Into the West

Filme abseits des Actiongenres mit Actionhelden (irgendwie so in der Art).
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Into the West

Beitrag von freeman » 05.06.2006, 19:25

Zunächst einige Worte vorweg. Erstens: Dieses Review kommt bei der engen Verzahnung der Folgen miteinander definitiv NICHT ohne Spoiler aus! Ich habe mich bemüht, einige massive Spoiler außen vor zu lassen, musste aber teilweise auch vor den bösen Spoilern kapitulieren, weil es sonst unmöglich gewesen wäre, einen Gesamteindruck dieses Projektes zu vermitteln. Zweitens: Mir ist bewusst, dass die Bezeichnung "Indianer" heutzutage nicht mehr politisch korrekt anmutet, ich verwende sie dennoch, und möchte darum bitten, davon abzusehen, mir Belehrungen um die Ohren zu knallen, was politisch korrekter wäre und was nicht ...


Into the West

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Originaltitel: Into the West
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2005
Regie: Robert Dornhelm, Sergio Mimica-Gezzan, Timothy Van Patten, Michael W. Watkins, Simon Wincer, Jeremy Podeswa
Darsteller: Matthew Settle, Josh Brolin, Tonantzin Carmelo, Gary Busey, Michael Spears, Zahn McClarnon, Skeet Ulrich, Will Patton, John Terry, Christian Kane, Sage Galesi, Rachael Leigh Cook, Gordon Tootoosis, Tyler Christopher, Alan Tudyk, Tom Berenger, Lance Henriksen u.v.a.

Steven Spielberg, filmisches Mastermind hinter Projekten wie Der weiße Hai, Indiana Jones oder Krieg der Welten hatte schon immer Spaß am Pantoffelkino. Seien es Sea Quest, The Amazing Stories, die Tiny Toons oder die aktuelleren Hits wie Taken und Band of Brothers, Spielberg hatte auch im TV Bereich immer einige heiße Eisen im Feuer. Sein neuestes TV Projekt ging als bislang teuerste Miniserie aller Zeiten in die TV Geschichte ein. 50 Millionen Dollar verschlang die Serie, die Dreamworks gemeinsam mit dem amerikanischen Sender TNT stemmte. Sechs Monate dauerten die Dreharbeiten in und um Calgary und Neu Mexiko und insgesamt 15 000 Komparsen fuhr man für besonders imposante Szenen auf. Bei Into the West, der Geschichte der Besiedlung des Wilden Westens im 19. Jahrhundert, wurde in allen Belangen geklotzt und nicht gekleckert. Die epische Geschichte verpackte man in sechs 90minüter, die ich euch ein wenig näher bringen möchte.

Into the West konzentriert sich im wesentlichen auf zwei weitverzweigte Familien und arbeitet die Geschichte der Besiedlung des Wilden Westens aus deren Sicht auf. Eine der Familien ist im weißen Kulturkreis verwurzelt, die andere im indianischen. Beide werden sich gegenseitig häufiger begegnen und sogar Grundlagen für eine gemeinsame Familiengeschichte legen ...

Alles beginnt mit der Prophezeiung eines weisen, alten Indianers, der verkündet, dass sich die Zeiten für die Indianer ändern werden, habe er doch Visionen von seltsamen Fremden, dem Verschwinden des Büffels und rechteckigen Behausungen. Wie richtig er mit seinen Prophezeiungen liegen würde, kann er freilich noch nicht ahnen.

Der Westen ist ein Fleck auf der Landkarte, keine Lebensweise ...

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Teil 1. Aufbruch:
1825: Die Familie Wheeler stellt ihrem Namen entsprechend vor allem Räder her und sorgt nebenbei für die Beschlagung von Pferden. Eines Tages taucht der Trapper Fletcher (Will Patton - Gone in 60 Seconds) auf, der mit seinen Erzählungen Begehrlichkeiten nach Freiheit und neuen Welten in den jungen Mitgliedern der Familie weckt. Jacob Wheeler, der älteste Sohn, will noch am gleichen Tag allein gen Wilden Westen aufbrechen. Sein jüngerer Bruder Nathan (Alan Tudyk - Serenity) schließt sich ihm an, während der Jüngste, Jethro (Skeet Ulrich - Scream), zurückbleibt. Schnell können Jacob und Nathan zu dem Trapper Fletcher aufschließen und bitten ihn, sie in seine Truppe aufzunehmen, die unterwegs ist, um zu den Trappern rund um den berühmten Jedediah Smith hinzu zu stoßen. Mit den Wheeler Greenhorns kann Fletcher allerdings nicht viel anfangen und so lässt er sie allein zurück. Nathan gewinnt daraufhin beim Glücksspiel in einer Stadt ein Stück Land im Süden und trennt sich von Jacob, der sich nun alleine gen Westen zu Jedediah Smith (Josh Brolin - Into the Blue ;-) ) durchschlagen will.

