Stirb Langsam I - V
Stirb Langsam I - V
Stirb Langsam
Originaltitel: Die Hard
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1988
Regie: John McTiernan
Darsteller: Bruce Willis, Alan Rickman, Bonnie Bedelia, Reginald VelJohnson, Alexander Godunov, Paul Gleason, De'voreaux White, William Atherton, Hart Bochner, James Shigeta, Robert Davi, Grand L. Bush, Clarence Gilyard Jr., Bruno Doyon, Andreas Wisniewski, Joey Plewa, Lorenzo Caccialanza, Gérard Bonn, Dennis Hayden, Al Leong, Gary Roberts, Hans Buhringer, Wilhelm von Homburg u.a.
“Stirb Langsam” ist für das Actiongenre das, was man allgemein einen Meilenstein nennt. John McTiernans Hochspannungs-Actioner aus dem Jahr 1988 bildet einen Knotenpunkt auf dem Zeitstrahl der Actionfilmgeschichte, denn er beendet eine vorhergehende Ära durch die Einführung neuer Elemente und dient für die nachfolgende Generation immer wieder als unumgehbarer Bezugspunkt. Als John Woo 1992 “Hard Boiled” herausbrachte und seinem Star Chow Yun-Fat zum Weltruhm verhalf, wurde nicht umsonst von Presse und Publikum ständig der Bezug zum großen Bruder aus dem Westen gesucht. Die Empire tönte gar “More exciting than a dozen Die Hard’s” - und das tat sie, weil sie wusste, dass McTiernan das Nonplusultra des Actionfilms geschaffen hatte.
Dreh- und Angelpunkt ist die legendäre Figur des John McClane, die für den Schauspieler Bruce Willis bis heute prägend blieb, versuchte er doch zuletzt, Abstand vom Action-Genre zu nehmen und auf Faust- und Waffengewalt zu verzichten. Aber nicht nur für Willis, der seinerzeit vermutlich nicht einmal das immense Eigenleben der Figur im mindesten erahnen konnte, wurde John McClane zu einem Monstrum, sondern für alles und jeden, was auch nur im entferntesten mit dem Genre zu tun hatte. Die Zeiten der gestählten Muskelmaschinen, der frauenverachtenden Machos und der humorlosen Kampfkolosse waren vorbei. Geboren war eine neue Art von Held, ein grundsätzlicher Verlierertyp, der sich mit seiner Frau auseinandergelebt hat, der seine Kinder schon seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen hat und dem das Pech am sprichwörtlichen Schuh klebt. Gefragt war plötzlich ein persönlicher Hintergrund, ein Scherbenhaufen aus einem früheren Leben. Damit wurden Emotionen zurückgebracht, die im klassischen No-Brainer stets fehlten. Die Ikonen der frühen Achtziger spielten meist Einzeller, stets aber “Eindimensionäre”, denen eine menschliche Komponente fremd war. Am stärksten neigten noch Rache-Actioner (“The Punisher” folgte ein Jahr später) zu einer emotionalen Komponente, doch fiel diese meist derart plump aus, dass sie für die Identifikation mit dem Held quasi ohne Bedeutung blieb. Tatsächlich bietet sich der Archetyp des Actionhelden überhaupt nicht zur Identifikation an, weil er ein unerreichbarer Idealtypus bleibt - halt wie Superman.
Und genau dies ist das Revolutionäre an John McClane: Er behält die Coolness des klassischen Actionhelden bei, übertrifft sie sogar bisweilen - und doch fühlt sich der Zuschauer in diesen Kerl hineinversetzt. Die Figur begibt sich in eine Zweispurigkeit.
Daran hat nicht zuletzt Bruce Willis Anteil, ein Schauspieler, der bis dato einzig und allein aus einer TV-Serie (“Das Model und der Schnüffler”, 1985) und aus einer Romantik-Komödie (“Blind Date”, 1987) bekannt war. Willis, ein eher schmächtiger, wenn auch sehniger und robuster Kerl mit einer sanften Stimme (die Amis kennen keinen Manfred Lehmann) - nicht gerade prädestiniert dafür, in die Fußstapfen von Arnie und Sly zu treten. Sein Gesicht jedoch zeugt von einer Hartnäckigkeit mit stoischem Zynismus. Diese eröffnete dem Zuschauer dann auch den Zugang zum Charakter, denn die leicht ironische Herangehensweise an den Film wirkt wie ein Eisbrecher.
Willis alleine kann natürlich keine Figur zum Mythos machen, dafür bedarf es dann auch der richtigen Plattform. Und die schafft John McTiernan mit seiner nachvollziehbaren und doch kompromisslosen Regie. Ausgehend von einem Drehbuch von Jeb Stuart und Steven E. de Souza wird “Stirb Langsam” durch seine in sich geschlossene und von der Restwelt abgetrennte Location im Nakatomi-Plaza in L.A. zu einem klaustrophobischen Katz- und Maus-Spiel mit Hochspannungsgarantie. Ein kleinerer Vorlauf ist zu sehen, in dem die Verhältnisse geklärt werden. Der New Yorker Cop McClane kommt nach L.A., trifft im Taxi mit Argyle (De’voreaux White) auf ein letztes Relikt der Achtziger (die ansonsten im gesamten Filmverlauf eher gedämpft zur Geltung kommen, was den Film eine gewisse Zeitlosigkeit verleiht), bevor er im Nakatomi Plaza eintrifft. In einem Dialog mit seiner Frau erfahren wir von den Umständen seines Besuches, merken, dass es deutliche Probleme zu verzeichnen gibt, die aber zunächst unterbrochen werden, indem seine Frau Holly (Bonnie Bedelia) zur Menge gerufen wird, um eine Rede zu halten.
Und dann geht es halt ganz schnell: Die Terroristen um Hans Gruber (Alan Rickman) treffen ein und machen mit ihrer Maschinengewehr-Begrüßung der festlichen Stimmung ein jähes Ende, die im Vorspann noch mit dem festlichen “Let it snow”-Weihnachtssong begonnen wurde. Auch jene aufgesetzte Weihnachtsstimmung inmitten einer Betonhölle, die ihn warmen Farben gezeigt wird (man könnte fast meinen, der Film spiele in Miami), kann man als Zynismus auslegen, der dem Hauptdarsteller von Beginn an ins Gesicht geschrieben steht. Damit ist es dann aber durch das Eintreffen der deutschstämmigen Bad Boys vorbei, denn es findet ein radikaler Schnitt statt, was die Handlungsbereiche aller Beteiligten betrifft.
Ab hier wird das Nakatomi-Gebäude zur Mausefalle und entfaltet seine eigentümliche Ausstrahlung. Die marmorierten und auf Hochglanz polierten Böden und Wände bieten ein ähnlich unwirtliches Interaktionsgelände wie die Wälder für “Rambo” und der Dschungel für den “Predator”; im Gegensatz zu diesen Handlungsorten ist das Hochhaus jedoch ein künstlicher, von Menschenhand abgeriegelter Schauplatz. Das hat zur Folge, dass unser Held wider Willen in eine Situation gezogen wird, der er viel lieber entgehen würde, während sich Rambo und Major Dutch ihre Konfrontationsorte selbst ausgesucht haben.
Die Spannung geht von der Maulwurfsituation aus. Das zahlenmäßige Missverhältnis von den Terroristen zu McClane hebt sich auf mit dem Vorteil des NY-Cops, der weiß, wo sich die Terroristen befinden, aber nicht umgekehrt. Aufzüge und Räume werden benutzt, Schächte und Winkel, um Vorteile zu erhaschen, welche seine Gegner versuchen, durch ihre zahlenmäßige Überlegenheit wettzumachen. Stück für Stück werden die Gegner dezimiert, und je mehr Opfer auf McClanes Kappe gehen, desto ernster wird er von Gruber genommen. Dabei gehen auch mal Brüder von anderen Terroristen drauf, die dann in ihrer rasenden, persönlichen Wut alles daran geben, den Mistkerl auszuschalten, der irgendwo in den Gedärmen des Hochhauses herumkriecht.
Die klaustrophobische Atmosphäre, wenn McClane durch die Schächte robbt oder sich mit blutenden Fußstümpfen ins Badezimmer zerrt, tut ihr Übriges, damit der wechselseitige Gegenschlag funktioniert. McTiernan spielt geschickt mit den verschiedene Ebenen des Gebäudes, wechselt von der Lobby auf das Gebäudedach und in die Zwischenpassagen, wo stets leere Zimmer auf denjenigen warten, der neu hinzukommt. Kameratricks inbegriffen: Wenn wir sehen, wie McClane durchs Fenster schaut, hinter sich das Geräusch des Aufzuges vernimmt, die Kamera auf jenen Aufzug schwenkt und ein Gangster heraustritt und in McClanes Richtung schaut, bekommen wir Herzflattern - bis wir merken, dass sich McClane längst aus dem Staub gemacht hat. Eine elektrische Kreissäge dient als Zeitmesser - wenn das Sägegeräusch leiser wird, wissen wir, dass McClane sich von ihr entfernt hat, und während sich der Baddie der Säge nähert, spekulieren wir, wo sich McClane inzwischen aufhält. Das Spiel mit Zeit und Raum ist geschickt, wechselt spielerisch zwischen Suspense und Surprise und nimmt sich auch Zeit für ruhige, aber um so intensivere Sequenzen.
Dass “Stirb Langsam” letztendlich aber den Ruf einer Action- und keiner Thrillerikone weg hat, wird immer dann deutlich, wenn es zu dem unvermeidlichen Treffen zwischen Hase und Igel kommt. Die Actionsequenzen gehören zum Allerfeinsten und sind vor allem in ihrer Kompromisslosigkeit bemerkenswert. Niemals selbstzweckhaft, sondern immer die Intensität bemühend, werden deutlich Schusswunden durch Beine, Korpus und Kopf gezeigt. Die Quälerei durch die Glasscherben mit nackten Füßen schmerzt beim Ansehen, und mit der Zeit zollt die äußere Erscheinung des McClane Tribut an seine Erschöpfung. Das Gesicht rußverschmiert, die Füße blutige Klumpen, das einstmals weiße Unterhemd ergraut und blutverschmiert, die freiliegenden Arme schwitzend und mit blauen Flecken übersät. Dieses Bild machte schließlich seine Runden durch die Welt und galt als “Snapshot” für den Antihelden, Underdog - halt für die Fliege im Honig, für den Tritt in des Terroristen Arsch. McClane war ein Trotzkopf, sein legendäres “Yippiekayay, Schweinebacke!” ein Ausdruck seiner Scheiß-Drauf-Mentalität.
Das alles wäre überhaupt nichts wert ohne einen ebenbürtigen Gegenspieler. Und Alan Rickman spielt vielleicht die Rolle seines Lebens. Mehr intelligent als wahnsinnig bildet er ein eigenes charakteristisches Profil. Die eiskalte Berechnung, mit der er auf die Geiseln schießt, gestaltet sich um so erschreckender, wenn man sieht, wie vernünftig er sich gegenüber Holly McClane verhält, wenn sie Kompromissvorschläge zur Haltung der Geiseln macht. Das Aufeinandertreffen zwischen McClane und Gruber in den Heizungskellern gestaltet sich genau deswegen so intensiv; natürlich in erster Linie wegen der Konstellation, aber die Wirkung ist so enorm wegen Alan Rickman, der seinen Gruber so anlegt, dass er sich in kürzester Zeit in einen hilflosen Mann verwandeln kann - und dazu bedarf es einer Bösewichter-Interpretation, die sehr lebensnah ist.
