The Raid + The Raid 2
- John_Clark
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Et voila.
Als Regisseur Gareth Evans vor zwei Jahren sein brachiales Werk “The Raid” auf die Menschheit losliess, war die Actionwelt entzückt. Mit geringem Budget und erdrückender Atmosphäre kämpfte sich Hauptfigur Rama durch ein Hochhaus voller Bad Guys. Die Atmosphäre beklemmend, die Action hart, die Choreographie grossartig, 97 Minuten Spannung pur, der Zuschauer mittendrin im Geschehen, das war „The Raid“. Und wie es die Mechanismen der Filmbranche so wollen, erscheint in diesen Tagen die Fortsetzung im Handel.
Inhalt:
Als Rama erfährt, dass sein Bruder vom Gangsterboss Bejo getötet wurde, begibt er sich, um die Täter zu stellen und gleichzeitig seine Familie zu beschützen, auf eine mehrjährige Undercover-Mission und gerät dabei zwischen alle Fronten.
Eigentlich konnte „The Raid 2“ nur verlieren, denn das Erstlingswerk kann kaum getoppt werden. Die Erwartungshaltung an eine Fortsetzung war automatisch immens. Etwa wie bei „The Matrix“. Was damals dabei rauskam wissen wir ja alle noch. So versuchte Gareth Evans gar nicht erst „The Raid“ zu kopieren, sondern schickte seine Hauptfigur auf eine Mission, welche auch aus einem Johnny To-Film stammen könnte. Das ergibt zwar komplett neue Möglichkeiten und eine weitaus grössere Story als „Ein Typ prügelt sich durch ein 30stöckiges Hochhaus“, erhöht aber gleichzeitig die Chancen auf Plotholes und Längen.
Und Längen hatte „The Raid 2“ leider einige. Die Geschichte wirkte zwar nicht gänzlich uninteressant, aber der rote Faden war oft nicht direkt ersichtlich. Kein Straight Forward-Kracher wie noch Teil eins. Die Martial Arts-Szenen waren allesamt grossartig umgesetzt, von den Choreographen wie auch von den Kameramännern. Jedoch auch hier, rückblickend bleiben nur wenige dieser Fight-Szenen präsent, sah dann doch alles irgendwie genau gleich aus. Immerhin, gegen Filmende kommt das grosse Zückerchen, dann entledigt sich Rama zuerst eines ziemlich schrägen Killerpaares und dann folgt der grosse Fight in einer Restaurantküche. Ich habe selten eine Kampfszene mit solch einer Intensität erlebt und man kann nur erahnen, wie lange die beiden Darsteller diese etwa fünf Minuten lange körperliche Abnützungsschlacht eingeübt haben. Dieser Fight war das Highlight. Das einsame. Und das trotz eines gigantischen Bodycounts, viel Kunstblut und gebrochenen Knochen.
„The Raid 2“ ist schlichtweg viel zu lang. Mit einer Laufzeit von gut 150 Minuten hast du schon grundsätzlich das Gefühl deinen Arsch vor Jahren auf der Couch geparkt zu haben. Wenn dann aber die Story eher hanebüchen daherkommt, unnötige Subplots eingeschoben werden und richtige Leckerbissen dir vorenthalten werden, dann können 150 Minuten zu einer verdammten Ewigkeit mutieren. Dabei machte der Film trotzdem einiges richtig. Evans verstand es den Zuschauer mit interessanten Locations, Farbspielereien und skurriler Musik verzücken. Eigentlich kein wirklich schlechter Film. Aber im Vergleich zum Erstling fast ein Stinker.
„I’m done“ sprach Rama als letzten Satz vor dem Abspann. Ja, so fühlten wir uns auch. Done.
Fazit: „The Raid 2“ ist trotz viel Kampf und Gemetzel eine grosse Enttäuschung. Ein kommender dritter Teil soll die Geschichte um Rama zu Ende führen. Ich hoffe auf ein würdiges Finale.
Als Regisseur Gareth Evans vor zwei Jahren sein brachiales Werk “The Raid” auf die Menschheit losliess, war die Actionwelt entzückt. Mit geringem Budget und erdrückender Atmosphäre kämpfte sich Hauptfigur Rama durch ein Hochhaus voller Bad Guys. Die Atmosphäre beklemmend, die Action hart, die Choreographie grossartig, 97 Minuten Spannung pur, der Zuschauer mittendrin im Geschehen, das war „The Raid“. Und wie es die Mechanismen der Filmbranche so wollen, erscheint in diesen Tagen die Fortsetzung im Handel.
