Ein Leben für ein Leben - Adam Hundesohn

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executor
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Ein Leben für ein Leben - Adam Hundesohn

Beitrag von executor » 11.05.2010, 21:15

Ein Leben für ein Leben - Adam Hundesohn (Adam Resurrected)

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Originaltitel: Adam Resurrected
Herstellungsland: Deutschland, Israel, USA
Erscheinungsjahr: 2008
Regie: Paul Schrader

Darsteller: Jeff Goldblum, Willem Dafoe, Derek Jacobi u.A.

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Adam Stein ist ein Lebemann. Immer dran an den Frauen, genug Geld bis zum Rest seines Lebens und dazu noch ein großartiger Entertainer. Der Film beginnt, als er wieder zurück in die Wüste gebracht wird, zu einem Sanatorium für Überlebende des Holocaust, denn Adam ist ein wenig verrückt, wie eigentlich alle hier Anwesenden, Ärzte und Personal nicht unbedingt ausgenommen.

Die Überlebenden haben alle ihre Methoden gefunden am Leben zu bleiben, eigene Tricks aus dem Hut gezaubert, um sich selber und ihr Leben wieder ertragen zu können, Schuldgefühle, Tränenausbrüche und ausgelassene Stimmung bestimmen das Tagesgeschehen. Adam gibt sich unnahbar, hat ein masochistisches Verhältnis zu einer (heißen) Krankenschwester und fällt immer wieder in Nahtodzustände, ausgelöst durch sein psychisches Trauma, dass sich nun auch physisch manifestiert.

Im KZ musste er als persönlicher Alleinunterhalter, ja als "Haustier" von Lagerkommandant Klein (Willem Defoe) leben und ansonsten Violine spielen, während die Anderen in die Verbrennungsöfen getrieben werden. Als wäre das nicht schlimm genug, wird Steins Geschichte nachher publik gemacht und so zieht er sich auch den Hass vieler Mitmenschen zu, der aber nicht ansatzweise so stark ist wie der Hass, den Adam gegen sich selbst verspührt.

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Bis das Sanatorium zuwachs bekommt. Ein Junge, der die letzten paar Jahre von einem Verwandten wie ein Hund gehalten wurde, wird eingeliefert. Man hofft, dass die für die Holocaust-Überlebenden gedachten Behandlungsmethoden dem Kleinen auch helfen könnten. Adam wird neugierig, erkennt er sich doch selbst in dem Jungen wieder und versucht nun von sich herraus, den "Hundejungen" zu therapieren, um so vielleicht auch für sich eine Möglichkeit des Weiterlebens zu finden...

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Wow. Einfach nur "WOW!" Was Paul Schrader hier abgeliefert hat zieht einem einfach vor lauter Intensität die Schuhe aus. Präzise auf den Punkt wird jede Szene inszeniert, dauert genau so lang wie sie dauern muss und viele besitzen so viele Denkanstöße, dass man fast schon versucht ist mitzuschreiben. Wäre da nicht die unglaublich intensive Atmosphäre des Films, der sofort in seinen Bann zieht.
Mit eleganter Kameraführung und feinen, musikalischen Akzenten übergibt Schrader die Bühne ganz Jeff Goldblum, der hier eine schauspielerische Meisterleistung abliefert. Sein Adam Stein ist genauso Arschloch wie Sympathieträger, Spaßmacher als auch Leidender und meistens alles gleichzeitig. Die verschiedenen, oftmals ziemlich gegensätzlichen Seiten des Charakters werden wunderbar auf den Punkt gebracht und Goldblum zieht eine One-Man-Show ab, die völlig zu unrecht nicht einmal mit einem Oscar nominiert wurde.

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Dazu gesellt sich Willem Defoe als mindestens genauso interessanter Charakter Kommandant Stein, den wir Zuschauer interessanterweise zuerst als 08/15-Besucher von Adams pausenlos ausverkauftem Cabaret-Zirkus erblicken. Auch hier wieder: Wunderbar gegensätzliche Charaktermomente, die aber in sich stimmig sind und eine Figur erschaffen, die so furchtbar menschenverachtend handelt, dass man es kaum fassen kann. Und das alles ohne irgend eine Art von plakativer Darstellung. Der Hammer!

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Eigentlich reihen sich auch ansonsten alle Darsteller auf diesem verdammt hohen Niveau ein, Ausfälle gibt es nicht zu vermelden. Zu viel möchte ich ansonsten nun aber auch nicht über den Film verraten, denn gerade manch packende Szene im Vorfeld zu beschreiben, würde vielleicht ihre Wirkung etwas herabsetzen, auch wenn ich mir das kaum vorstellen kann.
Gerade beim Durchzappen der DVD zur Bildererstellung hat mich das Teil schon wieder gepackt wie wenig Filme zuvor und ich habe Lust, mir wieder die ganze Packung zu geben, weiß aber auch noch, wie fertig ich nach "Adam Hundesohn" war und dass ich danach erstmal ne Rauch-Pause brauchte. Das bezieht sich weniger auf manche Downer oder sonstiges, sondern viel mehr auf die absolut packende Stimmung, die von der ersten Szene an ans Geschehen fesselt und mich erst beim Abspann wieder losgelassen hat.

