the Lost Boys (I) + II
Originaltitel: Lost Boys: the Tribe
Herstellungsland: USA / Kanada
Erscheinungsjahr: 2008
Regie: P.J. Pesce
Darsteller: Tad Hilgenbrink, Autumn Reeser, Angus Sutherland, Corey Feldman, Gabrielle Rose, Tom Savini, ...
Trailer:
http://www.imdb.com/video/screenplay/vi4237492505/
Ansprechend besetzt, auf einem inspirierten Drehbuch basierend sowie mit einem klangvollen Soundtrack unterlegt, präsentierte Regisseur Joel Schumacher im Jahre 1987 den Vampirfilm-Fans dieser Welt seinen Beitrag zum betreffenden Blutsauger-Subgenre – nämlich die Horror-Komödie „the Lost Boys“, welche den damaligen Zeitgeist hervorragend einzufangen wusste und (nicht nur deshalb) infolge ihrer Veröffentlichung relativ zügig einen bis heute respektierten Kult-Status erlangte. Auf humorvolle wie clevere Weise vereinte das Werk diverse Leitgedanken einer klassischen „Coming of Age“-Geschichte (wie Liebe, Familie sowie dem Streben nach Eigenständigkeit) mit den verlockend-geheimnisvollen Attributen des Vampirismus – und das lange bevor jene Kreaturen umfassend Einzug in nahezu alle Bereiche der modernen (Mainstream-) Popkultur hielten. Das Ergebnis stellte sich als originell und unterhaltsamen heraus: Ein mustergültiges, zeitgemäßes Produkt der 80er, dessen Wirkung inzwischen allerdings ein ganzes Stück weit nachgelassen hat – in erster Linie aufgrund etlicher (teils gravierender) Veränderungen im umgebenden Kontext (allgemeine Problemfelder persönlicher und gesellschaftlicher Natur, Sehgewohnheiten des Publikums, heutzutage deutlich anders geartete modische und musikalische Trends etc).
Angesichts der gesamten Umstände und Hintergründe schien eine Fortsetzung des Kinohits im Prinzip unausweichlich – entsprechende Meldungen, Ankündigungen und Spekulationen bezüglich eines solchen Projekts kursierten bereits seit Ewigkeiten in verschiedenen Variationen durch die Medien, schienen aber lange keine wirklich konkrete Formen anzunehmen. Obwohl es sogar schon ein fertiges Skript gegeben haben soll, wurde aus dem hoffnungsvoll (oder zumindest nach einem „Guilty Pleasure“) klingenden „the Lost Girls“ leider nichts – und noch unglücklicher mutet die Tatsache an, dass ein von Eric Red („the Hitcher“) im Auftrag Schumachers verfasstes Prequel nie realisiert wurde. Da sich seit Anbruch des neuen Millenniums nun aber bekanntermaßen kostengünstig produzierte, unterm Strich betrachtet jedoch lukrative DTV-Sequels einer unverkennbaren (allerdings beileibe nicht unumstrittenen) Beliebtheit erfreuen, kam es irgendwann dann schließlich so, wie es geradezu kommen musste: 21 Jahre nach dem Original beschert uns „Warner Premiere“ nun also „Lost Boys: the Tribe“ – einer mit einem bescheidenen Budget in kanadischen Landen umgesetzten Kreuzung aus Fortsetzung und (beinahe-) Remake. Was lässt sich dabei auf den ersten Blick erfassen und schonmal vorab anführen? Die Hauptrolle spielt der als „Stifler´s Bruder“ in „American Pie: Band Camp“ bekannt gewordene Tad Hilgenbrink, die „ganz okay“ aussehende Autumn Reeser (aus TV´s „the O.C.“) tritt die Nachfolge von „Eighties-Hottie“ Jami Gertz an, Angus Sutherland, Kiefer´s (aus gutem Grund unbekannter) Halbbruder, mimt den Antagonisten unserer zwei Leads – und inszeniert hat diesen auf einer Vorlage des Skript-Autors Hans Rodionoff („the Skulls 2“) basierenden Streifen P.J. Pesce („Sniper 3“). Ernüchtert? Kann ich verstehen. Und ehe ich es in diesem Zusammenhang vergesse: Man mag es kaum glauben, doch „die beiden Coreys“ (Feldman & Haim) sind tatsächlich (allen Ernstes) erneut mit von der Partie – mehr oder minder jedenfalls…
