
Originaltitel: Madhouse
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2004
Regie: William Butler
Darsteller: Joshua Leonard, Jordan Ladd, Lance Henriksen, Leslie Jordan, Natasha Lyonne, Newell Alexander, Muffy Bolding, Christian Leffler u.a.
Cunningham Hall, beeindruckendes Gemäuer und Nervenheilanstalt in Personalunion, bekommt mit Clark Stevens einen neuen Praktikumsarzt, der zudem auf dem Gelände hinter der Anstalt sein neues Wohnheim bezieht. Dr. Franks und alle anderen Ärzte und Schwestern führen ihn daraufhin in den Alltag der Klapse ein. Komischerweise scheint dieser Alltag recht seltsam zu sein: Erscheinungen von Kindern, seltsame Geräusche, unheimliche Geschichten über ehemalige Patienten und der Anstaltsleiter liest Bücher über Geister und Flüche ... in diesem Gemäuer stimmt etwas ganz und gar nicht.
Clark kann das nicht wirklich beeindrucken, doch dann wird die Leiche der Chefschwester gefunden! Bei den Nachforschungen empfiehlt ihm der Insasse aus Zelle 44 "ganz oben in der Nahrungskette" zu suchen! Ist der gesuchte Mörder ein Arzt? Darf man einem Schizophrenen glauben? Sind höhere Mächte am Werk? So begeht Clark den schlimmsten Fehler seines Berufsstandes: Er beginnt zu glauben, was ihm kranke Geister einzubläuen versuchen. Unvermittelt setzt es den nächsten Toten und Ben aus Zelle 44 wird Clarks Hauptansprechpartner. Doch wieso wird Zelle 44 in den Anstaltsunterlagen eigentlich als LEER geführt ...
Dramatisierungen sind ja für einen Film immer nötig, aber hier überspannt man den Bogen schon gehörig! Elektroschocker um den Patienten die Medikamente einzuflössen, ein komplett abgetrennter Bereich um komplett Irre zu beherbergen, die da in ihrem eigenen Kot dahinsiechen und eher einer Freakshow denn unserer Realität zu entstammen scheinen und und und. Warum dann die Hauptfigur auch noch ohne Bedenken in DIESEM Haus bleibt, um da zu "praktizieren", kann mit normalen Menschenverstand nicht mehr erklärt und nachvollzogen werden ...
Madhouse wäre gern ein mysteriöser Horrorfilm, scheitert aber vor allem daran, dass er weder mysteriös ist noch gruselt. Zu klischeehaft sind die Figuren, zu dämlich ihre Handlungen und zu stupide umgesetzt die Story, die an und für sich gar nicht mal so dumm ist! Das Problem ist nur, dass man derartiges in letzter Zeit zu häufig gesehen hat, so dass JEDER, der einigermaßen 1 und 1 zusammenzählen kann, erahnen MUSS worauf die Überraschung hinauslaufen wird, die am Ende den Zuschauer schocken soll. Überraschend ist hier somit gar nichts! (Achtung: absolut den Restspaß am Film verderbender Megaspoiler) Und wer mal auf die Frisur des Hauptdarstellers achtet, wird aufgrund des genauestens "gespaltenen" ;-) Arschscheitels noch schneller Lunte riechen, als es dem Film lieb sein kann! Die Horrorelemente werden dann (wenn sie nicht vorzeitig sinnloser Weise eh wieder fallen gelassen werden - warum ein Horrorfilm Horrorelemente verschenkt/verschleudert ist eh DIE große Frage, die sich bei Betrachten dieses Werkes stellt) schreiend laut und enervierend umgesetzt: helle Lichtflashs, schnelle Schnitte, verstörende Bilder und ein abartiges Sounddesign lassen sicher manchen Epileptiker begeistert zu Boden gehen, der Rest wischt sich nur entgeistert die Augen! Guts 'n' Gore werden obendrein auch in Grenzen gehalten ... Ergo gibt es keinen subtilen und auch keinen handfesten Horror. Abgesehen von dem Unhappy Ending hat man hier also weder Fisch noch Fleisch ... das gleiche gilt dann für das Ensemble.