Inhalt:
Als Rama erfährt, dass sein Bruder vom Gangsterboss Bejo getötet wurde, begibt er sich, um die Täter zu stellen und gleichzeitig seine Familie zu beschützen, auf eine mehrjährige Undercover-Mission und gerät dabei zwischen alle Fronten.
Eigentlich konnte „The Raid 2“ nur verlieren, denn das Erstlingswerk kann kaum getoppt werden. Die Erwartungshaltung an eine Fortsetzung war automatisch immens. Etwa wie bei „The Matrix“. Was damals dabei rauskam wissen wir ja alle noch. So versuchte Gareth Evans gar nicht erst „The Raid“ zu kopieren, sondern schickte seine Hauptfigur auf eine Mission, welche auch aus einem Johnny To-Film stammen könnte. Das ergibt zwar komplett neue Möglichkeiten und eine weitaus grössere Story als „Ein Typ prügelt sich durch ein 30stöckiges Hochhaus“, erhöht aber gleichzeitig die Chancen auf Plotholes und Längen.
Und Längen hatte „The Raid 2“ leider einige. Die Geschichte wirkte zwar nicht gänzlich uninteressant, aber der rote Faden war oft nicht direkt ersichtlich. Kein Straight Forward-Kracher wie noch Teil eins. Die Martial Arts-Szenen waren allesamt grossartig umgesetzt, von den Choreographen wie auch von den Kameramännern. Jedoch auch hier, rückblickend bleiben nur wenige dieser Fight-Szenen präsent, sah dann doch alles irgendwie genau gleich aus. Immerhin, gegen Filmende kommt das grosse Zückerchen, dann entledigt sich Rama zuerst eines ziemlich schrägen Killerpaares und dann folgt der grosse Fight in einer Restaurantküche. Ich habe selten eine Kampfszene mit solch einer Intensität erlebt und man kann nur erahnen, wie lange die beiden Darsteller diese etwa fünf Minuten lange körperliche Abnützungsschlacht eingeübt haben. Dieser Fight war das Highlight. Das einsame. Und das trotz eines gigantischen Bodycounts, viel Kunstblut und gebrochenen Knochen.
„The Raid 2“ ist schlichtweg viel zu lang. Mit einer Laufzeit von gut 150 Minuten hast du schon grundsätzlich das Gefühl deinen Arsch vor Jahren auf der Couch geparkt zu haben. Wenn dann aber die Story eher hanebüchen daherkommt, unnötige Subplots eingeschoben werden und richtige Leckerbissen dir vorenthalten werden, dann können 150 Minuten zu einer verdammten Ewigkeit mutieren. Dabei machte der Film trotzdem einiges richtig. Evans verstand es den Zuschauer mit interessanten Locations, Farbspielereien und skurriler Musik verzücken. Eigentlich kein wirklich schlechter Film. Aber im Vergleich zum Erstling fast ein Stinker.
„I’m done“ sprach Rama als letzten Satz vor dem Abspann. Ja, so fühlten wir uns auch. Done.
Fazit: „The Raid 2“ ist trotz viel Kampf und Gemetzel eine grosse Enttäuschung. Ein kommender dritter Teil soll die Geschichte um Rama zu Ende führen. Ich hoffe auf ein würdiges Finale.
@ John: Deine Meinung sei dir umbenommen. So richtig nachvollziehen kann ich sie aber nicht. Ja, The Raid 2 hat eine Story. Ja, sie ist nicht innovativ oder neu, ABER Evans bedient die Genre Topoi extrem gekonnt und auch ein roter Faden ist doch mehr als offensichtlich. Mehr noch, aus der Art, wie er seine Geschichte erzählt und wie er immer wieder in teilweise fast schon sehr ruhige Szenen seine Action explodieren lässt (man muss es wirklich so sagen), zieht The Raid 2 einen unfassbaren Reiz und erinnert ein wenig an das Kino eines Takeshi Kitano, der diese abrupten Tempowechsel imo am besten beherrscht. Ich werde Evans jetzt nicht mit Kitano gleichsetzen, dazu hat er einen viel zu starken eigenen Stil, aber ich möchte das doch mal erwähnt haben.
