
Originaltitel: Balls of Fury
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2007
Regie: Ben Garant
Darsteller: Dan Fogler, Christopher Walken, George Lopez, Maggie Q, James Hong, Terry Crews, Robert Patrick, Diedrich Bader, Aisha Tyler, Thomas Lennon, Cary-Hiroyuki Tagawa, Brett DelBuono u.a.
Randy Daytona führt ein echtes Lotterleben. Seit er bei den olympischen Spielen im Tischtenniswettbewerb mit einer Niederlage das Schicksal seines auf ihn gewettet habenden Vaters besiegelte, kommt er einfach nicht mehr auf die Beine. Da tritt ein FBI Agent auf ihn zu. Randy soll sich im Rahmen eines Tischtennis Underground Turniers in die Organisation des Waffenschiebers Feng einschleusen und dabei helfen die Organisation auszuhebeln. Zunächst hat Randy darauf so gar keinen Bock, als er aber erfährt, dass auch der Killer seines Vaters in Fengs Organisation tätig ist, will er das FBI mit ganzer Kraft unterstützen. Leider muss er schnell feststellen, dass seine Fähigkeiten im Turniersport mehr als eingerostet sind, weshalb er bei dem Chinesen Wong und dessen heißer Tochter Maggie in die Lehre geht ...

Der unfähige Schüler, der unwillige, überbegabte Meister, seltsame Lehrmethoden, die heiße Tochter, eine zu rächende Untat und die finale Konfrontation mit den Bösewichten ... eigentlich ist Balls of Fury nicht mehr und nicht weniger als eine Parodie auf unzählige Meister-Schüler Filme chinesischer Prägung sowie diverser Martial Arts Epen aus amerikanischen Landen a la Karate Tiger, Karate Kid und Co. hier angereichert um Elemente der allseits beliebten Sportverarschen a la Voll auf die Nüsse oder die Eisprinzen usw. Und dieses Gebräu weiß durchaus zu überzeugen und wird mit viel Verve und Schmackes in Balls of Fury transportiert, ohne jemals zu hysterisch zu geraten, oder in Fäkalhumor zu ersaufen – auch wenn selbiger nicht ganz ausbleibt. Dass dabei nicht jeder Gag zündet, sei der erstaunlich farbsatten und gelungenen Inszenierung des Streifens nachgesehen, die diverse Rohrkrepierer mit erstaunlich actionreichen Intermezzos aufwertet. So sind die Tischtenniseinlagen sehr witzig und temporeich umgesetzt wurden und erstaunen mit einer interessanten Choreographie und computergestützten, unmöglichen Ballwechseln, gegen die die Forrest Gump’schen Tischtennisfähigkeiten wie Krabbelgruppe Kindergarten wirken. Doch auch kleinere Martial Arts Scharmützel gibt es zu bestaunen und werden vor allem von sexy Maggie Q bestritten. Im Finale gibt es auch noch kleinere, freilich unblutige Shoot Outs.

Die sicherste Bank für das Gelingen der Balls of Fury sind dabei die relaxed und locker aufspielenden Darsteller. Hauptdarsteller Dan Fogler macht als Randy einen guten Job, wirkt häufig aber ein wenig unpräsent. Dagegen weiß Maggie Q als Maggie nicht nur mit ihrer grazilen Schönheit zu überzeugen und macht eben vor allem actiontechnisch einen guten Job. Vollkommen irre ist dagegen mal wieder Christopher Walken als erneut herrlich abseitiger Bad Ass, der wie nebenbei die coolsten Gags im Film abfeuert. Als Randys Vater gibt es ein kurzes Wiedersehen mit Robert Patrick, der aber recht früh wieder aus dem Film verschwindet. Jason Scott Lee darf sich von Maggie den Arsch versohlen lassen und sogar Cary-Hiroyuki Tagawa wirft seine Charakterfresse in den Habentopf der Komödie.
Diese ist mit ihren 80 Minuten Laufzeit knackig kurz geraten, lässt dabei keine Langeweile aufkommen und persifliert die ihr zugrunde liegenden Genres recht treffend. Die optischen Vorzüge dieses Streifens sind mit ihren warmen, satten und erdigen Farben bis auf das trashige Finale enorm und die Darsteller mühen sich nach Kräften. Hier und da hätte man sich etwas mehr Biss gewünscht (beispielsweise ist die Idee der konsequenten Umsetzung des Begriffes Sudden Death ein riesiger Brüller, der wirklich einige Entsprechungen zur Folge hätte haben können) und etwas weniger Kleidung für Maggie, aber hey, man(n) kann ja nicht alles haben ...

Die deutsche DVD kommt von Universal und ist mit einer FSK 12 ungeschnitten. Gekauft werden kann sie unter anderem hier.
In diesem Sinne:
freeman