Wenn man der Spannungsmine Nakatomi Schwächen ankreiden will, dann gelingt das bezeichnenderweise immer dann, wenn Kontakt zur Außenwelt aufgenommen wird. Traurigerweise ist der von Paul Gelason gespielte Polizeichef so dermaßen klischeehaft, dass er in jedem Lundgren-Film bestens aufgehoben wäre, hier aber so sauer aufstößt wie Zitronenkonzentrat. Seine Mutmaßungen bezüglich der Vorgänge im Inneren des Gebäudes sind schlichtweg schwachsinnig und mit gutem Willen höchstens noch auf persönliche Probleme zurückzuführen. So bringt er selbst den ansonsten sehr souveränen Reginald Veljohnson (“Alle unter einem Dach”) dazu, sich schwachsinnige Rechtfertigungen aus der Nase zu ziehen und den Einzelkämpfer total übertrieben zu verteidigen. Ansonsten erweist sich Veljohnsons Figur nämlich als gelungene Kraft von außen, die mehr denn je den einsamen Posten verdeutlicht, auf dem McClane steht. Dem Drehbuch hätte es besser getan, wären die Ereignisse im Gebäude nur Al Powell (Veljohnson) zu Ohren gekommen und auch er selbst sei irgendwie von der Außenwelt, aber auch von McClane und den Terroristen isoliert worden, damit der Rest der Polizei überhaupt nichts davon erfährt. Als nämlich später auch noch das FBI dazukommt und ein bürokratischer Kindergartenstreit losgeht, ist die Hoffnung ganz verloren, dass von außen noch etwas Sinnvolles zur Story beigetragen wird.
Ansonsten ist McTiernans Werk nämlich ein makelloses Gemälde, das zu Recht den Titel “Meilenstein” trägt. Ein innovativer und trotzdem übercooler Antiheld, ein grandioser Fiesling mit interessanten Handlangern, ein denkwürdiger Schauplatz, eine unvergleichbare Atmosphäre, ein konsequentes Actionfeuerwerk und ein unvergessener Showdown sorgen dafür, dass “Stirb Langsam” ein Platz in so ziemlich allen Bestenlisten gebührt und gerne immer dann genannt wird, wenn es um den besten Actionfilm der Achtziger Jahre geht.
Die einzig wahre DVD ist die 2 Disc-Special Edition von Fox, die im Februar 2002 veröffentlicht wurde. Der Film präsentiert sich in für sein Alter guter Bildqualität und angemessenem Sound - im Deutschen gibt es sogar eine dts-Spur. Weiterhin ist ein Audiokommentar von John McTiernan und Jackson DeGovia an Bord sowie erweiterte Szenen. Der Rest des ordentlich zusammengetragenen Bonusmaterials, darunter zeitgenössische Magazin-Ausschnitte, ein sehr interessanter Schnitte-Workshop und eine Featurette, wurde auf eine zweite Scheibe gepresst und alles in schöne, dreidimensionale Menüs vom Nakatomi-Dach verpackt.
Originaltitel: Die Hard
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1988
Regie: John McTiernan
Darsteller: Bruce Willis, Alan Rickman, Bonnie Bedelia, Reginald VelJohnson, Alexander Godunov, Paul Gleason, De'voreaux White, William Atherton, Hart Bochner, James Shigeta, Robert Davi, Grand L. Bush, Clarence Gilyard Jr., Bruno Doyon, Andreas Wisniewski, Joey Plewa, Lorenzo Caccialanza, Gérard Bonn, Dennis Hayden, Al Leong, Gary Roberts, Hans Buhringer, Wilhelm von Homburg u.a.
“Stirb Langsam” ist für das Actiongenre das, was man allgemein einen Meilenstein nennt. John McTiernans Hochspannungs-Actioner aus dem Jahr 1988 bildet einen Knotenpunkt auf dem Zeitstrahl der Actionfilmgeschichte, denn er beendet eine vorhergehende Ära durch die Einführung neuer Elemente und dient für die nachfolgende Generation immer wieder als unumgehbarer Bezugspunkt. Als John Woo 1992 “Hard Boiled” herausbrachte und seinem Star Chow Yun-Fat zum Weltruhm verhalf, wurde nicht umsonst von Presse und Publikum ständig der Bezug zum großen Bruder aus dem Westen gesucht. Die Empire tönte gar “More exciting than a dozen Die Hard’s” - und das tat sie, weil sie wusste, dass McTiernan das Nonplusultra des Actionfilms geschaffen hatte.
Dreh- und Angelpunkt ist die legendäre Figur des John McClane, die für den Schauspieler Bruce Willis bis heute prägend blieb, versuchte er doch zuletzt, Abstand vom Action-Genre zu nehmen und auf Faust- und Waffengewalt zu verzichten. Aber nicht nur für Willis, der seinerzeit vermutlich nicht einmal das immense Eigenleben der Figur im mindesten erahnen konnte, wurde John McClane zu einem Monstrum, sondern für alles und jeden, was auch nur im entferntesten mit dem Genre zu tun hatte. Die Zeiten der gestählten Muskelmaschinen, der frauenverachtenden Machos und der humorlosen Kampfkolosse waren vorbei. Geboren war eine neue Art von Held, ein grundsätzlicher Verlierertyp, der sich mit seiner Frau auseinandergelebt hat, der seine Kinder schon seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen hat und dem das Pech am sprichwörtlichen Schuh klebt. Gefragt war plötzlich ein persönlicher Hintergrund, ein Scherbenhaufen aus einem früheren Leben. Damit wurden Emotionen zurückgebracht, die im klassischen No-Brainer stets fehlten. Die Ikonen der frühen Achtziger spielten meist Einzeller, stets aber “Eindimensionäre”, denen eine menschliche Komponente fremd war. Am stärksten neigten noch Rache-Actioner (“The Punisher” folgte ein Jahr später) zu einer emotionalen Komponente, doch fiel diese meist derart plump aus, dass sie für die Identifikation mit dem Held quasi ohne Bedeutung blieb. Tatsächlich bietet sich der Archetyp des Actionhelden überhaupt nicht zur Identifikation an, weil er ein unerreichbarer Idealtypus bleibt - halt wie Superman.
Und genau dies ist das Revolutionäre an John McClane: Er behält die Coolness des klassischen Actionhelden bei, übertrifft sie sogar bisweilen - und doch fühlt sich der Zuschauer in diesen Kerl hineinversetzt. Die Figur begibt sich in eine Zweispurigkeit.
Daran hat nicht zuletzt Bruce Willis Anteil, ein Schauspieler, der bis dato einzig und allein aus einer TV-Serie (“Das Model und der Schnüffler”, 1985) und aus einer Romantik-Komödie (“Blind Date”, 1987) bekannt war. Willis, ein eher schmächtiger, wenn auch sehniger und robuster Kerl mit einer sanften Stimme (die Amis kennen keinen Manfred Lehmann) - nicht gerade prädestiniert dafür, in die Fußstapfen von Arnie und Sly zu treten. Sein Gesicht jedoch zeugt von einer Hartnäckigkeit mit stoischem Zynismus. Diese eröffnete dem Zuschauer dann auch den Zugang zum Charakter, denn die leicht ironische Herangehensweise an den Film wirkt wie ein Eisbrecher.
Willis alleine kann natürlich keine Figur zum Mythos machen, dafür bedarf es dann auch der richtigen Plattform. Und die schafft John McTiernan mit seiner nachvollziehbaren und doch kompromisslosen Regie. Ausgehend von einem Drehbuch von Jeb Stuart und Steven E. de Souza wird “Stirb Langsam” durch seine in sich geschlossene und von der Restwelt abgetrennte Location im Nakatomi-Plaza in L.A. zu einem klaustrophobischen Katz- und Maus-Spiel mit Hochspannungsgarantie. Ein kleinerer Vorlauf ist zu sehen, in dem die Verhältnisse geklärt werden. Der New Yorker Cop McClane kommt nach L.A., trifft im Taxi mit Argyle (De’voreaux White) auf ein letztes Relikt der Achtziger (die ansonsten im gesamten Filmverlauf eher gedämpft zur Geltung kommen, was den Film eine gewisse Zeitlosigkeit verleiht), bevor er im Nakatomi Plaza eintrifft. In einem Dialog mit seiner Frau erfahren wir von den Umständen seines Besuches, merken, dass es deutliche Probleme zu verzeichnen gibt, die aber zunächst unterbrochen werden, indem seine Frau Holly (Bonnie Bedelia) zur Menge gerufen wird, um eine Rede zu halten.
Und dann geht es halt ganz schnell: Die Terroristen um Hans Gruber (Alan Rickman) treffen ein und machen mit ihrer Maschinengewehr-Begrüßung der festlichen Stimmung ein jähes Ende, die im Vorspann noch mit dem festlichen “Let it snow”-Weihnachtssong begonnen wurde. Auch jene aufgesetzte Weihnachtsstimmung inmitten einer Betonhölle, die ihn warmen Farben gezeigt wird (man könnte fast meinen, der Film spiele in Miami), kann man als Zynismus auslegen, der dem Hauptdarsteller von Beginn an ins Gesicht geschrieben steht. Damit ist es dann aber durch das Eintreffen der deutschstämmigen Bad Boys vorbei, denn es findet ein radikaler Schnitt statt, was die Handlungsbereiche aller Beteiligten betrifft.
Ab hier wird das Nakatomi-Gebäude zur Mausefalle und entfaltet seine eigentümliche Ausstrahlung. Die marmorierten und auf Hochglanz polierten Böden und Wände bieten ein ähnlich unwirtliches Interaktionsgelände wie die Wälder für “Rambo” und der Dschungel für den “Predator”; im Gegensatz zu diesen Handlungsorten ist das Hochhaus jedoch ein künstlicher, von Menschenhand abgeriegelter Schauplatz. Das hat zur Folge, dass unser Held wider Willen in eine Situation gezogen wird, der er viel lieber entgehen würde, während sich Rambo und Major Dutch ihre Konfrontationsorte selbst ausgesucht haben.
Die Spannung geht von der Maulwurfsituation aus. Das zahlenmäßige Missverhältnis von den Terroristen zu McClane hebt sich auf mit dem Vorteil des NY-Cops, der weiß, wo sich die Terroristen befinden, aber nicht umgekehrt. Aufzüge und Räume werden benutzt, Schächte und Winkel, um Vorteile zu erhaschen, welche seine Gegner versuchen, durch ihre zahlenmäßige Überlegenheit wettzumachen. Stück für Stück werden die Gegner dezimiert, und je mehr Opfer auf McClanes Kappe gehen, desto ernster wird er von Gruber genommen. Dabei gehen auch mal Brüder von anderen Terroristen drauf, die dann in ihrer rasenden, persönlichen Wut alles daran geben, den Mistkerl auszuschalten, der irgendwo in den Gedärmen des Hochhauses herumkriecht.
Die klaustrophobische Atmosphäre, wenn McClane durch die Schächte robbt oder sich mit blutenden Fußstümpfen ins Badezimmer zerrt, tut ihr Übriges, damit der wechselseitige Gegenschlag funktioniert. McTiernan spielt geschickt mit den verschiedene Ebenen des Gebäudes, wechselt von der Lobby auf das Gebäudedach und in die Zwischenpassagen, wo stets leere Zimmer auf denjenigen warten, der neu hinzukommt. Kameratricks inbegriffen: Wenn wir sehen, wie McClane durchs Fenster schaut, hinter sich das Geräusch des Aufzuges vernimmt, die Kamera auf jenen Aufzug schwenkt und ein Gangster heraustritt und in McClanes Richtung schaut, bekommen wir Herzflattern - bis wir merken, dass sich McClane längst aus dem Staub gemacht hat. Eine elektrische Kreissäge dient als Zeitmesser - wenn das Sägegeräusch leiser wird, wissen wir, dass McClane sich von ihr entfernt hat, und während sich der Baddie der Säge nähert, spekulieren wir, wo sich McClane inzwischen aufhält. Das Spiel mit Zeit und Raum ist geschickt, wechselt spielerisch zwischen Suspense und Surprise und nimmt sich auch Zeit für ruhige, aber um so intensivere Sequenzen.
