Thor 1-4
Also meinereiner war von Thor 2 ein Stück weit enttäuscht. Während mich Teil 1 noch überraschen konnte, nach den Trailern hatte ich ziemlichen Bockmist erwartet, lief Teil zwei dann einfach so durch. Weder hab ich so recht kapiert, was das mit den neun Welten sollte, noch was der Äther da zu suchen hatte, aber nunja. Was mich viel mehr störte, war, wie mit einzelnen Figuren umgegangen wurde. Thors aus Teil 1 bekannte Mitstreiter sieht man immer mal im Hintergrund herumwuseln, Portmans Mitstreiter verkommen zu Stichwortgebern und manch andere Figur wird komplett zum Abschuss freigegeben. Der arme Stellan Skarsgard! Auch die Stationen von Loki vom Anarchisten zum traurigen Emo hin zum Aufziehmännchen, das plötzlich einen Spruch nach dem anderen reißt, nervten ziemlich. Die Ironie war bis auf wenige Szenen auch aus dem Film raus, das Götterbrimborium nahm sich in der Folge imo viel zu ernst und Elfen als Gegner? Ich hab schon besser gegähnt. Auch die Action ist erstaunlich klein skaliert. Eigentlich macht nur der Showdown richtig Laune, bei den restlichen Actionszenen wundert man sich teils wie die Arsen jemals ein so großes Reich errichten konnten, wenn sie mit Schwert und Säbel zu einer Schießerei antreten. Der Musikmaster wusste irgendwie auch nicht so recht, wo die Reise hingehen soll und irgendwie war Brannaghs Inszenierung einfach viel größer und erhabener, was vor allem Asgard sehr entgegenkam. Die mitten im Abspannszene war leider sehr kryptisch, mal sehen, was daraus noch gemacht wird. Die Post-Abspannszene lieferte dann wenigstens noch ein Schmachteende (allgemein war traurig, dass man Hemsworth und Portman kaum gemeinsam agieren sah, gerade diese Beziehung hatte das Götterspektakel in Teil eins doch noch so trefflich geerdet) und einen guten Gag. Ansonsten war das Tempo ordentlich, die Effekte fett und die Darstellerleistungen in Ordnung.
In diesem Sinne:
freeman
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Vielleicht weil ich nicht allzu viel erwartet habe, wurde ich bei der Fortsetzung des überraschend gelungenen Vorgängers abermals überrascht. Nicht weil der Film Klassen über dem Original spielt oder sich als besonders ausgefeilt erweist. Vielmehr weil der Film lockerleicht (und in dieser Beziehung noch lockerer als der Vorgänger) seine ebenso leichte Geschichte erzählt und trotz fehlender Innovationen (vor allem in Bezug auf die einfallsarme Geschichte um ein paar fiese Elfen und der Besinnung Lokis) verdammt gut zu unterhalten weiß. Herausgestellt sei einmal der furiose Showdown, in dem parallel in mehreren Welten gekämpft wird, indem die Protagonisten immer wieder durch Wurmlöcher geschleudert werden. Das hat man zwar schon in "Jumper" gesehen, aber sicherlich nicht so gewaltig wie hier. Insgesamt also eine äußerst unterhaltsame Angelegenheit, die ihre Stärken vor allem in Trivialitäten entfaltet. Aber das ist manchmal ja auch schon genug.
Mit freundlichem Gruß
LivingDead
LivingDead
Thor - The Dark Kingdom
Ich muss mich zu der Fraktion zählen, die einen Qualitätsabfall zu erkennen glaubt. Überzeugte die Branagh-Verfilmung noch mit erhabenem Pomp und Spektakel, das angemessen in die Bodenständigkeit eines Wüstendorfes gebettet wurde und so den Helden und sein Umfeld angenehm erdete, ist die Fortsetzung im Ablauf nur noch Marvel-Standardware, hochtourig motorisiert zwar, aber ähnlich redundant wie das x-te heiße Babe in einer Welt, in der sich jeder selbst aussuchen kann, wie er aussieht. Die alienesk-kulturisierte Prunk-Architektur, die im ersten Teil etabliert und bewusst gegen winzige Wüsten-Diners gesetzt wurde, übernimmt unter dem typischen Farbgewusel und Sounddesign einer Comicverfilmung vollständig das Regiment und bietet mit dem Aether lediglich einen weiteren formlosen MacGuffin, letztlich noch beliebiger als der Würfel aus dem "Avengers"-Ensemblefilm, welcher ohnehin deutlicher seine Spuren hinterlassen hat als das erste Soloabenteuer des Donnergottes. Immer mit einem Running- oder sonstigen Gag im Anschlag, treibt der gewohnt selbstironisch agierende Hemsworth (neben der herrlich altmodisch, weil passiv gezeichneten Natalie Portman) die Handlung immerhin gut voran und entführt in ein spektakuläres Finale, das aber nicht so recht von der Formelhaftigkeit ablenken kann, die sich im Franchise-Unternehmen Marvel mit allen Vor- und Nachteilen so gemütlich eingenistet hat. Immer noch nicht schlecht, aber doch eher ein Rück- als Fortschritt.