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Ganz abgesehen von der Tatsache, dass "Adam Hundesohn" zwischendurch auch schonmal sehr humorvolle Szenen parat hält, die zwischen "ironischem Humor" und "so zynisch, da bleibt der Löffel drin stecken"-Schwanken, das Geschehen noch weiter beleben, aber auch niemals der Atmosphäre hinderlich sind. Im Gegenteil, Adams offen nach außen getragener Zynismus ist zu großen Teilen ständig präsent und sorgt so für eine schier unendliche Menge an kleinen, kruden Momenten oder trockenen Einzeilern. Auch sind die anderen Überlebenden meist ebenfalls mit einem ziemlich krassen, eben typisch jüdischem Sinn für Humor ausgestattet.
Weshalb es vom Humor her wohl so etwas wie die Anti-These zu "Das Leben ist schön" ist, der ja trotz der Thematik ziemlich froh-humorig rüberkam, hier regiert eben zu großen Teilen der bittere Zynismus der Überlebenden, die sich ständig fragen warum ausgerechnet sie denn noch am Leben sind.

Kuriose Zwischenmeldung kurz vor Schluss: Veronica Ferres und Moritz Bleibtreu springen auch durch den Film, während Erstere nicht weiter auffällt muss ich sagen, dass ich sowohl nie erwartet hätte, Bleibtreu und Goldblum in einer Szene zu sehen (keine Ahnung wieso), als auch Bleibtreus Charakter als einzige Figur im Kopf habe, die nicht so gut rüberkam wie der Rest. Ob das jetzt am Darsteller oder doch eher an den etwas forcierten Szenen mit ihm liegt, ich weiß es nicht. Aber das wäre dann auch das Einzige, was ich ansatzweise negatives zu diesem Film schreiben kann.

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Fazit: "Ein Leben für ein Leben" ist ein absolutes Meisterwerk: Intesiv, spannend und voller interessanter Charaktere, die grandios gespielt sind. Beide Daumen und große Zehen nach oben!

:liquid9:,5
(Und auch nur deshalb, weil mir im Nachhinein der Bleibtreu nicht so gut gefallen hat wie der Rest, aber vielleicht ändert sich das ja bei der Zweitsichtung und die Wertung wandert auf die vollen 10 Punkte.)

Hierzulande gibt es sowohl eine Single- wie auch eine Special Edition Doppel-DVD von 3L. Letztere ist mit einem Schuber und reichlich Bonus wie etwa Doku-Material zum Thema ausgestatt. Lohnt sich absolut.

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Beitrag von C4rter » 13.05.2010, 12:17

Jeff Goldblum finde ich seit jeher als Schauspieler ziemlich stark. Ich kenne bisher zwar leider nur wenige Filme mit ihm, aber in allen hat sein Charakter immer eine enorme Präsenz und ist auf eine besondere Art sehr ironisch-witzig. Als ich hier nun vom Film "Adam Resurrected" gelesen hatte, in dem Goldblum scheinbar eine seiner besten Leistungen als Schauspieler gibt, musste ich mich davon einmal selbst überzeugen.
Der Film beleuchtetet einen ungewöhnlichen Blickwinkel. Die meisten Filme die sich mit dem Holocaust beschäftigen, setzen da an wo es weh tut. Direkt zu Zeit des zweiten Weltkriegs, mitten in die Deportationen der Juden. Doch "Adam Resurrected" beleuchtet die Situation Jahre später. Wir befinden uns in einer psychiatrischen Klinik für Holocaust-Überlebende in der israelischen Wüste. Der Schauplatz wirkt stellenweise so seltsam surreal, dass ich lange Zeit davon überzeugt war irgendjemand bildet sich nur ein, das es diese Einrichtung gibt und man auf einen riesen Mindfuck zusteuert. Doch soviel sei gesagt, dem ist nicht so.
Der Film folgt in dieser Einrichtung dem Patienten Adam Stein, gespielt von Goldblum. Nachdem er von einem Nazi(Willem Dafoe) während des Holocaust als Hund auf allen Vieren gehalten wurde, seine eigene Familie in die Brennöfen verabschieden musste ohne was dagegen hätte tun zu können(erzählt in S/W Rückblenden), erlitt er einen schweren Knacks und befindet sich in der Therapieeinrichtung. Aber der Inhaber der Anstalt lässt Adam frei schalten und walten da er ihn für intelligent und begnadet hält. Eines Tages entdeckt Adam ein Kind was sich wie ein Hund benimmt. Er glaubt seine eigene Vergangenheit damit bekämpfen zu können indem er dieses Kind davon befreit ein Hund zu sein, im Sprechen und Laufen beibringt.
Die Geschichte beginnt zunächst enorm interessant. Besonders die erste Stunde lebt vom einnehmenden Schauspiel Goldblums. Auch die Rückblenden zum Holocaust funktionieren gut. Doch der Film wird mit der Zeit belangloser, verliert den Zuschauer, lässt sich zu viel Zeit ohne rechtes Ziel. Daran ändert auch der Charakter des Hunde-Kindes das Adam eine Aufgabe zu geben scheint nicht viel, wirkt öfter sogar störend. Auch der Schauplatz trägt der Atmosphäre nicht bei. Er macht es dem Zuschauer schwer den Film wirklich einzuordnen. Die triste, unterkühlte Atmosphäre der Klinik gegen die S/W Szenen des Holocaust, die mehr Leben auszustrahlen zu scheinen als die Anstalt selbst. Das wirkt seltsam. Sein Tanz auf dem schmalen Grad zwischen Humor und Erschrecken gelingt Goldblum aber ziemlich gut. Ebenfalls sehr stark ist, wie so oft, Willem Dafoe, den den Nazi-Kommandant mit unglaublicher Stärker auf die Leinwand brennt.
Insgesamt aber macht der Film etwas zu wenig aus seiner Grundidee. Die eigentliche Heilung von Adam Stein wird nie ganz deutlich, verliert sich in bedeutungsschwangeren Szenen die man nicht so recht zu deuten vermag. So wird der zunächst als sehr interessant aufgenommene Ansatz in der Klinik zu Schwäche des Films der im weiteren Verlauf in den Rückblenden weit mehr überzeugen kann als in der eigentlichen Handlung. Knappe:

:liquid7:

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Beitrag von executor » 13.05.2010, 13:14

Öh... Klar wird die Heilung von Adam deutlich?!? Öh?!? :shock: :?:
(Gibts hier eigentlich so eine "Spoiler"-Funktion?!?)

