß dem japanischen Original nicht das Wasser reichen kann ( ;) ). Schuld ist der biedere Aufbau, der sich voll und ganz auf den Dramapart konzentriert, um hier und da ein paar sinnlose und wenig originelle Schocks einzustreuen. Lobenswert sind dabei die erkennbaren Ambitionen, eigene Wege zu gehen, aber warum dann überhaupt die Horror-Atmosphäre, wenn es am Ende doch alles nur auf die Dramaspur hinausläuft?
Dass zumindest der funktioniert, ist der ausgezeichnet spielenden Jennifer Connely zu verdanken; aber auch die anderen Darsteller agieren stark, obwohl mir der Sinn von Tim Roths Rolle ein wenig entgangen ist.
:liquid6:

Jackass - The Movie
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Untergang des Abendlandes oder tollkühne Auslotung der Grenzen der Unterhaltung? Definitiv beides, aber manchmal kann man den Untergang auch mit Humor nehmen. Das Prinzip der Jackass-Crew ist bekannt: Man soll als Zuschauer über die Selbstmalträtierung lachen, die man sich selbst nie zutrauen würde - Schadenfreude pur, und das klappt, weil man weiß, die Jungs machen das freiwillig. Ein zugegeben absolut niveauloses, aber mit einer fast hundertprozentigen Trefferquote gesegnetes Bündel von Stunts und Gags, denen man mit Abscheu, Unverständnis und Staunen zuschaut, aber eben auch mit totaler Faszination. Und nach jedem Gag möchte man den Kopf schütteln und den Idioten auf der Leinwand zurufen: "Jackass!"
Der Film ist nichts weiter als eine verlängerte Episode der regulären TV-Serie - abgesehen von einem Pro- und Epilog, der hochwertiger gefilmt und hier auch im Voraus choreografiert ist und damit die "Intention" von Knoxville & Co., falls sowas existiert, gut zusammenfasst.
:liquid6:

Jackass 2
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Größer, lauter, dümmer, ekliger und krasser in jeder Hinsicht, aber kein neues Konzept. Reicht das?
Hier: Ja.
Tatsächlich setzt "Jackass 2" keinerlei neue Facetten, aber er übertrifft den Vorgänger nochmals in jeder abartigen Hinsicht. Szenen wie "Haiköder" (mit aufgespießter Wange!), "Pferdesperma trinken" oder "Blutegel in Augapfel" sind so unglaublich, dass man es kaum glauben mag, und die Terroristen-Episode kratzt ganz heftig an den Grenzen des guten Geschmacks - bricht die zweifelhafte Pointe aber wieder mit einem harmlosen Ekelgag runter, der hier fast erleichternd ist und als Pointe wunderbar funktioniert.
Als Prolog dient diesmal ein mit "The Call of Ktulu" unterlegtes Szenario, das die EInkaufswagentour deutlich in den Schatten stellt, und am Ende geht es mit einer schräge Musicaleinlage (extra mies gesungen und mit Stunts durchsetzt) in die Vollen. Das bedeutet: Aufwertung.
:liquid7:

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Beitrag von Sir Jay » 26.05.2007, 22:39

gucksu das synchroned oder im o-ton?

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Beitrag von Vince » 27.05.2007, 15:41

Sir Jay hat geschrieben:gucksu das synchroned oder im o-ton?
Jackass selbstverständlich im O-Ton. Hab beim ersten teil aus Gewohnheit zuerst dt. Ton gewählt, aber als das erste Wort ertönte, hab ich schnell umgeschaltet.
Dazu allerdings deutsche Untertitel.

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Beitrag von Sir Jay » 27.05.2007, 16:24

ähnlich gings nem kumpel von mir der prinzipiell eigentlich immer auf deutsch guckt :lol:

nun denn, ohne teil zwei bisher gesehen zu haben, würde ich sagen, dass wenn sich die jackass crew in einem möglichen dritten Teil wieder übertreffen möchte, müssten die wohl körperteile von sich abtrennen :?

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Beitrag von Vince » 27.05.2007, 17:45

Das seh ich auch so Jay, aber wenn du den zweiten noch nicht kennst, muss ich dir sagen: Du hast noch gar nichts gesehen! Im Vergleich mit dem 2. ist der erste nur ein Kindergeburtstag. Besonders, was sich Steve-O so leistet, ist einfach nur derbst...

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Beitrag von Sir Jay » 27.05.2007, 19:41

ehrlich gesagt will ich mir das auch gar nicht so recht antun :lol:

Ich finde die Crew braucht Hilfe....

Aber jetzt wo ich so drüber nachdenke...

wer ist eigentlich verrückter?

Knoxville, der durch ein mäusefallenfeld kriecht, oder jackie chan, der sich 10 meter in die tiefe stürzen lässt??

