Memorial Day

Der Action Film der 80er, der 90er und heute.
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freeman
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Memorial Day

Beitrag von freeman » 09.01.2007, 00:34

Memorial Day

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Originaltitel: Memorial Day
Herstellungsland: USA / Israel
Erscheinungsjahr: 1998
Regie: Worth Keeter
Darsteller: Jeff Speakman, Paul Mantee, Stephanie Niznik, Bruce Weitz, Jeff King, Frederick Coffin u.a.

Die Angst vor Arbeitsplatzverlust ist nicht nur in unseren Breiten ein allgegenwärtiges Problem. Nein, auch in dem Jeff Speakman Reißer Memorial Day greift diese Angst um sich und bewegt die Betroffenen zum Handeln. In diesem Streifen sind es die Arbeitnehmer einiger amerikanischer Geheimdienste, die aufgrund der weltweiten Entspannung (der 11.9. war zu Zeiten des Filmes noch in weiter Ferne) befürchten, bald im Amt stempeln gehen zu müssen. Also wollen sie eine neue, eine ultimative Bedrohung für das eigene Volk installieren, die freilich von ihnen nach ihrem eigenen Gutdünken gesteuert werden kann! Und was wäre dahingehend geeigneter als ein Killersatellit? Genau, gar nichts ... Nach dem ersten Einsatz des Satelliten - man bombte eine US Raumstation ins Nirvana - schickt man einem Präsidentschaftskandidaten der USA einige Unterlagen, in denen man von einer Terroristenorganisation namens Red 5 schwadroniert. Damit wird man landesweit bekannt, denn dieser Kandidat geht freilich ins Fernsehen. Derweil haut man weiter auf die Kacke und versenkt ein amerikanisches U-Boot. Nun merkt man in den obersten Reihen der USA, dass es ein Fehler war, die Budgets der Geheimdienste zu kürzen, womit die Geheimdienstmitglieder all ihre Ziele erreicht haben. Schnell verwischt man noch einige Spuren und wähnt sich schon auf der sicheren Seite ... Doch ... oh weh ... Edward Downey, ein Antiterrorspezialist, schickt sich an, den hochtrabenden Plänen der Geheimdienstler in die Suppe zu spucken ...

Dieser Edward Downey wird so herrlich umständlich in den Film gebracht, dass man fast glaubt, man schaue irgendeinem hochkomplexen Überdrama zu, das sich langsam und vorsichtig entfalten muss, um wirklich zu greifen. Dementsprechend setzt es sogar Shakespeare Zitate (kein Witz!). Das soll dem Film jetzt aber keinen Anspruch bescheren, mitnichten. Er ist krachledern dämlich. Vor allem eben auch hinsichtlich seiner Hauptfigur. Selbige taucht ungefähr nach 25 Minuten zum ersten Mal im Film auf und der Zuschauer erfährt irgendwelchen Bockmist von wegen, Edward habe früh von dem Killersatteliten Wind bekommen und wollte die Presse informieren. Dummerweise lancierte daraufhin die böse Army Berichte, die Edward als unzurechnungsfähig hinstellten und ihn viel Glaubwürdigkeit kosteten. Seine eigenen Vorgesetzten schickten ihn daraufhin in die Klappse und verpassten ihm über Jahre hinweg per virtueller Suggestion (LOL) eine ehrenhafte Vergangenheit fernab von Klappsen und Elektroschocks. Tja, und nun hat man den früheren Querulanten auserkoren, im Sinne der Geheimdienstler weiteren Terror zu verbreiten. Ja, wie intelligent. Und so hat er denn auch gleich beim ersten Einsatz lustige Flashbacks in seine Vergangenheit und ahnt bald: Hier stimmt was nicht. Fortan gibbet auf die Geheimdienstleromme. Und ganz ehrlich: Wer braucht so einen Stuss? Zumal es nicht so ist, dass der Film vorher irgendwie Tempo und Spannung gehabt hätte. Es setzt Stock Footage aus Crimson Tide (die Royal Oaks Produzenten hinter Memorial Day werden freilich behaupten, dass sei Material aus Crash Dive :lol: ) und die Mucke aus Freedom Strike und Crash Dive findet sich hier auch in jeder einzelnen Note wieder. Zumindest weiß der Film dann ungefähr ab der Hälfte wieder, dass er eigentlich nette B-Kost abliefern wollte. Also dreht man ein wenig an der Temposchraube und präsentiert das, was man vom Jeff Speakman eigentlich sehen will. Und auch hier gibt es dicke Probleme: Regisseur Worth Keeter erweist sich als ziemlich unfähig eine druckvolle Choreographie zu entwickeln und so verkommen die Fights eher zu blödem Gekeile als zu echten Kämpfen. Nur wenn Speakman seine mehr als charakteristischen Kampsportfähigkeiten herausholt (Meister im Kenpo Kampfstil) und Keeter endlich mal nur drauf hält, geht es richtig ab. Meist hört man dann nur noch die Fausteinschläge ... um sie zu sehen, ist das Auge ein wenig zu langsam ... Hätte man noch ein paar gelungene Perspektiven oder Ähnliches lancieren können, hätte man hier zumindest kleine Highlights innerhalb des Filmes gehabt, so sind sie nicht viel mehr als kleine Wachrüttler. Ansonsten gibt es noch ein paar schwache Ballereinlagen ohne erwähnenswerten Bodycount oder Blutzoll und eine megapeinliche Modellexplosion eines Hochhauses. Zumindest macht der Showdown etwas Spaß, da Downey/Speakman hier etwas ruppiger wird. Dennoch kann auch die Action die arg patriotische Grütze namens Memorial Day nicht wirklich auffangen und die Darsteller können es gleich gar nicht. Speakman war noch nie ein guter Schauspieler - warum auch, er kann ja kicken ;-) - ist aber zumindest immer recht sympathisch. Der Rest des Castes von Memorial Day beschränkt sich auf reines, extrem hölzernes Textruntergebete.