Ansonsten schade, dass dir der Streifen nicht ganz so gut gefallen hat.

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Beitrag von C4rter » 13.05.2010, 15:01

executor hat geschrieben:Öh... Klar wird die Heilung von Adam deutlich?!? Öh?!? :shock: :?:
Für mich gab es zu wenige Szenen die dies deutlich machen. Bis auf die Szenen in der Wüste am Ende, wo er mit dem inneren Klein abschließt, gab es nur wenige Szenen die mich wirklich packten und aufzeigten was in ihm vorging und wie er nun am Ende aus der Sache heraustritt. Leider besonders der Aspekt mit dem "Hundesohn" gefiel mir nicht wirklich. Der Film hat seine erzählerischen und Schauspielerischen Stärken klar in der ersten Hälfte und in den Rückblenden.
executor hat geschrieben: Ansonsten schade, dass dir der Streifen nicht ganz so gut gefallen hat.
Ja fand ich auch schade. Aber irgendwie nicht ganz mein Fall in Sachen Inszenierung und Story.

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Beitrag von executor » 13.05.2010, 15:37

C4rter hat geschrieben:
executor hat geschrieben:Öh... Klar wird die Heilung von Adam deutlich?!? Öh?!? :shock: :?:
Für mich gab es zu wenige Szenen die dies deutlich machen. Bis auf die Szenen in der Wüste am Ende, wo er mit dem inneren Klein abschließt, gab es nur wenige Szenen die mich wirklich packten und aufzeigten was in ihm vorging und wie er nun am Ende aus der Sache heraustritt. Leider besonders der Aspekt mit dem "Hundesohn" gefiel mir nicht wirklich. Der Film hat seine erzählerischen und Schauspielerischen Stärken klar in der ersten Hälfte und in den Rückblenden.
So ziemlich jede Szene mit Adam zeigte doch, was in ihm vorgeht, schließlich hat er sich schon teilweise ziemlich schizophren benommen, wenn man jetzt sein Verhalten von manchen Szenen gegenüberstell. ;)

Ok, ich sag jetzt mal an alle Anderen
ACHTUNG SPOILER!

Adams Leiden war ja eine seelische, die sich physisch in den Nahtod-Anfällen, spontanen Blutungen und anderen Erkrankungen wie Magengeschwür, etc. abgezeichnet hat. Das Leiden als solche war klar als das schwere, psychische Trauma aus der Kriegsgefangenen-Zeit diagnostiziert, dass Adam nach der selbstzerstörerischen Phase ab der "Erbschaft" fast schon hat Schizophren werden lassen.
Kommandant Klein war "in ihm drin", wie es der Showdown auch klar aufzeigt. Dahingehend ist eigentlich jede Szene mit Goldblum wichtig für dessen Krankheitsgeschichte, von ganz am Anfang mit der Frau, die er ja anscheinend gewürgt hat, über die masochistische Beziehung zu der Krankenschwester und seinem überheblichen Gebahren den anderen Insassen gegenüber. Zum Schluss hin steht Stein vor dem totalen, psychischen Zusammenbruch, eben auch sehr schön durch die "Trip-Sequenz" inszeniert.

Hätte Adam jetzt nicht "seinen" Hundesohn gehabt, der ihn am Ende eben auch rettet, wäre er sozusagen "an sich selbst zerbrochen". Erst in der Interaktion mit dem Kind hat er wieder den "alten Adam", bzw. generell zu sich selbst gefunden und gleichzeitig versucht sich selber, ja sogar seinem kleinen "Klein" in sich zu vergeben, was schließlich eben zum Showdown in der Wüste führt. Der bringt dann die Symbolik eben auf das praktische Level, dass Klein "Selbstmord" begehen will, der Hund aber wieder zum Menschen wird, der sich zum Schluss über die Schuld setzt und beigebracht bekommt, dass es auch in Ordnung ist weiterzuleben, weil man eben immer irgendwo gebraucht wird.
-> Adam ist "tot" seit der Sache damals am Grab seiner Schwester, bzw. hat da den ersten, großen psychischen Anfall, durch den er eben in die "Überlebenden-Klinik" kommt.

Ganz abgesehen davon, dass ich die Visualisierung des ganzen Films zum Niederknien finde. Die "Augenroll"-Szene von Goldblum ist ganz doll! :D

SPOILER VORBEI!