Dass “Stirb Langsam” letztendlich aber den Ruf einer Action- und keiner Thrillerikone weg hat, wird immer dann deutlich, wenn es zu dem unvermeidlichen Treffen zwischen Hase und Igel kommt. Die Actionsequenzen gehören zum Allerfeinsten und sind vor allem in ihrer Kompromisslosigkeit bemerkenswert. Niemals selbstzweckhaft, sondern immer die Intensität bemühend, werden deutlich Schusswunden durch Beine, Korpus und Kopf gezeigt. Die Quälerei durch die Glasscherben mit nackten Füßen schmerzt beim Ansehen, und mit der Zeit zollt die äußere Erscheinung des McClane Tribut an seine Erschöpfung. Das Gesicht rußverschmiert, die Füße blutige Klumpen, das einstmals weiße Unterhemd ergraut und blutverschmiert, die freiliegenden Arme schwitzend und mit blauen Flecken übersät. Dieses Bild machte schließlich seine Runden durch die Welt und galt als “Snapshot” für den Antihelden, Underdog - halt für die Fliege im Honig, für den Tritt in des Terroristen Arsch. McClane war ein Trotzkopf, sein legendäres “Yippiekayay, Schweinebacke!” ein Ausdruck seiner Scheiß-Drauf-Mentalität.
Das alles wäre überhaupt nichts wert ohne einen ebenbürtigen Gegenspieler. Und Alan Rickman spielt vielleicht die Rolle seines Lebens. Mehr intelligent als wahnsinnig bildet er ein eigenes charakteristisches Profil. Die eiskalte Berechnung, mit der er auf die Geiseln schießt, gestaltet sich um so erschreckender, wenn man sieht, wie vernünftig er sich gegenüber Holly McClane verhält, wenn sie Kompromissvorschläge zur Haltung der Geiseln macht. Das Aufeinandertreffen zwischen McClane und Gruber in den Heizungskellern gestaltet sich genau deswegen so intensiv; natürlich in erster Linie wegen der Konstellation, aber die Wirkung ist so enorm wegen Alan Rickman, der seinen Gruber so anlegt, dass er sich in kürzester Zeit in einen hilflosen Mann verwandeln kann - und dazu bedarf es einer Bösewichter-Interpretation, die sehr lebensnah ist.
Wenn man der Spannungsmine Nakatomi Schwächen ankreiden will, dann gelingt das bezeichnenderweise immer dann, wenn Kontakt zur Außenwelt aufgenommen wird. Traurigerweise ist der von Paul Gelason gespielte Polizeichef so dermaßen klischeehaft, dass er in jedem Lundgren-Film bestens aufgehoben wäre, hier aber so sauer aufstößt wie Zitronenkonzentrat. Seine Mutmaßungen bezüglich der Vorgänge im Inneren des Gebäudes sind schlichtweg schwachsinnig und mit gutem Willen höchstens noch auf persönliche Probleme zurückzuführen. So bringt er selbst den ansonsten sehr souveränen Reginald Veljohnson (“Alle unter einem Dach”) dazu, sich schwachsinnige Rechtfertigungen aus der Nase zu ziehen und den Einzelkämpfer total übertrieben zu verteidigen. Ansonsten erweist sich Veljohnsons Figur nämlich als gelungene Kraft von außen, die mehr denn je den einsamen Posten verdeutlicht, auf dem McClane steht. Dem Drehbuch hätte es besser getan, wären die Ereignisse im Gebäude nur Al Powell (Veljohnson) zu Ohren gekommen und auch er selbst sei irgendwie von der Außenwelt, aber auch von McClane und den Terroristen isoliert worden, damit der Rest der Polizei überhaupt nichts davon erfährt. Als nämlich später auch noch das FBI dazukommt und ein bürokratischer Kindergartenstreit losgeht, ist die Hoffnung ganz verloren, dass von außen noch etwas Sinnvolles zur Story beigetragen wird.
Ansonsten ist McTiernans Werk nämlich ein makelloses Gemälde, das zu Recht den Titel “Meilenstein” trägt. Ein innovativer und trotzdem übercooler Antiheld, ein grandioser Fiesling mit interessanten Handlangern, ein denkwürdiger Schauplatz, eine unvergleichbare Atmosphäre, ein konsequentes Actionfeuerwerk und ein unvergessener Showdown sorgen dafür, dass “Stirb Langsam” ein Platz in so ziemlich allen Bestenlisten gebührt und gerne immer dann genannt wird, wenn es um den besten Actionfilm der Achtziger Jahre geht.
Die einzig wahre DVD ist die 2 Disc-Special Edition von Fox, die im Februar 2002 veröffentlicht wurde. Der Film präsentiert sich in für sein Alter guter Bildqualität und angemessenem Sound - im Deutschen gibt es sogar eine dts-Spur. Weiterhin ist ein Audiokommentar von John McTiernan und Jackson DeGovia an Bord sowie erweiterte Szenen. Der Rest des ordentlich zusammengetragenen Bonusmaterials, darunter zeitgenössische Magazin-Ausschnitte, ein sehr interessanter Schnitte-Workshop und eine Featurette, wurde auf eine zweite Scheibe gepresst und alles in schöne, dreidimensionale Menüs vom Nakatomi-Dach verpackt.
Stirb Langsam 2
Originaltitel: Die Hard 2
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1990
Regie: Renny Harlin
Darsteller: Bruce Willis, Bonnie Bedelia, William Atherton, Reginald VelJohnson, Franco Nero, William Sadler, John Amos, Dennis Franz, Art Evans, Fred Dalton Thompson, Tom Bower, Sheila McCarthy, Don Harvey, Tony Ganios, Peter Nelson, Robert Patrick, Michael Cunningham, John Leguizamo u.a.
“Oh, man, I can’t fuckin’ believe this! Another basement, another elevator... How can the same shit happen to the same guy twice?”
John McClane, Die Hard 2
Laut Oxford Dictionary ist ein Sequel “a book, film/movie, play etc. that continues the story of an earlier one”, also die Fortführung der Story des Vorgängerfilms. Die Betonung liegt auf “Fortführung der Story”, denn darin liegt der Gag: Wenn Hollywood-Studios ein Sequel anordnen, liegt ihnen nur wenig daran, die Story auszubauen; im Sinne des Kommerz gilt es, das Erfolgsgeheimnis des Vorgängerfilms zu wiederholen. Wiederholung statt Kontinuität, har har har, welch Ironie. Eine Ironie, welche die lexikalische Semantik des Titels “Sequel” vollkommen verdreht.
Filmfans haben nun aus genau diesem Grund die schlechte Angewohnheit, dem Sequel an sich mit Vorurteilen zu entgegnen. Gerade heutzutage ist das der Fall, und - wie man einlenkend sagen muss - oft nicht einmal ganz zu Unrecht. Die Fortsetzung eines erfolgreichen Filmes aber kategorisch abzulehnen, ist eine Unsitte. Warum? Nun, fragen Sie zum Beispiel mal Renny Harlin. Der bärige Finne hat es - auch wenn sein Können oftmals total unterschätzt wird - mehr oder weniger einer einzigen Auftragsarbeit zu verdanken, dass er die Kritiker mit Filmen wie “Die Piratenbraut”, “Deep Blue Sea”, “Driven” oder “Exorzist: Der Anfang” immer wieder aufs Neue zur Weißglut bringen darf. Und dieser Film - tadaaa - war ein Sequel. Genau genommen das zum ultimativen Actioner der Achtziger, zu John McTiernans brillantem “Stirb Langsam”.
Und auch John McClanes (Bruce Willis) zweite Auseinandersetzung mit einer Terroristengang tritt mal so richtig in den Arsch - actionmäßig, atmosphärisch und humoristisch. So viel vorweg. Hätte ein John McTiernan sein Rezept derart kongenial wiederholen können, ohne sich des Eigenplagiats schuldig zu machen oder in feingeistiger Kreativität unterzugehen? Ich denke nicht, was ja auch mit etwas Verspätung der zumindest noch gute dritte Teil bewies. Vermutlich bedurfte es eines Auftragsarbeiters, der kaum über einen eigenen Stil verfügt, aber über eine exotische Herkunft, die zum Flair des Films passt.
Yip, that’s Renny Harlin: Finne (Wie exotisch ist das denn bitte?), Bär mit langen, blonden Zottelhaaren (ob die Amis sowas oft zu sehen bekommen?), Inszenator des vierten “Nightmare”. Und, das Wichtigste: Ganz klar ein Handwerker, der gerannt kommt, wenn der Ausfluss verstopft ist, so wie der Calgon-Mann. Gerne wird er ja auch mal als “Studio-Hure” verhöhnt, aber grundsolide Arbeit brachte er bislang immer, sogar beim grottigen “Driven”... Formel 1-Fans dreht sich zwar der Magen um, aber die Rennszenen rocken - jedenfalls aus Sicht des Actionfans.
Mit diesem Yeti an Bord, konnte rückblickend nichts mehr schiefgehen. “Stirb Langsam 2" ist einer der wenigen Fälle geworden, in denen wirklich einfach nur schamlos kopiert wird aus der Vorlage, und trotzdem sind die Fans glücklich. Das Original ist heilig, aber das Sequel ist würdig, an seiner Rechten Platz zu nehmen. Fast schon symbolisch die Farbgebung der Special Edition-DVD-Covers: “Stirb Langsam 2" silbern, sein Vorgänger golden.
Was hat sich geändert? Eigentlich nur der Schauplatz; und dass es diesmal wirklich schneit und nicht nur die Weihnachtsmusik ertönt. Ansonsten, was das Konzept, die Darsteller und die Filmstruktur betrifft, haben Harlin und seine Wikinger einen Teufel getan, sich auch nur einen Millimeter von der Spur zu bewegen. Und wovon “Stirb Langsam 2" nun wirklich zehrt, das ist die Summe des Ganzen: Ein Konzept, das einstmals mit dem Nakatomi-Gebäude auf ein stark begrenztes Areal ausgerichtet war und nun auf einen riesigen Flughafen mit Tower und diversen kreisenden Flugzeugen angewendet wird. Kurz: Gleiches Konzept, aber viiiiel mehr Platz. Tja, und was soll man sagen? It works!
