
Originaltitel: American Dragons
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1997
Regie: Ralph Hemecker
Darsteller: Michael Biehn, Joong-Hoon Park, Don Stark, Cary-Hiroyuki Tagawa, Byron Mann, Benjamin Ratner, Lorena Gale, Hiro Kanagawa, Brad Loree, Dean Choe, Chris Franco u.a.
Undercovercop Tony, dessen letzter Einsatz fast sein Leben kostete und einiges an Collateralschaden zur Folge hatte, wird zur Mordkommission strafversetzt. Sein erster Fall: Der Mord an einem mächtigen Yakuzaboss, der in einer Seitenstraße New Yorks in Little Tokio das Zeitliche segnete. Abgesehen von den massakrierten Opfern findet Tony nichts weiter als ein mit einer Blume versehenes, kunstvoll gefaltetes Blatt Papier. Daraufhin wird ihm Kimaus Seoul als Beobachter zur Seite gestellt. Freilich können sich die beiden anfangs nicht riechen und freilich raufen sie sich schnellstmöglich zusammen. Denn nur so können sie den anderen Yakuzabossen ordentlich Feuer unterm Hintern machen. Dabei bringt Kim seinen Verdacht schnell auf den Tisch: Der schwarze Lotus, eine Geheimorganisation mit einem Superkiller, soll hinter dem Mord stehen.
Insbesondere Kim hat großes Interesse daran, den Superkiller des schwarzen Lotus zu stellen, meuchelte dieser doch vor 6 Jahren seine gesamte Familie! Doch seine privaten Rachegelüste müssen erst einmal zurückstehen, gilt es doch einen Krieg zwischen der Yakuza und der Mafia abzuwenden, denn die Italiener wittern dank der Schwächung der Japaner durch den schwarzen Lotus ihre Chance, die ungeliebten Konkurrenten aus dem Weg zu räumen ...
American Dragon ist an und für sich ein typisches Buddy Movie, verzichtet aber auf die für dieses Genre fast schon typischen komischen Aspekte und lässt auch Kulturclashelemente weitgehend außen vor. American Dragon lässt einfach nur verschiedene Charaktere aufeinanderprallen ... Kim hätte somit nicht einmal zwingend Koreaner sein müssen, das Ganze hätte auch mit 2 Amerikanern funktioniert.
Das Pärchen wird von Michael Biehn als Tony und Jong Hoon Park (Say Yes) als Kim verkörpert. Michael Biehn kann dabei als ruppiger Cop absolut überzeugen, ohne sich ein Bein auszureißen. Das ist insofern schade, als dass die Anlage der Figur des Tony an sich eine willkommene Möglichkeit für einige Ecken und Kanten gewesen wäre, womit man den charismatischen Darsteller Biehn mehr hätte fordern können. So bleibt die Figur eben immer der strahlende Held ... Schade. Jong Hoon Park macht als impulsiver Cop aus Korea wirklich Spaß und vor allem sein eher spöttisches Auftreten gegenüber Tony ist wahrlich gelungen. Mit dem arg dramatischen Background seiner Figur wird aber leider sehr verschwenderisch umgegangen, insofern, dass man es kaum einbindet! Auch hier wird einiges verschenkt. Cary-Hiroyuki Tagawa als Yakuzachef macht das, was er am besten kann: japanisch sprechen und böse gucken. Byron Mann als Superkiller des schwarzen Lotus zeigt einige beeindruckende Martial Arts Fertigkeiten und sorgt allgemein eben für die Actioneinlagen.
Diese sind zwar eher gering im Aufkommen, wissen aber absolut zu überzeugen. So ist das Einstiegsmassaker wunderbar choreographiert, brillant geschnitten und optisch stilvoll umgesetzt wurden. Auch der Blutzoll ist enorm, ohne dabei in sinnlose Brutalität abzugleiten. Eine Prügelei von Tony mit diversen Mafiamitgliedern offenbart dann die nächsten Stärke der Actioninszenierung: gekonnter Slow Motion Einsatz und eine starke Kampfchoreographie. Im Mittelteil werden die Actioneinlagen stark herunterfahren, braucht man diesen Abschnitt doch, um Tony und Kim zur Einheit verschmelzen zu können. Im Showdown geht dann das Tempo noch einmal hoch, leider ist er relativ schnell abgegessen. Das inszenatorisches Highlight setzt dabei eine Abrechnung unter Mafiamitgliedern in einer Bowlingbahn, das mit einem kongenialen Opernstück unterlegt wurde.
Untermalt wird das Ganze von einem genialen Score: rockig hart in Actionszenen, melancholisch und mit vielen asiatischen Einflüssen in den Handlungspassagen erzeugt der Score eine tolle Atmosphäre und unterstützt gekonnt die konsequent dunkle Optik des Films.
Ein dunkles Action Buddy Movie mit gelungener, dabei sehr zurückhaltender Einbindung asiatischen Flairs, einem insgesamt unterforderten Hauptdarstellergespann, einem - für B-Verhältnisse - genialen Score und guten Actioneinlagen.

In Deutschland hat es der Film bisher auf noch keinen Datenträger geschafft, in GB gibt es von MGM eine ordentliche DVD ...
In diesem Sinne:
freeman