Ganz abgesehen davon, dass es Unmengen interessanter Lektüre zu eben diesem erst psychischen und dann nachher physischen Krankheitsbild gibt, die noch weiter Aufschluss über einige Elemente der Geschichte bieten.
Denke halt, dass in dem Film mehr drin steckt, als du ihm jetzt auf den ersten Blick zugestehen willst. :wink:

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Beitrag von C4rter » 13.05.2010, 17:28

executor hat geschrieben:Denke halt, dass in dem Film mehr drin steckt, als du ihm jetzt auf den ersten Blick zugestehen willst. :wink:
Für mich isses nur ne 7 und damit stehe ich wenige alleine da als du mit der, imho zu hohen, 9,5, bei der ich nicht wüsste wo ich die herholen soll. Dafür war das meiste dann doch nicht besonders genug für mich, gerade in Sachen Erzählstrukturen und visuellen Bereichen(bis auf das "Augenrollen" fiel mir nun selbst nichts mehr ein was ich sonst gut fand), wenn mich die Story als solche schon nicht packt.
Du scheinst in dem Film was entdeckt zu haben, was ihn für dich wirklich toll macht. Ich sehe dies in dem Film nicht oder es wirkt auf mich anders. Habe ich bei einigen Filmen, z.B. "Death Proof"(den ich liebe, irgendwie sonst fast alle hassen) oder "Das Weisse Band"(von vielen nur Verachtung gehört, fand ich toll das Ding), ganz genau so.
Ich interpretiere das aber irgendwie eher dahingehend, dass du wirklich mal ein paar andere Filme wie diesen gucken musst, da gibts wirklich noch andere Schätzchen, wenn dich dieser schon so begeistert :D

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Beitrag von StS » 13.05.2010, 17:46

Naja, ihr 2 könnt Euch ja beide trösten, dass die meisten Kritiken noch deutlich schwächer ausgefallen sind als Eure Bewertungen. :wink:

Goldblum mag ich übrigens per se nicht wirklich gern - mit seiner Art werd ich einfach irgendwie nicht warm. Ein Kumpel von mir hatte übrigens Schauspielunterricht bei ihm - und kann meine Meinung in dieser Beziehung entsprechend auch so überhaupt nicht nachvollziehen... ;)

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Beitrag von executor » 13.05.2010, 17:49

C4rter hat geschrieben:
executor hat geschrieben:Denke halt, dass in dem Film mehr drin steckt, als du ihm jetzt auf den ersten Blick zugestehen willst. :wink:
Für mich isses nur ne 7 und damit stehe ich wenige alleine da als du mit der 9,5, wo ich nicht wüsste wo ich die herholen soll, dafür war das meiste dann doch nicht besonders genug.
Du scheinst in dem Film was entdeckt zu haben, was ihn für dich wirklich toll macht. Ich sehe dies in dem Film nicht. Habe ich bei einigen Filmen, z.B. "Death Proof", ganz genau so.
Ich interpretiere das aber irgendwie eher dahingehend, dass du wirklich mal ein paar andere Filme wie diesen gucken musst, da gibts wirklich noch andere Schätzchen, wenn dich dieser schon so begeistert :D
Wenn ich dich richtig verstehe meinst du, dass ich mehr so "anspruchsvolles Material" wie Adam Hundesohn schauen sollte, wenn mich DIESER Streifen schon so begeistert?

Eigentlich halte ich dahingehend meinen Filmhorizont eigentlich ziemlich offen, generell Filme die sich mit dem zweiten Weltkrieg/Holocaust beschäftigen finde ich dahingehend oftmals besonders interessant. Etwa auch den extremst gelungenen "Die Grauzone". Oder meinst du generell "seriöse Filme"?

Dann fühle ich mich jetzt aber doch mal stark missverstanden, ganz abgesehen davon, dass ich deinem Posting zu manchen Teilen einfach nicht folgen kann.

Führ doch mal bitte ein bisschen mehr aus, was du nun meinst, bzw. sagen willst. Wie passt "Death Proof" hier rein? Weil du irgendwas da für dich "hineinterpretiert" hast?!? Hö? (Ganz abgesehen davon, dass ich "Death Proof" auch besser als "Planet Terror" fand. Erster war überhaupt nur "Grindhouse". :D)
EDIT: Und im Bekanntenkreis hab ich eigentlich keinen, der "Deathproof" hasst. :lol:

Denn nochmal spezifisch zu "Adam Hundesohn", da glaube ich eher, dass du die Sache mit der sogenannten "Überlebenden-Krankheit", die sich eben in tausend verschiedenen Variationen zeigt, nicht so ganz nachvollziehen konntest.
Ok, vielleicht hab ich da auch ein Bonus, weil ich dahingehend schon einige Artikel und Lektüren zu gelesen habe, aber auch der Film vermittelt das gut, ohne aber zu einem reinen Erklärungsmarathon zu werden.
Auch hier: Führe doch ein bisschen mehr aus was du eigentlich meinst, denn bei mehr als der Hälfte deiner Sätze stehe ich grad ziemlich auf dem Schlauch, auf die eine, oder andere Art und Weise. :P

Allein Sätze wie "Er glaubt seine eigene Vergangenheit damit bekämpfen zu können indem er dieses Kind davon befreit ein Hund zu sein, ihm Sprechen und Laufen beibringt." lassen mich schon stark daran zweifeln, ob du den Film schlicht richtig verstanden hast, denn gerade das Gegenteil passiert ja im Geschehen.

Stein ist sich sicher, dass der Junge eben noch ein Junge ist und nur so tut, durch die jahrelange Misshandlung, die ihm wiederfahren ist und versucht nun aus dem Hund wieder den Jungen zu machen. Sprechen und auch laufen kann der Kleine nämlich schon, muss es nur aus eigenem Antrieb wollen, eben den gleichen Antrieb, den Adam auch braucht um sich selbst zu verzeihen, um wieder ganz er selbst zu sein. etc.