Zunächst erscheint das riesige Spielfeld für Cop-Rabauke McClane nämlich wie ein beabsichtigter Kontrast zum ersten Teil. Kopieren, schön und gut, aber ein erneutes Versteckspiel in einem Hochhaus wäre dann doch den berühmten Tick zu offensichtlich gewesen. Gehen wir also in die Vollen, machen Vollbremsung mit Kehrtwende und bemühen das andere Extrem: Agoraphobie anstatt Klaustrophobie. Der Effekt ist der Gleiche: Angst, Spannung, Nervenkitzel, Adrenalin. Nur sieht das Ganze inszenatorisch eben anders aus. Harlin zeigt riesige Areale, in deren schneeverwehter Mitte oft ein zwergengleicher McClane einsam und verlassen steht und den Bösewichten wie den Drehbuchautoren scheinbar gleichermaßen den Stinkefinger zeigt. Harlin, der Finnenmann, weiß, wie ein Schneegestöber aussehen muss, davon berichten Bild- und Tondokumente von den Dreharbeiten; Harlin, wie er felsenfest wie Schneewittchen in der Heide steht und die (Verzeihung) amerikanischen Pussys aus seiner Crew in Grund und Boden lacht. Ja, hier macht sich seine Herkunft bezahlt, denn Harlin schreckt auch nicht vor Detaillosigkeit zurück, um die Agoraphobie mit Hilfe eines riesigen, leeren Flugfeldes und Massen von Schnee, sonst nichts, zur Geltung zu bringen. Ich muss selbst zugeben, dass ich nach dem ersten Ansehen als vielleicht 12-jähriger Bub ziemlich enttäuscht war, weil die Bilder alle so dunkel, leer und nichtssagend waren. Zu schätzen wusste ich die Wirkung der Bilder erst mit der Zeit. “Stirb Langsam 2" ist kein visueller Overkill; er wächst erst mit der Zeit und braucht auch etwas Gewöhnung, was ihn wie schon den Vorgänger, im Gegensatz jedoch zum Nachfolger, zu einem Film werden lässt, den man wirklich immer und immer wieder sehen kann.
Und anstatt einen Teil der Ironie zu verlieren, die sich in “Stirb Langsam” noch durch das “Let it snow”-Intro im Kontrast mit den Orangetönen der Skyline von L.A. ergeben hatte, wird diese noch dadurch verstärkt, dass es jetzt tatsächlich beginnt, zu schneien. Der Effekt ist der wie bei einem Mann, dem vom Wind der Regenschirm weggeweht wird, bevor es dann tatsächlich anfängt zu regnen. Und das Männchen - wir reden hier natürlich von McClane - steht in der Suppe und beginnt, wie ein Irrer zu lachen - denn es kommt so viel Scheiße auf einen Haufen, dass man darauf einfach nicht anders reagieren kann als mit einem irren Lachen.
Auch gerade durch die Selbstironie kann man der Fortsetzung verzeihen, dass sie bei dem Original abkupfert. Das obige Zitat nimmt gekonnt die unwahrscheinliche Szenerie auf die Kippe, die im wahren Leben so überhaupt nicht zustandekommen würde, sondern einzig und allein durch den erzwungenen Sequel-Status für die Filmfigur zum Fakt wird. Des weiteren wird die Figur des John McClane, die in ihrer unwahrscheinlichen Einflussnahme auf die Neunziger zu einem Vorzeigekind der Achtziger geworden war, auf eben diesen Status hin analysiert: McClane erwähnt, dass seine Frau ihn immer wieder daran erinnern muss, dass sie nun in den Neunzigern leben.
Ansonsten spult Willis seine eingeschlagene Spur gekonnt wieder neu ab und lässt den Film alleine dadurch schon enorm an Substanz gewinnen. Willis ist als McClane einfach eine gnadenlos coole Megasau, daran konnte nicht einmal der dritte Teil etwas ändern, in dem er als versiffter Ex-Cop eingeführt wird. Seine meist sarkastischen oder zynischen Sprüche (“Eine Frage hätte ich noch: Worauf schlagen die Metalldetektoren bei Ihnen zuerst an? Auf die Scheiße im Hirn oder das Blei im Hintern?”) lassen ihn schlagfertig erscheinen, ohne dass er zwangsläufig zur sterilen One-Liner-Maschine wird. McClane ist wie im ersten Teil durchaus menschlich, er trägt diesmal einen dicken Wollpullover, um sich vor den äußeren Umständen zu schützen, anstatt übertriebenerweise nur des Kultfaktors wegen im Unterhemd mitten auf dem Frostfeld Flugbahn zu stehen.
Die aus dem ersten Teil liebgewonnenen Figuren sind größtenteils wieder dabei, bekleiden jedoch keine tragenden Funktionen mehr. Reginald Veljohnson kommt als Donut-futternder Cop nur mal kurz der Nostalgie wegen zum Einsatz, um ein Fax zu checken. Bonnie Bedelia, die wieder McClanes Frau spielt, sitzt des Spannungsfaktors wegen in einem der Flugzeuge, die über dem Feld kreisen und nicht landen können - für McClane eine persönliche Komponente und ein Grund, on the rampage zu gehen, aber Bedelias Charakter selbst hat nix richtiges zu tun, außer den bösen, bösen Reporter für sein unartiges Verhalten mit bösen Blicken und bösen Elektroschockern zu bestrafen - und die Stewardess applaudiert.
Neu hinzugekommen sind einige sinnvolle und weniger sinnvolle Charaktere. Als Plus ist definitiv Dennis Franz als Captain Carmine Lorenzo zu verzeichnen, zumindest im direkten Vergleich mit dem unglaublich dämlichen Charakter, den Paul Gleason im ersten Teil verkörpert. Zwar ist auch Cpt. Lorenzo kein Ausbund an Intelligenz, doch macht es hier zumindest Spaß, wenn er McClane ein Bein nach dem anderen stellt. Was den Verbündeten im Heizungskeller betrifft, muss man sich fragen, welchen Sinn das hat. Auf der ironischen Schiene funktioniert die Figur nicht, und ansonsten war es spannender und sogar witziger, McClane alleine durch die tiefsten Winkel robben zu sehen. Ganz dünn ist der Fernkampf zwischen den beiden Reportern. Während William Atherton als Richard Thornburg im Flugzeug zumindest Bonnie Bedelia auf ganz lustige Weise auf den Keks gehen darf und in seinem dummen Verhalten das ganze Flugzeug in Gefahr bringt, ist die Reporterin, die McClane auf der Spur ist, total verschenkt, genau wie ihre blöde Bemerkung am Ende von wegen “Nicht aufnehmen. Das ist Privatsache.”
Deutlich abfallend im Vergleich mit dem grandiosen Alan Rickman ist der als neuer Bad Guy abgeordnete William Sadler, der als sehniger Ersatz-Van Damme anfangs einen auf Martial Arts mit Arschzeigen macht, um später im Ultimate Final Battle mit McClane besonders bedrohlich zu wirken. Zwischendurch verpatzt Harlin es ein wenig, die mysteriöse Komponente des Anführers weiterzustricken, indem er ihm zu viel Screentime in vergleichsweise belanglosen Instruktions-Szenen zukommen lässt. Seine bösen Buben sind teilweise dann doch wieder ganz kultig und haben in ihren weißen Schneeanzügen fast schon was von Bond-Widersachern; vor allem Robert Patrick sieht man in seiner Prä-T2-Phase ganz gerne zu, wenn sich sein blütenweißes Arbeiterhemdchen durch ein Lüftungsgitter hindurch in blutigen Matsch verwandelt.
Apropos Matsch - da wird natürlich dem Genre entsprechend ordentlich draufgehauen. Auch der zweite Teil geizt nicht mit Brutalität, ohne wirklich in den Selbstzweck zu verfallen. Da werden mal Eiszapfen ins Auge gerammt, Kehlen durchgeschnitten, Körper durch Turbinen und Walzen gezogen und die angesprochenen weißen Westen beschmutzt. Ansonsten gibt es einige brontal geniale Actionsequenzen zu verzeichnen; sei es nun die Verfolgungsjagd auf den Snowmobiles, der Woo-ähnliche Schusswechsel mit den Weißmännern oder die Flugzeugexplosionen. Die Sache mit dem Schleudersitz ist dabei schon sehr hart an der Grenze zur Überzeichnung, da musste Harlin aufpassen, sich nicht zu weit aus dem Fenster zu lehnen. Zu meckern gibt’s da sonst aber nicht viel.
Und das Beste für den Schluss: Der Showdown. Meine Fresse, so eine übergeile Kombination von Bestrafung der Bösen mit Rettung der Guten in einer einzigen Aktion hatte ich bis dato noch nicht gesehen. Logik mal beiseite geschoben, das ist wirklich der absolute Brecher, der in seiner Inszenierung zwar nicht an das Finale im Nakatomi Plaza herankommt, von der Idee her aber so dermaßen Asskicker-Mentalität hat, dass man nach Gelingen des Coups auf seinem Fernsehsessel Party macht und in McClanes irres Gelächter mit einstimmt.
Fazit: Renny räumt den Magen auf. “Stirb Langsam 2" ist das Paradebeispiel dafür, wie man mit wenig Originalität eine sehr gute und immer wieder ansehbare Fortsetzung drehen kann. Mit ein bisschen Selbstironie war die Sache durch und der finnische Handwerker konnte seinen Plan abarbeiten, ohne dabei gegen die Genrefans zu werkeln. Der zweite McClane ist wieder ein gnadenloses Actionfeuerwerk geworden, das sich diesmal weiten Plätzen und kalter Luft bedient, um Nervenkitzel zu erzeugen, anstatt von engen Plätzen und Mangel an Luft. Willis etabliert sich mit seinem augenzwinkernden Bad-Ass-Spiel über den Jahrzehntwechsel als ikonisches Action-Idol der Neuzeit und trägt seinen Teil bei zu einem Film, der jedem Gegner von Sequels den Mittelfinger zeigt - und ihn auslacht wie ein Irrer.
Wie schon bei "Stirb Langsam" ist nur die "Special Edition" empfehlenswert. Eine zweite Disc bietet Dokumentationen, Making Ofs, unveröffentlichte Szenen, Interviews, Storyboards und Ausschnitte aus den Visual Effects, der Film selbst erstrahlt selbstverständlich ungeschnitten in guter Bild- und Tonqualität, unter anderem mit einer deutschen dts-Spur. Einen Audiokommentar vom Regisseur gibt's dazu. Wermutstropfen: Zum Wechseln von Untertiteln oder Sprachen muss man ins (sehr schön animierte) Menü.
Originaltitel: Die Hard 2
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1990
Regie: Renny Harlin
Darsteller: Bruce Willis, Bonnie Bedelia, William Atherton, Reginald VelJohnson, Franco Nero, William Sadler, John Amos, Dennis Franz, Art Evans, Fred Dalton Thompson, Tom Bower, Sheila McCarthy, Don Harvey, Tony Ganios, Peter Nelson, Robert Patrick, Michael Cunningham, John Leguizamo u.a.
“Oh, man, I can’t fuckin’ believe this! Another basement, another elevator... How can the same shit happen to the same guy twice?”
John McClane, Die Hard 2
Laut Oxford Dictionary ist ein Sequel “a book, film/movie, play etc. that continues the story of an earlier one”, also die Fortführung der Story des Vorgängerfilms. Die Betonung liegt auf “Fortführung der Story”, denn darin liegt der Gag: Wenn Hollywood-Studios ein Sequel anordnen, liegt ihnen nur wenig daran, die Story auszubauen; im Sinne des Kommerz gilt es, das Erfolgsgeheimnis des Vorgängerfilms zu wiederholen. Wiederholung statt Kontinuität, har har har, welch Ironie. Eine Ironie, welche die lexikalische Semantik des Titels “Sequel” vollkommen verdreht.
Filmfans haben nun aus genau diesem Grund die schlechte Angewohnheit, dem Sequel an sich mit Vorurteilen zu entgegnen. Gerade heutzutage ist das der Fall, und - wie man einlenkend sagen muss - oft nicht einmal ganz zu Unrecht. Die Fortsetzung eines erfolgreichen Filmes aber kategorisch abzulehnen, ist eine Unsitte. Warum? Nun, fragen Sie zum Beispiel mal Renny Harlin. Der bärige Finne hat es - auch wenn sein Können oftmals total unterschätzt wird - mehr oder weniger einer einzigen Auftragsarbeit zu verdanken, dass er die Kritiker mit Filmen wie “Die Piratenbraut”, “Deep Blue Sea”, “Driven” oder “Exorzist: Der Anfang” immer wieder aufs Neue zur Weißglut bringen darf. Und dieser Film - tadaaa - war ein Sequel. Genau genommen das zum ultimativen Actioner der Achtziger, zu John McTiernans brillantem “Stirb Langsam”.