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Ich muss mich zu der Fraktion zählen, die einen Qualitätsabfall zu erkennen glaubt. Überzeugte die Branagh-Verfilmung noch mit erhabenem Pomp und Spektakel, das angemessen in die Bodenständigkeit eines Wüstendorfes gebettet wurde und so den Helden und sein Umfeld angenehm erdete, ist die Fortsetzung im Ablauf nur noch Marvel-Standardware, hochtourig motorisiert zwar, aber ähnlich redundant wie das x-te heiße Babe in einer Welt, in der sich jeder selbst aussuchen kann, wie er aussieht. Die alienesk-kulturisierte Prunk-Architektur, die im ersten Teil etabliert und bewusst gegen winzige Wüsten-Diners gesetzt wurde, übernimmt unter dem typischen Farbgewusel und Sounddesign einer Comicverfilmung vollständig das Regiment und bietet mit dem Aether lediglich einen weiteren formlosen MacGuffin, letztlich noch beliebiger als der Würfel aus dem "Avengers"-Ensemblefilm, welcher ohnehin deutlicher seine Spuren hinterlassen hat als das erste Soloabenteuer des Donnergottes. Immer mit einem Running- oder sonstigen Gag im Anschlag, treibt der gewohnt selbstironisch agierende Hemsworth (neben der herrlich altmodisch, weil passiv gezeichneten Natalie Portman) die Handlung immerhin gut voran und entführt in ein spektakuläres Finale, das aber nicht so recht von der Formelhaftigkeit ablenken kann, die sich im Franchise-Unternehmen Marvel mit allen Vor- und Nachteilen so gemütlich eingenistet hat. Immer noch nicht schlecht, aber doch eher ein Rück- als Fortschritt.
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Thor - Tag der Entscheidung
Originaltitel: Thor: Ragnarok
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2017
Regie: Taika Waititi
Darsteller: Chris Hemsworth, Tom Hiddleston, Cate Blanchett, Idris Elba, Jeff Goldblum, Tessa Thompson, Karl Urban, Mark Ruffalo, Anthony Hopkins, Tadanobu Asano, Ray Stevenson, Benedict Cumberbatch, Rachel House, Sam Neill, Luke Hemsworth, Matt Damon, Scarlett Johansson u.a.
Stilwechsel im Hause Thor. Im dritten Teil setzt der Film unter der Regie von Taika Waititi mehr auf Comedy und Pulp-Appeal, wenn es den Titelhelden auf einen Müllplaneten verschlägt, wo er als Gladiator antreten soll. Doch Thor plant die Flucht, da er noch mit Todesgöttin Hela ein Hühnchen zu rupfen hat, die Asgard besetzt hat. Bunte Sci-Fantasy-Action auf den Spuren von „Guardians of the Galaxy“.
Hier geht's zur Kritik
Originaltitel: Thor: Ragnarok
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2017
Regie: Taika Waititi
Darsteller: Chris Hemsworth, Tom Hiddleston, Cate Blanchett, Idris Elba, Jeff Goldblum, Tessa Thompson, Karl Urban, Mark Ruffalo, Anthony Hopkins, Tadanobu Asano, Ray Stevenson, Benedict Cumberbatch, Rachel House, Sam Neill, Luke Hemsworth, Matt Damon, Scarlett Johansson u.a.
Stilwechsel im Hause Thor. Im dritten Teil setzt der Film unter der Regie von Taika Waititi mehr auf Comedy und Pulp-Appeal, wenn es den Titelhelden auf einen Müllplaneten verschlägt, wo er als Gladiator antreten soll. Doch Thor plant die Flucht, da er noch mit Todesgöttin Hela ein Hühnchen zu rupfen hat, die Asgard besetzt hat. Bunte Sci-Fantasy-Action auf den Spuren von „Guardians of the Galaxy“.