Gerade bezüglich solcher Punkte würde ich mit dir eben gerne weiter über den Film reden.
__________
P.S.: Was soll das mit dem ganzen "Meine 7 ist statistischer eher passend als deine Note"-Bla, dass mir hier im Forum schon innerhalb weniger Tage zum zweiten Mal entgegenschwirrt?!? Ich dachte wir unterhalten uns generell über die Filme und die Meinungen, ohne nun auf "richtig" oder "falsch" zu pochen?!? :shock:

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Beitrag von C4rter » 13.05.2010, 18:07

Okay, bin zwar gleich weg, aber ein Posting mache ich dann noch.
Wir sollten uns aber besser nochmal treffen :wink:
executor hat geschrieben:Wenn ich dich richtig verstehe meinst du, dass ich mehr so "anspruchsvolles Material" wie Adam Hundesohn schauen sollte, wenn mich DIESER Streifen schon so begeistert?

Eigentlich halte ich dahingehend meinen Filmhorizont eigentlich ziemlich offen, generell Filme die sich mit dem zweiten Weltkrieg/Holocaust beschäftigen finde ich dahingehend oftmals besonders interessant. Etwa auch den extremst gelungenen "Die Grauzone". Oder meinst du generell "seriöse Filme"?
So ungefähr meinte ich das glaub ich ja.
Im Nachhinein, also nachdem auch ich den Film kannte, klang es auf mich so wie als wenn du hier ein Genre für dich entdeckt hättest und den Film deswegen so gut fandest. Quasi so wie wenn man als Kind einen Horrorfilm sah, den man da total toll fand und dadurch zum Genre findet und den Jahre später nochmal sieht und dann erst merkt das der doch nicht so gut war sondern damals gut war, weil man dadurch Gefallen an der Sache an sich gefunden hat.
executor hat geschrieben:Führ doch mal bitte ein bisschen mehr aus, was du nun meinst, bzw. sagen willst. Wie passt "Death Proof" hier rein? Weil du irgendwas da für dich "hineinterpretiert" hast?!? Hö? (Ganz abgesehen davon, dass ich "Death Proof" auch besser als "Planet Terror" fand. Erster war überhaupt nur "Grindhouse". :D)
Damit wollte ich sagen, das es immer Filme gibt die man viel besser findet als andere wegen bestimmten Eckpunkten in der Story oder im Film an sich.
Ich kann es bei Death Proof z.B. nicht genau erklären, denn die Sachen die ich da so toll finde (die O-Ton Dialoge) sind die Sachen die die meisten anderen an dem Teil so scheiße finden
executor hat geschrieben:Denn nochmal spezifisch zu "Adam Hundesohn", da glaube ich eher, dass du die Sache mit der sogenannten "Überlebenden-Krankheit", die sich eben in tausend verschiedenen Variationen zeigt, nicht so ganz nachvollziehen konntest.
Ok, vielleicht hab ich da auch ein Bonus, weil ich dahingehend schon einige Artikel und Lektüren zu gelesen habe, aber auch der Film vermittelt das gut, ohne aber zu einem reinen Erklärungsmarathon zu werden.
Allein Sätze wie "Er glaubt seine eigene Vergangenheit damit bekämpfen zu können indem er dieses Kind davon befreit ein Hund zu sein, ihm Sprechen und Laufen beibringt." lassen mich schon stark daran zweifeln, ob du den Film schlicht richtig verstanden hast, denn gerade das Gegenteil passiert ja im Geschehen.
Stein ist sich sicher, dass der Junge eben noch ein Junge ist und nur so tut, durch die jahrelange Misshandlung, die ihm wiederfahren ist und versucht nun aus dem Hund wieder den Jungen zu machen. Sprechen und auch laufen kann der Kleine nämlich schon, muss es nur aus eigenem Antrieb wollen, eben den gleichen Antrieb, den Adam auch braucht um sich selbst zu verzeihen, um wieder ganz er selbst zu sein. etc.
Äh okay, hab ich dann wohl nicht alles so verstanden wie es gedacht war, da ich im Holocaust-Krankheitsthema nicht drin bin. Ich hatte nach den ersten 75 Minuten auch nicht mehr mit Interesse geguckt da mich der Film mit seiner Art in der Anstalt anfing zu nerven. Es begann in der Anstalt als eine Art jüdisches "One Flew Over the Cuckoo's Nest" aber entwickelte sich dann in eine Richtung mit der ich nicht rechnete und nichts anfangen konnte. Es mag Themen geben die, wenn sie vom Macher richtig angepackt werden, einem trotzdem gefallen auch wenn man damit nichts anfangen kann, aber der Film gehört für mich leider nicht dazu. Es gibts sogar Filme wo man 100 Minuten gar nichts rafft und den Film trotzdem toll findet, auch dazu gehört der Film nun nicht.
Ein ähnlicher Genrevertreter der das ähnliche Thema geschickter anging und besser vermittelte war imho "Das Leben ist schön" auch wenn es hier nun nicht um die nachkriegserscheinungen ging, die der Film hier aber in meinen Augen entweder versemmelt hat oder mich einfach nicht genug interessierten.
Die S/W Szenen hingegen waren einfach gut.

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Beitrag von executor » 13.05.2010, 18:33

C4rter hat geschrieben:Okay, bin zwar gleich weg, aber ein Posting mache ich dann noch.
Wir sollten uns aber besser nochmal treffen :wink:
executor hat geschrieben:Wenn ich dich richtig verstehe meinst du, dass ich mehr so "anspruchsvolles Material" wie Adam Hundesohn schauen sollte, wenn mich DIESER Streifen schon so begeistert?

