Open Graves
Originaltitel: Open Graves
Herstellungsland: Spanien / USA
Erscheinungsjahr: 2009
Regie: Álvaro de Arminán
Darsteller: Eliza Dushku, Mike Vogel, Alex O'Dogherty, Naike Rivelli, Ethan Rains, Lindsay Caroline Robba, Boris Martinez, Lilliam Kouri, Gary Piquer, Enrique Zaldua, Ander Pardo u.a.
Eine handvoll internationaler Studienkollegen stolpert beim Surfurlaub an der spanischen Küste bei einem Tandhändler über ein geheimnisvolles Brettspiel namens Mamba, das dem Gewinner die Erfüllung eines Herzenswunsches verspricht und angeblich aus den Knochen einer Hexe gefertigt wurde. Hochneugierig findet man sich am selben Abend zu einer Spielrunde ein und lädt sich zusätzlich eine sexy Amerikanerin ein, die den Jungs der Gruppe am Strand schöne Augen gemacht hat. Ziemlich schnell scheiden fast alle Mitspieler aufgrund der recht harschen und von brutalen Toden kündenden Ereigniskarten im Spiel aus und die Begeisterung ob des Spielprinzips hält sich deutlich in Grenzen. Als einer der Mitspieler nach seinem Ausscheiden aufbricht, um mehr Alkoholika zu besorgen, kommt es zu einem Unfall und zum vorzeitigen Ableben des jungen Mannes. Erstaunlicherweise auf genau die Art, die das Spiel ihm zuvor „versprochen“ hatte. Schnell merken die Studenten, dass das „Spiel“ nun erst richtig begonnen hat …
Wem Jumanji oder die „inoffizielle“ Fortsetzung Zathura zu blutleer und die Final Destination Streifen zu blutrünstig waren, der könnte in Open Graves seine Erfüllung finden, denn dieser brutalisiert den Jumanji Ansatz, ohne in allzu matschige Final Destination Splatterexzesse abzugleiten. Mit der Final Destination Reihe eint Open Graves dabei vor allem der Ansatz, dass die Tode eher wie Unfälle oder Zufälle daherkommen, es also kein personifiziertes Böses im eigentlichen Sinne gibt. Es gibt immer nur einen Hauch von Vorahnung in Form einer Libelle, die jeweils in der Nähe des nächsten Todgeweihten auftaucht. Die Todesarten reichen dabei von simplen Unfällen (Abstürze aus hohen Höhen, nach Unfall explodierende Autos) bis zu Morden, herbeigeführt von Personen, die auch gerne einen Wunsch von Mamba erfüllt bekämen, also nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht sind und dafür über Leichen gehen.
Kurzum: Die Story von Open Graves bedient sich nicht nur großzügig bei den bereits genannten Streifen, sondern auch im Horrorgenre ganz allgemein. So wird noch ein wenig Voodoomystik beigemengt, ein wenig Tierhorror zum Abschmecken gereicht und ein paar simple Thrillerelemente dürfen freilich ebenso wenig fehlen wie die amourösen Beziehungsanbahnungsknutschereien zwischen Filmheld und -heldin. Das ist weder sonderlich spannend noch überraschend, hält den Film aber ganz ordentlich zusammen.
Problematischer ist da schon der Umstand, dass Open Graves dem Zuschauer keine sonderlich sympathischen Figuren liefern mag, mit denen man in irgendeiner Weise mitbibbern könnte. Entweder sind es Blassbacken vorm Herrn oder vollkommene Unsympathen, denen man eigentlich gönnt, was ihnen bevorsteht. Involvement sieht allerdings ganz anders aus. Optisch weiß der Film mit einem unerwartet rauen und kantigen Look zu gefallen. Selbst die Surfszenen im „Urlaubsabschnitt“ von Open Graves wirken ungewöhnlich kalt und abweisend und nicht unbedingt wie Werbung für die spanischen Küsten als Urlaubsgebiet.
