Titel: Love
Genre: Science Fiction
Land: USA 2011
Regie: William Eubank
Musik: Angels & Airwaves
Darsteller: Gunner Wright, Corey Richardson, Bradley Home, Ambyr Childers
Budget: 500.000 $
TRAILER
Inhalt
Wir schreiben das Jahr 2039, Lee Miller ist Astronaut auf der ISS und wartet nach Reparaturarbeiten auf seine Ablösung als plötzlich jeder Kontakt zur Erde abbricht. Bei Wartungsarbeiten findet er ein schließlich ein Tagebuch, welches aus dem amerikanischen Bürgerkrieg stammt und die Suche nach einem geheimnisvollen Objekt beschreibt. Von der Außenwelt und jedem Kontakt abgeschnitten, kämpft Lee Miller um die Erhaltung seines Verstandes. Als die Grenze zwischen Realität und Einbildung zunehmend verschwindet, ist ihm noch nicht bewusst, dass er dem Objekt ganz nahe ist.
Kritik
Bei der Inhaltsangabe muss man unweigerlich die Parallele zu Duncan Jones „Moon“ ziehen, doch abseits der Erforschung der Einsamkeit, ist Love ein eigenständiges Werk, welches sich da schon deutlich mehr an der Space Oper: „2001: Odyssee im Weltraum“ orientiert. Bereits das Opening inmitten des amerikanischen Bürgerkriegs, welcher als Kontrapunkt zur Verzweiflung mit all der Hoffnungslosigkeit und Tod mit einer poetischen Stimme aus dem Off begleitet wird, der direkte Sprung ins Jahr 2039 in den Orbit der Erde, lässt sich als Hommage an das Vorbild verstehen. Mit geradezu lächerlichen 500.000 $ Produktionskosten zelebriert Regisseur Eubank ein visuelles Fest der Sinne, geradezu unglaublich, dass er die Schützengräben für das anmutig und in Zeitlupen toll bebilderte Kriegsgeschehen, hinter seinem Elternhaus selbst aushob. Selbst die Sets in der ISS entstanden im Hinterhof, stellenweise mit einfachsten Mitteln der Sorte Christbaumbeleuchtung. Trotz der widrigen Produktionsumstände ist der Streifen auch von den Kulissen mehr als gelungen. Entsprechend konnte er wohl auch nicht auf die Komponente der Schwerelosigkeit eingehen, eine Erklärung kann man sich aber durch den etwaigen technischen Fortschritt im Jahre 2039 auch selbst geben.
Die Weltraumaufnahmen können in Anbetracht des Budgets ebenfalls überzeugen, auch wenn bei der Detaillierung der Erde oder dem Schwarzwert des Alls einiges an Verbesserungspotential möglich wäre. Inmitten ein Gunner Wright mit einer starken Performance im Kampf gegen die Folgen der Isolation. Dieser Kampf wird immer mal wieder durch Interviews unterbrochen, in denen verschiedene Menschen über die Wichtigkeit von sozialen Beziehungen sprechen, die letztendlich auch unser Sein bestimmen. Obwohl dies aus sozialogischer Sicht interessant, wenn auch nicht neu ist, macht sich hier zum ersten Mal so etwas wie Ermüdung breit, zu konventionell und verbraucht wirkt die Thematik, nicht zuletzt durch bekannte Plots ähnlicher Filme. Dafür tröstet der wunderbar stimmige und melancholische Score von „Angels & Airwaves“ über diese kurze Eintönigkeit hinweg, der für meinen Geschmack noch etwas mehr im Vordergrund hätte agieren können. Vielleicht wollte sich Eubank aber hier auch nicht zu sehr an „2001“ orientieren und doch hätte die Stille des Alls in Kombination mit dem Score wie die Faust auf das Auge gepasst. Dafür fungiert hier das Objekt de facto als Monolith, dessen Aufgabe mindestens genauso interessant ist, wie das Pendant in „2001“. Eine wundervolle Idee, die uns hier Eubank präsentiert, toll in Szene gesetzt samt „Gag“ für alle Apple Nostalgiker. Das Ende ist passend und unpassend zugleich. Einerseits erscheint die Auflösung logisch und doch bleibt man mit Unverständnis zurück, ein Merkmal wie es seinerzeit auch das große Vorbild besaß.
Fazit
Eubank schafft hier eine Symbiose aus wunderbaren Bildern, Poesie und Musik, aber auch Verwirrung, die zwar aufgrund ihrer Sozialstudie etwas konventionell wirkt, dank der eingesetzten Stilmittel aber durchaus ansprechend inszeniert ist. Dabei orientiert sich der Regisseur zwar deutlich an „2001“, kann und will sich aber auch gar nicht die übergroßen Schuhe des Meisterwerks anziehen. Love ist ein Film wie gemacht für den klassischen SciFi Fan, alle die schon mit Kubricks Werk ihre Probleme hatten, dürften sich aber auch hier schwer tun.
