Only God Forgives
Only God Forgives
Only God Forgives
Originaltitel: Only God Forgives
Herstellungsland: Frankreich/Schweden/Thailand/USA
Erscheinungsjahr: 2013
Regie: Nicolas Winding Refn
Darsteller: Ryan Gosling, Kristin Scott Thomas, Tom Burke, Yayaying, Vithaya Pansringarm, Byron Gibson, Gordon Brown, Sahajak Boonthanaki u.a.
Die erneute Kooperation des Hauptdarsteller/Regisseur-Duos des famosen „Drive“ ließ die Zuschauer hellhörig werden, doch bei der Weltpremiere in Cannes setzte es harsche Kritik für die als Kunstfilm aufbereitete Rachegeschichte. Nicht unbedingt zu Unrecht.
Knappe
Hier geht's zur Kritik
Originaltitel: Only God Forgives
Herstellungsland: Frankreich/Schweden/Thailand/USA
Erscheinungsjahr: 2013
Regie: Nicolas Winding Refn
Darsteller: Ryan Gosling, Kristin Scott Thomas, Tom Burke, Yayaying, Vithaya Pansringarm, Byron Gibson, Gordon Brown, Sahajak Boonthanaki u.a.
Die erneute Kooperation des Hauptdarsteller/Regisseur-Duos des famosen „Drive“ ließ die Zuschauer hellhörig werden, doch bei der Weltpremiere in Cannes setzte es harsche Kritik für die als Kunstfilm aufbereitete Rachegeschichte. Nicht unbedingt zu Unrecht.
Knappe
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Jimmy Dix: "Du glaubst wohl nicht an die Liebe?" - Joe Hallenbeck: "Doch ich glaube an die Liebe. Ich glaube auch an Krebs." [Last Boy Scout]
Perry Van Shrike: "Look up 'idiot' in the dictionary. You know what you'll find?" - Harry Lockhart: "A picture of me?" - Perry Van Shrike: "No! The definition of the word idiot, cause that is what you fucking are!" [Kiss Kiss, Bang Bang]
Perry Van Shrike: "Look up 'idiot' in the dictionary. You know what you'll find?" - Harry Lockhart: "A picture of me?" - Perry Van Shrike: "No! The definition of the word idiot, cause that is what you fucking are!" [Kiss Kiss, Bang Bang]
- MasonStorm
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Bin bekanntermaßen ja kein großer Fan von Refns Pre-"Drive"-Filmen, die aber auch nour zum Teil kenne. Konnte aber jedem von denen mehr abgewinnen als "Only God Forgives", wobei ich auch vermute, dass der Vince besser gefallen wird als mir.
Jimmy Dix: "Du glaubst wohl nicht an die Liebe?" - Joe Hallenbeck: "Doch ich glaube an die Liebe. Ich glaube auch an Krebs." [Last Boy Scout]
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- LivingDead
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Verstehen kann ich die zahlreichen negativen Bewertungen ja schon. In seiner Anlage ist "Only God Forgives" in seiner Ambivalenz geradezu auf Streit aus.
Nicolas Winding Refn, der nach "Drive" ein weiteres Mal mit Publikumsmagnet Ryan Gosling zusammen arbeitet, macht es sich und dem geneigten Publikum mit dem Film sicherlich nicht einfach. Die Gangart, die er wählte, erweist sich um einiges zynischer, und mit dem mainstreamigen "Drive" hat der Film kaum noch etwas gemein (außer eben dem Regisseur und Hauptdarsteller). Vielleicht mag die Erwartungshaltung ein weiterer Nebendarsteller des Filmes sein, denn ist es gerade dieser Aspekt, den Refn immerzu unterwandert. Und es scheint ihm Spaß zu machen.