Dabei bleibt nämlich trotz eines Hauses voll "ganz besonderer Leute" keiner in Erinnerung. Blass, uncharismatisch und bar jeden Talents dillern die "Darsteller" durch den Film. Highlights setzen dabei der arschgescheitelte Hauptdarsteller Joshua Leonard, der in seiner Naivität und Dummheit jedem Fass den Boden ausschlägt und eher nervt als eine Identifikationsfigur zu entwickeln, und meine absolute "Lieblings-Nicht-Schauspielerin": Natasha Lyonne: hässlich, untalentiert und hier Sackgang pur, zumal sich der Sinn ihrer Figur null erschließt (ich erwähnte das Verschenken von Horrorelementen bereits? Bei ihrer Figur ist es eklatant!)! Am besten kommt noch Lance Henriksen weg, dessen Rolle des Dr. Franks aber viel zu klein ausfällt.
Ihr habt mal wieder Lust auf eine echte Horrorgurke? Dann ist Madhouse genau euer Film! Alle anderen sollten einen riesigen Boden um diesen x-beliebigen dämlichen Horrorbuhei machen ...

Eine deutsche uncut DVD (Fsk 16) hat Universum Film/UFA/Falcom Media am Start ...
In diesem Sinne:
freeman


"Madhouse", der zweite Film des Schauspielers William Butler ("Watchers 3"), bietet soliden Horror der B-Film-Klasse, wobei es sich jedoch um einen besseren Vertreter jener Gattung handelt, denn die gradlinige Inszenierung vermag auch ohne großes Budget oder ausufernde Effektorgien zu unterhalten.
Um den Notendurchschnitt seines Studiums etwas anzuheben, tritt der junge Medizinstudent Clark (Joshua Leonard) sein Praktikum in der "Cunningham Hall" Klinik für seelisch gestörte an. Sein Taten- und Ideendrang wird jedoch gleich zu Beginn von dem Anstaltsleiter Dr.Frank (Lance Henriksen) gebremst, der ihn schnell auf den Boden der Tatsachen zurückholt. Tatsächlich sind viele Bereiche der Institution erneuerungsbedürftig (von der Bausubstanz bis hin zu den angewandten Methoden), doch mit freundlicher Unterstützung der attraktiven Schwester Sara (Jordan Ladd) wird Clark in den Tagesablauf eingeführt und versucht die Situation bestmöglich zu meistern.
Schon bald wird er jedoch von unheimlichen Visionen geplagt, deren Zentrum ein Junge bildet, den Clark zuerst für einen Patienten hält, dann aber seine Meinung durch das Gesehene hin zum Paranormalen korrigieren muss. Merkwürdig ist auch, dass Dr.Frank Bücher zu übernatürlichen Themengebieten in seinem Büro aufbewahrt, obwohl jener ein durch und durch rationaler Mensch ist. Langsam kommt Clark zudem dahinter, dass etwas mit den Patienten nicht stimmt, denn niemand von ihnen scheint je gesund entlassen worden zu sein...
Als schließlich die ersten Angestellten auf bestialische Weise ermordet aufgefunden werden, verschlimmern sich auch seine Visionen. Ein Patient, ganz tief unten im Kellergeschoß mit den "schlimmsten Fällen" der Klinik (dem so genannten "Madhouse"), scheint jedoch mehr über die Vorfälle zu wissen, die weit in der Vergangenheit der Institution verwurzelt sind...
Nach der hypernervösen einleitenden Sequenz (vor den Anfangscredits), bei der ein mit hektischer Handkamera gefilmter Fluchtversuch gezeigt wird, welcher immer wieder von aufblitzenden Bildern verzerrter Fratzen oder blutüberströmter Patienten unterbrochen wird, wird der Film etwas ruhiger und leitet die Geschichte ein, bevor rechtzeitig zum Showdown wieder raschen videoclipartigen Schnittfolgen zu verfallen. Während des Verlaufs werden die Visionen natürlich auch mit Hilfe dieses Stilmittels dargestellt, woraus einige gute Schockmomente resultieren. Der Film ist modern inszeniert, wirkt aber fast ein wenig altmodisch, was wohl aus dem Verzicht auf Special Effects resultiert – statt dessen wird viel auf Schnitt-Technik und Geräusche, wie flüsternde Stimmen oder bedrohliche Laute, gesetzt.
Die gesamte Art der Umsetzung fand ich persönlich gelungen. Die einzelnen Elemente sind wahrlich nicht neu oder innovativ, dafür allerdings recht gut proportioniert worden. Ein zentraler Aspekt der Auflösung ist leider für Kenner dieser Art von Filmen etwas vorhersehbar geraten, doch (vielleicht um diesen Faktor etwas zu überspielen?) gleichzeitig zieht Regisseur Bulter am Ende noch einmal alle (leider etwas verbrauchten) Register genretypischer Inszenierungsweisen: Gewitter, Zeitlupeneinstellungen und Axt-schwingender Killer inklusive.
