![Bild](http://img65.imageshack.us/img65/4918/untitled35tz8.png)
Originaltitel: Stone Cold
Produktionsjahr: 1991
Herstellungsland: USA
Regie: Craig R. Baxley
Darsteller: Brian Bosworth, Lance Henriksen, Arabella Holzbog, William Forsythe u.a.
Inhalt: Der knallharte Cop Joe Huff (Brian Bosworth), bester Polizist des Staates Alabama, wird undercover in eine Hardcore-Rockergang (die Bruderschaft) eingeschleust, die jede Mege schlimme Sachen macht (Drogenhandel, Schutzgelderpressung, auch einige Morde gehen schon auf ihr Konto). Es stellt sich heraus, dass die Rocker aber anscheinend noch etwas Größeres planen. Joe Huff bekommt den Auftrag, Beweismaterial gegen die Rocker, besonders ihren Anführer Chains Cooper (Lance Henriksen) zu sammeln und weiteres Unheil abzuwenden.
Tja, vielleicht könnt ihr anhand der kurzen Inhaltsangabe schon erahnen, mit welcher Art Film wir es hier zu tun haben. Stone Cold ist zwar 1991 ins Kino gekommen, wirkt aber wie ein Nachklang der 80er. Hier wird nur das Nötigste gesagt und umso mehr gehandelt. Das macht schon die Eingangs-Sequenz klar. Drei schmierige Typen überfallen einen Supermarkt. Unser Held (Brian Bosworth), mal wieder vom Dienst suspendiert (wie könnte es anders sein), kommt in den Laden, will in aller Ruhe nur etwas einkaufen, aber…damn, er kommt nicht dazu. Er setzt die Typen mit List und Tücke außer Gefecht. Als dann seine Vorgesetzten eintreffen, stellen sie die üblichen Fragen, was er denn schon wieder angestellt habe, in was er verwickelt sei. Bosworth kommentiert das nur mit einem One-Liner: „Ihr solltet hier mal saubermachen“ (so was in der Art).
Diese Art, den Helden des Films dem Zuschauer mittels einer solchen Opening-Sequenz nahe zu bringen, findet man bei Actionfilmen recht häufig, es seien nur mal „City Cobra“ und „City Hai“ als Beispiele angeführt.
Nach dieser Szene beginnen die Anfangscredits zu laufen und damit wird die Haupthandlung eingeleitet. Noch während die Credits laufen, bekommt man einen Vorgeschmack, wie es bei der „Bruderschaft“ zugeht. Schwere Motorräder sind zu sehen (mit Sicherheit Harleys, was sonst), zu dröhnendem Hardrock/Metal werden die Rocker bei lebensverachtenden/lebensgefährlichen Spielen gezeigt.
Ich könnte den ganzen Film so kommentieren, würde aber sicher etwas zu sehr ausufern. Stone Cold ist einfach ein gradliniger und schnörkelloser Actionfilm, der seine Grundidee konsequent durchzieht, in Szene gesetzt von Craig R. Baxley, dessen Filmographie nicht sehr umfangreich ist, der aber mit „Action Jackson“ bereits einen richtigen Kracher abgeliefert hatte.
Gedacht war der Film damals wohl, um Brian Bosworth als neuen Actionstar aufzubauen, was dummerweise nicht geklappt hat. Bosworth ereilte ein ähnliches Schicksal, wie seine Kollegen Thomas Ian Griffith und Jeff Speakman, die sich nach ihrem Kinodebüt mit B-Filmen zufrieden geben mussten. Stone Cold lief zwar damals im Kino, heute allerdings würden solche Filme es nicht mehr ins Kino schaffen. Das berührt jetzt einen interessanten Nebenaspekt solcher Filme, ich will das hier allerdings nicht weiter ausführen, kann dann ggf. im Thema diskutiert werden.
