Hot Boyz
Originaltitel: Hot Boyz
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1999
Regie: Master P
Darsteller: Gary Busey, Jeff Speakman, C. Thomas Howell, Silkk the Shocker, Snoop Dogg, C-Murder, Maurice Lamont u.a.
Kool ist in eine nette Verfolgungsjagd verwickelt, die scheinbar mit einem dicken Big Splash in einem größeren Gewässer enden wird. Doch kurz davor stoppt das Bild und Kool verkündet: "So endet meine Karriere."
6 Monate früher ist Kool ein Gangstarapper in den Kinderschuhen, hat ne Süße an der Hand und sein Leben verläuft in geregelten Bahnen. Richtig erfolgreich ist er zumindest als Martial Arts Spezialist, erhält er doch von seinem Trainer (ein sichtlich angedickter Jeff Speakman) den schwarzen Gürtel und auch in Liebesdingen wuppt es richtig in seinem Leben. Doch dann kommt seine Freundin zufällig am Ort eines Verbrechens vorbei. Sie versucht einem Niedergestochenen zu helfen, doch die herbeieilende Polizei hält sie für die Hauptverdächtige und kassiert sie ein.
Der diensthabende Detective Tally glaubt Kool, dass seine Freundin wohl unschuldig ist, nur sind ihm die Hände gebunden, da man sie eben am Tatort gestellt hat und sie sich der Verhaftung widersetzte. Tally (Gary Busey) vermutet etwas Größeres hinter der Geschichte und macht Kool gegenüber Andeutungen, wer wohl hinter der Geschichte steckt. Zunächst versucht Kool auf eigene Faust alle Hebel in Bewegung zu setzen, um seine Freundin La Shawna auf legalem Wege herauszuholen, doch es bringt nichts. Also wendet er sich an Tally und seinen Mitarbeiter (C. Thomas Howell) und lässt sich überreden mit einem Mikro den Mann zu bespitzeln, den Tally für den Verdächtigen hält. Sein Name: Saint ... Mit seinen Martial Arts Fähigkeiten kann Kool Saint schnell beeindrucken und wird auch bald angeheuert.
Kurz darauf kann er Saint ans Messer liefern, doch das bringt La Shawna nichts mehr, wurde sie doch von einem Cop, der in die Messerstecherei verwickelt war, für die La Shawna einsitzt, so verwackelt, dass sie erstens das Baby von Kool verliert und zweitens kurze Zeit später ebenfalls stirbt. Die weitere Marschrichtung ist nun klar: Die Hintergründe der Messerstecherei klären und ordentlich aufräumen. Dazu begründet Kool eine eigene Verbrecherorganisation und steigt bald zu einem der Big Player des Verbrecherlebens auf ...
Rapper Master P verbrät in seinem Film eigentlich alle Klischees, die man aus Tausenden Actionfilmen kennt: unschuldig Verhaftete, korrupte Cops, gute Cops, Undercoverarbeit, Tod eines teuren Menschen, Rachefeldzug, Gründung einer eigenen Verbrecherorganisation, Verbrecherkarriere, Verrat in den eigenen Reihen und und und. Alles was man sich vorstellen kann, ist hier drin. Diese Unmenge an "Inhalten" wirkt irgendwann arg gedrängt im Aufkommen und Elemente wie die Undercoverarbeit von Kool werden durchaus innerhalb von 10 Minuten abgefertigt ... zumindest kann man so allerdings nicht behaupten, dass der Film langweilen werden würde. Darüber vergisst Master P ein wenig die Action. Zwar sieht das Gebotene ordentlich aus ... vor allem die Autostunts ... aber insgesamt ist sie vom Aufkommen her viel zu gering. Die Ballereien selber sind leider arg blutleer geraten und auch die Keilereien rocken nicht. Actiontechnisch bekommt man hier also nicht viel geboten, daran können auch die letzte 20 Minuten, die dann nur noch aus einer Aneinanderreihung von Actioneinlagen zu bestehen scheinen, nichts mehr ändern. Die FSK 18 Feigabe ist auch eher ein schlechter Witz. Und wieso Kool als Martial Arts Könner eingeführt wird, fragt man sich mehr als einmal, wirklich einsetzen tut er seine Fähigkeiten nicht einmal ...
Master P ließ vor allem bei der Backgroundmucke seinen musikalischen Hintergrund einfließen und präsentiert viel Rappermucke, die sogar einigermaßen passend geraten ist. Doch auch auf die üblichen Rapperklischees wird hier nicht verzichtet: umgedrehte Basecaps, dicke Goldketten, stylishe Streetwear und ständig schräg gehaltene Knarren bilden dabei nur die Spitze des Eisberges. Optisch kann P nichts reißen. Hier herrscht Durchschnitt an allen Fronten, manchmal ist man sogar geneigt zu behaupten, es herrsche optische Langeweile vor ...
Die Darsteller schlagen sich dabei recht ordentlich. Insbesondere der Kool Darsteller Silkk - the Shocker (was ein Name ;-) ) kann seine Figur wahrlich sympathisch erscheinen lassen. Die bekannteren Gesichter haben allesamt recht kurze und vor allem unprägnante Rollen, genau wie Master P selber und sein Kumpel Snoop Dog, was einerseits schade ist, andererseits aber vielleicht noch mehr Inhalte zur Folge gehabt hätte ... ;-)
Solide gespielter, inhaltlich teils heillos überfrachteter B-Film über die unfreiwillige Karriere eines Ghettokids ...
Eine FSK 18 uncut DVD kommt von Madison Home Video.
In diesem Sinne:
freeman
Hot Boyz
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