Chris (Hilgenbrink) und Nicole Emerson (Reeser) haben erst kürzlich ihre Eltern bei einem Verkehrsunfall verloren, was besonders ersteren ziemlich aus der Spur warf, der daraufhin seine Karriere als Profi-Surfer nicht mehr richtig fortführen konnte (oder wollte) und seither überfürsorglich auf seine nur unwesentlich jüngere Schwester aufpasst. Da ihnen anscheinend kaum irgendwelche finanziellen Mittel verblieben sind, ziehen sie nun zu ihrer Tante Jillian (Gabrielle Rose) ins kleine kalifornische Küstenstädtchen Luna Bay, das zufällig für genau jenen Sport bekannt ist, in dem sich Chris bis zuletzt einen solch guten Ruf erworben hatte. Demgemäß erkennt man ihn mehrfach auf der Straße wieder – was ihm allerdings auch nicht hilft, einen Job zu finden, denn (entgegen ihrer Erwartungen) müssen sie auf einmal doch eine nicht unerhebliche Summe an Miete für das leicht heruntergekommene Gästehaus zahlen, in dem Jillian sie wohnen lässt. Im Zuge einer „Alleinzeit zum Nachdenken“ an den abendlichen Docks trifft Chris dann aber „zufällig“ auf Shane (Sutherland), seines Zeichens einer der besten Wellenreiter überhaupt, der sich nach seinem plötzlichen Ausstieg aus der Szene hier ebenso niedergelassen hatte und seither mit seiner Clique für einen Großteil des Vergnügens und der Aufregung im Örtchen sorgt – primär in Gestalt wilder Feten mit coolen Leuten und viel Alkohol, von denen eine jetzt auch unmittelbar ansteht...
Anfangs will Chris gar nicht dorthin, u.a. weil Shane ihm irgendwie merkwürdig vorkommt – aber Nicole fällt inzwischen die Decke sprichwörtlich auf den Kopf und Jillian hat einen DVD-Abend geplant, bei dem „the Goonies“ auf dem Programm steht, also nehmen sie die Einladung schließlich doch noch an und mischen sich unters „attraktive“ Party-Volk. Während sich Chris zu späterer Stunde mit einem heißen Bikini-Babe (Moneca Delain) ablenkt bzw amüsiert, lässt sich Nicole von Shane, zu dem sie sich augenblicklich hingezogen fühlt, die Räumlichkeiten zeigen – bis jene Tour im Schlafzimmer endet und er ihr einen Drink anbietet, welchen sie gern annimmt, der sich aber als sein eigenes Blut herausstellt. Ja, er selbst ist ein Vampir – und weil sie von dem gekostet hat, was da durch seine Adern fließt, wird sie sich nun auch (über die nächsten Tage hinweg) in ein solches „Geschöpf der Nacht“ verwandeln. Schnell realisiert Chris, dass etwas mit ihr nicht (mehr) in Ordnung ist – worum genau es sich dabei allerdings handelt, das erklärt ihm ein just im richtigen Moment auftauchender, sich ihm sogleich (ungemein aussagekräftig) vorstellender junger Mann: „I´m Edgar Frog – Surfboard Shaper and Vampire Hunter!“ Ferner berichtet er ihm davon, dass Nicole´s Verwandlung erst dann abgeschlossen ist, wenn sie einen Menschen eigenständig tötet und sich infolge dessen an jenem nährt. Bis dato ist sie durchaus noch zu retten – man muss dafür „nur“ den Ober-Vampir (also Shane) töten. Entschlossen, Luna Bay ein für alle Mal von dieser Plage zu befreien, treten Chris und Edgar daraufhin zum (hoffentlich) ausschlaggebenden Gefecht an…
„Lost Boys: the Tribe“ markiert den oberflächlich-lieblosen Versuch, für die heutige Zuschauer-Generation einem geschätzten Genre-Vertreter aus den 80ern ohne größeren Aufwand neuen Atem einzuhauchen – nicht die Fans, sondern eindeutig der aus dieser Veröffentlichung zu erwartende Profit stand dabei unübersehbar im Vordergrund der Entscheidung, die Zugkraft des bekannten Namens dafür auszunutzen, leicht und schnell Gewinne zu erzielen sowie simultan auch das Potential einer neuen DTV-Franchise auszuloten. Schreiberling Rodionoff („Saint Sinner“/„Man-Thing“) orientierte sich bei der Konzeption seiner Story relativ eng am Original, weshalb das Ergebnis weitestgehend bloß wie ein „Neuaufguss“ anmutet, der die Geschichte (im Hinblick auf die „Reihe“) weder im nötige Maße voranbringen noch aufs nächste Level heben kann. Trotz einiger ins Auge fallender Unterschiede sowie Verknüpfungen wird die nötige Balance zwischen Eigenständigkeit und Vorgänger-Verbundenheit ständig verfehlt – mal hat man sich zu viele unerklärliche Freiheiten herausgenommen (z.B. die Mythologie der Kreaturen hinsichtlich ihrer Fähigkeiten und Todesarten abgewandelt), mal wurden diverse Dinge nahezu unverändert übernommen, einschließlich etlicher Abläufe und Dialogzeilen (gelegentlich gar beinahe eins zu eins), was deutlich über eine Einstufung als „Hommage“ hinausschießt.