Nach einer gewissen Zeit gelingt es Jacob sogar, sich Jedediah anzuschließen und mit ihm den unbekannten Westen zu erkunden. Damit beginnt für ihn eine entbehrungs- und verlustreiche Reise, in deren Verlauf er in einem Duell gegen einen Trapper, namens Johnny Fox (Gary Busey - Lethal Weapon), die Indianerin "Die Frau mit dem Donnerherz" gewinnt und sie zu ihrem Volk zurückbringt. Hier heiratet er die indianische Schönheit und beginnt ein Leben inmitten ihres Volkes ...

"Aufbruch" unter der Federführung von Regisseur Robert Dornhelm (Anne Frank) funktioniert wie jeder Pilot zu einer neuen Serie. Es werden viele Figuren eingeführt und man versucht ihre Motivationen zu ergründen. Dies gelingt insgesamt erstaunlich zügig, wird doch ein recht umfangreiches Figureninterieur aufgefahren. Zudem wird eine Vielzahl an Handlungssträngen losgetreten, von denen ich im weiteren Verlauf des Reviews nur den Hauptstrang beschreiben werde. Die Handlungsstränge gehen dabei in schneller Folge auf den Zuschauer hernieder und verlaufen teils ein wenig arg sprunghaft. Und obwohl so die ganze Zeit etwas passiert und die Handlung schnell vorangetrieben wird, wirkt der Einstieg doch recht getragen und ruhig, hat er doch aufgrund der Handlungs- und Figurendichte Probleme Spannung aufzubauen. Doch das ist ja nun nicht die Aufgabe eines Piloten. Ein Pilot soll an ein Franchise heranführen und die Welt der Serie vor dem Zuschauer ausbreiten und das macht "Aufbruch" recht gut. Das Highlight der Folge bildet eine beeindruckende Büffeljagdsequenz, die vom Aufwand her mit der in Der mit dem Wolf tanzt mithalten kann und sie mit der Art der Tötung der Büffel sogar topt. Ein solches Ende für die gewaltigen Tiere habe ich bisher in keinem Film mit dieser Thematik gesehen. Leider werden mit zunehmender Dauer der Szene massive Defizite im Trickbereich offenkundig. Dies ist insofern schade, weil die sichtlich computeranimierten Büffel in diesem Abschnitt unfreiwillig komisch wirken und damit die von der Idee her überpathetische Szene zerstören.

Was bleibt ist ein noch verhaltener Start, der die Weichen für ein zunehmend epischer werdendes Projekt legt und eben das Problem der meisten Serienpiloten hat: Viel zu viel Neues muss in möglichst kurzer Zeit transportiert werden.
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Teil 2. Überleben:
1836: Die Lakota, denen sich Jacob Wheeler angeschlossen hat, haben es versäumt, mit den Weißen Handel zu treiben und sich so mit neuen Waffen einzudecken. Dadurch sind sie ihren Gegnern, den Cheyenne und Crow, unterlegen, was zu heftigen Streiteren innerhalb des Stammes führt. Der Stamm beginnt mehr und mehr an diesem Disput zu zerbrechen und obendrein scheint ein Krieg mit den verfeindeten Crow beinahe unausweichlich zu werden. In dieser Phase trennen sich Jacob und seine Frau von dem Stamm, da Jacob Sehnsucht nach seiner Familie im Osten hat. Hier hält es den umtriebigen Jacob aber nicht allzu lange. Er will zurück in den Westen. Diesmal begleitet ihn auch sein jüngerer Bruder Jethro und eine Handvoll Cousinen (darunter Keri Russel - Mission Impossible III als Naomi). Das Ziel ist Kalifornien. Man schließt sich einem Track um den Weißen Mr. Hoxie (Beau Bridges - die fabelhaften Baker Boys) an. Es beginnt ein entbehrungsreicher Treck gen Westen. Als die Siedler teils an Cholera erkranken, sehen die in dem Naturabschnitt lebenden Cheyenne nur einen Weg ihr Volk zu retten: Sie töten alle Siedler, die sie in die Hände bekommen. Naomi entführen sie und Jacob trennt sich schwerverletzt von dem Resttreck und seiner Frau, weil er den Strapazen des Wagenzugs nicht mehr gewachsen ist. Er verspricht dem Treck zu folgen, wenn er wieder gesundet ist ... 5 Jahre später ist nichts mehr, wie es einst war ... Doch nicht nur in Jacobs Leben hat sich viel verändert. Auch die Indianer haben einen neuen Freund gefunden ... den Alkohol.