Was Memorial Day fehlt, ist etwas, das memorial - im Sinne von erinnerungswürdig - wäre ;-). Ständiges Dünnbrettgelaber, eine dämliche Story und eher schwache Action machen den Film somit maximal für Speakman Fans interessant.
:liquid4:

Das deutsche Tape von Highlight Video ist mit einer FSK 16 uncut.

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Beitrag von kami » 09.01.2007, 14:02

MEMORIAL ist ganz großer und billiger Mist, für einen ROYAL OAKS-Film aber erstaunlich gut, da er nur selten langweilt. Das Budget war außerdem wahrscheinlich etwas höher als bei anderen Produktionen aus diesem Hause.
Auch von mir 4/10 Punkte.

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Beitrag von StS » 09.01.2007, 14:09

Den Film kenn ich nicht, was auch scheinbar keine große Lücke darstellt. In den nächsten Tagen liefer ich auch mal ne Kritik zu einem Speakman-Streifen ab... :wink:

Edit: Hab mal ein etwas größeres Cover eingefügt... :wink:

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Beitrag von freeman » 10.01.2007, 00:24

StS hat geschrieben:Edit: Hab mal ein etwas größeres Cover eingefügt... :wink:
Gracias ... hatte nix vernünftigeres gefunden ... was bringste denn vom Jeff? Vielleicht springt sogar nen Doppelreview raus? Ich habe Land of the Free und Running Red auf Halde ... die sind halt derzeit nur noch unlesbar schlecht ... :lol:

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Beitrag von StS » 10.01.2007, 08:43

freeman hat geschrieben:
StS hat geschrieben:Edit: Hab mal ein etwas größeres Cover eingefügt... :wink:
Gracias ... hatte nix vernünftigeres gefunden ... was bringste denn vom Jeff? Vielleicht springt sogar nen Doppelreview raus? Ich habe Land of the Free und Running Red auf Halde ... die sind halt derzeit nur noch unlesbar schlecht ... :lol:
Nee, keine Überschneidung: Ist sein neuster Streifen - mit´m Lou DP zusammen ... heute bei den Narren, morgen hier. :wink:

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Beitrag von freeman » 11.01.2007, 00:27

Morgen les ich es dann auch :lol: habs aber bei den Narren schon erblickt ... Dann gehts mit dem guten Jeff endlich auch mal voran. Hab heute noch Timelock klar gemacht ... Wird ja auch langsam mal Zeit, dass der Gute mal gewürdigt wird. Leider is irgendwie ziemlich viel von ihm ziemlicher Rotz ... Schade ...

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Beitrag von McClane » 17.04.2011, 10:40

Dass der hier noch so gut wegkommt... hab den aus Speakman-Komplettismus-Gründen angesehen und kann den nur als Vollkatastrope bezeichnen. Zusammengeklaute Ideen aus Filmen wie "Universal Soldier", zusammengeklautes Stock Footage, leider nicht geklaute Effekte, denn die billigen Modelltricks bei dem Angriff des Killerföns a.k.a. Killersatelliten unterbieten jeden antiquierten Godzilla-Film. Plätschert vor sich dahin, besonders viele Stellen frei hatten die Bösewichte wohl nicht, weshalb die Gegnerschar extrem überschaubar bleibt und wenn es dann aufs Maul gibt, dann schlecht inszeniert und extrem kurz. Dürfte Speakmans schlechtester sein.

:liquid1:
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