Knock Knock
Originaltitel: Knock Knock
Herstellungsland: USA-Chile
Erscheinungsjahr: 2015
Regie: Eli Roth
Darsteller: Keanu Reeves, Lorenza Izzo, Ana de Armas, Aaron Burns, Ignacia Allamand, Colleen Camp, …
Auch wenn sie harmlos und freundlich wirken mögen: Man sollte sich immerzu genau überlegen, Fremde in sein Haus hereinzulassen. Diese Lektion lernt Keanu Reeves in Eli Roth´s bitterböser "Home Invasion"-Thriller-Satire "Knock Knock" auf die harte Tour, als er zwei durchnässten Mädels (Lorenza Izzo und Ana de Armas) eines Abends bei ihm daheim Zuflucht vor einem Unwetter gewährt...
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knappe
Joa, aber hierzulande haben die Leute trotzdem das Nachsehen: Die Synchro (im Trailer) ist schonmal übel - allein schon weil die Vortragsweisen der Darsteller völlig "geglättet" wurden - und wenn "the Green Inferno" nächstes Jahr hier rauskommt, wird es sich nicht um den Director´s Cut handeln...freeman hat geschrieben:Ist ja dann eher bei uns im Kino als der Kannibalenfilm weltweit richtig ausgewertet wird. Schon erstaunlich.
- LivingDead
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Vor ein paar Tagen auch endlich gesehen. Finde ihn ähnlich "gut" wie du. Hier aus dem FTB:
Mit "Knock Knock" nimmt sich der für seine blutigen Terrorstreifen bekannte Eli Roth deutlich zurück und inszeniert einen klassischen Home Invasion-Thriller, der auf blutige Einlagen gänzlich verzichtet. Die Invasion geschieht diesmal nicht von unbekannten Namenlosen mit Masken, sondern in Form zweier auf den ersten Blick so unschuldig wie verführerisch wirkender Damen (dargestellt u.a. von Ana de Armas, die auch im Sequel von Blade Runner mitmischen wird). Gerade aus dieser prickelnden Konstellation, die vor allem männliche Zuschauer vor die Frage stellen wird, wie diese in einer ähnlichen Situation gehandelt hätten und ob man(n) hier wirklich hätte "Nein" sagen können, nimmt der Film viel seiner Energie. Keanu Reeves mimt den Ehemann sehr glaubwürdig, sodass seine Entscheidungen allesamt rational und glaubwürdig bleiben. Unter dem Strich ist "Knock Knock" zwar keine tiefer gehende Auseinandersetzung mit geschlechterspezifischen Vorurteilen und den natürlichen Trieben des Menschseins, doch durch viele Roth-typische Humorspitzen nimmt sich der Film grundsätzlich keinen Deut zu ernst, sodass man mit hier auf jeden Fall sehr viel Spaß haben kann.
Mit "Knock Knock" nimmt sich der für seine blutigen Terrorstreifen bekannte Eli Roth deutlich zurück und inszeniert einen klassischen Home Invasion-Thriller, der auf blutige Einlagen gänzlich verzichtet. Die Invasion geschieht diesmal nicht von unbekannten Namenlosen mit Masken, sondern in Form zweier auf den ersten Blick so unschuldig wie verführerisch wirkender Damen (dargestellt u.a. von Ana de Armas, die auch im Sequel von Blade Runner mitmischen wird). Gerade aus dieser prickelnden Konstellation, die vor allem männliche Zuschauer vor die Frage stellen wird, wie diese in einer ähnlichen Situation gehandelt hätten und ob man(n) hier wirklich hätte "Nein" sagen können, nimmt der Film viel seiner Energie. Keanu Reeves mimt den Ehemann sehr glaubwürdig, sodass seine Entscheidungen allesamt rational und glaubwürdig bleiben. Unter dem Strich ist "Knock Knock" zwar keine tiefer gehende Auseinandersetzung mit geschlechterspezifischen Vorurteilen und den natürlichen Trieben des Menschseins, doch durch viele Roth-typische Humorspitzen nimmt sich der Film grundsätzlich keinen Deut zu ernst, sodass man mit hier auf jeden Fall sehr viel Spaß haben kann.
Mit freundlichem Gruß
LivingDead
LivingDead
Knock Knock
Man kann monieren, dass Eli Roth hier ein Terrorspiel ohne echte Pointe oder moralische Wende entwirft, dass er sich eines tieferen Diskurses zum Thema Treue oder zum generellen Umgang von Männern und Frauen mit dem Thema Sexualität entzieht. Dabei wirft er diese und artverwandte Fragen im Entwurf großzügig auf, anstatt sich stumpf auf die Mechanik des Thrills zu konzentrieren. Der cineastische Meta-Kontext des Invasions- oder allgemeiner Terrorfilms wird zwar oberflächlich als Instrument zur Spannungsbildung verwendet. Gerade mit Roths Vergangenheit als Spezialist für blutige, aber auch grobschlächtig sozialkritische Stoffe werden Erwartungen an ein Katz- und Mausspiel mit unschönem Ausgang entfacht. Dass der Regisseur gerade diese Erwartungen jedoch enttäuscht, ist nicht einmal ein überraschender Schachzug; es passt zu ihm, dass er nun auch einfach mal nur "spielen" will und sein Publikum damit mal wieder vor den Kopf stößt.
