The Void

Ob Splatter, Trash oder was es sonst noch gibt ... all das findet hier seinen verdienten Platz.
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freeman
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The Void

Beitrag von freeman » 17.05.2017, 18:52

The Void

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Originaltitel: The Void
Herstellungsland: Kanada
Erscheinungsjahr: 2016
Regie: Jeremy Gillespie, Steven Kostanski
Darsteller: Ellen Wong, Kathleen Munroe, Aaron Poole, Kenneth Welsh, Art Hindle, Daniel Fathers, Stephanie Belding, Amy Groening, Trish Rainone, Evan Stern u.a.

Sheriff Carter erlebt die Horrornacht seines Lebens: Gerade hat er noch einen schwer verletzten Mann im Krankenhaus abgeliefert, da gehen in dem alten Gemäuer schon seltsame Sachen vor. Schwestern töten Patienten und mutieren zu grotesken Unwesen. Und vor dem Krankenhaus bauen sich Gestalten in weißen Roben auf, die niemanden aus dem Krankenhaus heraus lassen…
:liquid8:

Zur "The Void" Kritik

In diesem Sinne:
freeman

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Beitrag von StS » 18.05.2017, 06:16

Interesse meinerseits besteht auf jeden Fall an dem. :D

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Beitrag von McClane » 18.05.2017, 07:12

Bin auch gespannt. Lief ja auf den FFF White Nights, die Beschreibung klang gut, aber dann sah der Trailer arg schlicht aus und ich hab es auch zeitlich nicht geschafft. Aber nach vielen positiven Stimmen, u.a. deiner, bin ich jetzt wieder begieriger den zu sehen.
Jimmy Dix: "Du glaubst wohl nicht an die Liebe?" - Joe Hallenbeck: "Doch ich glaube an die Liebe. Ich glaube auch an Krebs." [Last Boy Scout]

Perry Van Shrike: "Look up 'idiot' in the dictionary. You know what you'll find?" - Harry Lockhart: "A picture of me?" - Perry Van Shrike: "No! The definition of the word idiot, cause that is what you fucking are!" [Kiss Kiss, Bang Bang]

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Beitrag von Vince » 18.05.2017, 14:30

Nuja, habe allerdings auch vermehrt "meh" Stimmen gehört. Was mir persönlich völlig egal ist, ich war am Haken, seit ich das Cover zum ersten Mal gesehen habe. Tentakel, handgemachte Effekte und 80s Flair... selbst wenn der Film die Erwartungen nicht erfüllt, so wird er doch wenigstens einen guten Ansatz gewählt haben. Freue mich sehr drauf.

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Beitrag von Vince » 29.06.2017, 05:53

Zugegeben, dieses Potpourri der größten Carpenter-Hits ist offen manipulativ und appelliert gezielt an die Gefühle der 80er-Semester. Nicht falsch verstehen; wir recken die Fäuste nicht zum Jubeln in den Himmel, weil wir es aus freiem Willen tun, sondern weil dünne Marionettenfäden mit ihnen verankert sind, die vom Gespann Kostanski und Gillespie im Wissen um unsere cineastische Sozialisation spielend gesteuert werden. In sozialen Netzwerken würde man dieses Phänomen so begründen: „I'm a simple man. I see tentacles, I press like“.

Dass der völlig konfuse Plot voller unsauberer Nahtstellen ist, weiß man bei dem Anblick sich im Stroboskoplicht windender Fleischmutanten recht bequem auszublenden. Wer die Kapuzenmänner mit dreieckigem Gesichtsfeld sind? Wen juckt die Herkunft, wenn sie so mysteriös symmetrisch dastehen und Unruhe verbreiten können? „The Assault“-Belagerung mit Okkult-Terror verknüpft, resultierend in ein Horrorszenario, das sich halb naturalistisch an „The Thing“ lehnt, halb infernalisch an „Hellraiser“. Besessene in einem Krankenhaus, ein Keller voller lebender Leichen, ein humanoides Gottmonster, letztlich kosmische Leere... in welchem Universum würde man als Mittdreißiger darauf nicht abfahren?

Dass sich das Gebrabbel der Belagerten in der ersten halben Stunde mächtig zieht – manch einer würde hier sogar den religiösen Smalltalk aus „The Mist“ vorziehen – ist nichts anderes als eine Gelegenheit zum Austausch von Erlebnissen über die gute alte Video-Nasty-Zeit vor der Mattscheibe. Oder zum Toilettengang (von dort aus kann man seine Stories ja über den Flur schreiend weitererzählen). Wenn die Anekdoten dann von einem Spielfilm mit wohldosierten praktischen Effekten in Echtzeit visuell erlebbar gemacht werden, hat das die Wirkung einer guten Pointe. Alleine schon die in der aktuellen Filmlandschaft hoffnungslose Unterzahl handgemachter Effekte gegenüber reiner Computeranimation rechtfertigt jede Sekunde, die in die Handarbeit vor Ort geflossen ist, auch wenn einige Blutspritzer wohl dennoch eher in der Postproduktion geflogen sind.

Ja, als vollwertiger Film ist „The Void“ vielleicht unausgegorenes Hackwerk. Seiner Zeitreisewirkung nimmt das nichts. Wie eine reißerische Horrordokumentation der Frühneunziger, die Highlights der alten Klassiker rezitiert und zwischendurch irgendwelche Köpfe schlaue Sätze aufsagen lässt... großartig. Kann man aber vielleicht nur verstehen, wenn man dabei war.
:liquid7:

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Beitrag von McClane » 19.12.2017, 06:10

Der Film ist ein reines, aber komplett ironiefreies Zitat, das die Grindhouse-Retrowelle mit der Eighties-Retrowelle verbindet und seine Vorfahren klar ausstellt. Von Onkel Carpenter gibt es das Kultisten-Belagerungsszenario aus "Prince of Darkness" und Mutationen Marke "The Thing", während man Onkel Fulci nicht nur in Sachen Spatzeligkeit auf die Finger geschaut hat, sondern auch beim Ende, das stark an Werke wie "Geisterstadt der Zombies" erinnert. Ein bisschen Clive Barker ist dabei, ein bisschen H.P. Lovecraft und viele handgemachte, sparsam eingesetzte FX, die das Beste aus dem Minibudget machen. Da muss man schon sagen "Hut ab", auch wenn die Jungregisseure manches noch besser machen könnte: Die Szene etwa, in der das erste Mutantenvieh einen Cop anfällt, ist in Sachen Schnitt und Sounddesign suboptimal und verschenkt viel. Dafür führen sie die Genrefiguren schnell und markig ein, setzen auf gewisse Stereotypen, erliegen aber nicht dem puren Klischee und verdichten ihren knapp 90 Minuten langen Belagerungsfilm erfreulich auf das Wesentliche, mit mehreren Parteien, deren Motive erst nach und nach geklärt werden - wenn auch nicht immer befriedigend. Denn "The Void" erliegt zwar nicht der Versuchung alles zu Tode zu erklären, bleibt aber manchmal etwas zu nebulös: Gerade über das Jägerduo hätte ich doch gern ein, zwei Infos mehr gehabt. Unterm Strich lebt "The Void" natürlich auch vom "Ach, sowas wird kaum noch gedreht"-Gefühl, denn neu ist hier nix und an die Vorbilder reicht man auch nicht heran. Für einen knackigen Survivaltrip mit Retrocharme reicht das aber noch.

Knappe :liquid7:
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