Lone Survivor
Originaltitel: Lone Survivor
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2013
Regie: Peter Berg
Darsteller: Mark Wahlberg, Taylor Kitsch, Eric Bana, Emile Hirsch, Ben Foster, Sammy Sheik, Alexander Ludwig, Scott Elrod, Ali Suliman, Corey Large, Matthew Page u.a.
In Peter Bergs auf Tatsachen basierendem Militärdrama spielt Mark Wahlberg einen SEAL, der zusammen mit drei Kameraden eine wichtige Operation in Afghanistan durchführt, die in der Gefangennahme oder Tötung eines Talibanführers enden soll. Als die US-Soldaten von drei einheimischen Ziegenhirten entdeckt werden, wird die Lage kompliziert.
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Lone Survivor
Lone Survivor
Jimmy Dix: "Du glaubst wohl nicht an die Liebe?" - Joe Hallenbeck: "Doch ich glaube an die Liebe. Ich glaube auch an Krebs." [Last Boy Scout]
Perry Van Shrike: "Look up 'idiot' in the dictionary. You know what you'll find?" - Harry Lockhart: "A picture of me?" - Perry Van Shrike: "No! The definition of the word idiot, cause that is what you fucking are!" [Kiss Kiss, Bang Bang]
Perry Van Shrike: "Look up 'idiot' in the dictionary. You know what you'll find?" - Harry Lockhart: "A picture of me?" - Perry Van Shrike: "No! The definition of the word idiot, cause that is what you fucking are!" [Kiss Kiss, Bang Bang]
Nach dem Box-Office Flop „Battleship“ hat sich Regisseur Peter Berg an den Film begeben, der er eigentlich bereits vor „Battleship“ machen wollte, aber vom Studio die Erlaubnis verwehrt wurde: Die Verfilmung des Buchs „Lone Survivor“ von Navy Seal Marcus Lutrell. Gedankt wurde ihm dieses Engagement, für das er und seine Darsteller für Mini-Gagen verpflichtet wurden, mit 2 Oscar-Nominierungen. Zwar gehören die Oscars für „Sound Mixing“ und „Sound Editing“ eher zu den Mini-Kategorien, aber ein schönes Geschenk für seine Mühen ist das trotzdem, vor allem auch weil „Lone Survivor“ ein richtig spannender Militär-Actioner geworden ist.
Nach dem Vorspann, welcher Szenen aus der knallharten Navi-Seal-Ausbildung zeigt, und der kurzen Einführung der Charaktere, geht es nach nicht mal 30 Minuten bereits in den folgenschweren Einsatz, Operation „Red Wings“. Ohne Frage, Peter Berg lässt nichts anbrennen und das ist auch gut so, denn eine zu lange Einführung oder klägliche Versuche die Familiären-Verhältnisse der Soldaten in Gänze zu beleuchten wären wohl ohnehin zum Scheitern verurteilt.
Im Einsatzgebiet stimmt die Atmosphäre des Films dann durchweg. Der Spannungsbogen wird konstant hochgehalten, die Fallstricke und der insbesondere „zusammenstoß“ mit den Ziegenhirten werden geschickt eingebaut und die Karten werden oftmals innerhalb weniger Szenen komplett neu gemischt. Die Lage ist schnell aussichtlos und der Zuschauer von der Hoffnungslosigkeit gefesselt.
Das dies alles so gut funktioniert ist vor allem auch den passenden Darstellern zu verdanken. Wahlberg, Kitsch, Hirsch und Foster geben ein tolles Team ab, benehmen sich für eine Groppe Seals sehr glaubhaft und sind alle voll „in character“. So muss das sein.
Etwas weniger gut gefallen die teilweise typischen Hollywood-Verzerrungen der Realität. Aus einer kleineren Gruppe Taliban werden im Film ca. 100, wenn nicht sogar noch mehr. Jeder aus dem Team steckt mehrere Treffer ein, läuft weiter und murkst aber auch bestimmt 20 Taliban ab. Auch das Ende bleibt von einigen Übertreibungen nicht verschont und wird mit einem weiteren, größeren Feuergefecht gespickt. Da bereits weit mehr als der halbe Film eine einzige Schießerei ist, wäre es ganz erfrischend gewesen, wenn man sich zumindest am Ende 1:1 an die wahren Begebenheiten gehalten hätte. Nicht das ein Feuergefecht mehr oder weniger aus „Lone Survivor“ nun einen schlechteren Film machen würde, dazu ist das alles einfach zu packend inszeniert, zu professionell bebildert und einfach zu spannend. Aber hier und da etwas weniger aufs Gaspedal wäre halt mal was anderes gewesen.