Die BD besitzt stellenweise einen milchigen Schleier, der wie Artefakte anmutet, Unschärfe und Flimmern gerade in dunklen Szenen werden immerhin durch eine sehr gute Tonspur ergänzt. Die BD selbst ist bereits im Verleih erhältlich und ab dem 27.04.2012 auch käuflich zu erwerben.
Bildmaterial - Quelle: Splendid
Angels & Airwaves - Love
- John_Clark
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Für eine differenziertere Betrachtung hätte ich mir bei der Kritik einige Absätze mehr gewünscht.SFI hat geschrieben: Nun beide Wertungen wären blinde Schwarz/Weiß Malerei, ich habe das Ganze einfach etwas differenzierter betrachtet.
Ich habe nach der Sichtung versucht ein Review zu schreiben. Sonst fließen die Absätze wie Butter aus meinen Fingern, bei "Love" kam ich über eine Einführung, einen kurzen Inhalt und knapp 5 Zeilen nicht weiter. Ich hoffe, dass sich dies mit der Zweitsichtung bald ändert, aber spätestens da wurde mir klar was das für ein seltsamer, aber hochinteressanter "Film" war. An "Moon" denkt man hier wirklich nur ganz am Rande.
Werde mich dann natürlich auch hier melden wenn ich mir was aus der Hirnrinde drücken konnte.
Nun, im Endeffekt hast du dir deinen Wunsch schon selbst beantwortet, mehr ging einfach auch bei mir nicht. Mit Sicherheit taugt der Streifen für eine Hausarbeit im Soziologiestudium, aber den Kampf wollte ich einfach nicht aufnehmen. Eigentlich ging es mir bei der differenzierteren Betrachtungsweise auch mehr um das subjektiv faktische Gegenüberstellen von Plus- und Minuspunkten, welche sich eben etwas von den üblichen [langweiliger Kackfilm vs. Mainstream ist doof, deshalb ist Love genial] Aussagen abhebt. Aber packe doch einfach deinen kurzen Output dazu, machmal ist weniger mehr. 8-)Für eine differenziertere Betrachtung hätte ich mir bei der Kritik einige Absätze mehr gewünscht.
Ich habe nach der Sichtung versucht ein Review zu schreiben. Sonst fließen die Absätze wie Butter aus meinen Fingern, bei "Love" kam ich über eine Einführung, einen kurzen Inhalt und knapp 5 Zeilen nicht weiter.
Ich finde, "Love" hätte gerne etwas mutiger sein können. Er verbindet Elemente von "2001", "Dark Star", "Quiet Earth" und "Moon" miteinander zu einem durchaus ambitionierten Kammerspielmonolog, der die Notwendigkeit zwischenmenschlicher Bedürfnisse herausstellt, lässt dabei aber den Nachdruck in der Aussage vermissen. Mit sehr weichen Bildern, die sich gerne mal im Detail verlieren, setzt er einen sanften Erzählton an, der zwar konsequent jede Unstimmigkeit geschickt umgeht, aber umgekehrt dadurch auch etwas vermissen lässt. Vergleicht man die Hippie-Kommune aus "Dark Star" mit dem trotz zunehmender Verwahrlosung auch am Ende noch klinisch sterilen Einzelgänger aus "Love", wird das schmerzhaft deutlich.
Noch dazu würde ich den Soundtrack von Angels & Airwaves (der meines Wissens wohl die Grundlage des Films ist) als nur mäßig gelungen bezeichnen; er wirkt zwar einerseits frischer als die konventionelle Orchesteruntermalung, aber wenn man schon experimentiert, dann auch bitte richtig. Das ist dann aber auch exemplarisch für den gesamten Film - eine im Ansatz spannende Idee, souverän und vereinzelt auch erfrischend umgesetzt, aber zu schüchtern für einen nachhaltigen Eindruck.
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Noch dazu würde ich den Soundtrack von Angels & Airwaves (der meines Wissens wohl die Grundlage des Films ist) als nur mäßig gelungen bezeichnen; er wirkt zwar einerseits frischer als die konventionelle Orchesteruntermalung, aber wenn man schon experimentiert, dann auch bitte richtig. Das ist dann aber auch exemplarisch für den gesamten Film - eine im Ansatz spannende Idee, souverän und vereinzelt auch erfrischend umgesetzt, aber zu schüchtern für einen nachhaltigen Eindruck.
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