Die Figur des „Edgar Frog“ veranschaulicht genau diese Gegebenheit sehr treffend: Natürlich ist die Freude über ein Wiedersehen mit Corey Feldman („Friday the 13th 4&5“), welcher sich im Übrigen über die Jahre hinweg kaum verändert hat, groß – schließlich gehört der Part sowohl zu den Highlights des ersten Films als auch zu den wenigen Höhepunkten seiner insgesamt eher minder berauschenden Karriere. Leider haben es die Verantwortlichen jedoch versäumt, das Potential seiner Rückkehr genügend auszuschöpfen – statt aufzuzeigen, wie er sich in den vergangenen Jahren weiterentwickelt hat (als Vampir-Jäger sowie Mensch an sich), wird er hier rein als erwachsene Variante seiner Rolle von damals präsentiert: Er lebt zurückgezogen in einem Trailer, holt sich seine Weisheiten noch immer aus Comics, gibt dieselben One-Liner zum besten und hat scheinbar nie eine Evolution in Sachen Klamottenwahl vollzogen. Tarnjacke und Stirnband tragend, erfahren wir, dass er sich online den Titel eines Pfarrers erworben hat und daher Wasser eigenhändig zu weihen vermag – viel mehr an Infos erhält man nicht geboten, von einigen winzigen Details in Nebensätzen mal abgesehen. Diverse Fragen erkeimen, wie warum er zuvor eigentlich nie gegen Shane und seine Weggefährten zu Felde gezogen ist – bleiben letztlich aber unbeantwortet. Unvorteilhaft außerdem, dass er in einer forciert tiefen Tonlage spricht (vgl. Christian Bale in den „Batman“-Streifen) – als Kiddie wollte er auf diese Weise erwachsener rüberkommen, jetzt hingegen wirkt das unnötig und unpassend (obgleich man sich im Verlauf durchaus daran gewöhnt). Feldman´s schauspielerisches Talent ist zwar bis heute nicht erblüht – aber von allen vor der Kamera agierenden Beteiligten hinterlässt er unzweifelhaft den positivsten Eindruck (was eher gegen die anderen als für ihn spricht), schlichtweg weil er mit dem meisten Spaß und Engagement zu Werke gegangen ist, sich selbst (und die komplette Produktion) augenscheinlich nie (zu) ernst genommen hat sowie die amüsantesten Sequenzen und Sprüche für sich verbuchen kann, wie etwa „Your Sister´s a Suck Monkey!“ Köstlich. Nur schade, dass der Film ansonsten viel zu humorlos daherkommt und so nicht einmal eines dieser förderlichen „B-Movie-Trash-Feelings“ heraufbeschwören mag – zumindest nicht in einem zuträglichen Maße.