Und auch John McClanes (Bruce Willis) zweite Auseinandersetzung mit einer Terroristengang tritt mal so richtig in den Arsch - actionmäßig, atmosphärisch und humoristisch. So viel vorweg. Hätte ein John McTiernan sein Rezept derart kongenial wiederholen können, ohne sich des Eigenplagiats schuldig zu machen oder in feingeistiger Kreativität unterzugehen? Ich denke nicht, was ja auch mit etwas Verspätung der zumindest noch gute dritte Teil bewies. Vermutlich bedurfte es eines Auftragsarbeiters, der kaum über einen eigenen Stil verfügt, aber über eine exotische Herkunft, die zum Flair des Films passt.
Yip, that’s Renny Harlin: Finne (Wie exotisch ist das denn bitte?), Bär mit langen, blonden Zottelhaaren (ob die Amis sowas oft zu sehen bekommen?), Inszenator des vierten “Nightmare”. Und, das Wichtigste: Ganz klar ein Handwerker, der gerannt kommt, wenn der Ausfluss verstopft ist, so wie der Calgon-Mann. Gerne wird er ja auch mal als “Studio-Hure” verhöhnt, aber grundsolide Arbeit brachte er bislang immer, sogar beim grottigen “Driven”... Formel 1-Fans dreht sich zwar der Magen um, aber die Rennszenen rocken - jedenfalls aus Sicht des Actionfans.
Mit diesem Yeti an Bord, konnte rückblickend nichts mehr schiefgehen. “Stirb Langsam 2" ist einer der wenigen Fälle geworden, in denen wirklich einfach nur schamlos kopiert wird aus der Vorlage, und trotzdem sind die Fans glücklich. Das Original ist heilig, aber das Sequel ist würdig, an seiner Rechten Platz zu nehmen. Fast schon symbolisch die Farbgebung der Special Edition-DVD-Covers: “Stirb Langsam 2" silbern, sein Vorgänger golden.
Was hat sich geändert? Eigentlich nur der Schauplatz; und dass es diesmal wirklich schneit und nicht nur die Weihnachtsmusik ertönt. Ansonsten, was das Konzept, die Darsteller und die Filmstruktur betrifft, haben Harlin und seine Wikinger einen Teufel getan, sich auch nur einen Millimeter von der Spur zu bewegen. Und wovon “Stirb Langsam 2" nun wirklich zehrt, das ist die Summe des Ganzen: Ein Konzept, das einstmals mit dem Nakatomi-Gebäude auf ein stark begrenztes Areal ausgerichtet war und nun auf einen riesigen Flughafen mit Tower und diversen kreisenden Flugzeugen angewendet wird. Kurz: Gleiches Konzept, aber viiiiel mehr Platz. Tja, und was soll man sagen? It works!
Zunächst erscheint das riesige Spielfeld für Cop-Rabauke McClane nämlich wie ein beabsichtigter Kontrast zum ersten Teil. Kopieren, schön und gut, aber ein erneutes Versteckspiel in einem Hochhaus wäre dann doch den berühmten Tick zu offensichtlich gewesen. Gehen wir also in die Vollen, machen Vollbremsung mit Kehrtwende und bemühen das andere Extrem: Agoraphobie anstatt Klaustrophobie. Der Effekt ist der Gleiche: Angst, Spannung, Nervenkitzel, Adrenalin. Nur sieht das Ganze inszenatorisch eben anders aus. Harlin zeigt riesige Areale, in deren schneeverwehter Mitte oft ein zwergengleicher McClane einsam und verlassen steht und den Bösewichten wie den Drehbuchautoren scheinbar gleichermaßen den Stinkefinger zeigt. Harlin, der Finnenmann, weiß, wie ein Schneegestöber aussehen muss, davon berichten Bild- und Tondokumente von den Dreharbeiten; Harlin, wie er felsenfest wie Schneewittchen in der Heide steht und die (Verzeihung) amerikanischen Pussys aus seiner Crew in Grund und Boden lacht. Ja, hier macht sich seine Herkunft bezahlt, denn Harlin schreckt auch nicht vor Detaillosigkeit zurück, um die Agoraphobie mit Hilfe eines riesigen, leeren Flugfeldes und Massen von Schnee, sonst nichts, zur Geltung zu bringen. Ich muss selbst zugeben, dass ich nach dem ersten Ansehen als vielleicht 12-jähriger Bub ziemlich enttäuscht war, weil die Bilder alle so dunkel, leer und nichtssagend waren. Zu schätzen wusste ich die Wirkung der Bilder erst mit der Zeit. “Stirb Langsam 2" ist kein visueller Overkill; er wächst erst mit der Zeit und braucht auch etwas Gewöhnung, was ihn wie schon den Vorgänger, im Gegensatz jedoch zum Nachfolger, zu einem Film werden lässt, den man wirklich immer und immer wieder sehen kann.
Und anstatt einen Teil der Ironie zu verlieren, die sich in “Stirb Langsam” noch durch das “Let it snow”-Intro im Kontrast mit den Orangetönen der Skyline von L.A. ergeben hatte, wird diese noch dadurch verstärkt, dass es jetzt tatsächlich beginnt, zu schneien. Der Effekt ist der wie bei einem Mann, dem vom Wind der Regenschirm weggeweht wird, bevor es dann tatsächlich anfängt zu regnen. Und das Männchen - wir reden hier natürlich von McClane - steht in der Suppe und beginnt, wie ein Irrer zu lachen - denn es kommt so viel Scheiße auf einen Haufen, dass man darauf einfach nicht anders reagieren kann als mit einem irren Lachen.
Auch gerade durch die Selbstironie kann man der Fortsetzung verzeihen, dass sie bei dem Original abkupfert. Das obige Zitat nimmt gekonnt die unwahrscheinliche Szenerie auf die Kippe, die im wahren Leben so überhaupt nicht zustandekommen würde, sondern einzig und allein durch den erzwungenen Sequel-Status für die Filmfigur zum Fakt wird. Des weiteren wird die Figur des John McClane, die in ihrer unwahrscheinlichen Einflussnahme auf die Neunziger zu einem Vorzeigekind der Achtziger geworden war, auf eben diesen Status hin analysiert: McClane erwähnt, dass seine Frau ihn immer wieder daran erinnern muss, dass sie nun in den Neunzigern leben.
Ansonsten spult Willis seine eingeschlagene Spur gekonnt wieder neu ab und lässt den Film alleine dadurch schon enorm an Substanz gewinnen. Willis ist als McClane einfach eine gnadenlos coole Megasau, daran konnte nicht einmal der dritte Teil etwas ändern, in dem er als versiffter Ex-Cop eingeführt wird. Seine meist sarkastischen oder zynischen Sprüche (“Eine Frage hätte ich noch: Worauf schlagen die Metalldetektoren bei Ihnen zuerst an? Auf die Scheiße im Hirn oder das Blei im Hintern?”) lassen ihn schlagfertig erscheinen, ohne dass er zwangsläufig zur sterilen One-Liner-Maschine wird. McClane ist wie im ersten Teil durchaus menschlich, er trägt diesmal einen dicken Wollpullover, um sich vor den äußeren Umständen zu schützen, anstatt übertriebenerweise nur des Kultfaktors wegen im Unterhemd mitten auf dem Frostfeld Flugbahn zu stehen.
Die aus dem ersten Teil liebgewonnenen Figuren sind größtenteils wieder dabei, bekleiden jedoch keine tragenden Funktionen mehr. Reginald Veljohnson kommt als Donut-futternder Cop nur mal kurz der Nostalgie wegen zum Einsatz, um ein Fax zu checken. Bonnie Bedelia, die wieder McClanes Frau spielt, sitzt des Spannungsfaktors wegen in einem der Flugzeuge, die über dem Feld kreisen und nicht landen können - für McClane eine persönliche Komponente und ein Grund, on the rampage zu gehen, aber Bedelias Charakter selbst hat nix richtiges zu tun, außer den bösen, bösen Reporter für sein unartiges Verhalten mit bösen Blicken und bösen Elektroschockern zu bestrafen - und die Stewardess applaudiert.
Neu hinzugekommen sind einige sinnvolle und weniger sinnvolle Charaktere. Als Plus ist definitiv Dennis Franz als Captain Carmine Lorenzo zu verzeichnen, zumindest im direkten Vergleich mit dem unglaublich dämlichen Charakter, den Paul Gleason im ersten Teil verkörpert. Zwar ist auch Cpt. Lorenzo kein Ausbund an Intelligenz, doch macht es hier zumindest Spaß, wenn er McClane ein Bein nach dem anderen stellt. Was den Verbündeten im Heizungskeller betrifft, muss man sich fragen, welchen Sinn das hat. Auf der ironischen Schiene funktioniert die Figur nicht, und ansonsten war es spannender und sogar witziger, McClane alleine durch die tiefsten Winkel robben zu sehen. Ganz dünn ist der Fernkampf zwischen den beiden Reportern. Während William Atherton als Richard Thornburg im Flugzeug zumindest Bonnie Bedelia auf ganz lustige Weise auf den Keks gehen darf und in seinem dummen Verhalten das ganze Flugzeug in Gefahr bringt, ist die Reporterin, die McClane auf der Spur ist, total verschenkt, genau wie ihre blöde Bemerkung am Ende von wegen “Nicht aufnehmen. Das ist Privatsache.”
Deutlich abfallend im Vergleich mit dem grandiosen Alan Rickman ist der als neuer Bad Guy abgeordnete William Sadler, der als sehniger Ersatz-Van Damme anfangs einen auf Martial Arts mit Arschzeigen macht, um später im Ultimate Final Battle mit McClane besonders bedrohlich zu wirken. Zwischendurch verpatzt Harlin es ein wenig, die mysteriöse Komponente des Anführers weiterzustricken, indem er ihm zu viel Screentime in vergleichsweise belanglosen Instruktions-Szenen zukommen lässt. Seine bösen Buben sind teilweise dann doch wieder ganz kultig und haben in ihren weißen Schneeanzügen fast schon was von Bond-Widersachern; vor allem Robert Patrick sieht man in seiner Prä-T2-Phase ganz gerne zu, wenn sich sein blütenweißes Arbeiterhemdchen durch ein Lüftungsgitter hindurch in blutigen Matsch verwandelt.
Apropos Matsch - da wird natürlich dem Genre entsprechend ordentlich draufgehauen. Auch der zweite Teil geizt nicht mit Brutalität, ohne wirklich in den Selbstzweck zu verfallen. Da werden mal Eiszapfen ins Auge gerammt, Kehlen durchgeschnitten, Körper durch Turbinen und Walzen gezogen und die angesprochenen weißen Westen beschmutzt. Ansonsten gibt es einige brontal geniale Actionsequenzen zu verzeichnen; sei es nun die Verfolgungsjagd auf den Snowmobiles, der Woo-ähnliche Schusswechsel mit den Weißmännern oder die Flugzeugexplosionen. Die Sache mit dem Schleudersitz ist dabei schon sehr hart an der Grenze zur Überzeichnung, da musste Harlin aufpassen, sich nicht zu weit aus dem Fenster zu lehnen. Zu meckern gibt’s da sonst aber nicht viel.
