Zugegeben, erfrischend schräg ist es ja schon, wie "Ted" das für harmlose Familienkomödien vorgesehene Gerüst mit fäkalischen Wortschöpfungen füllt. Denn in einer Alternativwelt könnte man sich das Drehbuch mit Leichtigkeit als eine seichte Adam-Sandler-Fantasykomödie vorstellen, die für den Sonntagnachmittagsslot reserviert ist.
MacFarlane sieht darin die Gelegenheit, kräftig auszuteilen und das tut er auch ohne Unterlass, wobei er sich vorwiegend auf den fragwürdigen 90er-Jahre-Trend verlässt, Randgruppen natürliche Bedürfnisse zuzuschreiben und dies als große Überraschung zu verkaufen. Ein niedlicher Teddybär, der dem weiblichen Geschlecht gerne an die Hupen greift, das könnte genausogut eine 90er-Jahre-Komödie über Kleinwüchsige aus der Feder der Farrellys sein und die ganze Welt würde lachen, weil es ja so putzig und niiieeeedelich aussieht, wie versaut der kleine Mann ist.
Die Qualität der Gags reicht dabei von ganz witzig bis schrecklich platt und vorhersehbar, mit dem Fokus allerdings auf Letzteres. Auch gerade der längst totgerittene Kult um die 80er wurde von Anderen bereits souveräner umgesetzt, immerhin werden aber diverse Filmanspielungen mit Kennerblick umgesetzt.
Darüber hinaus verabschiedet sich MacFarlane vollständig von den afilmischen, auch das Format selbst angreifenden Ellipsen, die er in "Family Guy" noch so zelebrierte, und hangelt sich tatsächlich Stück für Stück an der Family-Comedy-Schablone entlang, um diese bloß szenenweise auf den Kopf zu stellen. Das ist auf lange Sicht unbefriedigend; gerne kann man so anfangen, aber sollte man auch so enden?
Auch wenn "Ted" zumindest diesen einen Film lang seinen Reiz hat; da wird der Welt mal wieder was als doppelt und dreifach gewendete Witzbombe verkauft, die sie gar nicht ist; eher schon eine obskure Randerscheinung, über die man sich auf unterem Niveau zwar amüsieren kann, die aber eine Phobie vor dem Andersartigen nicht etwa erklärt, sondern zur Schau stellt.