Auch Folge 2 von Regisseur Simon Wincer (Free Willy) kommt eher bedächtig und ruhig daher. Hauptsächlich bekommen wir hier eines der wichtigsten Motive alter Westernstreifen geboten: Ein Wagentreck bahnt sich seinen Weg durch unwegsames Gelände und vereint verschiedenste Menschen mit der Hoffung auf ein besseres Leben. Wir sind dabei, wie Hoffnung aufkeimt und wieder schwindet, wie Familienmitglieder sterben, wie man Flüsse überquert, der Lagerfeuerromantik bei Musik und Tanz frönt und jeden Abend aufs Neue die einzelnen Wagen wartet. Das mag zwar insgesamt sehr interessant anmuten, lässt aber erneut leider kaum Spannung aufkommen. Zudem ist die Häufung negativer Ereignisse - die mit der sprunghaften Erzählweise verbunden ist - über die gesamte Laufzeit gesehen arg anstrengend. Teil 2 konzentriert sich nun wesentlich mehr auf die Weißen und rückt die in Teil 1 noch gleich gewichteten Indianer deutlich in den Hintergrund. Dies hat zur Folge, dass man sich in Überleben eben fast vollkommen auf die Siedler konzentriert, was unter anderem dazu führt, dass man sich hier teils massiv darauf beschränkt, die ganzen Cousinen von Jacob unter den Hut zu bringen, was viel überflüssigen Kitsch in die Serie hineinträgt. Dies ist sehr schade, wurden doch derartige amouröse Handlungsfüllsel in Teil 1 noch im Vorübergehen erledigt. Kurzum, der Aufbruch in eine neue Welt wirkt noch immer arg gebremst, dafür funktionieren die tollen Landschaftsaufnahmen und die grandiose Gänsehautmusik auf den Punkt.
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Teil 3. Goldrausch
Kalifornien 1848. Jethro Wheeler lebt mit seiner neuen Frau "Die Frau mit dem Donnerherz" (Jacobs "Ex"!) auf einer kleinen Farm mehr schlecht als recht vor sich hin. Eines Tages taucht hier Martin Jarrett (Sean Astin - Herr der Ringe) auf und möchte den Weg zu den Schürfstellen wissen, seien doch am American River reiche Goldvorkommen gesichtet wurden. Jethro kann dem Ruf des Goldes nicht lange widerstehen und mutiert ebenfalls zu einem der Glücksritter, der nach und nach seine Familie zu vernachlässigen beginnt. Wirklich glücklich wird er bei der Arbeit allerdings nicht. Das Auftauchen eines Verwandten, David Wheeler (Balthazar Getty - Lost Highway), bringt dann den erhofften Durchbruch und Jethro und David finden einen riesigen Goldnugget. Beiden wird der spektakuläre Fund kein Glück bringen.

Jacob tritt derweil aus der kalifornischen Armee aus, der er sich vor Jahren angeschlossen hatte, um Kalifornien im Kampf gegen Mexiko zu unterstützen. Er lebt als Trapper einsam vor sich hin, bis er von einer seiner Töchter gefunden wird! Sie geleitet ihn zu seiner Frau "Die Frau mit dem Donnerherz" und für beide scheint sich endlich alles zum Guten zu fügen. Jacobs Familie wird allerdings weiterhin in die Wirren um die Erschließung des Westens verwickelt sein. Als Meldereiter oder Dolmetscher leisten seine Kinder ihren Beitrag für die Urbarmachung der neuen Welt.

1851 schließen die Indianer und die Weißen den Vertrag von Fort Laramie, in dem die Indianer zusichern, mit den Weißen friedlich zu koexistieren. Als Dank führen sich die Weißen auf, als seien sie der Besitzer des Landes. Die Indianer um Häuptling "Siegreicher Bär" (Graham Greene - Der mit dem Wolf tanzt) ahnen bereits, dass die Weißen ihre gegebenen Versprechen nicht werden halten können, wollen aber die weitere Entwicklung um des Friedens Willen abwarten. Eine entlaufene Kuh und ein besoffener Indianerscout führen zu einer Katastrophe ungeahnten Ausmaßes. Der Vertrag von Fort Laramie wird daraufhin als nichtig erklärt und Indianer und Weiße prallen wiederholt aufeinander.

Auch eine neue Generation von Wheelers ist bereits gen Westen gezogen. Samson Wheeler (Matthew Modine - Full Metal Jacket) und seine Familie sind 1860 nach Kansas aufgebrochen, um hier ihr Glück zu finden. Tochter Clara (Rachel Leigh Cook - 9:11) versucht als eine der ersten Wheelers aus dem Radmacherbetrieb auszusteigen und als Modeschöpferin Fuß zu fassen. Als eine Horde Plünderer die Stadt überfällt, in der Samson und seine Familie leben, stellt Samson sich den Plünderern, während Clara glücklicherweise aus der Stadt fliehen kann ...

