
Originaltitel: Solo
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1996
Regie: Norberto Barba
Darsteller: Mario van Peebles, Barry Corbin, William Sadler, Jaime Gomez, Damián Bechir u.a.
Solo ist der perfekte Soldat ... keine Familie, krank werden kann er auch nicht und er kann immer ersetzt werden. Man baut einfach einen neuen Solo, denn Solo ist ein Android. Halb Mensch, halb Maschine, wobei sich das Menschliche eigentlich nur auf sein Äußeres bezieht. Doch schon beim ersten Einsatz zeigt sich, dass es in Solo weitaus mehr Menschliches gibt: er zeigt Skrupel Unschuldige zu töten, was die gesamte Mission gefährdet. Sein Entwickler bekommt den Auftrag, Solo abzuschalten und ihm die Menschlichkeit auszutreiben. Daraufhin reagiert Solo mit der ihm einprogrammierten Programmroutine, sich selbst zu erhalten. Also macht er sich aus dem Staub.
Der General, der für dieses Projekt verantwortlich ist, schickt seinen schärfsten Kettenhund hinter Solo her, denn dieses Projekt darf niemandem anderen – und schon gar nicht dem Feind – in die Hände fallen. Und so befinden wir uns nach gut 15 Minuten mitten in der lustigen Androidenhatz. Solo schlüpft bei ein paar Bauern in einem kleinen Dorf unter, dessen Dorfbewohner inständig hoffen, dass der ungewöhnliche Fremde ihnen im Kampf gegen einige Rebellen beisteht, die das Dorf unterdrücken. Solo willigt ein und mutiert zum glorreichen Androiden, den die glorreichen Sieben garantiert gerne aufgenommen hätten ;-).
Währenddessen rüsten Solos Verfolger auf und schicken eine ganze Schar von Bluthunden los, um Solo zu fangen. Dieser lernt derweil, was es heißt, wirklich menschlich zu sein. Doch er wird nie wie ein halbwegs normaler Mensch leben können, wenn die Fronten nicht bald geklärt werden. Also geht Solo in die Offensive ...
Im Grunde genommen nimmt Solo Paul Andersons Soldier vorweg. Eine Kampfmaschine lernt, was es heißt, ein Mensch zu sein und schützt seine „Freunde“ mit seinem Leben. Freilich klaut sich der Film selber auch munter durch die Filmgeschichte. Terminator stand hier ebenso Pate wie der bereits erwähnte Die Glorreichen Sieben. Garniert wird das Ganze mit lustiger Dschungelaction. Und so seltsam es auch klingen mag, dieser Mischmasch funktioniert. Dabei überrascht vor allem das Produktionsdesign des Filmes. Denn dieser Film sieht richtig edel aus (Der Regisseur bewies sein optisches Gespür schon bei Blue Tiger). So edel, dass Teile von ihm in Filmen wie Agent Red wiederverwertet wurden. Auch das Setting macht einiges her, denn der Dschungel, in dem der Film fast komplett spielt, wird für einige imposante Aufnahmen genutzt.
Mario van Peebles spielt seinen Part mit stoischem Gesichtsausdruck und ebensolcher Ruhe, was zu einem Maschinenmenschen sehr gut passt. Sein wichtigster Gegenspieler wird von dem ewigen Erzbösewicht William Sadler gegeben, der auch hier die Rolle des verbohrten Hardliners diabolisch auszufüllen versteht. Der Konstrukteur von Solo wird im übrigen vom Pianisten Adrien Brody gespielt, der hier den Techniknerd geben darf.
Die Action ist sehr down to earth inszeniert, erst der Endkampf wird zu einer Art Wrestlingmatch. Ansonsten gibt es ein paar handfeste Keilereien, Genickbrüche und kleinere Shootouts. Wenn etwas explodiert, dann mit schönen raumgreifenden Feuerbällen. Die Freigabe ab 18 ist ein wenig verwunderlich, da es keine wirklichen Gewaltspitzen zu verzeichnen gibt.
Solo ist ein optisch hochwertiger Streifen mit einem fiesen Sadler, einem sympathischen van Peebles, einer netten Story und nur wenig Leerlauf. Eigentlich ideal für den kleinen Actionhunger zwischendurch
Die DVD von Columbia Tri Star ist uncut und bietet den Film in sehr guter Bildqualität, aber etwas drucklosen Sound.

In diesem Sinne:
freeman