Eigentlich halte ich dahingehend meinen Filmhorizont eigentlich ziemlich offen, generell Filme die sich mit dem zweiten Weltkrieg/Holocaust beschäftigen finde ich dahingehend oftmals besonders interessant. Etwa auch den extremst gelungenen "Die Grauzone". Oder meinst du generell "seriöse Filme"?
So ungefähr meinte ich das glaub ich ja.
Im Nachhinein, also nachdem auch ich den Film kannte, klang es auf mich so wie als wenn du hier ein Genre für dich entdeckt hättest und den Film deswegen so gut fandest. Quasi so wie wenn man als Kind einen Horrorfilm sah, den man da total toll fand und dadurch zum Genre findet und den Jahre später nochmal sieht und dann erst merkt das der doch nicht so gut war sondern damals gut war, weil man dadurch Gefallen an der Sache an sich gefunden hat.
Hah!
Ne, ganz und gar nicht. Auch wenn nach meinen ersten paar Reviews hier wohl einige Leute schon eine total zerfahrene Ansicht zu meinem Filmgeschmack zu haben scheinen, so kann ich doch (eidenstattlich:D) versichern, dass ich was Filme angeht sehr vielseitig bin und ansonsten auch schon seit seeeeehr langer Zeit seriöses Material im Allgemeinen und speziell eben "Holocaust-Dramen" im Besonderen auch sehr gerne sehe. "Neu entdeckt" hab ich da gar nichts.

Im Gegenteil, nach einigen Flops in der Hinsicht gefiel mit "Adam Hundesohn" erstmalig eben wieder richtig gut! :D

C4rter hat geschrieben:
executor hat geschrieben:Führ doch mal bitte ein bisschen mehr aus, was du nun meinst, bzw. sagen willst. Wie passt "Death Proof" hier rein? Weil du irgendwas da für dich "hineinterpretiert" hast?!? Hö? (Ganz abgesehen davon, dass ich "Death Proof" auch besser als "Planet Terror" fand. Erster war überhaupt nur "Grindhouse". :D)
Damit wollte ich sagen, das es immer Filme gibt die man viel besser findet als andere wegen bestimmten Eckpunkten in der Story oder im Film an sich.
Ich kann es bei Death Proof z.B. nicht genau erklären, denn die Sachen die ich da so toll finde (die O-Ton Dialoge) sind die Sachen die die meisten anderen an dem Teil so scheiße finden.
Das ist dann aber auch wieder etwas anderes, als die eben erwähnten Teile die ein Film enthält und einen einzelnen, spezifischen Teil einer Person ansprechen. Das was du meinst ist ja eigentlich nur die Tatsache, dass du Filme oftmals für das magst, wofür sie sonst verurteilt werden.

Vergleichbar mit dem Satz: "Ich mag 'Street Fighter' mit Van Damme, weil der Streifen sau trashig und unseriös daherkommt, obwohl er deshalb von vielen Leute nicht gemocht wurde." und nicht "Ich mag 'Street Fighter' mit Van Damme, weil ich dieses hell/dunkelblaue Tarnfarbenmuster mal in meinem Traum gesehen und mich seitdem in diese Farbarrangierung verliebt habe!", was dann eben etwas sehr subjektiv spezifisches wäre. :P

(Und jupp, deshalb war "Deathproof" ja auch ziemlich cool. Deshalb und wegen der Verfolgungsjagd, Kurt Russel und all den leckeren Weibern. :D Aber das ist ein Thema für einen anderen Thread.)

___________________
Eins vorweg, ich gehe jetzt etwas kleinschritt vor, nicht weil ich rumzicken will, sondern weil es dann schlicht eindeutiger zuzuordnen ist:

C4rter hat geschrieben:
executor hat geschrieben:Denn nochmal spezifisch zu "Adam Hundesohn", da glaube ich eher, dass du die Sache mit der sogenannten "Überlebenden-Krankheit", die sich eben in tausend verschiedenen Variationen zeigt, nicht so ganz nachvollziehen konntest.
Ok, vielleicht hab ich da auch ein Bonus, weil ich dahingehend schon einige Artikel und Lektüren zu gelesen habe, aber auch der Film vermittelt das gut, ohne aber zu einem reinen Erklärungsmarathon zu werden.
Allein Sätze wie "Er glaubt seine eigene Vergangenheit damit bekämpfen zu können indem er dieses Kind davon befreit ein Hund zu sein, ihm Sprechen und Laufen beibringt." lassen mich schon stark daran zweifeln, ob du den Film schlicht richtig verstanden hast, denn gerade das Gegenteil passiert ja im Geschehen.
Stein ist sich sicher, dass der Junge eben noch ein Junge ist und nur so tut, durch die jahrelange Misshandlung, die ihm wiederfahren ist und versucht nun aus dem Hund wieder den Jungen zu machen. Sprechen und auch laufen kann der Kleine nämlich schon, muss es nur aus eigenem Antrieb wollen, eben den gleichen Antrieb, den Adam auch braucht um sich selbst zu verzeihen, um wieder ganz er selbst zu sein. etc.
Äh okay, hab ich dann wohl nicht alles so verstanden wie es gedacht war, da ich im Holocaust-Krankheitsthema nicht drin bin.
Kein Problem, das kann ja immer gegeben sein, auch wenn das z.B. jetzt nüschts mit dem "Sprechen und Laufen lernen" zu tun hat. :wink:
C4rter hat geschrieben:Ich hatte nach den ersten 75 Minuten auch nicht mehr mit Interesse geguckt da mich der Film mit seiner Art in der Anstalt anfing zu nerven. Es begann in der Anstalt als eine Art jüdisches "One Flew Over the Cuckoo's Nest" aber entwickelte sich dann in eine Richtung mit der ich nicht rechnete und nichts anfangen konnte.Es mag Themen geben die, wenn sie vom Macher richtig angepackt werden, einem trotzdem gefallen auch wenn man damit nichts anfangen kann, aber der Film gehört für mich leider nicht dazu. Es gibts sogar Filme wo man 100 Minuten gar nichts rafft und den Film trotzdem toll findet, auch dazu gehört der Film nun nicht.
Klar, kenne sowas. Ist immer ne 50/50 Wahrscheinlichkeit aus "Man muss sich halt drauf einlassen" und "Ungelenker Regieführung". Der Film "Adam Hundesohn" nimmt den Zuschauer da definitiv maximal in Form der Rückblicke an die Hand, abgesehen davon, muss man eben aktiv mitdenken, was gerade wenn man kein Bock auf das Gezeigte hat, eben nicht so recht fruchten kann.
C4rter hat geschrieben:Ein ähnlicher Genrevertreter der das ähnliche Thema geschickter anging und besser vermittelte war imho "Das Leben ist schön"
Uuh, da gehe ich mal so weit und sage: Ne, du! Das einzige "Genre" was die beiden Filme maximal gleich haben dürfte sein, dass es sich um eine Film handelt, "der sich mit der Thematik Nazi-Irgendwas beschäftigt, bei dem es irgendwie ums Überleben geht und bei dem man manchmal lachen kann", ansonsten unterscheiden sich die beiden Streifen wie Ei und Oktopus.