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Jimmy Dix: "Du glaubst wohl nicht an die Liebe?" - Joe Hallenbeck: "Doch ich glaube an die Liebe. Ich glaube auch an Krebs." [Last Boy Scout]
Perry Van Shrike: "Look up 'idiot' in the dictionary. You know what you'll find?" - Harry Lockhart: "A picture of me?" - Perry Van Shrike: "No! The definition of the word idiot, cause that is what you fucking are!" [Kiss Kiss, Bang Bang]
Perry Van Shrike: "Look up 'idiot' in the dictionary. You know what you'll find?" - Harry Lockhart: "A picture of me?" - Perry Van Shrike: "No! The definition of the word idiot, cause that is what you fucking are!" [Kiss Kiss, Bang Bang]
Wobei das wohl an Copyright-Problemen und nicht am deutschen Verleiher lag. Finde es allerdings krass, dass man anscheinend auf den Namen Ragnarok/Ragnarök Copyright anmelden kann.
Aber Disney hat ja Erfahrung damit: "Zootopia" lief in Europa nur als "Zoomania" oder "Zootropolis" (wegen eines Zoos in Dänemark oder so) und "Moana" hierzulande (oder in ganz Europa?) als "Vaiana".
Aber Disney hat ja Erfahrung damit: "Zootopia" lief in Europa nur als "Zoomania" oder "Zootropolis" (wegen eines Zoos in Dänemark oder so) und "Moana" hierzulande (oder in ganz Europa?) als "Vaiana".
Jimmy Dix: "Du glaubst wohl nicht an die Liebe?" - Joe Hallenbeck: "Doch ich glaube an die Liebe. Ich glaube auch an Krebs." [Last Boy Scout]
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Thor - Tag der Entscheidung
Die Härte, mit der Marvel manchmal vom eigenen Kurs abweicht, kann irritierend wirken und trotzdem muss man sich keine Illusionen in Sachen Authentizität machen. Jeder Schritt ist hier durchgeplant, jede Entscheidung basiert auf strategischer Abwägung und nichts wird dem Zufall überlassen. Dass der dritte „Thor“ die Ausstrahlung einer Big-Budget-Trash-Party mit Retro-Motto hat, ist ganz bestimmt keine logische Schlussfolgerung aus dem düsteren Sequel „The Dark Kingdom“, ebenso wie dieses keine Konsequenz aus dem Kenneth-Branagh-Original war; es wäre schließlich aus Marketing-Sicht unklug, sich in dem schnelllebigen Marvel-Business auf einen vier Jahre alten Film zu beziehen, zumal seither mindestens ein Dutzend weiterer Marvel-Blockbuster ins Land gestrichen sind. Da nimmt man sich doch lieber gleich die brandaktuellen „Guardians Of The Galaxy“ vor, dessen Mixtur aus Weltraumaction, Komödie und Teamgeist zum ersten Mal 2014 und dann wieder Anfang 2017 begeistert hat. Warum also Thor, den albernen Donnergott mit Flügelhelm und wehenden Strähnen, nicht auch in eine waschechte Komödie mit Theater-Flair integrieren und sich endgültig zum mythologischen Kitsch bekennen?
Denn nur weil „Thor: Ragnarok“ mehr noch als seine beiden Vorgänger ein synthetisches Unterhaltungsprodukt basierend auf Zuschaueranalysen ist, heißt das ja nicht, dass man es nicht genießen kann. Auch wenn man mit Bedauern feststellen muss, dass Loki zum Sideshow Bob zu mutieren beginnt (fehlt bloß noch der Rechen, den der Gärtner auf dem Bifröst liegen gelassen hat) und Hulk mit jedem Auftritt ein wenig mehr seiner Würde verliert... die mit 80er-Synthesizern, dummen Sprüchen und unernsten Kloppereien ausgestatteten Handlungsabläufe sind zwar in gewisser Weise redundant, gleichzeitig aber dermaßen sinnesbetäubend, dass man weder die aggressive Cartoonifikation verfilmter Comichelden hinterfragt noch die Verharmlosung eines Plots, der immerhin Genozid auf der Karte stehen hat und somit jede Menge Tote, die vom ausgeflippten Soundtrack nicht etwa betrauert, sondern unauffällig unter den Teppich gekehrt werden.