Der Goldrausch, mehrere zu Ende geführte Storylines aus den ersten beiden Teilen, aus Missverständnissen und Lügen resultierende Animositäten zwischen den Indianern und den Weißen, rassistisch motivierte Killertrupps, die in ihrem Wahn ganze Städte niederbrennen und wirklich jeden Einwohner töten, die Verlagerung auf die neue, junge Generation der Wheelers und der zunehmende Wille der Indianer sich zu wehren: Into the West zieht mit Teil 3 unter der Regie von Sergio Mimica-Gezzan (Regie bei Folgen von Taken und Battlestar Galactica) richtig an, wird deutlich dramatischer als die Vorgänger und von der Dichte der Ereignisse her temporeicher und komplexer. Nach dem eher verhaltenen Einstieg erschafft man endlich auch Szenen und Ereignisse, die über das verfügen, was den ersten beiden Teilen bisher fehlte: Spannung. Konsequent wird aufgedeckt, dass viele Konflikte zwischen Weißen und Indianern nur auf der Unfähigkeit zur Verständigung beruhten, dass die Indianer lange Zeit geduldig zuschauten, was die wie Heuschrecken in ihr Land einfallenden Weißen mit ihrer Welt anrichteten und dass der weiße, zivilisierte Mensch mit all seinen Vorurteilen, seinem Neid und seiner Missgunst sein eigener größter Feind war. Eine wirklich gelungene Episode, die in ihrer sehr schnell voranschreitenden Erzählzeit und dem massiven Neuaufkommen an Figuren aber auch viel Aufmerksamkeit abverlangt.
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Teil 4. Das eiserne Pferd
1863: Clara ist nach den Ereignissen in Teil III in Nebraska angelangt, wo ein Verwandter namens Daniel Wheeler (Lance Henriksen - Aliens) ebenfalls Räder herstellt! Widerwillig nimmt er die Verwandte auf. Gleichzeitig hat ein Wettlauf begonnen, in dem man versucht, das Land schnellstmöglich an den Osten anzubinden. Die Union Pacific Railroad und die Central Pacific Railroad Company versuchen das Land für die Eisenbahn nutzbar zu machen und damit in Form der dampfmaschinenbetriebenen Eisenbahnen endgültig den Fortschritt in die neue Welt zu bringen. Der mit den Eisenbahnern mitreisende Daniel Wheeler macht ordentlich Karriere. Er wird zum Landbesitzer, der selbiges mit großem Erfolg verschachert und gleichzeitig mutiert er dank seines mobilen Salons zu einem reichen Mann.

Redner wie Col. J. Chivington (Tom Berenger - Sniper) schüren derweil den Hass auf alle "andersartigen" Menschen. Man stellt sogar kleine Soldatentrupps auf, die sich der Indianerproblematik "annehmen" sollen. Die Indianer, unter anderem um den Cheyennekrieger "Schwarzer Kessel" (Wes Studi - Geronimo), wehren sich auf ihre Weise. Denn obwohl einige Gruppen von Indianern Marodierenderweise umherziehen, will das Gros der Ureinwohner Frieden mit den Weißen. Doch "Schwarzer Kessel" stößt bei Friedensverhandlungen auf taube und ignorante Ohren, die in Gestalt von Chivington nicht mehr und nicht weniger als die komplette Kapitulation verlangen. Ansonsten werde man alle Indianer töten, hätten doch die Soldaten derzeit eh nichts besseres zu tun. Am 29.11.1864 dürfen sich die gelangweilten Soldaten an einem Indianerlager einmal so richtig austoben. Die Antwort der Indianer hat für die Weißen blutigste Konsequenzen. Die Weißen reagieren mit der Entsendung des 7. Kavallerieregimentes unter Col. Custer ...

Der Angriff der Soldaten auf das Cheyennelager und der folgende Akt der Barbarei bildet einen der Höhepunkte dieser erneut dicht gedrängten Episode unter der Regie von Michael W. Watkins (einige Folgen von Las Vegas). Ohne allzu viele Grausamkeiten präsentieren zu müssen, verursacht gerade dieser blindwütige Angriff der Armee auf ein wehrloses Dorf einen echten Kloß im Hals, was durch die brillante Musik noch unterstützt wird. Geradezu genial mutet die Idee an, nicht die amerikanischen Ureinwohner vor der Kamera zu erschießen, sondern im Vorfeld gemachte Fotografien vor der Kamera zu zerstören (damals nutzte man ja vorbehandelte Glasplatten als Bildträger, die hier zersplitternd anstelle der Indianer "sterben" müssen)! Der beklemmende Effekt ist erstklassig. Zudem werden in dieser Folge einige Indianer wie Crazy Horse nahezu mythisch überhöht. Beides, die starke Emotionalisierung und diese mythische Überhöhung, sorgt gemeinsam mit der Dummdreistigkeit mancher weißer Soldaten für eine extrem starke Involvierung des Zuschauers, der sich spätestens mit dieser Folge komplett mit den Indianern zu identifizieren beginnt, die nur verteidigen, was ihnen von Rechts wegen schon immer gehörte. Auf dieses zunehmende Involvierungspotential ist denn auch die ganze Episode abgestellt, die diesmal auch ihre Gewichtung klar in Richtung Indianer verlegt. Dabei geht man zwar mit dem Erzähltempo wieder ein wenig herunter (im Vergleich zum vorherigen Teil), durch die gelungene Einbindung des Zuschauers funktioniert diese Folge aber bisher am besten.
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Teil 5: Wissen ist Macht
1874: Indianer und Soldaten haben sich gegenseitig in immer neue Sphären der Gewalttätigkeiten hinaufgeschraubt. Mit unglaublicher Ignoranz und Arroganz nehmen die Weißen weiterhin den Ureinwohnern ihr Land. Als man in den Black Hills, den Sioux zugesichertes Land, Gold findet, dringen auch hier die Glücksritter dieser Welt ein, um "reich" zu werden. Auch Clara Wheeler und ihr Mann Robert kommen in dieses Gebiet und treiben Handel mit der von Clara entworfenen Mode. Dieses Vordringen der Weißen in ihr heiliges Land wird von den Indianern als offene Aggression empfunden. Viele Indianerstämme beschließen, sich dem Sioux Häuptling Sitting Bull (Eric Schweig - Der letzte Mohikaner) anzuschließen. Dieser hat genug von den Verhandlungen und den ewigen leeren Versprechungen der Weißen und ist nicht mehr gewillt in den Reservaten zu hausen. Er weiß, dass es an der Zeit ist, sich zu wehren. Die Schlacht am Little Big Horn wird zu einem überwältigenden Triumph, der gleichzeitig das Ende der Indianer einläuten wird ...