Die Bildsprache, in welcher vor allem dunkelrote Töne dominieren und lange Szenen (die mit wenigen Dialogen auskommen), sowie Traumsequenzen die Szenerie bestimmen, orientiert sich eher an voran gegangene Filme wie "Fear X" oder auch "Walhalla Rising". Auch der Soundtrack untermauert die düster-brodelnde Stimmung des Filmes. Optisch und akustisch also wieder mal ein Leckerbissen, so scheint Refn einmal mehr in eine Falle zu tappen, welche ihn schon bei "Fear X" fast das Genick brach: Oft wird ihm bei "Only God Forgives" vorgeworfen eine reine Gewaltorgie abzuliefern, die kaum etwas zu sagen hat. Dies mag auf den ersten Blick so zu scheinen, doch würde man es sich doch recht einfach machen, den Film als nichtssagenden Gewaltfilm abzustempeln, der er nicht ist. Alleine die viel gescholtene Gewaltszene im letzten Drittel des Filmes (in der ein Mann minutenlang vor einem Dutzend von Prostituierten gefoltert wird) ist in ihrer Anlage durchaus diskussionswürdig. In dieser Szene geht es um das Nicht-Hinsehen (der Prostituierten, die sich ihre Augen verdecken und reglos das Ende der Schreie abwarten). Die Kamera (und somit der Zuschauer) hält jedoch drauf und zelebriert die Szenerie in ihrer Gesamtheit, und so wird der surrealistischen Szene plötzlich eine sozialkritische Komponente hinzugefügt, welche dem Ganzen einen doch etwas anderen Anschein verleiht. Bezogen auf den gesamten Film scheint Refn sich und den Film manchmal sogar nicht ganz so ernst zu nehmen, sodass viele Szenen ironische und gar parodistische Züge annehmen, sodass auch einmal los gelacht werden darf.
Insgesamt also ist der Film eine ambivalente Angelegenheit, in deren interpretationsschwangeren Szenen viel oder auch gar nichts hinein gedichtet werden kann. Meiner Meinung nach findet Refn sich hier aber auf dem richtigen Weg nach "Drive". Und so ist "Only God Forgives" weniger Unterhaltungsfilm, denn ein Statement eines Regisseurs, der sich seines eigenen Anspruchs noch nicht beraubt fühlt und dies mit diesem Film sehr gut zum Ausdruck bringt.
Gute
Nicolas Winding Refn, der nach "Drive" ein weiteres Mal mit Publikumsmagnet Ryan Gosling zusammen arbeitet, macht es sich und dem geneigten Publikum mit dem Film sicherlich nicht einfach. Die Gangart, die er wählte, erweist sich um einiges zynischer, und mit dem mainstreamigen "Drive" hat der Film kaum noch etwas gemein (außer eben dem Regisseur und Hauptdarsteller). Vielleicht mag die Erwartungshaltung ein weiterer Nebendarsteller des Filmes sein, denn ist es gerade dieser Aspekt, den Refn immerzu unterwandert. Und es scheint ihm Spaß zu machen.
Die Bildsprache, in welcher vor allem dunkelrote Töne dominieren und lange Szenen (die mit wenigen Dialogen auskommen), sowie Traumsequenzen die Szenerie bestimmen, orientiert sich eher an voran gegangene Filme wie "Fear X" oder auch "Walhalla Rising". Auch der Soundtrack untermauert die düster-brodelnde Stimmung des Filmes. Optisch und akustisch also wieder mal ein Leckerbissen, so scheint Refn einmal mehr in eine Falle zu tappen, welche ihn schon bei "Fear X" fast das Genick brach: Oft wird ihm bei "Only God Forgives" vorgeworfen eine reine Gewaltorgie abzuliefern, die kaum etwas zu sagen hat. Dies mag auf den ersten Blick so zu scheinen, doch würde man es sich doch recht einfach machen, den Film als nichtssagenden Gewaltfilm abzustempeln, der er nicht ist. Alleine die viel gescholtene Gewaltszene im letzten Drittel des Filmes (in der ein Mann minutenlang vor einem Dutzend von Prostituierten gefoltert wird) ist in ihrer Anlage durchaus diskussionswürdig. In dieser Szene geht es um das Nicht-Hinsehen (der Prostituierten, die sich ihre Augen verdecken und reglos das Ende der Schreie abwarten). Die Kamera (und somit der Zuschauer) hält jedoch drauf und zelebriert die Szenerie in ihrer Gesamtheit, und so wird der surrealistischen Szene plötzlich eine sozialkritische Komponente hinzugefügt, welche dem Ganzen einen doch etwas anderen Anschein verleiht. Bezogen auf den gesamten Film scheint Refn sich und den Film manchmal sogar nicht ganz so ernst zu nehmen, sodass viele Szenen ironische und gar parodistische Züge annehmen, sodass auch einmal los gelacht werden darf.
Insgesamt also ist der Film eine ambivalente Angelegenheit, in deren interpretationsschwangeren Szenen viel oder auch gar nichts hinein gedichtet werden kann. Meiner Meinung nach findet Refn sich hier aber auf dem richtigen Weg nach "Drive". Und so ist "Only God Forgives" weniger Unterhaltungsfilm, denn ein Statement eines Regisseurs, der sich seines eigenen Anspruchs noch nicht beraubt fühlt und dies mit diesem Film sehr gut zum Ausdruck bringt.