Waikiki, der selbst als zartbesaiteter Steinklops vor die Kamera tritt, hat in erster Linie viel Freude dabei, die selbstbewusste Gestik und Mimik des gemeinen Superhelden zu demontieren. Wann immer der spielfreudige Chris Hemsworth zur Heldenfanfare antritt, wirft ihm Waikiki mit Freunden einen Ball zwischen die Füße und lässt ihn über den eigenen Elan stolpern; selbiges geschieht mit fast all seinen Wegbegleitern. Dass die herrlich auf fies gestylte Cate Blanchett ihren Feldzug völlig isoliert vom Hulk/Thor-Mainplot antritt, ist dementsprechend konsequent, auch wenn ihr Wirken dadurch etwas unter Wert verkauft wird, denn der Unterhaltungsfaktor sinkt spürbar ab, wenn die omnipotente Todesgöttin Heerscharen von Gegenspielern mit einem Fingerschnippen ins Jenseits befördert.
Da schaut man schon lieber dabei zu, wie sich der dritte „Thor“ abseits der restlichen „Avengers“ zum waschechten Buddy Movie entwickelt, zumal die vereinzelten Cameos anderer Helden, insbesondere derjenige von Benedict Cumberbatch aka Dr. Strange, ganz vorzüglich funktionieren, was man sogar noch mehr von Neuzugang Jeff Goldblum sagen kann, der als selbsterklärter Imperator einen Bombenauftritt hinlegt. Ebenso gelungen das Artdesign, das einer Mischung aus Neill Blomkamps SciFi-Welten und dem Videospiel „Ratchet & Clank“ gleichkommt und den „Trash“ als Kunstform gleichermaßen wörtlich nimmt wie symbolisch versteht.
Wenn man es genau nimmt, ist „Thor: Ragnarok“ also eine Guardians-Of-The-Galaxy-Replik für Arme, bei dem Raumschiffe aus Müllobelisken nachgestellt sind und der coole Oldschool-Rock-Soundtrack von käsigen Synthesizern ersetzt wird. Durch eine Fügung glücklicher Umstände ist diese Selbstimitation aber so doof und offensichtlich, dass sie wieder einen Heidenspaß macht.
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Die Härte, mit der Marvel manchmal vom eigenen Kurs abweicht, kann irritierend wirken und trotzdem muss man sich keine Illusionen in Sachen Authentizität machen. Jeder Schritt ist hier durchgeplant, jede Entscheidung basiert auf strategischer Abwägung und nichts wird dem Zufall überlassen. Dass der dritte „Thor“ die Ausstrahlung einer Big-Budget-Trash-Party mit Retro-Motto hat, ist ganz bestimmt keine logische Schlussfolgerung aus dem düsteren Sequel „The Dark Kingdom“, ebenso wie dieses keine Konsequenz aus dem Kenneth-Branagh-Original war; es wäre schließlich aus Marketing-Sicht unklug, sich in dem schnelllebigen Marvel-Business auf einen vier Jahre alten Film zu beziehen, zumal seither mindestens ein Dutzend weiterer Marvel-Blockbuster ins Land gestrichen sind. Da nimmt man sich doch lieber gleich die brandaktuellen „Guardians Of The Galaxy“ vor, dessen Mixtur aus Weltraumaction, Komödie und Teamgeist zum ersten Mal 2014 und dann wieder Anfang 2017 begeistert hat. Warum also Thor, den albernen Donnergott mit Flügelhelm und wehenden Strähnen, nicht auch in eine waschechte Komödie mit Theater-Flair integrieren und sich endgültig zum mythologischen Kitsch bekennen?
Denn nur weil „Thor: Ragnarok“ mehr noch als seine beiden Vorgänger ein synthetisches Unterhaltungsprodukt basierend auf Zuschaueranalysen ist, heißt das ja nicht, dass man es nicht genießen kann. Auch wenn man mit Bedauern feststellen muss, dass Loki zum Sideshow Bob zu mutieren beginnt (fehlt bloß noch der Rechen, den der Gärtner auf dem Bifröst liegen gelassen hat) und Hulk mit jedem Auftritt ein wenig mehr seiner Würde verliert... die mit 80er-Synthesizern, dummen Sprüchen und unernsten Kloppereien ausgestatteten Handlungsabläufe sind zwar in gewisser Weise redundant, gleichzeitig aber dermaßen sinnesbetäubend, dass man weder die aggressive Cartoonifikation verfilmter Comichelden hinterfragt noch die Verharmlosung eines Plots, der immerhin Genozid auf der Karte stehen hat und somit jede Menge Tote, die vom ausgeflippten Soundtrack nicht etwa betrauert, sondern unauffällig unter den Teppich gekehrt werden.