Und die Highlightlosigkeit der Action leuchtet mir gar nicht ein. Alleine die Autoverfolgungsjagd und deren Umsetzung ist eine der Szenen, wo ich nach dem Kinobesuch nur dachte, wie will das irgendwann irgendwie jemals wieder getoppt werden. Vor allem da alles handmade wirkte, keine CGI Gestalten aufeinander eindroschen, während die Kamera unglaubliche Kamerafahrten durch die beteiligten Gefährte abfeuerte.
Für mich ist The Raid 2 Action einer neuen Generation. Würde Sly auch nur erwähnen, dass Expendables 4 den toppen will, wäre er sich eines fetten Lachers meinerseits sicher. Von einem möglichen Remake will ich gar nicht erst reden. Meine ausführliche Kritik kommt btw. im Laufe der nächsten Woche. Ich wollte einfach nur mal mein zum Ausdruck bringen ;-)
In diesem Sinne:
freeman
Und die Highlightlosigkeit der Action leuchtet mir gar nicht ein. Alleine die Autoverfolgungsjagd und deren Umsetzung ist eine der Szenen, wo ich nach dem Kinobesuch nur dachte, wie will das irgendwann irgendwie jemals wieder getoppt werden. Vor allem da alles handmade wirkte, keine CGI Gestalten aufeinander eindroschen, während die Kamera unglaubliche Kamerafahrten durch die beteiligten Gefährte abfeuerte.
Für mich ist The Raid 2 Action einer neuen Generation. Würde Sly auch nur erwähnen, dass Expendables 4 den toppen will, wäre er sich eines fetten Lachers meinerseits sicher. Von einem möglichen Remake will ich gar nicht erst reden. Meine ausführliche Kritik kommt btw. im Laufe der nächsten Woche. Ich wollte einfach nur mal mein zum Ausdruck bringen ;-)
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- John_Clark
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Ist ja auch nur mein trauriges Empfinden - und zu gerne hätte ich den Streifen hammergeil gefunden. Hab ich nicht. Im Gegenteil, die Verfolgungsjagt der Wagen war für mich beinahe nervtötend. Rama kloppt gefühlt minutenlang auf die Typen in seinem Wagen ein. Der Aspekt gute Kameraarbeit ist wahr, das gebe ich sehr gerne zu, aber das ist nur ein Teil eines guten Filmes.freeman hat geschrieben:@ John: Deine Meinung sei dir umbenommen. So richtig nachvollziehen kann ich sie aber nicht. Ja, The Raid 2 hat eine Story. Ja, sie ist nicht innovativ oder neu, ABER Evans bedient die Genre Topoi extrem gekonnt und auch ein roter Faden ist doch mehr als offensichtlich. Mehr noch, aus der Art, wie er seine Geschichte erzählt und wie er immer wieder in teilweise fast schon sehr ruhige Szenen seine Action explodieren lässt (man muss es wirklich so sagen), zieht The Raid 2 einen unfassbaren Reiz und erinnert ein wenig an das Kino eines Takeshi Kitano, der diese abrupten Tempowechsel imo am besten beherrscht. Ich werde Evans jetzt nicht mit Kitano gleichsetzen, dazu hat er einen viel zu starken eigenen Stil, aber ich möchte das doch mal erwähnt haben.
Und die Highlightlosigkeit der Action leuchtet mir gar nicht ein. Alleine die Autoverfolgungsjagd und deren Umsetzung ist eine der Szenen, wo ich nach dem Kinobesuch nur dachte, wie will das irgendwann irgendwie jemals wieder getoppt werden. Vor allem da alles handmade wirkte, keine CGI Gestalten aufeinander eindroschen, während die Kamera unglaubliche Kamerafahrten durch die beteiligten Gefährte abfeuerte.
Für mich ist The Raid 2 Action einer neuen Generation. Würde Sly auch nur erwähnen, dass Expendables 4 den toppen will, wäre er sich eines fetten Lachers meinerseits sicher. Von einem möglichen Remake will ich gar nicht erst reden. Meine ausführliche Kritik kommt btw. im Laufe der nächsten Woche. Ich wollte einfach nur mal mein zum Ausdruck bringen ;-)
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freeman
Übrigens auch die Farbgebung der einzelnen Szenen war sehr geschickt. Ich hab dem Kollegen als Joke noch gesagt "wir sehen hier das Suspiria des Actionfilms" :)
Und trotzdem, ich bin enttäuscht. Ich hab mehr erwartet. Hasst mich nicht, bedauert mich :)
The Raid 2
Für mich ist "The Raid 2" ein echtes Meisterwerk im Genre, an dem sich alle zukünftigen Actioner messen lassen müssen. Und vor allem dem weichgespülten, kassenorientierten Actionkino der Amerikaner streckt dieser Film so brachial den Mittelfinger ins Gesicht, dass es nur so knallt! Iko Uwais und Gareth Evans spielen in einer vollkommen anderen, einer neuen Liga. Sie sind die neue Generation des Actionfilmes!