Und das Beste für den Schluss: Der Showdown. Meine Fresse, so eine übergeile Kombination von Bestrafung der Bösen mit Rettung der Guten in einer einzigen Aktion hatte ich bis dato noch nicht gesehen. Logik mal beiseite geschoben, das ist wirklich der absolute Brecher, der in seiner Inszenierung zwar nicht an das Finale im Nakatomi Plaza herankommt, von der Idee her aber so dermaßen Asskicker-Mentalität hat, dass man nach Gelingen des Coups auf seinem Fernsehsessel Party macht und in McClanes irres Gelächter mit einstimmt.
Fazit: Renny räumt den Magen auf. “Stirb Langsam 2" ist das Paradebeispiel dafür, wie man mit wenig Originalität eine sehr gute und immer wieder ansehbare Fortsetzung drehen kann. Mit ein bisschen Selbstironie war die Sache durch und der finnische Handwerker konnte seinen Plan abarbeiten, ohne dabei gegen die Genrefans zu werkeln. Der zweite McClane ist wieder ein gnadenloses Actionfeuerwerk geworden, das sich diesmal weiten Plätzen und kalter Luft bedient, um Nervenkitzel zu erzeugen, anstatt von engen Plätzen und Mangel an Luft. Willis etabliert sich mit seinem augenzwinkernden Bad-Ass-Spiel über den Jahrzehntwechsel als ikonisches Action-Idol der Neuzeit und trägt seinen Teil bei zu einem Film, der jedem Gegner von Sequels den Mittelfinger zeigt - und ihn auslacht wie ein Irrer.
Wie schon bei "Stirb Langsam" ist nur die "Special Edition" empfehlenswert. Eine zweite Disc bietet Dokumentationen, Making Ofs, unveröffentlichte Szenen, Interviews, Storyboards und Ausschnitte aus den Visual Effects, der Film selbst erstrahlt selbstverständlich ungeschnitten in guter Bild- und Tonqualität, unter anderem mit einer deutschen dts-Spur. Einen Audiokommentar vom Regisseur gibt's dazu. Wermutstropfen: Zum Wechseln von Untertiteln oder Sprachen muss man ins (sehr schön animierte) Menü.
Stirb Langsam - Jetzt erst recht
Originaltitel: Die Hard: With A Vengeance
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1995
Regie: John McTiernan
Darsteller: Bruce Willis, Jeremy Irons, Samuel L. Jackson, Graham Greene, Colleen Camp, Larry Bryggman, Anthony Peck, Nicholas Wyman, Sam Phillips, Kevin Chamberlin, Sharon Washington, Stephen Pearlman, Michael Alexander Jackson, Aldis Hodge, Mischa Hausserman u.a.
Hot town, summer in the city
Back of my neck gettin’ dirt-‘n’-gritty
Oder auch “Back to the roots gettin’ dirty ‘n’ gritty”. John McTiernan ist zurück, um die von ihm eingeleitete Action-Reihe rund um John McClane (Bruce Willis) weiterzuführen. Renny Harlins erste Fortsetzung bewies viel Kraft und Stärke, Einfühlungsvermögen in die Substanz der Serie - und doch war es unumgänglich, dass sich mit einem dritten Teil unbedingt etwas ändern musste, um das Interesse aufrechtzuerhalten. Neue Ideen mussten her, das Grundkonzept musste endlich variiert werden. Und eigentlich bietet sich dafür stets der Seriengründer am besten an. Mit Wes Craven hat es in der Nightmare-Serie, in die Renny Harlin zwischenzeitlich auch involviert war, funktioniert; “Stirb Langsam 3" beweist mit McTiernan, dass das auch im Action-Genre möglich ist.
Bend down, isn’t it a pity
Doesn’t seem to be a shadow in the city
Es ist überhaupt nicht schade, dass das Grundkonzept gebogen wurde. Der dritte Teil steht, obwohl er deutliche inhaltliche Anleihen an das Original macht, nicht in dessen Schatten oder in dem der kompletten Reihe. Der zweite Teil wird sogar komplett ausgeklammert; nicht, dass er absichtlich umgangen wird, es fehlte nur einfach die Notwendigkeit, ihn in den Plot einzubinden. Dadurch mag man sich als Fan schwer damit tun, “Jetzt erst recht” als Teil einer zusammenhängenden Trilogie zu akzeptieren, denn wenngleich ein Faden zum Vorgehen im Nakatomi-Plaza gezogen wird, sind die stilistischen Unterschiede zu groß, als dass die Trilogie wirklich eine zusammenhängende Einheit bilden könnte. Aber was war die Alternative? Ein weiteres Versteckspiel in einem Areal mit einer noch anderen Größenordnung? Nach Klaustrophobie und Agoraphobie nun eine Mittelgroße-Räume-Phobie? Nein, McTiernan und Drehbuchautor Jonathan Hensleigh haben da alles richtig gemacht. “Stirb Langsam 3" ist eine adrenalingeschwängerte Hetzjagd mit viel Power geworden - und mit Eigenstil.
Fast trotzig und ganz subtil sind dennoch die Bezüge zur Serie, was wieder mit dem einleitenden Titelsong beginnt. Erstmals heißt dieser nämlich nicht “Let it snow”, sondern Joe Cockers “Summer in the City” ziert die Aufnahmen der kochenden Straßen New Yorks. Eine Änderung, und doch bleibt der Humor der gleiche, denn irgendwo verhöhnt Cocker die schwitzenden New Yorker mit seinem Song in zynischem Ton, während die ihrem Alltagstrott folgen - bis mitten hinein in diese Idylle eine Explosion die Normalität erschüttert - mitten in die Menschenmassen hinein. Damit ist die Richtung vorgegeben: “Stirb Langsam 3" wird ein pyrotechnisches Spektakel mit reichlich Überraschungseiern werden. Und was die Einleitung und verspricht, wird der Film halten.
All around people lookin’ half dead
Walking on the side-walk, hotter than a match-head
Wenngleich man manchmal das Gefühl hat, der dritte Teil sei durch die inzwischen angewachsene Popularität etwas dem Mainstream angepasst worden, so fehlt doch nie die letzte Konsequenz, was Action und Brutalität betrifft. Es gibt Halbtote und Tote auf Seiten der Guten und der nicht ganz so Guten, Kollateralschäden und gezielte Ballereien, Schlitzereien, Auffahrunfälle und mehr. New York wird zu einem überdimensionalen Spielplatz, auf dem sich erwachsene Kinder bekriegen. Wenn das Cover also einen verdreckten McClane vor einem riesigen Feuerball zeigt, dann ist das keinesfalls überzogen. Wer auf Krawall steht, dürfte sich heimisch fühlen. Während nämlich die Vorgänger ihre pyrotechnischen Elemente mit Bedacht in den Handlungsverlauf integrierten, besteht dieser Film fast nur aus ihnen; sie bilden zumindest die strukturellen Knotenpunkte, zwischen denen die Rennerei der Hauptcharaktere stattfindet. Dialoge erfolgen in der Regel während dieser Rennereien, dafür ist nämlich ansonsten kein Platz. Da die Sonne über NY gnadenlos strahlt, erlebt man den absoluten orange-roten Overkill, der keine Zeit zum Durchatmen lässt. Und doch gelingt es McTiernan, seine Explosions-Show nicht zu einer anstrengenden Sache zu machen, da die Höhepunkte perfekt und gleichmäßig über den Film verteilt sind.
But at night, it’s a different world
Wo wir eben vom verdreckten McClane sprachen... auch seine Person bedurfte einer Neudefinition. Seit dem letzten Auftritt war ein halbes Jahrzehnt vergangen, und die Zeit hatte an Willis’ Äußerem - besonders an seiner Haarpracht - gefressen.
Tja, und wie das mit Helden so ist, wenn sie ihren Zenit überschreiten - sie geben sich dem Suff hin. Die Introduktion McClanes geht richtig geil ab: Das alte Unterhemd ist wieder da, ein Drei-Tage-Bart ziert das Gesicht, die Augenringe könnte man über den Eiffelturm stülpen. Was einstmals ein aus der Not geborenes ikonisches Bild für den Actionstar der ausgehenden Achtziger Jahre stand, wird nun in der Zeit danach gezeigt. Die Selbstironie ist wieder zu finden und sie funktioniert. Einschränkend ist zu sagen, dass es nicht neu war, Bruce Willis auf diese Art zu zeigen: In “Tödliche Nähe” war sein Charakter nach einem ähnlichen, beinahe identischen Muster gestrickt.
Das soll der Wirkung aber keinen Abbruch tun. Willis rockt mal wieder die Hütte, vor allem durch seinen eigenwilligen Humor, der ebenfalls leichte Seitenhiebe auf die Vorgängerfilme loslässt; etwa, als er die Terroristen, kurz bevor er sie ins Reich der Toten schickt, fragt: “Hey, sagt mal, ist hier jemand mit acht Rentieren vorbeigekommen? Soll so’n Dicker, Lustiger mit nem weißen Rauschebart gewesen sein.” Anzumerken ist noch, dass Willis-Stammsprecher Manfred Lehmann aus Zeitgründen sein Engagement am Film absagen musste und so Thomas Danneberg (u.a. Arnold Schwarzenegger) zum Zuge kam, was für das deutsche Ohr eine eigentlich unvereinbare Situation ist. Empfohlen wird daher ausnahmsweise, sich Willis im Original anzuhören.
Ihm zur Seite, und das stellt einen gewagten Schritt dar, steht ein Partner, womit sich McTiernan in die Buddy-Gefilde wagte und damit in die Gefahr, belanglose Massenunterhaltung ohne den charakteristischen Die Hard-Flair zu produzieren. “Die Hard” stand ja immerhin auch für “Die Alone”, der Einzelkämpferstatus gehörte zu einem entscheidenden Charakteristikum der Filme, zumal der Kellermann im zweiten Teil als Unterstützung nicht so richtig funktioniert hatte und Reginald Veljohnson langsam, aber sicher von der Bildfläche verschwunden ist. Bei der Unterstützung handelt es sich jedoch um Samuel L. Jackson, und Jackson ist bekannt dafür, jedem noch so ausgeprägten Klischee noch eigene Facetten abzugewinnen. Die Buddy-Konstellation an sich ist ja schon ein Klischee, aber es ist erfreulich zu sehen, dass die widerwillige Verbindung zwischen McClane und Zeus (Ja, der “Mach mich nicht an, oder ich schleudere dir einen Blitz in den Arsch”-Zeus) hinhaut. Mit dem Schwarzen aus Harlem wird eine neue Facette hinzugewonnen, und es ist auch mal interessant, einen Schwarzen zu sehen, der von einem Weißen als Rassist abgestempelt wird.
Go out and find a girl
McClane und die Frauen - eine heikle Sache. Für seine eigene hatte er eigentlich in der gesamten Trilogie nie Zeit. Seine Mädchen waren immer seine Gegner. Die Widersacher waren nach Alan Rickman in der Reihe immer ein kleines Problem. In “Stirb Langsam 2" einigte man sich einfach darauf, den Fokus gar nicht erst auf die Präsenz des Oberwichtes (William Sadler, sehnig aber lasch) zu legen; im dritten Teil verpflichtete man aber mit Jeremy Irons wieder einen anerkannten Charakterdarsteller. Irons reißt das Geschehen dann auch wirklich an sich, wenn Rickmans Gruber auch unerreicht bleibt. Die Vorgehensweise seiner Präsentation erinnert an “18 Stunden bis zur Ewigkeit”, wo der Bad Guy auch zunächst einmal nur durch seine Stimme über Telefon in Erscheinung tritt, bis er dann nach langer Zeit auch persönlich die Bildfläche aufsucht. Wie schon in dem Thriller aus den Siebzigern funktioniert dies auch hier, weil die Stimme sowohl im Deutschen als auch im Original sehr interessant und voller Andeutungen steckt.