Am Schluss bleibt „Lone Survivor“ also ein wirklich gelungener Militär-Actioner welcher sich auf wahre Begebenheiten beruft, diese aber hier und da etwas zu ausschweifend ausschmückt. Nichts desto trotz kommt die gesamte Machart des Films angenehm realistisch daher, was zusätzliche Würze beifügt und das Geschehen ungleich packender erscheinen lässt. Damit ist „Lone Survivor“ eine Spur besser als der ähnliche „Act of Valor“, der selbst einen realistischen Anstrich vermitteln wollte, aber mit einer teils schrägen Story dann doch an der Prämisse vorbei gearbeitet hat. Das macht „Lone Survivor“ schlicht und einfach besser.
Original: http://www.moviegeek.de/joomla/Allgemei ... vivor.html
Nach dem Vorspann, welcher Szenen aus der knallharten Navi-Seal-Ausbildung zeigt, und der kurzen Einführung der Charaktere, geht es nach nicht mal 30 Minuten bereits in den folgenschweren Einsatz, Operation „Red Wings“. Ohne Frage, Peter Berg lässt nichts anbrennen und das ist auch gut so, denn eine zu lange Einführung oder klägliche Versuche die Familiären-Verhältnisse der Soldaten in Gänze zu beleuchten wären wohl ohnehin zum Scheitern verurteilt.
Im Einsatzgebiet stimmt die Atmosphäre des Films dann durchweg. Der Spannungsbogen wird konstant hochgehalten, die Fallstricke und der insbesondere „zusammenstoß“ mit den Ziegenhirten werden geschickt eingebaut und die Karten werden oftmals innerhalb weniger Szenen komplett neu gemischt. Die Lage ist schnell aussichtlos und der Zuschauer von der Hoffnungslosigkeit gefesselt.
Das dies alles so gut funktioniert ist vor allem auch den passenden Darstellern zu verdanken. Wahlberg, Kitsch, Hirsch und Foster geben ein tolles Team ab, benehmen sich für eine Groppe Seals sehr glaubhaft und sind alle voll „in character“. So muss das sein.
Etwas weniger gut gefallen die teilweise typischen Hollywood-Verzerrungen der Realität. Aus einer kleineren Gruppe Taliban werden im Film ca. 100, wenn nicht sogar noch mehr. Jeder aus dem Team steckt mehrere Treffer ein, läuft weiter und murkst aber auch bestimmt 20 Taliban ab. Auch das Ende bleibt von einigen Übertreibungen nicht verschont und wird mit einem weiteren, größeren Feuergefecht gespickt. Da bereits weit mehr als der halbe Film eine einzige Schießerei ist, wäre es ganz erfrischend gewesen, wenn man sich zumindest am Ende 1:1 an die wahren Begebenheiten gehalten hätte. Nicht das ein Feuergefecht mehr oder weniger aus „Lone Survivor“ nun einen schlechteren Film machen würde, dazu ist das alles einfach zu packend inszeniert, zu professionell bebildert und einfach zu spannend. Aber hier und da etwas weniger aufs Gaspedal wäre halt mal was anderes gewesen.
Am Schluss bleibt „Lone Survivor“ also ein wirklich gelungener Militär-Actioner welcher sich auf wahre Begebenheiten beruft, diese aber hier und da etwas zu ausschweifend ausschmückt. Nichts desto trotz kommt die gesamte Machart des Films angenehm realistisch daher, was zusätzliche Würze beifügt und das Geschehen ungleich packender erscheinen lässt. Damit ist „Lone Survivor“ eine Spur besser als der ähnliche „Act of Valor“, der selbst einen realistischen Anstrich vermitteln wollte, aber mit einer teils schrägen Story dann doch an der Prämisse vorbei gearbeitet hat. Das macht „Lone Survivor“ schlicht und einfach besser.