Waikiki, der selbst als zartbesaiteter Steinklops vor die Kamera tritt, hat in erster Linie viel Freude dabei, die selbstbewusste Gestik und Mimik des gemeinen Superhelden zu demontieren. Wann immer der spielfreudige Chris Hemsworth zur Heldenfanfare antritt, wirft ihm Waikiki mit Freunden einen Ball zwischen die Füße und lässt ihn über den eigenen Elan stolpern; selbiges geschieht mit fast all seinen Wegbegleitern. Dass die herrlich auf fies gestylte Cate Blanchett ihren Feldzug völlig isoliert vom Hulk/Thor-Mainplot antritt, ist dementsprechend konsequent, auch wenn ihr Wirken dadurch etwas unter Wert verkauft wird, denn der Unterhaltungsfaktor sinkt spürbar ab, wenn die omnipotente Todesgöttin Heerscharen von Gegenspielern mit einem Fingerschnippen ins Jenseits befördert.
Da schaut man schon lieber dabei zu, wie sich der dritte „Thor“ abseits der restlichen „Avengers“ zum waschechten Buddy Movie entwickelt, zumal die vereinzelten Cameos anderer Helden, insbesondere derjenige von Benedict Cumberbatch aka Dr. Strange, ganz vorzüglich funktionieren, was man sogar noch mehr von Neuzugang Jeff Goldblum sagen kann, der als selbsterklärter Imperator einen Bombenauftritt hinlegt. Ebenso gelungen das Artdesign, das einer Mischung aus Neill Blomkamps SciFi-Welten und dem Videospiel „Ratchet & Clank“ gleichkommt und den „Trash“ als Kunstform gleichermaßen wörtlich nimmt wie symbolisch versteht.
Wenn man es genau nimmt, ist „Thor: Ragnarok“ also eine Guardians-Of-The-Galaxy-Replik für Arme, bei dem Raumschiffe aus Müllobelisken nachgestellt sind und der coole Oldschool-Rock-Soundtrack von käsigen Synthesizern ersetzt wird. Durch eine Fügung glücklicher Umstände ist diese Selbstimitation aber so doof und offensichtlich, dass sie wieder einen Heidenspaß macht.
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Für mich so ziemlich der geilste "Standalone"-Film des MCU (was er aus vielen Gründen ja eigentlich gar nicht ist). Ein riesiger Spaß, mit irrem Humor, geilem Synthwave-Soundtrack, farbenfroher Optik, toll aufgelegten Darstellern, starken Special Effects und echt gutem 3D. Dieser Bruch mit den vorherigen Streifen war in der Drastik vermutlich gar nicht notwendig, rockt aber eben wie Hulle. Bin mit einem megafetten Grinsen aus einem viel zu vollen Kino raus, in dem wirklich ununterbrochen gefeiert wurde.
In diesem Sinne:
freeman
In diesem Sinne:
freeman
„Thor: Ragnarok“ ist nun also die neueste Green-Screen/CGI-Orgie in den Kinos und mal wieder 'was aus dem Hause „Marvel“. Die „akzentuiert humorvolle Neuausrichtung“ der betreffenden (sich um „die Abenteuer des nordischen Comic-Gotts“ rankenden) „MCU“-Storyline ist an sich positiv zu werten – obgleich sich die Bandbreite der gebotenen Gags von infantil/platt über vorhersehbar/belanglos bis hin zu spaßig/gewitzt erstreckt und es schon arg unverkennbar ist, wie deutlich und bewusst sich die Verantwortlichen da ins „Fahrwasser“ von „Guardians of the Galaxy“ begeben haben. Wirklich gelungene Bösewichte bekommen die Leutchen bei „Marvel“ indes noch immer nicht hin – woran Cate Blanchett jedoch keinerlei Schuld trägt. Apropos Darsteller: Die sind durchweg (den Anforderungen der Materie entsprechend) prima und waren mit sichtlicher Spielfreude bei der Sache. Kurzum: Der Film liefert einem eine Menge für die Augen und Ohren, weiß zu unterhalten und ist (alles in allem) „nett“. Wer sich allerdings auf die Post-Credits-Szene freut: Die ist leider „für´n Anus“ (generell, also nicht nur für den des Teufels)…
gute
gute
Naja...Wallnuss hat geschrieben:Der Guardians of the Galaxy Vergleich passt imo kaum. Die sind zwar auch lustig, aber stets im Marvel-Muster, während Ragnarok die Doofheit der Superheldenfilme offensiv persifliert. Das ist schon etwas anderes und fühlt sich auch so an.