"Das Leben ist schön" thematisiert ja den Überlebenskampf aktiv, durch den man sich nicht brechen lassen soll. "Adam Hundesohn" zielt dann darauf ab, wie man, NACHDEM man gebrochen wurde, seinen Lebenswillen wiederfindet.

Während Benigni ja sein Leben opfert, allein um seinen Sohn zu retten und vielleicht auch nur, um ihn nochmal lächeln zu sehen, um danach seelisch zu triumphieren, während seine menschliche Hülle stirbt,
so triumphiert ja Adams Lebenswillen über den Wünschen seiner Seele, einfach mit seiner Familie zusammen zu sein, wodurch er nach diesem Ereignis stark gestört, ja innerlich oftmals mit Todesanfällen zu kämpfen hat.

Thematisch geht es also um das genaue Gegenteil.

Eine gute "Das Leben ist schön"-Variante, die leider ziemlich verkannt ist, bietet "Der Zug des Lebens", der auch stark die Themen von "Das Leben ist schön" aufgreift und imho sogar noch etwas mehr auf den Punkt destilieren kann.
C4rter hat geschrieben:auch wenn es hier nun nicht um die nachkriegserscheinungen ging, die der Film hier aber in meinen Augen entweder versemmelt hat oder mich einfach nicht genug interessierten.
Die S/W Szenen hingegen waren einfach gut.


Willem Defoe als Nazi KANN NICHT SCHLECHT SEIN! :lol: :wink: (Witzigerweise wandelt sich ja Defoe in den paar Rückblicken vor der Nazi-Invasion durch die Hilfe Adams genauso, wie Adam nachher durch die Hilfe des Hundesohns, nur eben ins genaue Gegenteil. Während Klein wohl doch sowas in der Richtung vor hatte wie Stein es in seinem Variete angesprochen hatte, so wurde er zum Schluss der Vorstellung eben davon "befreit" und als nächstes sieht man ihn eben, wo er "seinen Weg" gefunden hat und das ist eben der Weg der Nazis. Ohne Steins eingreifen, als Klein das erste Mal bei ihm die Show angesehen hat, wäre es wohl nicht nur nicht zu der Hundesituation im KZ gekommen, sondern Klein wäre wohl auch kaum der Mensch, der er war, als er Adam gequält hat.)

Wie gesagt, wenn es einen interessiert, achtet man auf so einige Dinge während des Films. :wink:
Aber kein Problem, solange du nicht sowas irres wie "Terminator 4 ist Gott!" in deine Signatur setzt, ist ja alles noch im Berreich des Vertretbaren. :wink:

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Beitrag von C4rter » 13.05.2010, 18:54

executor hat geschrieben:Hah!
Ne, ganz und gar nicht. Auch wenn nach meinen ersten paar Reviews hier wohl einige Leute schon eine total zerfahrene Ansicht zu meinem Filmgeschmack zu haben scheinen, so kann ich doch (eidenstattlich:D) versichern, dass ich was Filme angeht sehr vielseitig bin und ansonsten auch schon seit seeeeehr langer Zeit seriöses Material im Allgemeinen und speziell eben "Holocaust-Dramen" im Besonderen auch sehr gerne sehe. "Neu entdeckt" hab ich da gar nichts.
Okay, das war selbst bis zu mir noch nicht durchgedrungen und wir "kennen" uns ja nicht erst seit gestern. :oops:
executor hat geschrieben:Das ist dann aber auch wieder etwas anderes, als die eben erwähnten Teile die ein Film enthält und einen einzelnen, spezifischen Teil einer Person ansprechen. Das was du meinst ist ja eigentlich nur die Tatsache, dass du Filme oftmals für das magst, wofür sie sonst verurteilt werden.