Original: http://www.moviegeek.de/joomla/Allgemei ... vivor.html
Unfassbar intensives Kinoerlebnis. Die Zuschauer haben sich in meiner Vorstellung teilweise in ihren Sesseln gekrümmt, so haben sie mitgelitten. Wenn die Seals da durch die Berghölle gedreht werden und irgendwann aussehen, als seien sie in den Fleischwolf geraten und aus zig Schusswunden bluten und nur noch keuchen und Blut spucken, ist das teilweise tatsächlich fast schon einen Ticken zu real. Vor allem, weil man abseits des Leidens ziemlich mit Pathos und Patriotismus zugeschmissen wird. Auch ein paar echte Antikriegsfilmelemente hätten dem Film gut getan. Begreift man ihn aber als "Black Hawk Down" im bergigen Gelände, ist das schon eine verdammt runde, sehr spannende Sache!
In diesem Sinne:
freeman
In diesem Sinne:
freeman
Ich bin wahrlich kein Fan von Kriegsfilmen, doch dieses Vehikel ist ziemlich stark geworden. Dies liegt wohl in erster Linie an den vielen guten Schauspielern, die Emotionen und Verzweiflung deutlich besser transportieren können als es in ähnlichen Projekten der Fall ist und somit Dramatik und Ernsthaftigkeit der Lage plötzlich zur Realität werden. Spannend inszeniert, mit einer tollen Bebilderung, mit einem starken Soundtrack und einer tollen Kameraführung.
+
+
Ich habe meine Worte von oben anlässlich des DVD/Blu-ray Starts ein wenig ausgebaut...
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In diesem Sinne:
freeman
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In diesem Sinne:
freeman
Mit „Lone Survivor“ (2014) hat Regisseur Peter Berg einen packenden Kriegs-Actioner geschaffen, der mit einer kompetenten, u.a. aus Mark Wahlberg, Taylor Kitsch, Emile Hirsch, Ben Foster und Eric Bana bestehenden Besetzung aufwartet und die wahre Geschichte der letzten gemeinsamen Mission des Navy SEALs Marcus Luttrell mit seinen drei Kameraden Michael P. Murphy, Danny Dietz und Matthew Axelson erzählt, welche am 28. Juni 2005 im afghanischen „Feindesland“ furchtbar aus dem Ruder geriet. Ja, der Titel ist durchaus in gewisser Weise ein Spoiler, und ja, der Streifen portraitiert zweifelsohne ein weitestgehend unreflektiertes „Märtyrer-Bild“ des „fürs Gute auf der Welt kämpfenden“ US-Soldaten – allerdings weisen die Gefechts-Sequenzen, inklusive ihrer authentischen, unmittelbaren, von rohen Empfindungen und ungeschönt-schmerzhaften Verletzungen geprägten Darbietungsweise, sowohl eine achtenswerte Intensität als auch eine handwerklich perfekte Umsetzung (Kameraarbeit, Make-up, Schnitt, Ton etc.) auf, welche den Streifen (in erster Linie natürlich für gestandene Fans des Genres) auf jeden Fall zu einem relativ sehenswerten machen…
Wirklich ein starker Film. Genial ist aber, wenn man Wahlberg hier sieht und dann in seinem kommenden The Gambler. Das ist echt unfassbar. In The Gambler dürfte Wahlberg das Gewicht eines Beines seines Charakters aus Lone Survivor haben ... dafür spielt er aber nochmal eine ganze Ecke besser.
In diesem Sinne:
freeman
In diesem Sinne:
freeman
Peter Bergs Verfilmung des ohnehin bereits umstrittenen Tatsachenberichts von Navy Seal Marcus Luttrell kann man als patriotisches Teufelswerk verfluchen; genug Anhaltspunkte bietet er. Die einschwörende Pre-Title-Sequenz mit ihren dokumentarischen Ausbildungsausschnitten hat eine beinahe schon sektenhafte Wirkung nach außen, der Drill macht deutlich, dass jegliche Art von Reflektion ausgeschaltet werden muss, um die Extremsituationen im Krieg überstehen zu können – und doch wird die Schlüsselszene des Films, das Aufeinandertreffen mit afghanischen Ziegenhirten, mit einer menschlichen Handlung bedacht, die zum schlussendlichen Massaker führt.
