The Haunted World of El Superbeasto

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executor
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The Haunted World of El Superbeasto

Beitrag von executor » 02.05.2010, 18:40

The Haunted World of El Superbeasto

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Originaltitel: Haunted World of El Superbeasto, The
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2009
Regie: Rob Zombie, Mr. Lawrence, Carey Yost
Sprecher: Oliver Kalkofe, Martina Hill

Ach du heilige Sch... Was geht denn hier ab?!?!? Der maskierte Porno-Star-Celebraty-Superheld-Macho-Man EL SUPERBEASTO greift seiner Adoptivschwester Suzi X unter die Arme, die Adolf Hitlers Kopf gestohlen hat und nun gegen Nazi-Zombies kämpfen muss, während gleichzeitig der irre Dr. Satan (nicht übereinstimmend mit dem Namensvetter aus "House of 1000 Corpses") versucht die sündig-versaute Stripperin Velvet van Black zu heiraten, damit alle Mächte der Hölle auf ihn übergeben.

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Aber scheiß auf die Story (mal ganz frei gesagt), denn der Film nimmt diese ohnehin nur als seeeehr loses Band, um sich von einem Gag zum Nächsten zu hangeln, Titten und Action abzufeiern und mit weiteren Vollkalauern nochmals so richtig das Niveau zwischen intelligenter Klassiker-Hommage und Drawn-Together im Horrorland auf Crack einpendeln zu lassen. Abgeschmeckt mit einer großen Portion versauten Looney Toons.
Und das ist dann wohl auch das Element, aus dem man Zombie, wenn man das wollen würde, einen Strick drehen könnte. Boten seine sonstigen Filme teils fein charakterisierte Figuren mit interessanter Motivation, so regiert beim "Superbeasto" ganz klar die platte Zweidimensionalität, schließlich haben wir es ja auch mit einem Zeichentrick zu tun. (Ok, das ist echt keine Begründung, aber ne nette Punch-Line nach der Einleitung.) Selbst Hauptfiguren wie Superbeasto und Suzi X werden kaum beleuchtet, die meiste Charakter-Screentime kriegt dann fast noch der arme Superschurke Dr. Satan, dessen immer wieder vereitelten Pläne ZUR WELTBEHERRSCHUNG den Armen schon ziemlich mitgenommen haben.

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Die knappen 75 Minuten des Films muten dann im Endeffekt durch das Gag-auf-Gag-auf-Gag-auf...-Prozedere länger an, als sie eigentlich sind, aber dennoch findet "El Superbeasto" schnell seinen eigenen Film-Rhytmus und Rob Zombie zitiert mit großem Spaß an Details einmal alles was er mag und witzig findet. Ob nun tumbe Nazi-Zombies, oder auch eine Sexy-Cartoon-Collage, während der entspannte Rocksong Lyrics wie "It's ok to jerk off to cartoons!" im Hintergrund singt.
Generell sind die Gags meistens tiefergelegt und anzüglich hoch 10, sorgen aber abgefedert durch die großangelegte Ironie des Streifens in Verbindung mit dem abgewrackten Stadt-Design für ein cooles "Horror-Sin-City"-Flair, welches auch noch durch all die Gastauftritte verstärkt wird.

Angefangen bei Michael Myers tauchen viele Rob Zombie-eigenen Charaktere und so ziemlich alle bekannte Monster der Horrorfilmgeschichte in "The Haunted World of El Superbeasto" auf. Ob nun Dr. Phibes bei der Hochzeit an der Orgel sitzt, oder der Schrecken vom Amazonas es Frankensteins Braut unter Wasser besorgt, Horrorfilmfans werden allein wegen des großen "Aha!"-Wertes schon Augen machen.

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Abschließend kann man nur noch sagen, dass jeder der "Drawn Together" oder anderen, aktuellen und politisch ganz und gar nicht korrekten, überdrehten Chaos-Cartoons etwas abgewinnen kann und das Horrorgenre im Generellen und/oder Rob Zombie im Speziellen mag, der sollte sich nicht aufhalten lassen und zugreifen. Alle anderen Konsumenten werden wohl entweder mitgerissen oder ziemlich vor den Kopf gestoßen.

Alles in Allem gibt das sehr gute

:liquid7:
(Und natürlich ist auch dieser Streifen mit der Meute im Partykeller nochmal ne ganze Spur schärfer.)

Die DVD ist FSK16, ungeschnitten und rausgekommen von Sunfilm, veredelt mit sehr guter Synchronisation und wer will kann sich dann auch die nette Pop-Up Special Edition im Schuber zulegen, die aufgeklappt einiges her macht.

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Beitrag von freeman » 03.05.2010, 09:40

Sobald der im Preis fällt, isser mein. Trailer rockte schon sehr!

In diesem Sinne:
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Beitrag von Dr Dolph » 06.05.2010, 23:57

Muss den auch unbedingt sehen als Rob Zombie-Jünger.
Und dank der guten Review ist der jetzt ganz oben auf meiner Liste

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Beitrag von freeman » 09.07.2010, 08:47

So, war dann doch schwer enttäuscht. Ist so eine Art Tex Avery im gewollt aber nicht gekonnt Style. Die extrem hohe Gagdichte ermüdet schnell, zumal kaum einer wirklich zündet. Alles ist auf Moppen und Infantilität ausgerichtet. Das wäre als Realfilm sicher ein interessantes Experiment gewesen, als Zeichentrickfilm isses dann einfach nur harmlos und voll gaga. Die Story ist ein Witz, dass man von der Hauptfigur net mehr erfährt als den Namen auch. Zumindest machen die Nazizombies Laune - vom deren Auftritte untermalenden Soundtrack ganz zu schweigen. Dafür gibbet gerade noch:
:liquid3:

In diesem Sinne:
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Beitrag von Seemi » 09.07.2010, 08:54

Joa, ich würde den bei 6-7 Einordnen, aber keinesfalls höher.
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Beitrag von Vince » 30.10.2011, 17:43

freeman hat geschrieben:Das wäre als Realfilm sicher ein interessantes Experiment gewesen,
Genau der Satz ist bei uns in der Runde bestimmt ein Dutzend mal gefallen. ;) Ansonsten: Die erste Szene in Schwarzweiß ist genial, danach geht es gleich mal ein paar Klassen tiefer. Das Tempo ist so hoch angelegt, dass viele Gags untergehen, bevor sie zünden könnten, soll heißen: Oft stimmt das Pacing einfach nicht. Manche Gags sind sogar aua peinlich, einzelne wiederum zünden ganz gut und mitunter ist es dann auch wieder so panne, dass es gut Spaß macht.
Hab mich bei Sichtung mit ein paar Rotwein intus ganz gut amüsiert, aber nüchtern betrachtet und mit etwas Distanz geht mir der eher am Nerv vorbei.
:liquid4:

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