Hier geht's zur gesamten Ode an den Film
In diesem Sinne:
freeman
Für mich ist "The Raid 2" ein echtes Meisterwerk im Genre, an dem sich alle zukünftigen Actioner messen lassen müssen. Und vor allem dem weichgespülten, kassenorientierten Actionkino der Amerikaner streckt dieser Film so brachial den Mittelfinger ins Gesicht, dass es nur so knallt! Iko Uwais und Gareth Evans spielen in einer vollkommen anderen, einer neuen Liga. Sie sind die neue Generation des Actionfilmes!
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Absolute Zustimmung freeman.
Auch The Raid 2 ist genau so fantatisch wie der erste Teil. Die Kämpfe sind wieder super choreographiert. Die Action stimmt, der Film ist wieder sehr brutal und blutig. Trotz dieser unfassbaren Länge gibt es hier keinen Leerlauf. Wieder ein echtes Meisterwerk
Auf Teil 3 der 2016 kommt freue ich mich schon. Bin auch gespannt ob Grareth Evans das was man in Teil 2 sah noch überbieten kann.
Auch The Raid 2 ist genau so fantatisch wie der erste Teil. Die Kämpfe sind wieder super choreographiert. Die Action stimmt, der Film ist wieder sehr brutal und blutig. Trotz dieser unfassbaren Länge gibt es hier keinen Leerlauf. Wieder ein echtes Meisterwerk
Auf Teil 3 der 2016 kommt freue ich mich schon. Bin auch gespannt ob Grareth Evans das was man in Teil 2 sah noch überbieten kann.
- John_Clark
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Wenn das die neue Generation des Actiongenres sein soll
Sind ganz ok die Filme, aber mehr nicht.
Gehört für mich in die Kategorie Dauerrumgehampel...auf Dauer etwas nervig und man sehnt sich dem Ende entgegen.
Teil 1 bringt es aber noch auf 6,5 Punkte, Teil 2 stuf ich etwas schlechter ein und bekommt nur noch 6 Punkte.
Sind ganz ok die Filme, aber mehr nicht.
Gehört für mich in die Kategorie Dauerrumgehampel...auf Dauer etwas nervig und man sehnt sich dem Ende entgegen.
Teil 1 bringt es aber noch auf 6,5 Punkte, Teil 2 stuf ich etwas schlechter ein und bekommt nur noch 6 Punkte.
Und wenn sich deine Schulter bewegt, dann seh ich das.
Best Buddies: Sir Jay, SFI und freeman
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Um diese Worte beneide ich dich. Ich hätte sie so gerne im Expendables-Thread geäußert!John_Clark hat geschrieben:Vielleicht werde ich ja alt. Hätte auch gerne so abgefeiert wie ihr. Fühle mich als hätte jemand einen Witz erzählt und ich schnall ihn nicht. Oder als wäre irgendwo eine Megaparty gewesen und ich war nicht eingeladen :(
- John_Clark
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Da ich dich noch immer um dein Shadow Man-Review beneide sind wir jetzt also ausgeglichenVince hat geschrieben:Um diese Worte beneide ich dich. Ich hätte sie so gerne im Expendables-Thread geäußert!John_Clark hat geschrieben:Vielleicht werde ich ja alt. Hätte auch gerne so abgefeiert wie ihr. Fühle mich als hätte jemand einen Witz erzählt und ich schnall ihn nicht. Oder als wäre irgendwo eine Megaparty gewesen und ich war nicht eingeladen :(
Naja, das "Dauergehampel" drückt ja gut aus, woher der Wind weht. Ein Faible für Kampfsport sollte man freilich schon haben. Mehr Kritikpunkte scheints ja auch net zu geben... Von daher: Ja, neue Generation des Actiongenres.Orco hat geschrieben:Wenn das die neue Generation des Actiongenres sein soll
Sind ganz ok die Filme, aber mehr nicht.
Gehört für mich in die Kategorie Dauerrumgehampel...auf Dauer etwas nervig und man sehnt sich dem Ende entgegen.