Vieles erinnerte mich an "House on Hauted Hill" (das Remake), vor allem die Sequenzen aus der Irrenanstalt jenes Films. Der Goregehalt hält sich in Grenzen, doch einige Szenen sind diesbezüglich durchaus gelungen (beispielsweise wenn die Oberschwester, an einem Stuhl gefesselt, mit Elektroschocks gefoltert wird und sich dabei explizit die eigene Zunge abbeißt, die aufblitzenden Visionen, Gehirn-OPs, oder als einem Arzt der Schädel gespalten wird).
Nicht alle Patienten werden als total irre oder abstoßend dargestellt (nur jene im "Loch"), sondern auch als Opfer der Umstände und/oder ihrer Krankheiten. Viele von ihnen sind natürlich nur vordergründige Abziehbilder von Irrenanstaltinsassen, aber einigen wird durchaus genügend Charakterraum geboten.
Die Spannung hält sich leider etwas in Grenzen, doch einige Schreckeffekte und atmosphärische Szenen (vor allem die Gespräche zwischen Clark und dem geheimnisvollen Patienten, der es aus bestimmten Gründen vorzieht, nur im Dunkeln zu leben) sind durchaus geglückt.
Kommen wir zur Besetzung: Joshua Leonard ("the Blair Witch Project") hat mich positiv überrascht, denn er meistert seine Rolle wirklich überzeugend. Ein weiteres Highlight dieses Bereiches ist auch mal wieder B-Film-Veteran Lance Henriksen ("Pumpkinhead" / "Alien vs. Predator"), der den strengen Anstaltsleiter, welcher aus Profitgründen seinen Patienten Placebos verabreicht, um sie lukrativ bei sich in der Institution halten zu können, gekonnt souverän darstellt. Natasha Lyonne ("Freeway 2") spielt eine Insassin glaubwürdig, doch leider ist sie hier verschenkt worden, denn ihre Rolle ist einfach zu klein und unbedeutend ausgefallen. Jordan Ladd ("Cabin Fever") ist hübsch und hat sicher auch Talent, dient hier allerdings vornehmlich nur als "Eye Candy" des Films.
Fazit: "Madhouse" ist B-Film-Horror, der einen für rund 90 Minuten seines Lebens oberflächlich sowie ohne größere Ansprüche durchaus angenehm zu unterhalten vermag ...



Die Motivation dafür, “Madhouse” abzudrehen, lag auf der Hand. Man wollte ein bisschen surfen, und zwar auf der Horror-Trendwelle, die durch das Retortenstudio “Dark Castle” massenkompatibel gemacht wurde. Konami tat durch “Silent Hill” auch sein übriges, um eine Stilrichtung prominent zu machen, die derzeit vielleicht ein wenig mit japanischem Geisterhorror um “Ring” konkurriert und diesem schwächelnden, weil schon lange überreizten Subgenre des japanischen Geisterhorrors demnächst durch “Silent Hill” den Rang ablaufen und mit ihm die Regentschaft übernehmen könnte, was den Subtilhorror betrifft - sofern Christophe Gans alles richtig macht.
Dass es sich bei “Madhouse” um ein B-Movie handelt, ist in jeder Hinsicht spürbar. Cast, Regisseur und Stab sprechen da für sich schon eine deutliche Sprache, und das fertige Resultat bestätigt den allgegenwärtigen Eindruck. Obwohl nun ganz spezifisch bei “House on Haunted Hill” aus der Dark Castle-Schmiede abgekupfert wurde, verzichtete man ausgerechnet auf dessen selbstironischen Humor, und das ist in diesem Genre eigentlich ein Genickbruch für einen Film, der wild mit stilistischen Referenzen um sich wirft, ohne zu wissen, was genau er da eigentlich zusammensetzt.
Es ist ein Anspruch zu erkennen, eine gute Geschichte zu erzählen. Es wird in den folgenden eineinhalb Stunden Flashbacks geben, Plottwists, Charakterwandlungen und mehr. Pures Horror-Entertainment kann man es nicht nennen, was hier auf der Mattscheibe erscheint, dazu drängt sich zu sehr der Eindruck auf, dass die Macher mit ihrem Werk auf etwas hinauswollen. Gar könnte man “Madhouse” als Vorboten von “Silent Hill” betrachten - es fühlt sich einfach so an, als sässe hier ein begeisterter Fanboy auf dem Regiestuhl und wolle etwas von gleicher Größe wie das berühmte Videospiel schaffen, ohne aber wirklich die Bestandteile zu verstehen. Am Ende balanciert der Film auf einem dünnen Nylonseil zwischen zwei Dächern - selbstironisch will er nicht sein, psychologisch ausgewogen kann er nicht sein - das zentrale Problem von William Butlers Film.