Come on, come on and dance all night
Just bide the heat, it’ll be alright
Das hat natürlich auch mit dem Plot zu tun, denn der besagt, dass “Simon”, wie er sich zunächst nennt, stets in Rätseln spricht und ein persönliches Interesse an McClane hat. Der größte Clou ist dementsprechend auch McClanes und Zeus’ Tanz auf dem heißen Blechdach New Yorks. Simon hetzt seine persönlichen Marionetten mit unsinnigen Aufgaben durch ganz New York, mit dem Ass in der Hand, eine “binäre Flüssigkeit” als Trumpf zu besitzen, die, wenn sich ihre Bestandteile vermischen, hochexplosiv wird.
Hochinteressant und dynamisch sind dabei die Aufgaben, die der scheinbar wahnsinnige Befehlshaber dem Ex-Cop und dem zufällig in die Situation geratenen Zivilisten zuspielt. Man muss McTiernan anerkennen, dass er sich in diesem Hauptteil keine Blöße gibt. Denn die Hetzjagd durch NY ist gleich dreierlei. Erstens: Ein unvorhersehbarer und abwechslungsreicher Storypart, in dessen Verlauf es reichlich Möglichkeiten gibt, Sachen in die Luft zu sprengen. Zweitens: Eine genial gewählte Alternative zu den Alleingängen des McClane aus den ersten beiden Teilen. Denn wo McClane dort abseits der Handlungskapazität der Terroristen aus eigenem Antrieb agieren konnte, wird er hier gesteuert - womit sich die Handlungsoptionen nun als Hindernis herausstellen anstatt als Möglichkeit. Kurzum: Die Terroristen bieten ihren Gegnern Handlungsoptionen, anstatt ihnen welche zu nehmen. Und drittens: Der Grund dafür ist die Verschleierung wahrer Zwecke. Das Thema nahm ein paar Jahre später mit Zitierung von Houdini “Passwort: Swordfish” wieder auf, doch es wird schon hier angewandt, da die Aufgaben für McClane und die Polizisten sich als Fassade herausstellen und dahinter die wahren Absichten zum Vorschein kommen. Diese Situation macht die Schnitzeljagd durch NY mehr denn je zum Spiel und verleiht dem Plot von “Stirb Langsam 3" ein gewisses Maß an Vielschichtigkeit.
And babe, don’t you know it’s a pity
The days can’t be like the nights
In the summer, in the city, in the summer, in the city
Durch diese vollkommen andere Ausgangslage sind natürlich auch einige Zugeständnisse zu machen. “Stirb langsam 3" verliert nach gewisser Zeit ein wenig an Reiz, denn die eigenwillige Atmosphäre der ersten beiden Teile hat sich doch ein wenig verflüchtigt. Bei allen Innovationen kann das Neue nun mal nicht so wirken wie das Alte, auch wenn versucht wird, die wichtigsten Elemente - das Spiel mit der Jahreszeit, McClanes Zynismus, konsequente Action - beizubehalten. Haut dieser Film beim ersten Mal, vielleicht auch beim zweiten und dritten Mal, noch völlig aus den Socken, ergeben sich irgendwann doch ein paar Hänger, während die Rätsel mit der Zeit ebenfalls an Attraktivität verlieren. Das ist kein Vorwurf an den Regisseur, sondern das sind einfach Elemente, die sich bei einer Neuorientierung nun mal ergeben.
Cool town, evening in the city
Dressed so fine and looking so pretty
Der Filmlook präsentiert sich zwar teilweise auf Hochglanz poliert, lässt aber glücklicherweise noch jeglichen Gestank von Künstlichkeit vermissen, der heutige Produktionen umweht. Die Explosionen sehen noch nach richtiger Handarbeit aus, die Kamera wackelt auch mal und ist direkt am Geschehen, die Schnitte lassen sich durchaus auch mal Zeit für längere Sequenzen. Gewöhnungsbedürftig sind vereinzelte Schnittmontagen wie die, als sich Simon und seine Frau (oder Geliebte oder wer auch immer das ist) auf dem Boot treffen und sie anfängt, mit ihrer Kanone zu ballern, während die Kamera ihre Augen und die ihres “Gatten” in Nahaufnahme zeigt.
Cool cat, looking for a kitty
Gonna look in every corner of the city
Was Bonnie Bedelia betrifft, stellt sich ihre Nicht-Präsenz im Film am Ende als gelungener Gag heraus, mit dem McClane noch weiter charakterisiert wird. Es ist scheinbar sein durch Sequels aufgezwungenes Schicksal, wieder und wieder böse Buben zu verdreschen, so dass es sich am Ende kaum noch lohnt, mal die eigene Frau überhaupt noch aufzusuchen; obwohl zumindest ein Telefonanruf nichts als eine Fingerübung wäre. Die Schienen für den vierten Teil sind gestellt. Vielleicht auch, um den etwas enttäuschenden Showdown wettzumachen. Hatte ausgerechnet Renny Harlins Vorgänger in der letzten Szene - und die ist nun mal die wichtigste, wie jeder Filmanalytiker bestätigen wird - richtig fett die Sau rausgelassen, zeigt sich McTiernan mehr als einfallslos, und das bei einem Film, der den Zusatz “Jetzt erst recht!” trägt. Das trübt den insgesamt für den Abschluss einer Trilogie hervorragenden Eindruck doch deutlich. Better luck next time!
‘Til I’m wheezing like a bus stop
Runnin’ upstairs, gonna meet you on the rooftop.
Fazit: John McTiernan hat’s geschafft, der “Stirb Langsam”-Reihe eine neue Facette abzugewinnen. In einem Zeitrennen, das dem Zuschauer kaum Luft zum Atmen lässt, haut McTiernan mit voller Kraft auf den roten Knopf mit der Aufschrift “Don’t push” und lässt ein Gewitter aus Sonne, Staub und Feuerbällen los. Bruce Willis und Samuel L. Jackson lassen sich wie die Bekloppten von Jeremy Irons durch halb New York jagen und haben dabei sogar noch Muße, Witze zu reißen. Lediglich Showdown und Langhaltswert fallen gegenüber den Prequels stark ab. Die gleiche Note wie für den zweiten - wenn auch knapper - gibt es für die schwierige Aufgabe, den dritten Teil einer Serie mit Innovationen zu versetzen.
Die DVD des dritten Teils kommt nicht aus dem Hause Fox, sondern von Touchstone - ist aber mindestens genauso gelungen wie die Fox SEs. Der Film selbst erscheint in guter Bild- und Tonqualität sowie mit einem Audiokommentar des Regisseurs, und auf einer zweiten Scheibe befinden sich viele interessante Specials, unter anderem ein alternatives Ende, das mir persönlich besser gefallen hätte als das Original-Ende.
Kaufempfehlung.
Originaltitel: Die Hard: With A Vengeance
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1995
Regie: John McTiernan
Darsteller: Bruce Willis, Jeremy Irons, Samuel L. Jackson, Graham Greene, Colleen Camp, Larry Bryggman, Anthony Peck, Nicholas Wyman, Sam Phillips, Kevin Chamberlin, Sharon Washington, Stephen Pearlman, Michael Alexander Jackson, Aldis Hodge, Mischa Hausserman u.a.
Hot town, summer in the city
Back of my neck gettin’ dirt-‘n’-gritty
Oder auch “Back to the roots gettin’ dirty ‘n’ gritty”. John McTiernan ist zurück, um die von ihm eingeleitete Action-Reihe rund um John McClane (Bruce Willis) weiterzuführen. Renny Harlins erste Fortsetzung bewies viel Kraft und Stärke, Einfühlungsvermögen in die Substanz der Serie - und doch war es unumgänglich, dass sich mit einem dritten Teil unbedingt etwas ändern musste, um das Interesse aufrechtzuerhalten. Neue Ideen mussten her, das Grundkonzept musste endlich variiert werden. Und eigentlich bietet sich dafür stets der Seriengründer am besten an. Mit Wes Craven hat es in der Nightmare-Serie, in die Renny Harlin zwischenzeitlich auch involviert war, funktioniert; “Stirb Langsam 3" beweist mit McTiernan, dass das auch im Action-Genre möglich ist.
Bend down, isn’t it a pity
Doesn’t seem to be a shadow in the city
Es ist überhaupt nicht schade, dass das Grundkonzept gebogen wurde. Der dritte Teil steht, obwohl er deutliche inhaltliche Anleihen an das Original macht, nicht in dessen Schatten oder in dem der kompletten Reihe. Der zweite Teil wird sogar komplett ausgeklammert; nicht, dass er absichtlich umgangen wird, es fehlte nur einfach die Notwendigkeit, ihn in den Plot einzubinden. Dadurch mag man sich als Fan schwer damit tun, “Jetzt erst recht” als Teil einer zusammenhängenden Trilogie zu akzeptieren, denn wenngleich ein Faden zum Vorgehen im Nakatomi-Plaza gezogen wird, sind die stilistischen Unterschiede zu groß, als dass die Trilogie wirklich eine zusammenhängende Einheit bilden könnte. Aber was war die Alternative? Ein weiteres Versteckspiel in einem Areal mit einer noch anderen Größenordnung? Nach Klaustrophobie und Agoraphobie nun eine Mittelgroße-Räume-Phobie? Nein, McTiernan und Drehbuchautor Jonathan Hensleigh haben da alles richtig gemacht. “Stirb Langsam 3" ist eine adrenalingeschwängerte Hetzjagd mit viel Power geworden - und mit Eigenstil.
Fast trotzig und ganz subtil sind dennoch die Bezüge zur Serie, was wieder mit dem einleitenden Titelsong beginnt. Erstmals heißt dieser nämlich nicht “Let it snow”, sondern Joe Cockers “Summer in the City” ziert die Aufnahmen der kochenden Straßen New Yorks. Eine Änderung, und doch bleibt der Humor der gleiche, denn irgendwo verhöhnt Cocker die schwitzenden New Yorker mit seinem Song in zynischem Ton, während die ihrem Alltagstrott folgen - bis mitten hinein in diese Idylle eine Explosion die Normalität erschüttert - mitten in die Menschenmassen hinein. Damit ist die Richtung vorgegeben: “Stirb Langsam 3" wird ein pyrotechnisches Spektakel mit reichlich Überraschungseiern werden. Und was die Einleitung und verspricht, wird der Film halten.
All around people lookin’ half dead
Walking on the side-walk, hotter than a match-head
Wenngleich man manchmal das Gefühl hat, der dritte Teil sei durch die inzwischen angewachsene Popularität etwas dem Mainstream angepasst worden, so fehlt doch nie die letzte Konsequenz, was Action und Brutalität betrifft. Es gibt Halbtote und Tote auf Seiten der Guten und der nicht ganz so Guten, Kollateralschäden und gezielte Ballereien, Schlitzereien, Auffahrunfälle und mehr. New York wird zu einem überdimensionalen Spielplatz, auf dem sich erwachsene Kinder bekriegen. Wenn das Cover also einen verdreckten McClane vor einem riesigen Feuerball zeigt, dann ist das keinesfalls überzogen. Wer auf Krawall steht, dürfte sich heimisch fühlen. Während nämlich die Vorgänger ihre pyrotechnischen Elemente mit Bedacht in den Handlungsverlauf integrierten, besteht dieser Film fast nur aus ihnen; sie bilden zumindest die strukturellen Knotenpunkte, zwischen denen die Rennerei der Hauptcharaktere stattfindet. Dialoge erfolgen in der Regel während dieser Rennereien, dafür ist nämlich ansonsten kein Platz. Da die Sonne über NY gnadenlos strahlt, erlebt man den absoluten orange-roten Overkill, der keine Zeit zum Durchatmen lässt. Und doch gelingt es McTiernan, seine Explosions-Show nicht zu einer anstrengenden Sache zu machen, da die Höhepunkte perfekt und gleichmäßig über den Film verteilt sind.