Gute
Mit freundlichem Gruß
LivingDead
LivingDead
Wie schon "Walhalla Rising" ist "Only God Forgives" eine bruchstückhafte Anordnung von Rudimenten, die nur assoziativ und nicht narrativ ein Gesamtbild ergeben. Sein bewusst spaltender Charakter ist nur allzu schnell mit dem "Pseudo"-Präfix versehen, dabei gelingt Refn ein visuell berauschendes Puzzle aus Neonrot und -Blau, dessen thematische Zirkel und Metaphern flach und simpel sein mögen, man könnte aber auch sagen: präzise und kontrolliert. Dem Zufall wird in dieser recht kurz gehaltenen Meta-Welt-Beschauung, die zu alldem auch noch mit viel Zeitlupe versehen wird, jedenfalls nichts überlassen. Dass Ryan Gosling als Hauptdarsteller vor allem Blässe ausstrahlt, ist ebenso Sinn und Zweck wie das zunächst redundant wirkende Strecken einer Folterszene oder der stets unvollkommen wirkende Abschluss einer Sequenz. Letztlich bedeutet jeder Bewegungsablauf irgendwas. Natürlich macht das Refn zum eiskalten Kalkulator und gefühllosen Konstrukteur, eine Ideologie des Filmemachens, die vor allem vielen Kritikern zuwider ist, seit Christopher Nolan damit Erfolge feiert. So gesehen setzt sich "Only God Forgives" gekonnt zwischen alle Stühle, so dass die wenig wohlwollenden Reaktionen in Cannes keine Überraschung mehr sind: Das breite Publikum sieht sich nach "Drive" gebrochenen Erwartungen ausgesetzt (dabei wäre für jenes ein aufmerksamer Blick in den Backkatalog Refns ganz hilfreich gewesen, vor allem auf "Fear X", der in vielen Motiven und Einstellungen zitiert wird), während sich der Feuilleton über elitären Nonsens echauffiert.
So kann "Only God Forgives" sich auf lange Sicht eigentlich nur für einen kleinen Liebhaberkreis empfehlen. Die Qualifikationen hierfür sind unverkennbar, denn auch wenn der Däne zweifellos bessere Filme gemacht hat, er lebt den Avantgardismus, anstatt sich wie all die anderen hoffnungsvollen Indie-Talente an Hollywood zu verkaufen.
(knapp)
So kann "Only God Forgives" sich auf lange Sicht eigentlich nur für einen kleinen Liebhaberkreis empfehlen. Die Qualifikationen hierfür sind unverkennbar, denn auch wenn der Däne zweifellos bessere Filme gemacht hat, er lebt den Avantgardismus, anstatt sich wie all die anderen hoffnungsvollen Indie-Talente an Hollywood zu verkaufen.
(knapp)
Da stimme ich dir völlig zu, auch ich kann die teils überschwänglichen Kritiken kaum nachvollziehen, Only God Forgives ist in jeder Sekunde berechnend auf Arthouse gepuscht. Starke Farbkontraste, viele gewagte Einstellungen, ein ins Unermessliche gesteigertes Maß an Gewalt... was hilft das alles, wenn die Handlung drumherum langweilig, eindimensional und schlecht erzählt ist? Ganz genau, gar nichts. Der Film ist auch nicht mutig oder was man vorab lesen muss, sondern voll darauf ausgelegt, durch seine Andersartigkeit und Abnormalität die Kritiker zu begeistern. (Vermutlich, weil die ohnehin alles über den Klee loben, was nicht direkt nach Mainstream aussieht.) Mich langweilen solche Anbiederungen an die "elitäre Cineasten-Klasse" mittlerweile nur noch, darin liegt kein Wagnis und es sorgt eben auch nicht zwangsläufig für gute Unterhaltung. Drive ist da wesentlich direkter, kompakter und spannender gewesen!
Optisch gelungener Film mit durchaus solider Atmosphäre, aber schwacher Story, der es an Spannung mangelt. Die vielen ruhigen Szenen stören mich nicht, aber etwas interessanter hätte man es ruhig gestalten können. Ob man mit den fragwürdigen Gewaltszenen besonders „realistisch“ rüberkommen wollte weiss ich nicht, die meisten Figuren an sich verhalten sich, so hatte ich den persönlichen Eindruck, dagegen kaum wie echte Menschen. Dasselbe könnte man zwar bei „Drive“ auch kritisieren, dieser war aber ansonsten in allen Belangen gelungener. Dass auch „Drive“-Komponist Cliff Martinez hier die Musik gemacht hat, finde ich ziemlich erstaunlich. Bis auf 1 oder 2 Stücke fand ich die musikalische Begleitung eher mässig, da hat er sogar in „Arbitrage“ bessere Arbeit geleistet.
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