Krampus

Horrorfilme, die Monster, Tiere oder Mutationen thematisieren.
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Krampus

Beitrag von freeman » 15.12.2015, 08:57

Krampus

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Originaltitel: Krampus
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2015
Regie: Michael Dougherty
Darsteller: Allison Tolman, Toni Collette, Adam Scott, David Koechner, Conchata Ferrell, Stefania Owen, Emjay Anthony, Luke Hawker, Sophie Gannon, Gareth Ruck, Krista Stadler u.a.

Der weihnachtliche Stress und die permanenten Streitigkeiten in seiner Familie lassen den kleinen Max urplötzlich den Glauben in das Fest der Liebe verlieren. Damit weckt er unbewusst den Krampus. Der finstere Spießgeselle aus dem Umfeld des Weihnachtsmannes bestraft alle, die den Geist der Festtage nicht ehren und zieht sie in seine Unterwelt. So wird für Max & Co. Weihnachten zum Survival-Trip voller garstiger Kreaturen.
:liquid6:

Zur "Krampus" Kritik

In diesem Sinne:
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Beitrag von Vince » 20.12.2015, 12:45

Auf den freu ich mich eigentlich sehr, obwohl ich es wohl nicht ins Kino schaffen werde. Aber ich habe die Hoffnung, nochmal einen guten alten Streifen à la "Gremlins" zu sehen und einige Bemerkungen in deiner Rezi deuten ja immerhin darauf hin.

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Beitrag von freeman » 21.12.2015, 09:00

Gremlins ist ein gutes Stichwort. An die erinnern nämlich die Lebkuchenmänner mit ihrem Lachen frappierend. Yeah!

In diesem Sinne:
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Beitrag von Vince » 31.12.2016, 12:46

Ganz anders als Weihnachten kommen gute Weihnachtsfilme mit besonderem Twist nicht unbedingt alle Jahre wieder. Um so wohlgesonnener muss man jedem ambitionierten Versuch sein, der den Schnee der Winterzeit erblickt. Da der amerikanische "Grinch" bereits überfilmt und zu alldem wohl noch für eine lange Zeit mit Jim Carreys Gesicht belegt ist, wird mit dem "Krampus" eine durchaus fotogene Sagengestalt aus der germanischen Mythologie ins Rampenlicht gezerrt und zum neuen Weihnachtshorrorstar aufgebaut.

Michael Dougherty macht aus ihr jedenfalls ein beeindruckend schweres, rasselndes Ungetüm, das sich so zäh über den Boden schleift und dabei so laut fuhrwerkt wie eine tonnenschwere animatronische Puppe aus Draht und Latex. Damit beschwört er recht authentisch den alten Joe-Dante-Geist – insbesondere die kichernden, gleichermaßen niedlichen wie gruseligen Helfer des Krampus erinnern auf angenehme Weise an den schwarzhumorigen Charme der "Gremlins", resultierend aus dem Umstand, dass sich kindliche Bezugsgegenstände wie Teddybären, Springteufel oder Lebkuchenmänner in zähnefletschende Bestien verwandeln.

Zwar fehlt der letzte bösartige Kniff in der Inszenierung, dennoch sorgen der Gehörnte und seine kleinwüchsige Gefolgschaft für eine Menge Abwechslung am Weihnachtsabend. Es ist gerade die handgemacht wirkende Umsetzung der Spezialeffekte, mit der gepunktet werden kann. Verbunden mit der dezenten, sehr pointierten Präsentation der Kreaturen gelingen wohlige Schauer nicht nur aufgrund des Schneegestöbers, das vor dem mit Lichterketten behangenen Haus wütet.

Wert bekommt all das am Ende nur wegen der gelungenen Besetzung. Toni Collette ist natürlich ideal als verzweifelte Hausmutter, ebenso wie Adam Scott als überfragter Hausvater. Viele andere bedienen Klischees unterschiedlicher Filme über Weihnachtszoff; so scheinen David Koechner und Conchata Ferrell wie aus "National Lampoon's Christmas Vacation" entliehen (im Vergleich mit Randy Quaid und Mae Questel), die Kinder zoffen sich wie bei "Kevin Alone At Home" und speziell Maverick Flack spielt als stummer, dicker Junge so autistisch, dass er auch solo an der Seite von Billy Bob Thornton in "Bad Santa" hätte auftreten können.
Nicht an jeder Stelle kann Dougherty das wärmende Gefühl rekonstruieren, alles sei genau an seinem rechten Platz; jenes Gefühl, das ein Weihnachtsfilm benötigt, damit man sich ein Jahr später wieder an ihn erinnert. Manchmal ist die Inszenierung einfach zu zahm, vielleicht auch zu gewöhnlich. Es gibt aber diese Momente, in denen "Krampus" – ganz unabhängig von seiner Titelfigur oder seiner Message – diese Magie verströmt. Sei es im Zwiegespräch von Kind und Großmutter, im Dunkeln eines Stromausfalls oder an der Türschwelle bei der Entgegennahme eines DHL-Pakets. Ganz überzeugt klingt die These zu diesem Zeitpunkt noch nicht, aber dieser Film hat das Zeug dazu, in einem Jahr wieder gesichtet werden zu wollen.
:liquid7:

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MarS
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Beitrag von MarS » 19.12.2017, 12:22

Die Geschichte um den Begleiter des Nikolaus gestaltete sich leider nicht so unterhaltsam wie ich gehofft hatte und das obwohl einiges richtig gemacht wurde. So ist die Darstellerriege, besetzt mit einigen bekannten Gesichtern, durchaus tauglich. Die Kreaturen sind gut getrickst und wirken auch recht bedrohlich, abgesehen vom Lebkuchenmann welcher zu sehr an sein Pendant aus Shrek erinnerte. Und letztlich schafft man es trotz des Horrorthemas ordentlich Weihnachtsatmosphäre zu zaubern. Der Film krankt aber wie so einige andere daran, dass er in keine Richtung konsequent geht. Die komödiantischen Anteile zünden überhaupt nicht, ein besinnlicher Weihnachtsfilm kann er aufgrund der Thematik nicht sein und für einen Horrorfilm ist er viel zu unblutig und ungruselig. Gerade die fehlenden Horrorspitzen schaden dem Film ungemein. Aus dem cool dargestellten Krampus wird viel zu wenig gemacht, ebenso wie aus dem Mythos drumherum und zudem passieren alle Kills im off. Das raubt dem Film enorm Atmosphäre und der Zuschauer wird nicht so richtig gepackt. Dadurch plätschert der Film immer wieder vor sich hin. Schade.

Leicht über Mittelmaß. :liquid6:

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McClane
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Re: Krampus

Beitrag von McClane » 24.12.2018, 16:24

"Trick R Treat" ist eine Hypothek, die Michael Dougherty und sein "Krampus" mit sich herumschleppen. Wenn man einen derart hochwertigen, pointierten und schwarzhumorigen Genrebeitrag zu "Halloween" geschaffen hat, dann sind die Erwartungen an ein Weihnachtspendant entsprechend. Und werden mit der grandiosen Shopping-Montage zu Beginn hervorragend bedient, wenn die Leute sich um wahrsten Sinne des Wortes um die Waren prügeln, die sie zu verschenken gedenken, und einige Familiemitglieder eher pflichtschuldig und gequält denn wirklich freudig mit aufs alljährliche Foto mit dem Weihnachtsmann aus dem Einkaufszentrum kommen. Auch daheim ist Weihnachten eher der Kristallisationspunkt familiären Frusts angesichts der Leute, die man zwangsweise liebhaben muss (zumindest theoretisch), weil man ja mit ihnen verwandt ist. Das erinnert an andere Weihnachtsfilme ("Kevin - Allein zu Haus" und vor allem "Schöne Bescherung" kamen mir wie Vince in den Sinn), überstrapaziert das Thema aber etwas - nicht zuletzt, da man ja auf den titelgebenden Krampus wartet. Wenn der endlich auftaucht, gibt es ein paar ganz brauchbare Spannungspassagen im Schnee oder bei der Belagerung des Familiendomizils, ehe dann das Feuer ausgeht und die Post ab. Denn wenn Lebkuchenmänner, Teddybären und Puppen mit langen Zähnen und teuflischen Fratzen auf die Familie einstürzen, dann ist das schon vergnüglicher wie greller Horror der gröberen Sorte, effektiv getrickst und charmant designt, auch wenn auffällt, dass der Krampus den ganzen Film über eher die graue Eminenz ist, selten selbst in Aktion tritt und lieber das Fußvolk vorschickt. Geht es dann raus dem Haus, dann ist fast nur noch das 10-kleine-Jägermeister-Prinzip angesagt bis zur ganz putzigen Pointe, die einem kurz angeteaserten Kitschende freudig den Stinkefinger zeigt. Neben dem geilen Creature-Design hat "Krampus" noch so kleine Highlights, sei es die kreative Rückblende zu Omis Erzählung oder die Tatsache, dass Krista Stadler als besagte Großmutter im Original fast durchweg Deutsch spricht, die von Doughertys sorgfältigen Überlegungen zeugen. Leider schwankt das Ergebnis unentschlossen zwischen Familiendrama und komödiantischer Überzeichnung, zwischen Spannungspassagen und grell-effektvollem Auf-die-Zwölf-Horror. Das ist etwas schade, ähnlich wie das zu lange Warten auf den Krampus, denn eigentlich hätte Doughertys Film das Zeug zum würdigen "Trick R Treat"-Nachfolger, nur das Potential wird nicht vollends genutzt. Was auch an der unschönen PG-13-Handbremse liegen könnte, die "Krampus" harmlosen als seinen Vorgänger im Geiste macht.

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