Dabei birgt die Schlusspointe durchaus ein im erlösenden Sinne komisches Potenzial, was auch an Keanu Reeves liegen mag, dessen Hölzernheit ideal inszeniert wird und der sich aus dieser Hölzernheit heraus zu ein paar schauspielerischen Highlights hinreißen lässt, die man auf diese Weise in seiner Karriere noch kaum erlebt hat. Wenn sich Hass und Verzweiflung zu einer theaterhaften Grimasse vereinen, als sein Körper im Boden steckt und seinen Kopf als mimikrierendes Ei zurücklässt, wirkt das gleichermaßen glaubwürdig wie trash-affin; insbesondere, als König Zufall dann auch noch zu einer Attacke bläst, die es in ihrer böswilligen Gläsernheit so nur im Facebook-Zeitalter geben kann.
Lorenza Izzo und insbesondere Ana de Armas blasen das zwischen Harmlosigkeit und Gefahrensituation in der Theorie fungierende Drehbuch auf dem Bildschirm mit einer gehörigen Portion fatalistischer Erotik auf. Das reicht zwar nicht, um das fragwürdige Handeln der meist ohnmächtig wirkenden Reeves-Figur zu rechtfertigen, es lässt ihre Präsenz im Haus des Ex-DJs jedoch vollmundig erscheinen und zumindest der Reiz, den sie auf ihn ausüben, bleibt nicht verborgen, zumal das von ihm gelebte Familienidyll auch viel über eine wilde Vergangenheit verrät und darüber, dass das synchrone Vorstadtleben deutlich zur Fragilität neigt.
Formell betrachtet voller Strukturschwächen, dreht "Knock Knock" an beiderlei Geschlecht also so manches Knöpfchen, durch das Fehlen einer klaren moralischen Linie vielleicht umso mehr.
Man kann monieren, dass Eli Roth hier ein Terrorspiel ohne echte Pointe oder moralische Wende entwirft, dass er sich eines tieferen Diskurses zum Thema Treue oder zum generellen Umgang von Männern und Frauen mit dem Thema Sexualität entzieht. Dabei wirft er diese und artverwandte Fragen im Entwurf großzügig auf, anstatt sich stumpf auf die Mechanik des Thrills zu konzentrieren. Der cineastische Meta-Kontext des Invasions- oder allgemeiner Terrorfilms wird zwar oberflächlich als Instrument zur Spannungsbildung verwendet. Gerade mit Roths Vergangenheit als Spezialist für blutige, aber auch grobschlächtig sozialkritische Stoffe werden Erwartungen an ein Katz- und Mausspiel mit unschönem Ausgang entfacht. Dass der Regisseur gerade diese Erwartungen jedoch enttäuscht, ist nicht einmal ein überraschender Schachzug; es passt zu ihm, dass er nun auch einfach mal nur "spielen" will und sein Publikum damit mal wieder vor den Kopf stößt.
Dabei birgt die Schlusspointe durchaus ein im erlösenden Sinne komisches Potenzial, was auch an Keanu Reeves liegen mag, dessen Hölzernheit ideal inszeniert wird und der sich aus dieser Hölzernheit heraus zu ein paar schauspielerischen Highlights hinreißen lässt, die man auf diese Weise in seiner Karriere noch kaum erlebt hat. Wenn sich Hass und Verzweiflung zu einer theaterhaften Grimasse vereinen, als sein Körper im Boden steckt und seinen Kopf als mimikrierendes Ei zurücklässt, wirkt das gleichermaßen glaubwürdig wie trash-affin; insbesondere, als König Zufall dann auch noch zu einer Attacke bläst, die es in ihrer böswilligen Gläsernheit so nur im Facebook-Zeitalter geben kann.
Lorenza Izzo und insbesondere Ana de Armas blasen das zwischen Harmlosigkeit und Gefahrensituation in der Theorie fungierende Drehbuch auf dem Bildschirm mit einer gehörigen Portion fatalistischer Erotik auf. Das reicht zwar nicht, um das fragwürdige Handeln der meist ohnmächtig wirkenden Reeves-Figur zu rechtfertigen, es lässt ihre Präsenz im Haus des Ex-DJs jedoch vollmundig erscheinen und zumindest der Reiz, den sie auf ihn ausüben, bleibt nicht verborgen, zumal das von ihm gelebte Familienidyll auch viel über eine wilde Vergangenheit verrät und darüber, dass das synchrone Vorstadtleben deutlich zur Fragilität neigt.
Formell betrachtet voller Strukturschwächen, dreht "Knock Knock" an beiderlei Geschlecht also so manches Knöpfchen, durch das Fehlen einer klaren moralischen Linie vielleicht umso mehr.
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