Einer der Söhne von Jacob Wheeler, Jacob Jr. lässt in diesem Kampf ebenfalls sein Leben, schreibt aber kurz vorher seiner Familie einen Brief. Jacob und seine Frau "Frau mit dem donnernden Herzen" kommen daraufhin in die umkämpften Gebiete, um einem weiteren Sohn die letzte Ehre zu erweisen. Robert und Clara werden von Captain Pratt (John Carradine - Die letzten Amerikaner) gebeten, an einem neuen Projekt teilzunehmen. Es geht um eine Indianerschule, die es schaffen soll, die Indianer zu assimilieren, ihnen den American Way of Life (also den weißen) an zu erziehen und sie zu "ebenbürtigen" Menschen zu machen. Und obwohl die Indianer nicht wissen, wie sie das Angebot auffassen sollen, sehen viele darin eine der letzten Chancen zu überleben und ihre Lebensweise irgendwie zu bewahren. Viele Indianer stimmen dem Projekt zu und auch Clara glaubt an die Idee und unterrichtet die jungen Ureinwohner. In der Schule, fernab der Heimat in Pennsylvania, findet dann eine eigenartige Umerziehung statt. Die Indianerkinder bekommen Namen von Weißen, man nimmt ihnen einen Teil ihrer Besitztümer wie Ketten usw. weg und beraubt sie Tag für Tag mehr ihrer Identität.

Wir müssen den Indianer in ihm töten, um das Kind zu retten!

Worauf diese Folge von Timothy Van Patten (The Sopranos) hinauswill, ist von Anfang an klar: Die Schlacht am Little Big Horn muss und wird geschlagen werden. Es ist an der Zeit die Weißen einzubremsen und ihnen zu zeigen, dass man nicht kampflos aufgeben wird. Leider geht in diesem Zusammenhang erneut das Erzähltempo massiv nach unten. Das hat nicht mal etwas mit dem Instellungbringen der Figuren zu tun, sondern vielmehr mit dem Storystrang um Robert und Clara Wheeler, der in der Blassheit seiner beiden Hauptfiguren massivst langweilt und auch nicht wirklich in den Gesamtzusammenhang zu passen scheint, da hier im Grunde nur auf Teufel komm raus versucht wird, die Wheelerstory am Laufen zu halten. Mit den eigentlichen Geschehnissen hat dies aber nicht mehr all zuviel zu tun. Erst gegen Ende - mit der sehr krassen Idee der Indianerumerziehung - wird auch der Storystrang um Clara und Robert Wheeler wieder mit interessanten und mir bisher gänzlich unbekannten Inhalten gefüllt, die die Arroganz und Ignoranz der Weißen absolut ad absurdum führen. So schwankt die Spannung in dieser Folge vor allem zu Beginn extrem, was sie im großen und ganzen nicht rund erscheinen lässt. Obendrein macht man den Fehler die doch recht intensiv aufgebaute Schlacht am Little Big Horn selbst nicht zu zeigen. Es gibt nur einige Nebenschauplätze zu sehen, die das Ende eines Handlungszweiges um die Familie Wheeler bedeuten. Ansonsten sieht man den Untergang der 7. Kavallerie nur anstelle eines jungen Indianers durch ein Fernglas, was insgesamt arg enttäuschend ist. Hier hätte man ganz einfach mal richtig auf den Tisch hauen sollen und eben den Erfolg der Indianer richtig breit auswalzen müssen. Es hätte nach den bisher aufgefahrenen Massakern an den Ureinwohnern der Seele des Zuschauers einfach gut getan. Die unglaubliche Umerziehungsepisode, die das letzte Drittel der Folge ausmacht, geht einem dann wieder durch Mark und Bein und darum gibt es hier insgesamt noch:
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Teil 6: Geistertanz
1890: Robert Wheeler (Graig Sheffer - Roadflower) und Clara Wheeler (Joanna Going - Phantoms) sind aus Pennsylvania nach South Dakota aufgebrochen, wo sie in der Nähe eines Reservates leben und Handel treiben. Washington hält die Indianer an der kurzen Leine, fährt die Essenszuteilungen für sie deutlich herunter und lässt sie in Armut und Hunger dahinsiechen. Unter den Indianern macht daraufhin die Rede von einem Messias die Runde. Kein Wunder, dass man sich Hilfe von höheren Mächten erhofft, lebt doch mittlerweile selbst Sitting Bull in einem Reservat. Um den Messias herbeizurufen, versammeln sich die Indianer und halten Geistertänze ab. Dies wird von Presseleuten zu einem aggressiven Akt heraufgespielt, was das Ansehen der Indianer in der Öffentlichkeit deutlich sinken lässt, sorge man doch immerhin dafür, dass es ihnen gut gehe ...

