Cold Revenge - Ohne Kontrolle
Originaltitel: Styx
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2001
Regie: Alex Wright
Darsteller: Peter Weller, Bryan Brown, Angus Macfadyen, Gérard Rudolf, Spencer Sykes, Ashley Tayler u.a.
Ein alter Mann betritt eine Bank und fällt in Ohnmacht. Kurze Zeit später trifft ein Krankenwagen ein. Kaum betreten die Ärzte die Bank, ist der Ohnmächtige putzmunter und raubt mit den Ärzten die Bank aus! Der Überfall verläuft reibungslos, bis einer der Ärzte seine Maske abnimmt und sich einen "Muntermacher" einwirft. Diesen Moment der Unaufmerksamkeit nutzt ein Wachmann und betätigt den Alarm. In der nun folgenden recht kopflosen Verfolgungsjagd zwischen Krankenwagen und Polizei baut man einen ordentlichen Unfall, den anscheinend nur die Brüder Nelson und Mike überleben. Diesen bleibt aber nichts von der Beute, da diese mit dem Krankenwagen und den Komplizen in Rauch aufgeht. Während Nelson sich einigermaßen berappeln kann, kommt sein Bruder Mike nicht mehr auf die Beine. Er hat ständig Geldsorgen, so dass Nelson bald einwilligt, bei einem neuen "Job" mitzumachen, um seinem Bruder aus der Patsche zu helfen. Der Auftraggeber und Chef hinter der Nummer ist Art. Seines Zeichens ehemaliger Komplize von Mike und Nelson und eigentlich für Tod gehalten, war er doch eigentlich aus dem brennenden Krankenwagen nicht herausgekommen ... Plant Art wirklich nur ein Lagerhaus voller Diamanten auszunehmen oder ist der deutsche eingeenglischte Titel vollkommen aus der Luft gegriffen? ;-)
Action spielt bei diesem dialoglastigen Streifen eine untergeordnete Rolle und ist leider obendrein alles andere als souverän inszeniert. Sie wird mit viel zu viel Zeitlupe durchsetzt, so dass dieses Stilmittel bald einfach nur noch belanglos und überflüssig wirkt. Offensichtlich ging es aber bei dem Film eh vor allem um eine Stilübung und Stil hat der Film ohne Frage. Das verdankt er einem richtig guten Soundtrack und seinem Darstellerensemble. Peter Weller gibt dabei Nelson wie immer kreuzsympathisch, hat ein paar coole Dialoge abbekommen und könnte den Film mühelos alleine tragen. Dennoch stellte man ihm mit Bryan Brown und Angus McFadyen zwei hochinteressante Darsteller an die Seite. Bryan Brown, Star der "FX - tödliche Tricks" Filme ist Art, das mysteriöseste Mitglied des Überfallkommandos, der vor allem im Zusammenspiel mit Weller richtige Akzente setzen kann. McFadyen, uns allen verhasst als Verräter von Braveheart, spielt den menschlichen Punchingball Mike, der in dem Film permanent in die Fäuste von irgendwelchen Typen rennt und als Verlierertype teils grandios aufspielt und teils grandios übertreibt. Schauspielerisch macht der Film also durchaus etwas her. Das kann aber nicht verschleiern, dass die Story teils zu pseudocool sein will und im Mittelteil doch arg hängt! Sobald dann aber der Überfall anrollt, Art obendrein sein wahres Gesicht offenbart und der Film einige lustige Wendungen erhält, zieht der Cold Revenge noch einmal ordentlich an. Unterstützt wird der Film in dieser Phase von einer soliden Optik mit dynamischen Kamerafahrten.
Altbekannte Story und schwache Action wird von souveränen Darstellern und ordentlicher Optik übertüncht. Ein zwei langatmige Stellen macht die gute letzte halbe Stunde wett und so bleibt durch und durch solide Unterhaltung.
Anscheinend gibt es den Film nur auf diversen Mastern, die im TV abgenudelt werden, denn weltweit scheint kein einziger offizieller Datenträger für diesen Film zu existieren. Und na ja, im TV ist der Film letztendlich auch gut aufgehoben.
In diesem Sinne:
freeman
Cold Revenge
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