Ab hier spätestens beginnen die Geister, sich zu scheiden. Erwartungsgemäß bleiben die Taliban ohne jede Charakterzeichnung, sondern stellen für den kleinen US-Trupp eine gesichtslose Bedrohung von mehreren hundert Mann dar (dem Prinzip folgend: Je größer die Gegnerzahl, desto höher die Empathie für die Seals).
Immerhin weiß man bei der Darstellung des afghanischen Volkes zu differenzieren und lässt Einheimische, die sich gegen die Taliban auflehnen, eine entscheidende Rolle in der Handlung einnehmen und widmet auch ihnen die Texttafel vor dem Abspann, nicht der Tapferkeit der Seals, die in der Filmhandlung schon genügend zelebriert wurde.
Eine solche Zweiteilung der afghanischen Bevölkerung ist zwar bei weitem noch nicht genug, aber es ist immerhin mehr, als man von manch anderen reaktionären Kriegsactioner erwarten kann.
Der eigentliche Fokus sollte bei der Rezeption auch eher auf dem technischen Aspekt liegen, bei dem es wohl keine zwei Meinungen geben dürfte: Berg inszeniert die allmähliche Dezimierung des Teams hart, roh, brutal und ohne Gnade. Inhaltlich mag man sich wieder fragen, wie die Männer Dutzende Einschüsse (inklusive Kopfschuss) und steile Abstürze von Schieferbergen hinab auf spitze Steinkanten und Baumstämme überleben können, die Wirkung wird aber nicht verfehlt. So sehr die gesamte Präsentation den Nationalstolz anheizen mag, zumindest wird deutlich, dass das Ganze mit verdammt üblen Verletzungen und unangenehmen Situationen verbunden ist, bevor möglicherweise der Tod eintrifft. Rein filmisch gehört „Lone Survivor“ damit zu den packendesten Genrewerken der letzten Jahre. Bezeichnend, dass Wahlberg, Hirsch & Co. dazu nicht schauspielerisch glänzen müssen (was hinter diesen Bärten auch eine Herausforderung gewesen wäre), sondern nur physisch; Eric Bana nicht einmal das.
(knapp)
Ab hier spätestens beginnen die Geister, sich zu scheiden. Erwartungsgemäß bleiben die Taliban ohne jede Charakterzeichnung, sondern stellen für den kleinen US-Trupp eine gesichtslose Bedrohung von mehreren hundert Mann dar (dem Prinzip folgend: Je größer die Gegnerzahl, desto höher die Empathie für die Seals).
Immerhin weiß man bei der Darstellung des afghanischen Volkes zu differenzieren und lässt Einheimische, die sich gegen die Taliban auflehnen, eine entscheidende Rolle in der Handlung einnehmen und widmet auch ihnen die Texttafel vor dem Abspann, nicht der Tapferkeit der Seals, die in der Filmhandlung schon genügend zelebriert wurde.
Eine solche Zweiteilung der afghanischen Bevölkerung ist zwar bei weitem noch nicht genug, aber es ist immerhin mehr, als man von manch anderen reaktionären Kriegsactioner erwarten kann.
Der eigentliche Fokus sollte bei der Rezeption auch eher auf dem technischen Aspekt liegen, bei dem es wohl keine zwei Meinungen geben dürfte: Berg inszeniert die allmähliche Dezimierung des Teams hart, roh, brutal und ohne Gnade. Inhaltlich mag man sich wieder fragen, wie die Männer Dutzende Einschüsse (inklusive Kopfschuss) und steile Abstürze von Schieferbergen hinab auf spitze Steinkanten und Baumstämme überleben können, die Wirkung wird aber nicht verfehlt. So sehr die gesamte Präsentation den Nationalstolz anheizen mag, zumindest wird deutlich, dass das Ganze mit verdammt üblen Verletzungen und unangenehmen Situationen verbunden ist, bevor möglicherweise der Tod eintrifft. Rein filmisch gehört „Lone Survivor“ damit zu den packendesten Genrewerken der letzten Jahre. Bezeichnend, dass Wahlberg, Hirsch & Co. dazu nicht schauspielerisch glänzen müssen (was hinter diesen Bärten auch eine Herausforderung gewesen wäre), sondern nur physisch; Eric Bana nicht einmal das.
(knapp)
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