Kameratechnisch fiel Regisseur Álvaro de Arminán ansonsten leider nicht viel ein, weswegen er sich sichtlich auf eine recht funktionale Bebilderung des wilden Treibens beschränkt. Extrem problematisch geraten die CGI Einlagen im Film, die durchweg ziemlich misslungen daherkommen. So die Szenen um eine ganze Schlangenmeute oder ein Schwarm an Libellen. Richtig übel ist eine aufgesexte CGI Version von Hauptdarstellerin Eliza Dushku geraten, die gerne einen Bogen zur Hexengrundidee des Filmes schlagen möchte, einen aber nur zu einem kehligen Lachen verleitet. Da hätte man ruhig die aparte Frau Dushku nackt in die Meeresfluten stellen können … zumindest mein Lachen wäre sofort verstummt ;-).
Was bleibt, ist 0815 Horror von der Stange, der sich ein wenig zu sehr auf seiner Grundprämisse ausruht, dem Final Destination Todesreigen eine eigene, spielverursachte Dynamik angedeihen zu lassen. Das macht am Anfang zwar durchaus Spaß und hat auch einige heftigere Bilder im Gepäck, das Abgrasen altbekannter Klischeewiesen, das vollkommen langweilige Figureninterieur und dessen irgendwann recht beliebiges Ableben ersticken aber jeden Anflug von Spannung im Keim.
Die deutsche DVD kommt von Kinowelt, ist mit einer FSK 18 uncut und hat ein Wendecover im Gepäck, da sich ein roter Flatschen auf blauem Hintergrund alles andere als schön macht …
In diesem Sinne:
freeman
Open Graves
mhm hab letztens auch mal das Cover gesehen in der Videothek und bekam gleich leuchtende Augen als ich Eliza auf dem Cover sah.
Hat sie wenigstens ordentlich Screentime oder wurde sie nur verheizt? :?
Hat sie wenigstens ordentlich Screentime oder wurde sie nur verheizt? :?
"Rourke vor Gericht bringen? Ja sicher...und wenn ich dieses Wunder vollbracht hab schlage ich Gott K.O."
„Open Graves“ ist eine amerikanisch-spanische Co-Produktion, die in letzterem Land angesiedelt daherkommt und von Regie-Debütant Álvaro de Armiñán im Jahre 2006 in Szene gesetzt wurde – im Folgenden allerdings in irgendeinem Archiv Staub ansetzte, bevor man den kleinen Horror-Thriller schließlich 2009 Direct-to-Video veröffentlichte. Inhaltlich als eine grob zusammengeschusterte Kombination (u.a.) aus „Jumanji“ und „Final Destination“ zu beschreiben, leidet der Streifen merklich an diversen Verfehlungen – unter ihnen langweilige, überwiegend unsympathische Charaktere, abgegraste Genre-Klischees und eine ungünstig vorhersehbare Ader, vorrangig weil die Storyentfaltung sowohl die Reihenfolge der Ableben als auch die „Beschaffenheit“ der herbeigeführten Tode bereits im allerersten Akt verrät. Die einzelnen Kills, also die eigentlich als Highlights gedachten Momente inmitten des (im Vorliegenden: recht drögen) „Drumherums“, sind einigermaßen okay ausgefallen – weisen neben einigen Härten (zugleich) aber auch verschiedene miese CGI-F/X auf, die billig ausschauen, unfreiwillige Komik erzeugen und dem umfassenden „Sehvergnügen“ klar schaden. Das Finale setzt diesem Eindruck schließlich die sprichwörtliche „Krone“ auf – und der damit einhergehende „Twist“ ist gleichermaßen absehbarer wie mauer Natur. Die beiden Hauptdarsteller, also Mike Vogel („Cloverfield“) und Eliza Dushku (TV´s „Dollhouse“), spielen mäßig – zumindest aber (immerhin) besser als ihre durchweg schwachen Kollegen. Kurzum: Die Inszenierung ist nicht weiter der Rede wert und das Skript eine relativ mangelhafte Angelegenheit – ergibt unterm Strich ein B-Movie, das man sich getrost sparen kann!
knappe
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