Zur Story ist zunächst mal zu sagen, dass allein schon die Grundidee, nämlich einen Cop in eine Verbrecherorganisation undercover einzuschleusen, für Spannung sorgt. Funktioniert bei mir jedenfalls immer wieder, weil immer die Frage im Raum steht: Wird der Gesetzestreue seinen Auftrag erfüllen können und zuende bringen oder wird er auffliegen? Diese Konstellation erzeugt eigentlich, wenn sie von einem versierten Regisseur in Szene gesetzt wird, auch immer eine berdohliche Atmosphäre, eine Atmosphäre der ständigen Gespanntheit und Angespanntheit. Wenn dann noch eine gute Portion Action dazu kommt, kann eigentlich nicht mehr viel schief gehen. So ist dies bei „Stone Cold“ auch weitgehend gelungen.
Mit Charakterzeichnung und glaubwürdiger oder tiefgründiger Story hat man sich gar nicht erst aufgehalten. Diese Dinge ergeben sich einfach aus dem Film heraus. Die Dialoge und Oneliner sind mindestens ebenso knackig, wie die Action. Inszenatorisch ist der Film in keinster Weise innovativ, sondern sehr routiniert und konventionell, auch ein wenig reißerisch, wie man es von vielen Cannon-Produktionen kennt. Das trägt allerdings auch sehr zum hohen Spaßpotential des Films bei. Eigentlich dienen die Dialoge nur dazu, die Story voranzubringen.
Schauspielleistungen bewegen sich im genreüblichen Rahmen, Brian Bosworth trägt eine blonde Vokuhila…prolliger geht’s schon nicht mehr. Lance Henriksen und die anderen Rocker spielen herrlich böse.
Bis auf den Showdown gibt’s eigentlich gar nicht so übermäßig viel Action, das macht aber nichts, da dem Film, wie oben bereits gesagt, eine sehr bedrohliche Atmosphäre innewohnt und nicht zuletzt der ganze Film vor Klischees trieft, dass man oft nur noch lachen kann. Hervorzuheben wäre eine rasant gefilmte und klasse geschnittene Verfolgungsjagd mit Motorrädern, ein Kampf zweier Muskelpakete (als sich Brian Bosworth in der Bruderschaft hocharbeitet), ansonsten einige kleinere Rangeleien und Gewalttaten (mal eine Explosion, mal ein Autocrash mit anschließender Klopperei u.ä.)
Zum Showdown: Ich will da gar nicht auf Einzelheiten eingehen. Ich kann nur sagen: Actionfreunde, seht und staunt! Nur soviel noch: Wem der Rest des Films zuwenig Action bot, was ich durchaus verstehen kann, der wird beim Showdown voll auf seine Kosten kommen, da bin ich mir sicher. Ein würdiger Abschluß dieses Films.
Nun habe ich ja noch nichts Negatives über den Film geschrieben. Warum bekommt der Film also nicht die Höchstwertung? Vor allem muß man feststellen (und das sieht man dem Film imho auch deutlich an), dass auch hier das Budget dem Film seine Grenzen aufzeigt. Es fehlt einfach die Opulenz eines Stirb Langsam, eines Terminator 2 oder Matrix. Negativ ist mir außerdem aufgefallen, dass Brian Bosworth etwas ZU überlegen und ziemlich arrogant daherkommt. Er gewinnt das Vertrauen der Rocker etwas ZU schnell, aber das sind nur kleine Makel eines ansonsten einwandfreien Actionfilms.
Fazit: Typischer Fun-Action-Film der besseren Sorte. DVD rein, Hirn aus und Spaß haben.
![Sehr glücklich :D](./images/smilies/icon_biggrin.gif)
![8 von 10 :liquid8:](./images/smilies/bewertung8.gif)
Mit DVDs des Films sieht es leider nicht gut aus. In den USA ist der momentan gar nicht auf DVD zu haben. Die deutsche DVD, die lange Zeit OOP war, ist jetzt wieder verstärkt zu haben, da Laser Paradise wohl nachgepresst hat. Toll ist die DVD allerdings nicht. Den fehlenden O-Ton kann man vielleicht noch verschmerzen, viel nerviger ist das Vollbild. Man merkt ständig, dass rechts und links Bildinformationen fehlen. War für mich besonders ärgerlich, da ich den Film damals im Kino gesehen habe. Wer den Film mit deutscher Synchro sehen möchte, für den gibt es momentan keine Alternative. Immerhin ist die deutsche FSK-18-Fassung ungeschnitten und daher dann doch wieder bedingt zu empfehlen.