In diesem Sinne:
freeman
Das ging mir bei Teil 1 auch so, aber nur weil ich Schiss hatte, dass ich wegen Kammerflimmern umkippe. Natürlich muss auch man mit Martial Arts was anfangen können. Teil 1 hat bei mir jedenfalls enorm Stress verursacht (im positiven Sinn), da die Action einfach furios war. Wenn freeman und der Actionfilmfan nur annähernd recht haben, dann kann ich mich warm anziehen bei Teil 2.Orco hat geschrieben:... man sehnt sich dem Ende entgegen.
- Sir Jay
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Es war auf jeden Fall ein sehr guter Actionfilm, doch DIE große Referenz ist er imo nun doch nicht. Das beachtlichste und Herausragendste an dem Film ist sicherlich die unüblich hohe Laufzeit und die recht komplexe Story, die diese Laufzeit gut zu tragen weiß. Eine absolute Seltenheit im Martialarts-Filmsektor. Und auch Inszenierung von Suspense Szenen und drohenden Gefahren ist sehr stilsicher und souverän ausgefallen.
Doch was die Kampfszenen angeht, bin ich nun doch nicht ganz so euphorisch wie freeman. Ja sie sind sehr gut, knüppelhart und sehr authentisch gefilmt, doch habe ich das alles (bis auf die blutige Härte) mehr oder weniger genauso in Ong-Bak und Revenge of the Warrior gesehen. Die Movesets und die Choreographie waren ganz klar von den Tony Jaa Filmen inspiriert. Gemixt mit dem kompromisslos blutigen Gewaltgrad wird das dann auch durchaus zu einer eigenen Duftmarke.
Doch was ich nicht verstehe, ist wie ihr in euren Lobeshymnen eine ganz gravierende Schwäche unerwähnt lassen könnt– offenbar hat es euch nicht gestört – aber die Kameraführung während der Kampfszenen ist einfach nur ein Graus. Ich verstehe nicht, weshalb die Kamera so furchtbar auffällig herum wackeln muss. So viele andere hervorragende Martial Artsfilm klassiker können ihre Kampfszenen mit einer ruhigen Kamera einfangen. Man denke nur an die 5-Minuten One-shot szene aus “Tom Yum Gong”, die Tony Jaa über mehrere Stockwerke verfolgt und selbst bei den Treppenstufen beachtlich ruhig und smooth bleibt.
Und Bei The Raid 2? Ein einziges wirres Gezitter, selbst wenn sich die KOntrahenten an einem Fleck prügeln. Das ist mir extremst auf den Sack gegangen und ich habe mich geradezu provoziert gefühlt, als hätte es der Kameramann genau darauf angelegt – ein einziges Ärgernis und ein ganz klarer Genusskiller von an sich höchst spektakulär choreographierten Kampfszenen.
Ich kann aber echt nicht nachvollziehen, wie einem das nicht auffällt – mich nervt sowas tierisch. Aber auch ansonsten wie gesagt habe ich nie das Gefühl bekommen den El Dorado der Kampfchoreographien zu sehen. Den "Endkampf" in der Küche empfand ich sogar irgendwann als etwas zu lang und ermüdend. Ich kann mich erinnern an meine ersten Sichtungen von “Police Story”, “Drunken Master 2″, “Revenge of the Warrior” oder “Ip Man”. Alles Filme wo ich mich tatsächlich in den Sitz gedrückt gefühlt habe und absolut in den Choreographien gefangen war. Das hatte ich jetzt bei The Raid 2 nicht.
Sicherlich kann man ihn schon zum gehobenen Durchschnitt vllt sogar zur Oberklasse zählen, doch die Speerspitze wird er für mich nicht anführen.
Aber ich gestehe The Raid 2 dennoch Sonderstellung ein, denn gelangweilt habe ich mich in den 2,5 Stunden nicht - da funktionieren die Szenen zwischen den Kampfszenen, etwas was ich von "revenge of the Warrrior" nicht behaupten kann.
Doch was die Kampfszenen angeht, bin ich nun doch nicht ganz so euphorisch wie freeman. Ja sie sind sehr gut, knüppelhart und sehr authentisch gefilmt, doch habe ich das alles (bis auf die blutige Härte) mehr oder weniger genauso in Ong-Bak und Revenge of the Warrior gesehen. Die Movesets und die Choreographie waren ganz klar von den Tony Jaa Filmen inspiriert. Gemixt mit dem kompromisslos blutigen Gewaltgrad wird das dann auch durchaus zu einer eigenen Duftmarke.