Als sich Sitting Bull in die umliegenden Badlands absetzt, entsendet die Regierung Truppen, um die "Aufständischen" einzubremsen. Am 15.12.1890 eskaliert die Situation und Sitting Bull wird, wie eine Handvoll Soldaten, bei einem Handgemenge erschossen. Die noch verbliebenen "rebellischen" Indianer versammeln sich um Häuptling Big Foot. Dieser ist allerdings des Kämpfens müde und ergibt sich mit einem Großteil seiner Männer. Er wird nach Wounded Knee verbracht ... Der Indianerkrieg ist beendet ... das Schicksal der noch lebenden Ureinwohner weitgehend besiegelt ... Dennoch hat ein Großteil der entmenschlichten Kriegsmaschinerie der Weißen noch lange nicht genug ...

Die letzte Folge bebildert nun den endgültigen Untergang der einst so stolzen Ureinwohner Amerikas. Mit dem Massaker am Wounded Knee, bei dem unbewaffnete Frauen, Kinder und Männer abgeschlachtet wurden, bebildert Regisseur Regisseur Jeremy Podeswa (Folgen von Carnivale, Six Feet Under) einen unvorstellbaren Akt der Barbarei, der im Grunde unentschuldbar ist. Dennoch wird gerade auch von den Amerikanern der unmenschliche Umgang mit seinen eigenen Ureinwohnern immer wieder verharmlost und heruntergespielt. In unseren heutigen Zeiten würde man das Verhalten der Amerikaner damals als Völkermord oder sogar ethnische Säuberung bezeichnen und man würde nicht einmal sonderlich falsch liegen. Man entmenschlichte die Indianer, pferchte sie in Reservaten zusammen, ließ sie zu Hunderten verhungern und versuchte sie sogar komplett zu assimilieren. Und das eigentlich nur aus vollkommen seltsamen Gründen. Zunächst einmal waren die Indianer im Weg, standen für das Überkommene, das Vergangene und konnten und wollten sich in eine ach so zivilisierte Welt gar nicht integrieren. Ganz einfach weil ihre Lebensweise und die der Weißen viel zu sehr differierte. Lust am Leben, Neugier, Bereitschaft zum gemeinsamen Leben mit den Eindringlingen, Freiheit und Individualismus standen gegen Angepasstheit, Ignoranz, Gleichgeschaltetheit, puren Eroberungswillen, Dummheit und Raffgier. Schöne neue Welt ... Diese Folge hat in ihren besten Momenten die emotionale Wucht eines Vorschlaghammers, was die Episode, die wie die ersten Folgen eher ruhig und bedächtig im Aufbau ist, zu einer der besten der ganzen Serie macht.
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Das war es also, das neueste Projekt von Steven Spielberg, das sich sehr kritisch mit der Ausrottung der amerikanischen Ureinwohner befasst. Dabei werden viele Motive transportiert, die man so schon aus diversen Western kennt, doch auch vollkommen neue Episoden wie die Geschehnisse um die sogenannten Indianerschulen, die meines Wissens noch nie Thema in einem amerikanischen Film waren, werden lanciert. So gelingt es, die vermutlich jedem bekannten Ereignisse um Sitting Bull, Custer, Wounded Knee und die Eroberung des Westens immer interessant und lehrreich aufzubereiten. Die Serie geht dabei sehr feinfühlig mit den amerikanischen Ureinwohnern um. Zeigt sie als spirituelle, naturverbundene Menschen, präsentiert ihre Rituale ohne zu werten und belässt ihre Dialoge in der jeweiligen Stammessprache. Das hat zwar einiges an Untertiteln zur Folge, erhöht aber die Authentizität enorm. Auch arbeitet man gerade in dem Indianerpart mit sehr vielen Off Kommentaren, die eben auch versuchen die Lebensweise der Indianer zu verdeutlichen. Im übrigen stammen die Off Kommentare bei den Indianern von einem neutralen Beobachter, während die Off Kommentare von zum Beispiel Jacob Wheeler komplett von ihm selbst stammen. Dies verstärkt den Ansatz, die Geschichte der Indianer so neutral wie möglich aufzuarbeiten, während Jacob Wheeler und Co ja nur da sind, um uns von außen an diese faszinierenden Menschen heranzuführen.