So wirft bereits der Prolog wie irre mit ekstatisch geschnittenen Sequenzen von Geistern und körperlich verunstalteten Wesen um sich, ohne Konzept und ohne Verstand. Die Vorbilder wurden studiert, dabei allerdings nur die technische Komponente erfasst, während der viel subtilere psychologische Unterbau vor die Hunde ging. Und das hat verheerende Konsequenzen für das Endresultat: in den delusionär ablaufenden Versuchen, den Zuschauer mit Trugbildern zu beunruhigen und ihm eine Gänsehaut zu verschaffen, wird jener Zuschauer überhaupt nicht ergriffen und schaut ohne größere Regungen recht relaxt auf den Bildschirm. Zumindest gilt dies für die konfuse Anfangsphase. Wie dies mit deutlich weniger Aufwand viel effektiver funktioniert, hat “Jacob’s Ladder” bewiesen - hier reichte es, nur eine Nuance weit in das Übernatürliche zu gleiten, um den maximalen Horror hervorzurufen, und zwar deswegen, weil mit der Psyche des Hauptdarstellers und damit auch mit der des Zuschauers gespielt wurde. Ohne diesen Unterbau funktioniert nichts dergleichen.
Ein Problem ist in diesem Zusammenhang auch Joshua Leonard, dessen Figur Clark Stevens unglaublich wenig Identifikationspotenzial bietet. Speziell zu Beginn wirkt er wie ein übereifriger, besserwisserischer Absolvent einer elitären Ausbildungskammer (Studenten werden sicher so manches Exemplar dieser Gattung kennen). Man befindet sich nun also neben diesem jungen Kerl, der da im Büro des Direktoren (Lance Henriksen) sitzt und am liebsten die ganze Welt verbessern möchte - man befindet sich nicht etwa in ihm, in seinem Geist, und das ist ein zentraler Grund dafür, weshalb das alles nicht so recht passen mag, was man sich da zweifellos voller ehrlichem Tatendrang vorgestellt hat. In einem “Silent Hill 2" ist man James Sunderland, man ist eins mit dieser Figur und kann in ihr Seelenleben einblicken - und wenn die Figur dann entgegen ihrer Persönlichkeit handelt, wird das absurd und halt “wahnsinnig”, weil man glaubt, sich nicht mehr selbst zu erkennen.
Optisch und technisch handelt es sich glücklicherweise am Ende des ersten Drittels um recht starkes Handwerk, womit wenigstens so mancher Schauer bei empfänglichen Personen wie meinesgleichen garantiert wäre. Wenn sich Leonards Clark Stevens auf das flackernde Licht im Gang konzentriert, zoomt die Kamera aus einer Egoperspektive heraus immer weiter auf jenes flackernde Licht, so dass die Umgebung völlig ausgegrenzt und ein Gefühl der vollständigen Isolation rekonstruiert wird, das man dann mit einem klassischen Schockeffekt auflöst. Derartiges funktioniert in “Madhouse” aller meiner Unkenrufe zum Trotz erstaunlich gut, wie ich zugeben muss. Das Setting versprüht eine herrlich trübe Atmosphäre, der Baustil der Anstalt ist wirklich individuell, erinnert optisch vielleicht beizeiten etwas an die Anstaltsszene aus “12 Monkeys” oder sogar an das “Kuckucksnest”, behält sich dabei aber immer seine Individualität vor.
Dazu tragen neben der schön-schaurigen Beleuchtung auch recht gelungene Masken und Spezialeffekte bei. Der durch die Gänge laufende Junge ruft zwar unangenehm starke Assoziationen zu “Devil’s Backbone” hervor und muss sich den Vorwurf des Plagiats gefallen lassen, seine Maske kommt aber kaum minder gruselig weg als in Guillermo del Toros Film. Natürlich machen auch die Geisterfratzen vor den Fenstern Spaß, wirkungsvoller sind aber die dezent eingeworfenen Dinge, die man nur erahnen kann - wenn im Bild hinter der Krankenschwester eine in Plastikfolie eingewickelte Gestalt vorbeiläuft, ist man den Vorbildern am nächsten, und so gehört die anschließende Foltersequenz in dem sterilen Fliesenraum, ähnlich dem aus “Creep” und dem aus “Saw”, zu den Filmhöhepunkten.