Doch was ich nicht verstehe, ist wie ihr in euren Lobeshymnen eine ganz gravierende Schwäche unerwähnt lassen könnt– offenbar hat es euch nicht gestört – aber die Kameraführung während der Kampfszenen ist einfach nur ein Graus. Ich verstehe nicht, weshalb die Kamera so furchtbar auffällig herum wackeln muss. So viele andere hervorragende Martial Artsfilm klassiker können ihre Kampfszenen mit einer ruhigen Kamera einfangen. Man denke nur an die 5-Minuten One-shot szene aus “Tom Yum Gong”, die Tony Jaa über mehrere Stockwerke verfolgt und selbst bei den Treppenstufen beachtlich ruhig und smooth bleibt.
Und Bei The Raid 2? Ein einziges wirres Gezitter, selbst wenn sich die KOntrahenten an einem Fleck prügeln. Das ist mir extremst auf den Sack gegangen und ich habe mich geradezu provoziert gefühlt, als hätte es der Kameramann genau darauf angelegt – ein einziges Ärgernis und ein ganz klarer Genusskiller von an sich höchst spektakulär choreographierten Kampfszenen.
Ich kann aber echt nicht nachvollziehen, wie einem das nicht auffällt – mich nervt sowas tierisch. Aber auch ansonsten wie gesagt habe ich nie das Gefühl bekommen den El Dorado der Kampfchoreographien zu sehen. Den "Endkampf" in der Küche empfand ich sogar irgendwann als etwas zu lang und ermüdend. Ich kann mich erinnern an meine ersten Sichtungen von “Police Story”, “Drunken Master 2″, “Revenge of the Warrior” oder “Ip Man”. Alles Filme wo ich mich tatsächlich in den Sitz gedrückt gefühlt habe und absolut in den Choreographien gefangen war. Das hatte ich jetzt bei The Raid 2 nicht.
Sicherlich kann man ihn schon zum gehobenen Durchschnitt vllt sogar zur Oberklasse zählen, doch die Speerspitze wird er für mich nicht anführen.
Aber ich gestehe The Raid 2 dennoch Sonderstellung ein, denn gelangweilt habe ich mich in den 2,5 Stunden nicht - da funktionieren die Szenen zwischen den Kampfszenen, etwas was ich von "revenge of the Warrrior" nicht behaupten kann.
Dass ich THE RAID 2 besser als die meisten Thai-Klopper finde, liegt, wie vom Jay schon angesprochen, daran, dass die Nicht-Actionszenen dem Zuschauer nicht sofort die Zornes- oder Schamröte ins Gesicht treiben. Das Gewackel ist mir nicht aufgefallen, schon gar nicht unangenehm. Das ist nicht selbstverständlich, denn bei TOM YUM GOONG 2 haben Gewackel, dumme Kameraführung und viele Schnitte mir die Kämpfe ruiniert. Davon kann bei THE RAID 2 (bei mir) keine Rede sein, habe den Vorwurf aber auch schon anderswo vernommen. Scheint Geschmackssache zu sein, ich bin "gutem" Gewackel wie in den BOURNE-Teilen oder auch ELYSIUM nicht abgeneigt.
Also der erste POLICE STORY ist ein recht geradlinig erzählter Actioner, der ohne großes Geblödel auskommt. Ich gehe jetzt mal davon aus, dass du Modern-Day-Action sehen möchtest. Da käme natürlich auch die IN THE LINE OF DUTY-Reihe in Frage, insbesondere die Teile 1 (ROYAL WARRIORS mit Michelle Yeoh) und Teil 4 (mit Cynthia Khan). Wenn's etwas neuer sein soll, macht man mit KILLZONE/SPL und FLASH POINT nichts verkehrt
Das wäre vielleicht sogar einen eigenen Thread wert (Lieblingskampfszenen). Zu meinen Favoriten gehört die Restaurant-Kampfszene in Jet Li's "Fearless". Tolle Choreografie und stimmige Location.SFI hat geschrieben:An dieser Stelle mal kurz die Frage, was man sonst noch als ultimative Kampfchoreographie in einem Streifen betrachten kann, also auch wo Schnitt, Musik etc. in sich stimmig sind? Jetzt bitte keine Jackie Filme, auch der Rest sollte fern ab von Asia Klamauk erträglich sein.
Die Fights in Donnie Yens "Killzone S.P.L." mag ich auch.
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