Während die Vampire in der „87er Version“ einen auf Außenstehende unverkennbar anziehenden Reiz ausübten, welcher u.a. aus ihrer gelebten Unabhängigkeit hervorging, lässt die vorliegende Blutsauger-Generation indessen eine solche Aura vollständig vermissen – und das trotz aller Bemühungen, sie möglichst cool und trendy erscheinen zu lassen. Statt vornehmlich Leder zu tragen und auf Motorrädern die Gegend unsicher zu machen, besteht diese Truppe hier aus pseudo-lässigen Typen, die einen Lifestyle pflegen, welchen (wenn überhaupt) bloß von der Realität noch nicht eingeholte Kids und Jugendliche als „erstrebenswert“ ansehen dürften: Körperlich auf ewig fit und jung, vertreiben sich die Mitglieder der „Tribe“ die Zeit hauptsächlich mit Partys, scharfen Chicks, Bikes, Skateboarden und Surfen – quasi wie Bodhi und seine Adrenalinjunkies in „Point Break“, nur minus Coolness und Charisma. Toll, nicht wahr? Es wird allerdings noch schlimmer: Darüber hinaus zocken sie gern „Gears of War“ per Konsole und spielen sich mit Vorliebe extreme Abwandlungen „Jackass“-artiger „Streiche“, in deren Rahmen sie sich regelmäßig gegenseitig aufspießen oder andere Verletzungen zufügen (schließlich heilen ihre Wunden ja äußerst schnell). Ferner filmen sie ihre Aktionen und laden diese dann ins Internet hoch. Die Idee dahinter ist nicht uninteressant – nur funktioniert sie in dieser Form nicht unbedingt gut und ruft beim Ansehen eher ein Verdrehen der Augen hervor. Warum sollte sich jemand freiwillig diesem unsympathischen Haufen anschließen wollen? Ich weiß es nicht. Stattdessen hofft man, dass ihnen jemand doch bitte recht bald einen Pflock durchs Herz treibt. Angeführt werden sie von Shane, welchen Donald Sutherland´s Sohn Angus („Harold & Kumar escape from Guantanamo Bay“) verkörpert: Pures „Stunt Casting“, zweifellos, das angesichts der schwachen Leistung des Sprosses jener berühmten Familie getrost als „kläglich gescheitert“ eingestuft werden kann. Ausdruckslos und hölzern bringt er seine (zudem unglücklich prominent arrangierten) Momente über die Bühne, murmelt seine Sätze in einer derart monotonen Tonlage vor sich hin, dass man stets die Befürchtung hegen muss, er würde seinen Text nicht mehr auf die Reihe bekommen oder stände kurz vorm Einschlafen, und strahlt dabei absolut nichts Bedrohliches aus – nada, zip, keinen Funken! Die übrigen Mitglieder seiner Clique sind übrigens gar noch blasser ausgefallen, weshalb ich sie an dieser Stelle auch einfach nicht weiter erwähnen will…
Im Kampf um den Preis für die „farbloseste Performance“ dieses Flicks darf man Hauptdarsteller Tad Hilgenbrink („Amusement“) jedoch ebenso nicht außer Acht lassen, denn mit seiner gebotenen Ausdruckskraft, vergleichbar mit der eines grauen Waschlappens, liefert er sich ein heißes „Kopf an Kopf“-Rennen mit Angus, dessen Ausgang wohl rein im Auge des Betrachters liegt. Wenigstens ist Autumn Reeser´s („the Girl next Door“) Darbietung solide und somit zumindest besser als die ihrer männlichen Kollegen (Corey mal ausgenommen). Was ich seltsam fand, war dass Chris und Nicole offensichtlich die Kinder von Star und Michael Emerson (Jami Gertz und Jason Patric im Vorgänger) sind – nur wird das nie irgendwie konkret angesprochen oder bestätigt. Apropos merkwürdig: Im Film stehen sich die beiden Geschwister ziemlich nahe – und zwar einen Tick zu sehr, wenn man mich fragt. Chris behütet sie eng und gelegentlich fast eifersüchtig wirkend – in einer Szene verzichtet er selbst auf Sex mit einem aufreizenden und mehr als willigen Mädel unter der Dusche, um stattdessen nach ihr bzw dem Rechten zu schauen. Creepy, diese inzestuösen Untertöne – aber natürlich weder in einem guten noch atmosphärischen Sinne. Tante Jillian ist dagegen eine dieser stereotypen Charaktere, die man zuvor schon hunderte Male woanders zu sehen erhalten hat, was Gabrielle Rose´s („Beneath“) an sich passable Vorstellung unweigerlich überschattet, und eingangs erhält sogar F/X- Schrägstrich Make-up-Guru Tom Savini („Planet Terror“) einige unterhaltsame Sekunden Screen-Time zugestanden, welche einem die in das Werk gesetzten Hoffnungen in jener Phase des Verlauf noch nicht vollständig rauben – was im Folgenden dann ja allerdings mit zunehmender Geschwindigkeit geschieht…
Regisseur Pesce („From Dusk till Dawn 3“) gelang es nicht, der Produktion eine eigene Handschrift zu verleihen, denn von ihrer Optik und Inszenierung her wirkt sie nicht anders als der Großteil der marktüblichen DTV-Streifen heutzutage – inklusive einiger Sequenzen, denen man die Budget-Limitierungen deutlich anmerkt, sowie der unbeeindruckenden Verwendung verschiedener „flashy“ Stilmittel (á la schnelle Schnittfolgen oder variierende Abspielgeschwindigkeiten). Spannungslos, mit Tempoproblemen behaftet und unaufregend entfalten sich die Geschehnisse – und das trotz zahlreicher Sex- und Gore-Zusätze, welche auffällig vordergründig platziert wurden und nicht nur deshalb dem Geist des Originals völlig widersprechen. Ein Mangel an zur Schau gestellter Haut herrscht jedenfalls nicht vor, etwaige CGI- und Green-Screen-Effekte sind durchschnittlich (at best), die Vampire an sich sehen aus wie ihre „TV-Kollegen“ in Serien wie „Buffy“ oder „Angel“ und sterben nun auf unterschiedliche Weisen (werden zu Stein, explodieren, schmelzen etc). Obgleich es nicht sonderlich viele von ihnen gibt, entpuppen sich die Kills indessen als verhältnismäßig nett und blutig angerichtet – eine Einstellung, in der ein halbnacktes Mädel an einem Geweih aufgespießt ihren Tod findet, ragt da besonders heraus.