Vergleichbar mit dem Satz: "Ich mag 'Street Fighter' mit Van Damme, weil der Streifen sau trashig und unseriös daherkommt, obwohl er deshalb von vielen Leute nicht gemocht wurde." und nicht "Ich mag 'Street Fighter' mit Van Damme, weil ich dieses hell/dunkelblaue Tarnfarbenmuster mal in meinem Traum gesehen und mich seitdem in diese Farbarrangierung verliebt habe!", was dann eben etwas sehr subjektiv spezifisches wäre. :P
Okay das meinte ich damit aber ganz und gar nicht ausschließlich. Wenn mir jemand sagt: ""Das Weisse Band" oder "A Serious Man" sind langweilige Filme" und ich mag nun beide Filme, mag ich die ja nicht weil die langweilig sind sondern weil Sie eben ganz und gar nicht langweilig sind sondern weil ich da etwas entdeckt habe was mich begeistern konnte. Beim Serious Man brauchte ich zwar 2 Sichtungen um mich völlig für den Film zu begeistern, da es dieser dem Zuschauer auch wahrlich nicht leicht macht(ebenfalls Juden aber anderes Thema, aber reichlich jiddisch drin) aber dann zündete der mit seinem genialen Humor so richtig. Wo andere da saßen und gähnten lachte ich mich dauernd weg. Ähnliche Baustelle.
executor hat geschrieben:Klar, kenne sowas. Ist immer ne 50/50 Wahrscheinlichkeit aus "Man muss sich halt drauf einlassen" und "Ungelenker Regieführung". Der Film "Adam Hundesohn" nimmt den Zuschauer da definitiv maximal in Form der Rückblicke an die Hand, abgesehen davon, muss man eben aktiv mitdenken, was gerade wenn man kein Bock auf das Gezeigte hat, eben nicht so recht fruchten kann.
Ich kenne sowas eigentlich nicht bzw. nur sehr selten, weil eigentlich lasse ich mich immer voll auf einen Film ein, wähle mit Bedacht aus wann ich mir was angucke, gerade nach solch einem Review. Aber es muss hier zweifellos am Thema gelegen haben, mit dem ich so nicht gerechnet hatte.
executor hat geschrieben:Uuh, da gehe ich mal so weit und sage: Ne, du! Das einzige "Genre" was die beiden Filme maximal gleich haben dürfte sein, dass es sich um eine Film handelt, "der sich mit der Thematik Nazi-Irgendwas beschäftigt, bei dem es irgendwie ums Überleben geht und bei dem man manchmal lachen kann", ansonsten unterscheiden sich die beiden Streifen wie Ei und Oktopus.

"Das Leben ist schön" thematisiert ja den Überlebenskampf aktiv, durch den man sich nicht brechen lassen soll. "Adam Hundesohn" zielt dann darauf ab, wie man, NACHDEM man gebrochen wurde, seinen Lebenswillen wiederfindet.

Während Benigni ja sein Leben opfert, allein um seinen Sohn zu retten und vielleicht auch nur, um ihn nochmal lächeln zu sehen, um danach seelisch zu triumphieren, während seine menschliche Hülle stirbt,
so triumphiert ja Adams Lebenswillen über den Wünschen seiner Seele, einfach mit seiner Familie zusammen zu sein, wodurch er nach diesem Ereignis stark gestört, ja innerlich oftmals mit Todesanfällen zu kämpfen hat.

Thematisch geht es also um das genaue Gegenteil.

Eine gute "Das Leben ist schön"-Variante, die leider ziemlich verkannt ist, bietet "Der Zug des Lebens", der auch stark die Themen von "Das Leben ist schön" aufgreift und imho sogar noch etwas mehr auf den Punkt destilieren kann.


Ich seh schon, andere Filme die in Teilen oder in Gänze zwischen 1930-1945 spielen und aus Sicht der Juden thematisiert sind, werde ich nicht mehr aufzählen brauchen^^
Klar ist es ein anderer Film und ein anderes Thema, trotzallem muss sich ein Film den Vergleich gefallen lassen wenn er ebenfalls einen "Komiker" in die Hauptrolle packt. Storymäßig bietet sich sonst kein Vergleich, das ist wohl richtig.
executor hat geschrieben:Aber kein Problem, solange du nicht sowas irres wie "Terminator 4 ist Gott!" in deine Signatur setzt, ist ja alles noch im Berreich des Vertretbaren. :wink:
Äh bitte? Bild
Aber muss ich mir wohl gefallen lassen :lol:
Wenn man dich direkt in die Trash-Grube schubst mach ich es mir direkt daneben in der Blockbustergrube bequem. Passt genau so wenig aber wir finden da schon wieder raus :D

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executor
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Beitrag von executor » 13.05.2010, 22:49

C4rter hat geschrieben:
executor hat geschrieben:Aber kein Problem, solange du nicht sowas irres wie "Terminator 4 ist Gott!" in deine Signatur setzt, ist ja alles noch im Berreich des Vertretbaren. :wink:
Äh bitte? Bild
Aber muss ich mir wohl gefallen lassen :lol:
Wenn man dich direkt in die Trash-Grube schubst mach ich es mir direkt daneben in der Blockbustergrube bequem. Passt genau so wenig aber wir finden da schon wieder raus :D
Gnah, wir verstehen uns heut echt nicht. :D Mein "Terminator 4"-Spruch bezog sich nur darauf, dass die Dummheit dieses Streifens für mich ein nicht diskutierbares, rotes Tuch ist, alles Andere geht halt klar. :D

Da ich ansonsten eben gerne in Gruben geschubst werde, wollte ich dir das hier eben nicht auch antun. Schließlich kommt man da nur schwer raus und nachher sind die Fingernägel voll dreckig. :lol:

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