Die detailverliebte, von dem hohen Produktionsvolumen zeugende, Ausstattung zeugt obendrein von dem Willen, den alten Westen so realistisch wie möglich wiederauferstehen zu lassen. Seien es die Städte der Weißen, die Wigwamlager der Indianer, die Wagentrecks, die Baustellen der Eisenbahnlinien, ... alles wirkt glaubwürdig. Die Inszenierung erfolgt sehr unaufgeregt und eher bebildernd. Die Kamera ist nicht da, um Dynamik, Hektik oder Tempo zu erschaffen. Sie filmt einfach die tollen Szenerien wie Büffeljagden, das Treiben in den Städten und Indianerlagern, den Bau der Eisenbahn, die kriegerischen Auseinandersetzungen usw.. All das wirkt insgesamt sehr souverän und auch hochgradig passend. Leider dominiert in den Szenen abseits der beeindruckendsten (gerade genannten) Motive optisch ein wenig der Pantoffelkinomief. Insbesondere die unglaubliche Anzahl an Dialogen atmet zuviel die ab und zu recht langweilige Fernsehoptik. Into the West gerät so über weite Strecken ein wenig zu kammerspielartig, arbeitet mit vielen Close Ups und Shot Gegenshot Einstellungen und setzt auf Bildkompositionen, denen die epische Breite des Stoffes optisch stark abgeht. Auch hätte man durchaus einmal das Wagnis eingehen können, diese breite Geschichte richtig breit zu erzählen. Also am besten in Scope. Glücklicherweise hat man wenigstens ein 16:9 Format gewählt, um Into the West zu erzählen. Dennoch wirkt der epische Ansatz dadurch ein wenig gebremst. Die Farbpalette wirkt von Beginn an sehr gedeckt und mutet wie ein Gegenentwurf zu den großen Western längst vergangener Zeiten an, als die unendlichen Prärien noch saftig grün leuchteten. Hier dominieren viele Erdfarben und alle Spielarten von grau. Zumindest akustisch ist die Serie immer Herr der Lage. In dem kongenialen Score von Geoff Zanelli verbindet sich indianische Folklore mit wuchtigen, teils bombastischen Orchesterstücken und auch in den ruhigen Abschnitten weiß der Score immer zu begeistern. Grandios.

Die schauspielerischen Leistungen definieren sich über eine brillante Ensembleleistung, bei der immer ein Rad ins andere greift. Die Besetzung erscheint immer passend, verkörpert glaubwürdig die ihnen anvertrauten Charaktere und schafft es den Figuren eine nachvollziehbare Entwicklung angedeihen zu lassen. Eine Meisterleistung, wenn man bedenkt, dass die verschiedenen Hauptfiguren von bis zu drei verschiedenen Darstellern verkörpert werden, wird hier doch ein mehrere Jahrzehnte umfassender Zeitrahmen bebildert. Obendrein dürfte durch die obigen Episodenbeschreibungen klar geworden sein, dass sich obendrein das Who is Who der Fernseh- und Kinostars nicht lange hat bitten lassen, an diesem Projekt teilzunehmen. Manche Auftritte fallen dabei extrem kurz aus (zum Beispiel Tom Berenger oder Graham Greene) andere, wie Lance Henriksen, in einer für ihn fast schon archetypischen Schweinehundrolle, können ihr ganzes Können in die Waagschale werfen.

Was bleibt ist zum einen die Geschichte über das Ende des Wilden Westens und der systematischen Vertreibung der amerikanischen Ureinwohner aus dem eigentlich ihnen gehörenden Land. Auf der anderen Seite finden wir hier auch einen Spiegel für unsere Gesellschaft, in der man eben am liebsten zerstört, was man nicht versteht, in der man verlernt hat frei zu sein und in der man verlernt hat, den Augenblick und den Moment zu leben (gelle, Vodafone? ;-) ). Dabei funktioniert die Miniserie wie die Eroberung des Westens: Alles beginnt eher verhalten, ruhig, geordnet. Man weiß noch nicht, wo man hinwill oder was die Zukunft bringen wird. Doch mit zunehmender Dauer überschlagen sich die Ereignisse, weil eben das Rad der Zeit nicht still steht. Und so wird aus der zunächst recht drögen Geschichtsstunde zunehmend ein spannendes Stück Zeitgeschichte mit Szenen, die unter die Haut gehen und fassungslos den Kopf schütteln lassen.
:liquid7:

In diesem Sinne:
freeman
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Beitrag von kaiserfranz » 05.06.2006, 21:22

Klasse Review! :) Wie lange braucht man eigentlich, um ne Serie Folge auf Folge zu sezieren? Die Review ist ja von Ausmaßen ein Gewaltakt. :) Stark!

Der Trailer hat mich wie bereits bei den Narren gesagt ziemlich begeistert. Hab leider die ersten Folgen komplett verpasst. Premiere ist glaube ich gerade bei der 6., also letzten Folge. :(

Mal sehen, vielleicht wiederholen die das ganze nochmal.

Gruss
kaiserfranz
Oma, bist du noch rüstig?

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Beitrag von freeman » 06.06.2006, 00:01

Danke Kaiser. Review habe ich gestern komplett gerissen ... Habe gegen 13:00 angefangen und war gegen 3 Uhr morgens fertig (also mit gucken der Folgen und nen bissel Recherche).

Premiere bringt die Folgen garantiert nochmal, würde sagen, die werden bald mal alle am Stück zeigen ... Machen die ja eigentlich immer so ...

In diesem Sinne:
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Beitrag von Vince » 06.06.2006, 00:03

So, habs jetzt durch. Sehr schön gemacht! Die Serie interessiert mich leider nur peripher, was nicht dadurch besser gemacht wird, dass du schreibst, dass das eigentlich epische und für Cinemascope prädestinierte Thema mit Dialog-Close Ups verhunzt wird. Da verspreche ich mir dann von einer Serie wie "Deadwood" mehr... die soll ja doch recht edel sein.