Dem enttäuschenden Showdown bzw Finale anschließend, nicht nur da man gegen Ende auf einmal alles sehr zügig und überhastet anmutend abgehandelt hat, wird die Tür zu einem zweiten Sequel gar noch weit aufgestoßen – in erster Linie in Gestalt der im Vorfeld des Projekts bereits so manch eine Schlagzeile einnehmenden Rückkehr eines vertrauten Gesichts: Gerade wenn man glaubt, es überstanden zu haben und die Schluss-Credits schon einige Sekunden lang laufen, wird er nämlich doch noch nachgeschoben, der „heiß erwartete“ Auftritt von Corey Haim („Watchers“), welcher sich als Sam Emerson in mehr als nur einer Hinsicht verändert hat. Haim´s selbstzerstörerischer Lebensstil hat ihn in den vergangenen Jahren schwer gezeichnet und seine Karriere fast vollständig vernichtet – selbst dieser Mini-Dreh lief für ihn katastrophal ab (mal bei Youtube „Lost Boys Set Meltdown“ eingeben). Im Rahmen zweier „Alternative Endings“, welche auf der DVD oder Blu-Ray zu finden sind, taucht übrigens ebenso Jamison Newlander („the Blob“) als Alan Frog erneut auf – allein deshalb sind jene durchaus interessant und sehenswert. Sollten die Inhalte dieser (quasi „externen“) Augenblicke direkt aufgegriffen werden, könnte ein dritter Teil tatsächlich cool ausfallen – aber das hätte man auch sofort in Angriff nehmen können, ganz ohne dieser misslungenen Fortsetzung hier…
Fazit: „Lost Boys: the Tribe“ ist kaum mehr als ein billiges Semi-Remake des Joel Schumacher Kult-Hits aus dem Jahre 1987, das zwar einige Handlungsfäden aktiv fortführt und diverse Verknüpfungen aufweist, im Grunde genommen aber nur dieselbe Geschichte für die heutige Zielgruppe ein weiteres Mal (halbherzig) aufwärmt – bloß ohne jeglicher Form von Nachhaltigkeit, mit weniger Cleverness und Energie, blasseren Persönlichkeiten, schlechteren Darstellern, größeren Plot-Löchern, einer knapp unterdurchschnittlichen Regie-Leistung sowie überwiegend schwächeren Dialogzeilen, denen weitestgehend der zündende Witz fehlt. Kurzum: Ein müder, überflüssiger Aufguss – vergleichbar mit der an einer zentralen Stelle erklingenden (ziemlich lahmen) Coverversion des Songs „Cry Little Sister“…
In Deutschland erscheint der Film am 21.11.2008 von "Warner", uncut mit einer "Keine Jugendfreigabe"-Einstufung - im Ausland ist er bereits seit einiger Zeit zu haben (in den USA aber darauf achten, die "Unrated"-Version zu erwischen!)...
Wer nicht ;-)StS hat geschrieben:Wie in der Kritik ja auch herausgestellt: Ich find den Vorgänger ebenfalls dufte.
Hätte nie gedacht, dass der auch heute noch absolut ordentlich funktioniert. Manche Frisuren sind zwar echt zu derb (auch Haims Vokuhila) aber dennoch sehr erstaunlich ...
In diesem Sinne:
freeman
Ich fand den sehr unterhaltsam.