Weltraum
Kameraden: Steinmensch und Insektenwesen.
Bunt und humorvoll
80er Jahre Stil
...sowas halt. Der konzeptionelle Schritt ist nach dem Erfolg der Truppe um Starlord hier recht klar, imo.
Seh ich auch so. Dass man sich da an den Guardians orientiert hat, ist mehr als offensichtlich, zumal die ersten beiden Teile eine völlig andere Richtung einschlagen.
Ich seh auch nicht, wo Thor aus dem Marvel-Muster ausbrechen würde. Die Selbstironie ist längst notwendiger Bestandteil der Marvel-Filme.
Ich seh auch nicht, wo Thor aus dem Marvel-Muster ausbrechen würde. Die Selbstironie ist längst notwendiger Bestandteil der Marvel-Filme.
Es gehört aber auch zum Marvel-Konzept, immer mal wieder ein bisschen die Noten zu verschieben. Als die ersten Stimmen zum ersten "Guardians" rauskamen, haben auch alle geschwärmt, wie anders der ist.
Und mehr als ne Verschiebung ist es für mich auch nicht, auch der dritte Thor ist noch klar als Marvel-Produkt erkennbar.
Und mehr als ne Verschiebung ist es für mich auch nicht, auch der dritte Thor ist noch klar als Marvel-Produkt erkennbar.
Bin ja eigentlich nicht so der Superhelden-Fan, aber nach "Guardians of the Galaxy Vol. 2" ist "Thor: Ragnarok" schon der zweite Marvel-Film dieses Jahr, der mir gefällt, und dies trotz tonnenweise CGI.
Taika Waititi zeigte zuletzt aber schon mit dem genialen "Wo die wilden Menschen jagen" Talent für kurzweilige Unterhaltung, und beim neuen "Thor"-Film ist dies nicht anders.
Herrliche Dialoge, gut aufgelegte Darsteller (sehr witzig: Jeff Goldblum als "Grandmaster" und der von Waititi synchronisierte Korg) und ein toller Soundtrack. Selbst Hulk, den ich sonst eher nicht so mag, hatte ein paar gute Szenen.
Für mich wohl einer der besten Superheldenfilme.
Taika Waititi zeigte zuletzt aber schon mit dem genialen "Wo die wilden Menschen jagen" Talent für kurzweilige Unterhaltung, und beim neuen "Thor"-Film ist dies nicht anders.
Herrliche Dialoge, gut aufgelegte Darsteller (sehr witzig: Jeff Goldblum als "Grandmaster" und der von Waititi synchronisierte Korg) und ein toller Soundtrack. Selbst Hulk, den ich sonst eher nicht so mag, hatte ein paar gute Szenen.
Für mich wohl einer der besten Superheldenfilme.
Thor: Tag der Entscheidung
Mit poppiger Retroopulenz gespickter Kurzweil, der sowohl inhaltlich als auch schauspielerisch entzückt. Abzüge gibt es für die imo zu hohe Gagdichte, die dadurch von einigermaßen gelungen (Thor vs. Hulk) bis lächerlich (Steinfresse) reicht. Dennoch der für mich bis dato gefälligste Marvel Streifen, der vor allem mit der Led Zeppelin Untermalung steil abgeht.
Mit poppiger Retroopulenz gespickter Kurzweil, der sowohl inhaltlich als auch schauspielerisch entzückt. Abzüge gibt es für die imo zu hohe Gagdichte, die dadurch von einigermaßen gelungen (Thor vs. Hulk) bis lächerlich (Steinfresse) reicht. Dennoch der für mich bis dato gefälligste Marvel Streifen, der vor allem mit der Led Zeppelin Untermalung steil abgeht.