Wie den kaiserfranz würde es mich gerade nach meinen Simpsonsreviews dann auch mal interessieren, wie du es empfunden hast, zu Serienepisoden Reviews zu schreiben... also ich hatte nach einer gewissen Zeit echt Probleme, Abwechslung da reinzubringen.

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Beitrag von freeman » 06.06.2006, 00:18

Auch dir danke fürs Feedback ... Deadwood habe ich übrigens nach 3 Folgen für nicht mehr beachtenswert befunden. Was aber vor allem damit zu tun haben dürfte, dass ich derzeit eh viel zu viele Serien aktiv verfolge, da musste ich einmal aussortieren. Doch beispielsweise das gleichzeitig laufende Rome hat Deadwood in Null Komma Nix auf die Liste der bedrohten Arten gerückt. Die Serie ist abgesehen von der feinen Ausstattung her, eben genau wie zuviele andere Serien heutiger Zeiten, weil die historische Ausrichtung der Serie doch recht schnell endete bei Intrigenschmiedenden Bad Asses, Sex als Waffe nutzende Frauen usw. Das haben andere Serien derzeit einfach besser drauf ...

Und Serienreviews ... mein Vorteil war die geringe Folgenzahl, der Nachteil die lange Laufzeit einzelner Folgen ;-). Wie gesagt, da habe ich viel gekickt, weil es da noch einiges anderes an Interessantem zu sehen gab. Glücklicherweise differierten die Teile denn auch inhaltlich nicht soooo stark, sondern lieferten eben EINE große Gesamthandlung. Das machte es dann imo ein wenig leichter. Richtige Serien wie Akte X oder Lost usw. würde ich ausschließlich in ihrer Gesamtheit reviewen, bei dem Reviewen einzelner Teile dürfte es irgendwann, wie du es erwähnst, schwer werden, etwas neues zu schreiben ...

In diesem Sinne:
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Beitrag von kaiserfranz » 06.06.2006, 00:46

Ich muss sagen, "Deadwood" interessiert mich auch nicht die Bohne. Kein Ahnung warum.

Zu Serien allgemein:

Ich muss echt sagen, dass das neue Jahrzehnt einige Wahnsinns-Serienbrecher parat hält (24, Alias, Nip/Tuck, Lost usw.) :D In den 90ern gab es nach den für Serien äußerst erfolgreichen 80ern ne kleine Flaute wie ich meine. Ok, es gab große Erfolge wie E.R., Akte X oder DS9, aber die waren alle nix für mich. :wink:

Die einzigen Serien, die ich in den 90ern richtig gut fand, waren Baywatch, Friends, Simpsons und Beverly Hills 90210 :oops: :wink: .

Gruss
kaiserfranz
Oma, bist du noch rüstig?

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Beitrag von freeman » 06.06.2006, 13:24

Die 90er waren imo auch eher durch Strömungen als durch Vielfalt gekennzeichnet. Mystery hieß ja da das große Zauberwort. Wenn man damit nichts anfangen konnte, konnte man ja zumeist das Gros der Serien komplett aus dem Serienplaner streichen ... Und zur Zeit hat man eben das Gefühl, dass man massiv auf der Suche nach einer solchen Strömung ist, sie aber bisher nicht wirklich gefunden hat.

Mystery wird es nicht (siehe Cancellung der wirklich guten Serie Invasion), Sci Fi auch nicht (Andromeda, Stargate, Battlestar laufen zwar gut (gut, Andromeda nicht mehr ;-) ) aber ein Trend ist das auch net) usw. In den 90ern brauchteste 2 Leute, nen paar Geister und der Hit war da, heute musste dich ganz schön strecken, um etwas zu reißen. Nimm nur die Tatsache, dass viele 90er Jahre Serien erst mit dem Erfolg der 1. Staffel wirklich eine Serienübergreifende Handlung lancierten (Akte X, Millennium usw), DAS ist heute schon Standard bei jeder neuen Serie ...

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Beitrag von Vince » 06.06.2006, 13:38

Interessanter Punkt! So hab ich das bisher noch gar nicht betrachtet...

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Beitrag von kaiserfranz » 06.06.2006, 14:10

Jo mit der Mystery Richtung in den 90ern hat er auf jeden Fall Recht. Ich bin mir aber nicht sicher, ob man wirklich so ne neue einseitige Richtung braucht oder überhaupt sucht. Die momentane Mischung finde ich sehr gut. Ist doch gerade eigentlich für jeden was dabei. Klassische Agenten-Serien wie Alias oder 24 (auch wenn das Echtzeitformat neu ist), neue, gewagte Stoffe wie Nip/Tuck, L Word oder halt sowas wie Lost, was ja in der Art auch schon mal da war. Für mich war der Serienmarkt noch nie vielfältiger und somit nie besser.

Wie nennt man eigentlich dieses Jahrzehnt? Die 2000er? :wink: Klingt irgendwie doof. :)

Gruss
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Beitrag von freeman » 06.06.2006, 14:17

Ich denke schon, dass man so eine Strömung sucht, die gibt halt mehr Sicherheit ...

2000er is blöd, nimm 00er ;-)

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