Klar sind die Hauptdarsteller blass und die Story bloß ein einfallsloser Abklatsch des Originals, aber Optik/Inszenierung sind halbwegs chic, der Soundtrack gut, Tom Savinis Gastauftritt am Anfang rockt, dass Corey Feldman wieder dabei ist, ist schön und viel Gewicht auf Blut, Gewalt und nackten Frauen ist sowieso immer gut. ;-)
Klar sind die Hauptdarsteller blass und die Story bloß ein einfallsloser Abklatsch des Originals, aber Optik/Inszenierung sind halbwegs chic, der Soundtrack gut, Tom Savinis Gastauftritt am Anfang rockt, dass Corey Feldman wieder dabei ist, ist schön und viel Gewicht auf Blut, Gewalt und nackten Frauen ist sowieso immer gut. ;-)
Sehe den ähnlich, gefällt mir nebenbei auch deutlich besser als der Vorgänger, der so unglaublich lauwarm und nebenbei auch ästhetisch abstoßend daherkommt, allerdings auch einen hübschen Soundtrack bereithält.Ed Hunter hat geschrieben:Ich fand den sehr unterhaltsam.
Klar sind die Hauptdarsteller blass und die Story bloß ein einfallsloser Abklatsch des Originals, aber Optik/Inszenierung sind halbwegs chic, der Soundtrack gut, Tom Savinis Gastauftritt am Anfang rockt, dass Corey Feldman wieder dabei ist, ist schön und viel Gewicht auf Blut, Gewalt und nackten Frauen ist sowieso immer gut. ;-)
Hier kann man sich das von Eric Red verfasste Drehbuch des ursprünglich von Schumacher angeregten Sequels/Prequels ansehen bzw. runterladen - die Existenz hab ich ja auch schon in meiner Kritik erwähnt! ;)
http://www.joblo.com/arrow/arrowimages/LB2.pdf
http://www.joblo.com/arrow/arrowimages/LB2.pdf
As you may know before the sucky THE LOST BOYS 2 THE TRIBE polluted DVD shelves, there was a real THE LOST BOYS 2 sequel (well prequel) up in the air called THE LOST BOYS THE BEGINNING, written by ERIC RED from a story by Red and JOEL SHUMACHER (who directed the original).
The script was set in San Francisco at the turn of the century and followed a vampire that hooks up with the five kids who were to become THE LOST BOYS. For reasons unknown, this action packed prequel never got off the ground and its a damn shame being that it is EASILY a MUCH BETTER opus than that stinker THE TRIBE. (joblo.com)
Ajo, also Teil zwei war net ganz meine Baustelle ( 3/10 oder 4/10 ), weswegen ich in Bezug auf Teil 3 eher skeptisch war. So von wegen Gesetz der Serie und so. Doch dann, das "Wunder". Teil drei ist richtig gut geworden! Er konzentriert sich voll und ganz auf Kamerad Edgar Frog, der von Corey Feldman mit unglaublicher Spielfreude gegeben wird und einfach mal der King der Supernerds ist. Dieser soll den Alphavampir meucheln. Der ist im Grunde die einzige Schwäche am Film, handelt es sich hierbei doch (ohne groß zu spoilern) um nen ziemlich charismabefreiten Milchbubi, dem man nie zutrauen würde, ganze Menschenheere zu verführen. Egal, Edgar setzt ihn dank einer jungen Dame auf seine Abschussliste. Diese schreibt normalerweise verkitschte Vampirsuperschnulzen und darf sich immer mal wieder Stephenie Meyers Bashing von Frog anhören. Am Ende springt sie dann im Lara Croft Outfit zwischen Vampiren rum und versöhnt damit nicht nur Edgar. Auf dem Weg dahin passiert zwar nicht viel und dennoch wird man blendend unterhalten. Das liegt vor allem an den zahlreichen Bezugaufnahmen aufs kultige Original (Fotos, Rückblenden, der coolste Song aus dem Original im neuen Gewand) und an einigen wundervoll rührigen Corey Haim Verabschiedungen. So würdevoll wurde wohl kaum ein Star jemals in einem Film verabschiedet. Am Ende gibts nettes, aber nicht übermäßiges Vampirzerlege (die FSK Freigabe gibt die Richtung vor), das wie der Rest stylish und sauber inszeniert wurde und auch einige gute CGI Einlagen um zerbröselnde Vampire im Gepäck hat. Kurzum: Einfach eine sympathische, wirklich runde Sache mit Witz, Charme und sehr feinen Momenten!
In diesem Sinne:
freeman
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freeman
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