Mitunter verlieren sich die Macher bei aller Subtilität doch deutlich in dick aufgetragenen Klischees. Das betrifft in erster Linie die Darstellung der Insassen sowie auch gerade ihre “Haltung”. Denn für die ganz gefährlichen Exemplare gibt es natürlich einen Gang in der untersten Etage des Hauses, ein verkommener Winkel des Gebäudes, unter jeglicher menschlicher Würde. Dort hält man nun die potenziell als (lebens-)gefährlich eingestuften Psychos wie die unwürdigsten aller Tiere. Die Zellen sind selbstverständlich vollkommen verdreckt, die Wände verschimmelt und es scheint so, als würde man zum ersten Mal seit hunderten von Jahren diesen Teil des Gebäudes betreten. Die Motivation ist klar: Der Zellenblock für den “Abschaum” der Anstalt ist eine Metapher für die Hölle, und wenn Clarks neue Freundin Sara (Jordan Ladd) ihn in den metallischen Grusel-Aufzug bittet, als sei sie des Teufels Advokat, soll man vor Schreck erstarren im Antlitz dessen, was da wohl noch so an Unaussprechlichem kommen mag. Das Unaussprechliche entpuppt sich dann leider nur als Kuriositätenkabinett mit einzeln ausgearbeiteten Psychos, die im Stil der “13 Geister” in ihren Zellen hausen und bedeutsam umherhüpfen und irgendwelche komischen Dinge machen, als hätten sie später noch eine Bedeutung für den Plot - dem ist aber nicht so, und damit frage ich mich, was es mir bringt, wenn ich weiß, dass die Alte auf der Linken die Neurose hat, jeden Schritt neunmal zu wiederholen. Es ist halt nur widerwärtig und makaber, was da unten vonstatten geht, aber es tangiert mich nicht, zumal unser Hauptdarsteller zum Ende hin den Gang scheinbar alle fünf Minuten durchquert, um mit dem ominösen Ben zu sprechen. Auch hier gilt wieder: “Jacob’s Ladder” ist da der Klassenprimus, denn wie Jacob ganz subtil mitten in die Hölle transportiert wird und sich die Anzeichen auf diese Hölle ganz dezent immer weiter häufen, damit kann dieser primitive Versuch, die Hölle in Metaphern zu kleiden, nicht einmal annähernd konkurrieren.
Von der Schauspielergarde ist wie zu erwarten auch nichts weiter zu erwarten, abgesehen mal wieder von Lance Henriksen, der ohne viel dafür zu tun seine Kollegen deutlich übertrifft. Wobei das eigentliche Schauspiel der Beteiligten noch weniger das Problem ist als die meist dummen Dialoge, die zwar nicht übermäßig naiv sind, aber eben doch auf dem Niveau von King-Verfilmungen, und das ist für einen Film mit storybedingt nicht zu unterschätzenden Ansprüchen zu wenig.
Es ist wohl eigentlich halb so schlimm, wie sich das in diesen Zeilen anhören mag: “Madhouse” hat mir schon Spaß bereitet, da ich Subtilhorror à la “Jacob’s Ladder” sehr mag und auf meine Kosten gekommen bin, ohne mich durch übermäßigen Dilettantismus großartig beleidigt gefühlt zu haben. Am fragwürdigen, weil inzwischen eigentlich schon fast vorhersehbaren Ende will ich mich überhaupt nicht aufziehen, da es trotz allem irgendwo noch seinen Reiz hat und der Sinn und Unsinn von Plottwists schon bis zum Erbrechen diskutiert wurde. Das zentrale Problem sehe ich woanders, nämlich bei der Verwendung von Stilmitteln anderer Filme durch enormen Klau bei Filmen wie “Jacob’s Ladder”, “Silent Hill” (Videospiel, versteht sich - es sei denn, Herr Butler kann hellsehen), “House on Haunted Hill”, “13 Geister”, “Devil’s Backbone”, “Freeze” und mehr. Das wäre zu verschmerzen, hätten wir hier nicht das Problem, dass die Macher sich darauf beschränken, die Stilmittel technisch zu kopieren, ohne den psychologischen Unterbau zusätzlich zu adaptieren. Da zusätzlich selbstironische Ansätze nicht gegeben sind, verkommen viele Ideen zum Selbstzweck und verfügen dadurch nur gemäßigt über Gruselpotenzial. Weder Fisch noch Fleisch - Durchschnitt.
