Originaltitel: Attack of the Sabretooth
Herstellungsland: Australien, USA
Erscheinungsjahr: 2005
Regie: George Miller
Darsteller: Robert Carradine, Nicholas Bell, Brian Wimmer, Stacy Haiduk, Rawiri Paratene, Susanne Sutchy, Cleopatra Coleman, Amanda Stephens, Natalie Avital, Billy Aaron Brown u.a.
Ein korpulenter Schwarzer macht bei seiner Patrouille auf einer Südseeinsel sein wohlverdientes Mittagspäuschen. Dabei geht es ihm nicht darum, eine Butterstolle zu verdrücken, nein, er lässt sich nieder, um in einem Sexheftchen zu blättern. Aus selbigem reißt er eine Seite heraus, warum auch immer, und legt diese neben sich, da ihn ein Anruf stört. Derweil er telefoniert, wird die Seite von einem Windstoß erfasst und über eine Zaunanlage geweht. Der Schwarze, der wohl auf der herausgerissenen Seite seine absolute Traumfrau gefunden hat, öffnet die Zaunanlage, durchschreitet sie und sucht auf der anderen Seite nach seiner Traumfrau. Diese fliegt und fliegt und lockt den Schwarzen immer weiter ins Inselinnere. Da schnellt ein Viech aus dem Unterholz, der Schwarze verliert einen Arm und etwas Geschrei später erfahren wir von einem neuen Event - Park namens Primal Park. Seine besondere Attraktion: Geklonte Säbelzahntiger. Um Investoren zum Lockermachen von Geld zu bewegen, veranstaltet der Mann hinter dem Primal Park eine Party, während der das Projekt den potentiellen Geldspendern vorgestellt werden soll. Auch eine Gruppe an Studenten verweilt auf der Insel. Deren Begehr: Eine Schnitzeljagd als Aufnahmeprüfung für eine Studentenverbindung. Futter genug also für die bulimischen Riesenkatzen aus grauer Urzeit ...
Primal Park, magersüchtige Riesenkatzen, schlechte Effekte, miese Dialoge, witzlose Figuren, ehemalige B- und C-Prominenz ... ihr ahnt es sicher schon: Der Sender Sci Fi hat wieder zugeschlagen und Jurassic Park neu verfilmt. Nur waren die blöden Saurier zu teuer und haben – verwöhnte Stars, die sie nun mal sind – auch noch das ganze Budget gefressen, als man ihnen mitteilte, man wolle sie nicht am Set von Primal Park haben. So kann’s gehen. Die Folge: Es gab kein Geld mehr für gute Drehbuchautoren. Nicht anders ist dieser Klon des Spielberg Vorbilds zu erklären, in dessen Verlauf auch noch eine witzlose Schnitzeljagd steigt, die den Film immer wieder empfindlich ausbremst und eine ganze Ladung pausbäckiger Teens integriert, die dann nicht einmal blank ziehen. Witzigerweise fungieren letztlich nur sie als Futter für die Miezekatzen, die sich anscheinend nicht mit dem viel reichlicheren Partybuffet arrangieren wollen. Seltsam. Als Schauplatz diente diesmal eine Südseeinsel, was dem Film direkt mal ein paar Pluspunkte beschert, denn so bekommt man ein paar schöne Strandbilder, sonnendurchflutete Inselpanoramen und allgemein eine etwas nettere Optik als von Sci Fi gewohnt. Die eigentliche Katzenjagd steigt dann aber doch wieder in den Gängen der Forschungsstationen, die die Miezen züchten. Auch und vor allem, um die miesen Effekte zu verbergen. Was durchaus gelingt, denn bis zum Auftritt der Riesenmiez gegen Ende fällt gar nicht so sehr auf, wie schwer sich die CGI Praktikanten an diesem Film getan haben. Wenn dann die Riesenmiez kommt, wird’s aber gleich richtig peinlich. Doch noch mieser geraten die Effekte um einen Gebäudeaufbau, der eine Art goldenen Säbelzahntiger darstellen soll und im Showdown eine wichtige Rolle inne hat. Hier wird man das Gefühl nicht los, einem animierten Storyboard zuzuschauen und weniger fertigen CGIs. Gratulation an Sci Fi, schlechter wart ihr selten. Dafür habt ihr an anderen Stellen wieder einen rockenden Zahn zugelegt. Zum einen gibt es eine herrlich hanebüchene Storyingredienz um das so genannte böse Auge, hier und da zündet sogar ein dämlicher One Liner, die Figuren sind so herrlich bekloppt, dass man ihnen ihre dämlichen Dialoge sogar abnimmt und in Sachen Splatter hat man wieder eine ordentliche Schippe draufgepackt, haben doch die Miezen die witzige Angewohnheit, ihr Futter, das sie dann eh wieder auskotzen, zu enthaupten. Dies animierte die Effektleute immer wieder einmal zu dem witzigen „Körper läuft ohne Kopf noch ein paar Meter weiter“ Effekt, der einfach immer wieder die Bude rockt. In diesem wilden Sammelsurium aus allem, was Sci Fi Produktionen im allgemeinen so ausmacht, irren Robert Carradine und Stacy Haiduk (Sea Quest DSV
aktuell: Prison Break) als bekanntere Nasen herum, wobei Stacy als fast schon nymphomane Allesbegatterin eine herrlich abseitige Rolle bekommen hat, der zur Abrundung eigentlich nur die Zelebrierung ihrer nackten und vor allem dicken Moppen gefehlt hätte. Doch davor hat Sci Fi irgendwie immer noch Angst ... Ist halt doch nur eine amerikanische Fernsehklitsche, die wild mit Blut herumkleckert, aber bei ein paar nackten Titten den Schwanz einzieht ... und das in einem Film über Riesenmuschies ...Der Angriff der Säbelzahntiger ist der typische Sci Fi Unfug, der diesmal nicht im Sagenland wildert, sondern bei einem großen Filmvorbild. Dabei punktet man mit dem netten Inselsetting, ein zwei nett humorigen Momenten und ordentlich Splatter, hat aber große Probleme, einen durchgängigen Storyfluss zu erzeugen, das Tempo oben zu halten und die Langeweile an die Miezen zu verfüttern. Oder anders ausgedrückt: Die Säbelzahntiger sind ganz schön zahnlos ... oder in Anlehnung an einen Dialog aus dem Film:
- Ist diese Sci Fi Produktion der gewohnte Müll?
- Kackt der Bär in den Wald?
Die deutsche DVD kommt von Sony und ist mit einer FSK 16 uncut …
In diesem Sinne:
freeman