Re: Thor 1-3
Thor: Love and Thunder
Originaltitel: Thor: Love and Thunder
Herstellungsland: USA/Australien
Erscheinungsjahr: 2022
Regie: Taika Waititi
Darsteller: Chris Hemsworth, Natalie Portman, Christian Bale, Tessa Thompson, Russell Crowe, Jaimie Alexander, Chris Pratt, Dave Bautista, Karen Gillan, Pom Klementieff, Sean Gunn, Sam Neill, Matt Damon, Luke Hemsworth, Melissa McCarthy, Ben Falcone, Carly Rees, Elsa Pataky u.a.
Sprecher: Taika Waititi, Bradley Cooper, Vin Diesel u.a.
In „Thor: Love and Thunder“ kämpfen Chris Hemsworth als titelgebender Donnergott und Natalie Portman als seine aufgepowerte Holde gegen Gottesschlächter Christian Bale. Noch stärker als sein direkter Vorgänger wird das Ergebnis zur Taika-Waititi-Komödie mit zahlreichen schrägen Ideen, In-Jokes und Cameos, darunter auch die Guardians of the Galaxy um Chris Pratt, Dave Bautista, Bradley Cooper und Vin Diesel.
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Originaltitel: Thor: Love and Thunder
Herstellungsland: USA/Australien
Erscheinungsjahr: 2022
Regie: Taika Waititi
Darsteller: Chris Hemsworth, Natalie Portman, Christian Bale, Tessa Thompson, Russell Crowe, Jaimie Alexander, Chris Pratt, Dave Bautista, Karen Gillan, Pom Klementieff, Sean Gunn, Sam Neill, Matt Damon, Luke Hemsworth, Melissa McCarthy, Ben Falcone, Carly Rees, Elsa Pataky u.a.
Sprecher: Taika Waititi, Bradley Cooper, Vin Diesel u.a.
In „Thor: Love and Thunder“ kämpfen Chris Hemsworth als titelgebender Donnergott und Natalie Portman als seine aufgepowerte Holde gegen Gottesschlächter Christian Bale. Noch stärker als sein direkter Vorgänger wird das Ergebnis zur Taika-Waititi-Komödie mit zahlreichen schrägen Ideen, In-Jokes und Cameos, darunter auch die Guardians of the Galaxy um Chris Pratt, Dave Bautista, Bradley Cooper und Vin Diesel.
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Jimmy Dix: "Du glaubst wohl nicht an die Liebe?" - Joe Hallenbeck: "Doch ich glaube an die Liebe. Ich glaube auch an Krebs." [Last Boy Scout]
Perry Van Shrike: "Look up 'idiot' in the dictionary. You know what you'll find?" - Harry Lockhart: "A picture of me?" - Perry Van Shrike: "No! The definition of the word idiot, cause that is what you fucking are!" [Kiss Kiss, Bang Bang]
Perry Van Shrike: "Look up 'idiot' in the dictionary. You know what you'll find?" - Harry Lockhart: "A picture of me?" - Perry Van Shrike: "No! The definition of the word idiot, cause that is what you fucking are!" [Kiss Kiss, Bang Bang]
Re: Thor 1-3
Wie an anderer Stelle bereits geschrieben: Ich mochte den 3. Teil. Aber der hier ist wohl arg klamaukig... und die ernsten Elemente (Jane und Gorr) sollen vor dem Hintergrund wohl nicht wirklich funktionieren. Außerdem hab ich gehört, dass Bale sträflich verschenkt wurde. Daher werd ich mir den nicht im Kino anschauen. Wird eh ne Langfassung geben, bei all den Szenen, die sie rausgeschnitten haben (Auftritte u.a. von Lena Headey und Jeff Goldblum z.B.)...
Re: Thor 1-4
DC kommt wohl nicht, der Regieclown sagte via variety.com:
Ich wüsste jetzt auf Anhieb einige DCs, die sich gottgleich vom Kinocut abheben, aber was weiß ich schon.“I’ve been thinking about director’s cuts. I watch director’s cuts of a lot of other directors. They suck. Director’s cuts are not good. Directors need to be controlled sometimes and if I was to say, ‘Ah you wanna watch my director’s cut? It’s four and a half hours long!’ It’s not good at four and a half hours. There’s a lot of cup-of-tea breaks in there, you don’t even have to pause it.”
- deBohli
- Palmenkicker
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Re: Thor 1-4
Könnte sein, dass er hier direkt auf "Justice League" anspricht?
Aber ja, ich kenne auch viele DCs, die besser sind, als die Studio-Produzenten-Massaker.
Aber ja, ich kenne auch viele DCs, die besser sind, als die Studio-Produzenten-Massaker.
Re: Thor 1-4
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