
Originaltitel: The Rookie
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1990
Regie: Clint Eastwood
Darsteller: Clint Eastwood, Charlie Sheen, Raul Julia, Sonia Braga, Tom Skerritt, Lara Flynn Boyle, Xander Berkeley u.a.
Nachdem sein Partner vor seinen Augen erschossen wurde, will der Cop Nick Pulovski (Clint Eastwood) mit allen mitteln den Autoschieber und Mörder seines Partners Strom (Raul Julia) hinter Gittern bringen. Ihm zur Seite wird das Greenhorn David Ackerman (Charlie Sheen) gestellt, als es hart auf hart kommt mit Strom, versagt David auf voller Linie, wodurch Strom Nick in seine Gewalt kriegt und 2 Millionen Dollar Lösegeld fordert Kann sich sein Partner zusammenreißen um ihn zu retten…

Clints Partner zu erschießen, mächtig großer Fehler
Clint Eastwood vor und hinter der Kamera, was in den letzten Jahren ausgezeichnet funktionierte, war nicht immer so ausgezeichnet. Rookie ist einer seiner schwächeren Filme, aber trotzdem immer noch ansehnlich.
Im Grunde genommen spielt er wieder seinen Dirty Harry Charakter aus den gleichnamigen Filmen, ein paar Veränderungen hier ein paar da und voilá haben wir Rookie. Aber das tut dem keinen großen Abbruch den Rookie ist ein passabler Actionfilm, natürlich nicht so gut wie die Dirty Harry filme, aber immerhin.
Wo Dirty Harry noch ein Lone Ranger war, stellte sich Eastwood diesmal mit Charlie Sheen einen gleichberechtigten Partner an seine Seite, was den Film prompt ins Buddymovie Genre katapultierte. Ein anderer Unterschied ist auch das er mal nicht zum Morddezernat gehört, sondern Autoschieber hinter Gittern bringen will, naja lang hält das nicht promp fällt er nach ein paar Minuten, in einen Jäger der den Mörder seines Partners hinterher jagt, zurück. Dabei bleibt natürlich sein trockener Humor nicht auf der Strecke, wie trocken und stockernst er Sprüche rauslasst ist einfach klasse.

Unsere beiden Protagonisten beim observieren des Hauptverdächtigen Strom
Eastwood versammelte für seinen Film ein paar bekannte Gesichter, neben Clint als Haupdarsteller himself, profiliert sich Charlie Sheen als sein Partner, der ein Kindheitstrauma, seine stinkreichen Eltern, seinen neuen Partner und seine Lebensgefährtin, Lara Flynn Boyle unter einem Hut bringen muss, man beachte vor allem am Anfang wenn er schweiß gebadet aus nem Alptraum erwacht, da läuft ihm so dermaßen die Suppe runter, das man sich fragt kann ein Mensch so sehr transpirieren. Aber naja man kann da auch drüber weg sehen. Den Bösewicht Strom spielt Raul Julia, ruhe er in frieden, recht souverän, kommt an seine Paraderolle als Gomez Adams nicht ran, aber als Bösewicht ist er ganz gut, übrigens auch in Street Fighter war er einer der wenigen Glanzlichtern, wenn man bei dem Film davon sprechen kann. Als seine bessere hälfte im Film tritt Sonia Braga auf. Als kaltblütiger „Klassiker, der so nicht mehr hergestellt wird“ wie Clint sie am Anfang nennt, macht sie auch ihren Job gut.

selbst in der brenzligsten Situation steht Clint seinen Mann ;)
Man kann den Film in zwei hälften unterteilen. Die erste hälfte plätschert so vor sich hin ohne große Höhepunkte zu bieten, eine kaum vorhandene charkterisierung, wobei man ja Clints Figur aus zahlreichen seiner Rollen bis dato zusammen basteln könnte. Es passiert in der ersten hälfte im grundegenommen kaum etwas, höchstens mal von dem Mord an Eastwoods Partner abgesehen. Dafür bietet die zweite hälfte einen spannenden Actionfilm der sich sehen lassen kann, mit klasse Actioneinlagen. Die zweite hälfte fängt für mich ab dem augenblick an wo Clint Eastwood entführt wird

Der größte Schwachpunkt dieses Films ist die fast gar nicht vorhandene bzw. total unpassende Musik, dies wird vor allem am Anfang sichtbar, wenn Clints Partner erschossen wird, kommen kaum Emotionen rüber, ich mein wir haben es schließlich hier mit Eastwood zu tun, Mr. Freeze oder der personifizierte Eisblock, hier hätte meiner Meinung nach eine besser Untermalung musikalischer art wunder bewirkt, auch in der nachfolgende Verfolgung der Mörder, ist größtenteils keine Musik vorhanden, so das überhaupt kein Tempo entsteht und die Verfolgung wirklich nur so vor sich hergeht ohne interessant oder spannend zu sein, was bei Ronin ausgezeichnet klappte, verfehlte hier sein Ziel und als dann doch Musik einsetzt ist sie so dermaßen unpassend, dass ich mich wirklich frage was sich der gute Clint dabei gedacht hat. Auch bei den Schießereien und den kämpfen hät ich mir Musik gewünscht, aber mein schon beinahiges flehen wurde einfach nicht erhört


In buchstäblich letzter Sekunde schaffen es unsere beiden Helden zu entwischen
Fazit: Erste hälfte pfui, zweite hälfte hui, am ende bleibt ein passabler Actionfilm, mit einem typischen Clint Eastwood, bestimmt nicht in seiner besten Rolle und auch nicht seine beste Regiearbeit, aber es war ein weitere Schritt der den weg zu Filmen wie Erbarmungslos (welches ja auch sein nächster wurde), Mystic River oder Million Dollar Baby ebnete.

Die einzige dt. DVD die auf dem Markt ist, ist mit FSK 18 uncut, von der Qualität her geht sie meiner Meinung nach okay, auch wenn der dt. Ton "nur" in DD 2.0 Surround zu hören ist