Wenn man so will, ist (bzw war) chan nicht viel schlauer als diese Bande :lol:

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Beitrag von EatenAlive » 27.05.2007, 21:01

Den zweiten Teil kenn ich auch nicht, aber ich hab mal die Steve O DVD geschaut und nachdem er sich seine Eier an den Oberschenkel getackert hatte, hatte ich Tage lang Phantomschmerzen. :lol:
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"Denn um dem Denken eine Grenze zu ziehen, müßten wir beide Seiten dieser Grenze denken können (wir müßten also denken können, was sich nicht denken läßt"

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Beitrag von Sir Jay » 27.05.2007, 21:03

toll, danke, jetzt hast du mir die ganze story gespoilert :lol:

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Beitrag von Vince » 31.05.2007, 20:36

The Dark
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Genauso konventionell wie sein Titel. John Fawcett inszenierte hier den Querschnitt der letzten Jahre Horrorfilm jenseits der Terror-Welle: Dunkel, mysteriös, geisterhaft, Japan-inspiriert, suspensehaltige Atmosphäre und ein Sean Bean in der Hauptrolle - welcher Film konnte Sean Bean zuletzt eigentlich nicht aufbieten?
Die Konsequenz: Genrekenner werden diese säuberliche Zusammenfassung der letzten Jahre Horrorfilm als Zeitverschwendung erachten, andere könnten ob des schön dunkel gefilmten Waliser Küstenörtchens einen spannenden Filmabend verbringen. Genaugenommen müsste man dafür allerdings in letzter Zeit schon hinter dem Mond gelebt haben - und selbst dann, ich meine, der Mond ist sicherlich auch ein creepy Örtchen...
:liquid5:

Amores Perros - Was ist Liebe?
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Ja, was ist eigentlich Liebe? "Amores Perros" gibt darauf eine so breitgefächerte Antwort, dass sich gewöhnliche Liebesfilme eigentlich in Grund und Boden schämen müssten wegen Volksverarschung. Liebe ist Schmerz, Liebe ist Begehren, Liebe ist ein Kompromiss, Liebe ist Hass, Wut, Zerstörung, gegenseitige Abhängigkeit, Vertrauen, Abwehr und manchmal reicht nur ein physischer Kontakt.
Derer stellt Alejandro González Iñárritu unzählige her, bringt ein Model, einen Hundehalter und die Freundin seines Bruders sowie einen alten Auftragsmörder, der mit seinen wilden Hunden durch die Straßen zieht, in einen direkten Zusammenhang, lässt sich ihre Wege kreuzen. Nicht ganz so verwoben wie in "21 Gramm", aber nochmal einen Tick konsequenter, bodenständiger erzählt, geht die ganze Kraft der Betrachtung darauf hinaus, ein Abstraktum namens "Liebe" zu definieren, das es im Film in keiner einzigen Szene so zu sehen gibt, wie wir es spontan erklären würden. Und dennoch ist jede einzelne Szene gespickt mit Liebe - sie ist nur nicht ganz das, was man im herkömmlichen Sinne darunter verstehen würde.
:liquid8:

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Beitrag von Montana » 31.05.2007, 21:58

hey vince kennst du eigentlich the Machinist? hab mich nähmlich gewunder das dies keiner deiner tips war :D na gut ist auch nicht horror aber der Film ist trotzdem sehr nahe an einem Jacob's ladder :D

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Beitrag von Vince » 31.05.2007, 22:04

Sicher, sicher kenn ich den. Ist ganz gut, hätte ich dir auch empfohlen, wenn ich dran gedacht hätte...

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Beitrag von Vince » 02.06.2007, 11:48

Ab durch die Hecke
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Ach so? Dreamworks kann also doch ein bisschen was im Animationssektor. ;)
Allerdings liegt das vermutlich auch eher an der Comicvorlage, deren gesellschaftskritische Töne die besten Momente in "Ab durch die Hecke" darstellen. Dazwischen hat sich dann doch leider auch wieder einiges an Knuddel-Faktor und Moralkitsch eingeschlichen, der für deftige Abzüge in der B-Note sorgt.
Dennoch, obwohl die Kleintiergemeinschaft sich auf einen schon ausgiebig benutzten Trampelpfad begibt und einmal mehr die Mikroperspektive als beobachtendes Element aus dem Sack holt (vgl. "Findet Nemo", "Ants", "Das große Krabbeln", "Toy Story 1 + 2"), weiß die Produktion mit einer flotten, mitunter actionreichen Inszenierung und recht interessanten Charakteren zu überzeugen.
Als großer Trumpf erweist sich die unbequeme Lage der Gemeinschaft zwischen den Gefahren der Zivilisation (Menschen) und denen des Waldes (Bär); handlungstechnisch ist so jederzeit der Druck zum Agieren gegeben und zielloses Daherlaufen wie bei "Madagascar" hat deswegen gar nicht erst eine Chance. Die Gags zünden nicht alle, aber es werden genug abgefeuert, dass immer mal wieder einer trifft; wenn der Wagen eine Schraube durch die Luft macht und auf das Dach der Hausbesitzerin zusteuert und Hammy winkt der verdutzten Frau lächelnd zu, dann ist das schon ein königlich absurder Moment.
Insofern mal wieder einer der besseren Animationsfilme in einem sich langsam totlaufenden Genrepfad.
:liquid7:

Butterfly Effect 2
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Typisches, kaum sehenswürdiges dtv-Sequel ohne einen Hauch von Originalität. Schlechte Schauspieler mühen sich durch einen Plot, der nicht einmal ansatzweise das Gefühl der Verschachtelung aus dem Vorgänger erreicht und dem es somit auch nicht gelingt zu demonstrieren, dass mit jedem Flashback die Gegenwart nur noch mehr zerstört wird. Die Effekte sind in ihren Auswirkungen kaum der Rede wert, in die Psyche der Hauptfigur wagt man sich für keinen Cent rein - wohlwissend, dass der Darsteller sie auch niemals hätte finden können - und Atmosphäre ist bei dem Treiben schlicht und einfach nicht existent. Wenn man sich nun noch zweckreduzierte Nonsensdialoge eines Teenie-Horrorslashers hinzudenkt, ist die Illusion perfekt. Nur die Klischees sind auch nicht viel schlimmer als im Original.
:liquid3:

Stay
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Inhaltlich ausgelutschter, optisch aber beizeiten sogar innovativer Psychothriller, den man zwar in Windeseile vorhergesagt hat, doch die sehenswerte Inszenierung mit steril eingefangenen Wohnungen, unwirklichen Kulissen, geheimnisvoll agierenden Darstellern und schrägperspektivischen Kamerafahrten lässt darüber zumindest beim ersten Mal noch ganz gut hinwegsehen.
Brillant besetzt mit Ewan McGregor, Ryan Gosling, Naomi Watts und Bob Hoskins, entwickelt sich das übliche Spiel mit einem psychisch kranken Patienten, der seinen Psychiater in die Spirale des Wahnsinns mitnimmt, so dass der bald auch nicht mehr weiß, was wirklich ist und was nicht. Schaut man genau hin, ist man dem Skript leider immer mindestens einen Schritt voraus. Nur ist man darüber nicht etwa glücklich, nein, es nimmt dem prinzipiell vielversprechenden Szenario seinen Reiz. Marc Forsters Werk fehlen die verwirrenden Verästelungen, die den Zuschauer wie etwa in "Jacob's Ladder" auf die falsche Fährte treiben; für seine Ansprüche ist das Skript schlichtweg zu linear. Das Gefühl der Verworrenheit wird in erster Linie durch die ungewöhnliche Kameraführung hervorgerufen.
Allen Unkenrufen zum Trotz ein immer noch sehenswerter Streifen, der unerfahrenen Zuschauern vielleicht ja sogar noch eine Überraschung bieten kann.
:liquid7:

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Beitrag von Vince » 03.06.2007, 14:05

Sky Fighters
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:roll: Herrje, was für ein Müll. Von "Stealth" war ich ganz überrascht ob des Unterhaltungswertes, obwohl man, sobald es auf den Boden ging, ziemlich gelangweilt war. Selbiges gilt in unendlich höherem Maße für "Sky Fighters" - Stinkunsympathische Fliegerhelden gehen in jeder Sekunde auf den Sack, in dem sie ihre hässlichen Bratzengesichter in die Kamera halten. "Stealth" hatte ja wenigstens Jessica Biel und die Starpower von Jamie Foxx (und mit Abstrichen Josh Lucas) - aber hier gibts nur ein paar Durchschnittsschnitten und uncoole Typen.
Der Ansatz, relativ realistisch sein zu wollen, ist der Todesstoß - dafür hängt einfach zu wenig Substanz hinter dem Vehikel. Dann doch lieber ein trashiger Knight Rider der Lüfte, mit dem man seinen unfreiwillig komischen Spaß hat. Und man mag mich einen Heiden nennen, aber selbst die ach so hochgelobten Flugsequenzen haben mich nicht gerade vom Hocker gehauen. Auch hier sehe ich mit meinen Dilettantenaugen "Stealth" vorne.
Kurz gesagt, genau das hier sind die Filme, weswegen mich Flugfilme ebenso anöden wie die weniger ausgeprägte Variante "Bootsfilm" (falls es sowas überhaupt gibt).
:liquid3:

The Cave
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Ständig wird der Vergleich zu "The Descent" gesucht, was in Anbetracht der Thematik und des Zeitraums ja auch naheliegend ist. Ich fühlte mich aber eher in die Mitte der Neunziger zurückversetzt. "The Cave" ist ein knusprig-spaßiger Monsterfilm in der Tradition von "Das Relikt" und "Deep Blue Sea" mit Anleihen bei noch viel, viel mehr Filmen: "Species", "Alien", "Pitch Black" und je nach Szene kommen während des Filmes alle paar Minuten noch weitere Quervergleiche hinzu, ob nun durch Storyähnlichkeiten, Setpieces oder Creature Design.
Alles in allem also ein sehr uneigenständiges, aber nichtsdestotrotz ansehnliches Action-Horror-Gemisch, das folgerichtig gegen die Tiefe der britischen Konkurrenzproduktion nicht antreten kann, auf seine überladene American-Style-Inszenierung aber Laune macht.
:liquid6:

The Quiet Earth - Das letzte Experiment
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Ein meisterhaft erzählter und zugleich weit unter Wert verkaufter Science Fiction-Meilenstein der Achtziger Jahre, der einzig und allein an allzu schlampigen Brüchen mit der Logik krankt, die indes nicht einmal unbedingt notwendig gewesen wären.
Ein letzter Mensch findet sich auf einem leergefegten Planeten wieder. Er geht an eine Tankstelle und findet keinen Kassierer. Draußen wird ihm gewahr, dass kein Mensch auf der Straße ist. Er ruft, macht auf sich aufmerksam. Er schreibt ein großes Plakat mit seiner Adresse. Er beginnt, eine zweite Persönlichkeit zu entwickeln, mit der er sich unterhalten kann. Er zieht sich ein Frauenkleid an und rennt durch ein leeres Stadion. Er bezieht eine Villa und hält am Abend als Gott eine Rede. Beifall, den er selbst mit einer Fernbedienung steuert, ertönt aus montierten Lautsprechern und gibt ein Feedback auf seine Ankündigungen. Dann frühstückt er - und plötzlich steht hinter ihm eine Frau. Die beiden Fremden fallen sich augenblicklich erleichtert in die Arme.
Geoff Murphy zeichnet den Menschen als soziales Wesen, das andere Menschen benötigt, um zu überleben. Mit der Menschheit verschwanden zwar jegliche Regeln und Beschränkungen, doch die neu gewonnene Freiheit kann nicht genossen werden. Es fehlt der Beobachter, jemand, mit dem man das Erlebte teilen kann.
Doch schon mit der Dreierkonstellation - zwei Männchen, ein Weibchen - entwickelt sich wieder das alte menschliche Schema des Konkurrenzdenkens.
Wenn die ein bis drei Menschen durch vereinsamte Straßen irren, spricht die apokalyptische Atmosphäre dem Werk aus jeder Pore, wenngleich der Verfall der Welt ohne Menschen, die sie lenken, noch realistischer hätte dargestellt werden müssen. Dennoch, "The Quiet Earth" ist bei aller Faszination über die Leere der Welt eher ein Film im Diskurs. Durchgehend ist man mit existenziellen Fragen beschäftigt, während man den Darstellern auf Schritt und Tritt folgt: Was, wenn der Partner stirbt und man wieder der einzige Mensch auf der Erde ist? Was, wenn sich die beiden anderen gegen mich verschwören und mich im Stich lassen? Was, wenn wir noch mehr Menschen finden, vielleicht eine Menschengruppe - wie wird sie auf uns reagieren?
Fragen über Fragen, die auch Monate danach noch im Schädel des Zuschauers widerhallen werden und diesen in Sachen Handlungskontinuität vielleicht nicht ganz perfekten Film zu einem kleinen Meisterwerk erheben.
:liquid8: ,5

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Beitrag von John Woo » 03.06.2007, 14:20

Vince, zieh dir lieber mal Flight of Fury rein, da haste wenigstens was zu lachen. :wink:

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Beitrag von freeman » 03.06.2007, 15:29

Sky Fighters ... da hab ich seit Ewigkeiten nen Review in der Mache, bringe es aber einfach net zu Ende ... LOL ... warum auch immer. Er ist halt wirklich so ne Art Porno ... immer wenn die net weiter wissen, gibbet Bilder von über den Wolken ... IMMER ... wo dann auf einmal der Showdown herkommt, wird mir auch auf ewig ein Rätsel bleiben ... wie ein Wolkenfeld ist er auf einmal da, regnet ab und ist weg ... komisch ...

Dennoch rocken die Fliegerszenen schon mächtig gewaltig ...

In diesem Sinne:
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