But at night, it’s a different world
Wo wir eben vom verdreckten McClane sprachen... auch seine Person bedurfte einer Neudefinition. Seit dem letzten Auftritt war ein halbes Jahrzehnt vergangen, und die Zeit hatte an Willis’ Äußerem - besonders an seiner Haarpracht - gefressen.
Tja, und wie das mit Helden so ist, wenn sie ihren Zenit überschreiten - sie geben sich dem Suff hin. Die Introduktion McClanes geht richtig geil ab: Das alte Unterhemd ist wieder da, ein Drei-Tage-Bart ziert das Gesicht, die Augenringe könnte man über den Eiffelturm stülpen. Was einstmals ein aus der Not geborenes ikonisches Bild für den Actionstar der ausgehenden Achtziger Jahre stand, wird nun in der Zeit danach gezeigt. Die Selbstironie ist wieder zu finden und sie funktioniert. Einschränkend ist zu sagen, dass es nicht neu war, Bruce Willis auf diese Art zu zeigen: In “Tödliche Nähe” war sein Charakter nach einem ähnlichen, beinahe identischen Muster gestrickt.
Das soll der Wirkung aber keinen Abbruch tun. Willis rockt mal wieder die Hütte, vor allem durch seinen eigenwilligen Humor, der ebenfalls leichte Seitenhiebe auf die Vorgängerfilme loslässt; etwa, als er die Terroristen, kurz bevor er sie ins Reich der Toten schickt, fragt: “Hey, sagt mal, ist hier jemand mit acht Rentieren vorbeigekommen? Soll so’n Dicker, Lustiger mit nem weißen Rauschebart gewesen sein.” Anzumerken ist noch, dass Willis-Stammsprecher Manfred Lehmann aus Zeitgründen sein Engagement am Film absagen musste und so Thomas Danneberg (u.a. Arnold Schwarzenegger) zum Zuge kam, was für das deutsche Ohr eine eigentlich unvereinbare Situation ist. Empfohlen wird daher ausnahmsweise, sich Willis im Original anzuhören.
Ihm zur Seite, und das stellt einen gewagten Schritt dar, steht ein Partner, womit sich McTiernan in die Buddy-Gefilde wagte und damit in die Gefahr, belanglose Massenunterhaltung ohne den charakteristischen Die Hard-Flair zu produzieren. “Die Hard” stand ja immerhin auch für “Die Alone”, der Einzelkämpferstatus gehörte zu einem entscheidenden Charakteristikum der Filme, zumal der Kellermann im zweiten Teil als Unterstützung nicht so richtig funktioniert hatte und Reginald Veljohnson langsam, aber sicher von der Bildfläche verschwunden ist. Bei der Unterstützung handelt es sich jedoch um Samuel L. Jackson, und Jackson ist bekannt dafür, jedem noch so ausgeprägten Klischee noch eigene Facetten abzugewinnen. Die Buddy-Konstellation an sich ist ja schon ein Klischee, aber es ist erfreulich zu sehen, dass die widerwillige Verbindung zwischen McClane und Zeus (Ja, der “Mach mich nicht an, oder ich schleudere dir einen Blitz in den Arsch”-Zeus) hinhaut. Mit dem Schwarzen aus Harlem wird eine neue Facette hinzugewonnen, und es ist auch mal interessant, einen Schwarzen zu sehen, der von einem Weißen als Rassist abgestempelt wird.
Go out and find a girl
McClane und die Frauen - eine heikle Sache. Für seine eigene hatte er eigentlich in der gesamten Trilogie nie Zeit. Seine Mädchen waren immer seine Gegner. Die Widersacher waren nach Alan Rickman in der Reihe immer ein kleines Problem. In “Stirb Langsam 2" einigte man sich einfach darauf, den Fokus gar nicht erst auf die Präsenz des Oberwichtes (William Sadler, sehnig aber lasch) zu legen; im dritten Teil verpflichtete man aber mit Jeremy Irons wieder einen anerkannten Charakterdarsteller. Irons reißt das Geschehen dann auch wirklich an sich, wenn Rickmans Gruber auch unerreicht bleibt. Die Vorgehensweise seiner Präsentation erinnert an “18 Stunden bis zur Ewigkeit”, wo der Bad Guy auch zunächst einmal nur durch seine Stimme über Telefon in Erscheinung tritt, bis er dann nach langer Zeit auch persönlich die Bildfläche aufsucht. Wie schon in dem Thriller aus den Siebzigern funktioniert dies auch hier, weil die Stimme sowohl im Deutschen als auch im Original sehr interessant und voller Andeutungen steckt.
Come on, come on and dance all night
Just bide the heat, it’ll be alright
Das hat natürlich auch mit dem Plot zu tun, denn der besagt, dass “Simon”, wie er sich zunächst nennt, stets in Rätseln spricht und ein persönliches Interesse an McClane hat. Der größte Clou ist dementsprechend auch McClanes und Zeus’ Tanz auf dem heißen Blechdach New Yorks. Simon hetzt seine persönlichen Marionetten mit unsinnigen Aufgaben durch ganz New York, mit dem Ass in der Hand, eine “binäre Flüssigkeit” als Trumpf zu besitzen, die, wenn sich ihre Bestandteile vermischen, hochexplosiv wird.
Hochinteressant und dynamisch sind dabei die Aufgaben, die der scheinbar wahnsinnige Befehlshaber dem Ex-Cop und dem zufällig in die Situation geratenen Zivilisten zuspielt. Man muss McTiernan anerkennen, dass er sich in diesem Hauptteil keine Blöße gibt. Denn die Hetzjagd durch NY ist gleich dreierlei. Erstens: Ein unvorhersehbarer und abwechslungsreicher Storypart, in dessen Verlauf es reichlich Möglichkeiten gibt, Sachen in die Luft zu sprengen. Zweitens: Eine genial gewählte Alternative zu den Alleingängen des McClane aus den ersten beiden Teilen. Denn wo McClane dort abseits der Handlungskapazität der Terroristen aus eigenem Antrieb agieren konnte, wird er hier gesteuert - womit sich die Handlungsoptionen nun als Hindernis herausstellen anstatt als Möglichkeit. Kurzum: Die Terroristen bieten ihren Gegnern Handlungsoptionen, anstatt ihnen welche zu nehmen. Und drittens: Der Grund dafür ist die Verschleierung wahrer Zwecke. Das Thema nahm ein paar Jahre später mit Zitierung von Houdini “Passwort: Swordfish” wieder auf, doch es wird schon hier angewandt, da die Aufgaben für McClane und die Polizisten sich als Fassade herausstellen und dahinter die wahren Absichten zum Vorschein kommen. Diese Situation macht die Schnitzeljagd durch NY mehr denn je zum Spiel und verleiht dem Plot von “Stirb Langsam 3" ein gewisses Maß an Vielschichtigkeit.
And babe, don’t you know it’s a pity
The days can’t be like the nights
In the summer, in the city, in the summer, in the city
Durch diese vollkommen andere Ausgangslage sind natürlich auch einige Zugeständnisse zu machen. “Stirb langsam 3" verliert nach gewisser Zeit ein wenig an Reiz, denn die eigenwillige Atmosphäre der ersten beiden Teile hat sich doch ein wenig verflüchtigt. Bei allen Innovationen kann das Neue nun mal nicht so wirken wie das Alte, auch wenn versucht wird, die wichtigsten Elemente - das Spiel mit der Jahreszeit, McClanes Zynismus, konsequente Action - beizubehalten. Haut dieser Film beim ersten Mal, vielleicht auch beim zweiten und dritten Mal, noch völlig aus den Socken, ergeben sich irgendwann doch ein paar Hänger, während die Rätsel mit der Zeit ebenfalls an Attraktivität verlieren. Das ist kein Vorwurf an den Regisseur, sondern das sind einfach Elemente, die sich bei einer Neuorientierung nun mal ergeben.
Cool town, evening in the city
Dressed so fine and looking so pretty
Der Filmlook präsentiert sich zwar teilweise auf Hochglanz poliert, lässt aber glücklicherweise noch jeglichen Gestank von Künstlichkeit vermissen, der heutige Produktionen umweht. Die Explosionen sehen noch nach richtiger Handarbeit aus, die Kamera wackelt auch mal und ist direkt am Geschehen, die Schnitte lassen sich durchaus auch mal Zeit für längere Sequenzen. Gewöhnungsbedürftig sind vereinzelte Schnittmontagen wie die, als sich Simon und seine Frau (oder Geliebte oder wer auch immer das ist) auf dem Boot treffen und sie anfängt, mit ihrer Kanone zu ballern, während die Kamera ihre Augen und die ihres “Gatten” in Nahaufnahme zeigt.
Cool cat, looking for a kitty
Gonna look in every corner of the city
Was Bonnie Bedelia betrifft, stellt sich ihre Nicht-Präsenz im Film am Ende als gelungener Gag heraus, mit dem McClane noch weiter charakterisiert wird. Es ist scheinbar sein durch Sequels aufgezwungenes Schicksal, wieder und wieder böse Buben zu verdreschen, so dass es sich am Ende kaum noch lohnt, mal die eigene Frau überhaupt noch aufzusuchen; obwohl zumindest ein Telefonanruf nichts als eine Fingerübung wäre. Die Schienen für den vierten Teil sind gestellt. Vielleicht auch, um den etwas enttäuschenden Showdown wettzumachen. Hatte ausgerechnet Renny Harlins Vorgänger in der letzten Szene - und die ist nun mal die wichtigste, wie jeder Filmanalytiker bestätigen wird - richtig fett die Sau rausgelassen, zeigt sich McTiernan mehr als einfallslos, und das bei einem Film, der den Zusatz “Jetzt erst recht!” trägt. Das trübt den insgesamt für den Abschluss einer Trilogie hervorragenden Eindruck doch deutlich. Better luck next time!
‘Til I’m wheezing like a bus stop
Runnin’ upstairs, gonna meet you on the rooftop.
Fazit: John McTiernan hat’s geschafft, der “Stirb Langsam”-Reihe eine neue Facette abzugewinnen. In einem Zeitrennen, das dem Zuschauer kaum Luft zum Atmen lässt, haut McTiernan mit voller Kraft auf den roten Knopf mit der Aufschrift “Don’t push” und lässt ein Gewitter aus Sonne, Staub und Feuerbällen los. Bruce Willis und Samuel L. Jackson lassen sich wie die Bekloppten von Jeremy Irons durch halb New York jagen und haben dabei sogar noch Muße, Witze zu reißen. Lediglich Showdown und Langhaltswert fallen gegenüber den Prequels stark ab. Die gleiche Note wie für den zweiten - wenn auch knapper - gibt es für die schwierige Aufgabe, den dritten Teil einer Serie mit Innovationen zu versetzen.
Die DVD des dritten Teils kommt nicht aus dem Hause Fox, sondern von Touchstone - ist aber mindestens genauso gelungen wie die Fox SEs. Der Film selbst erscheint in guter Bild- und Tonqualität sowie mit einem Audiokommentar des Regisseurs, und auf einer zweiten Scheibe befinden sich viele interessante Specials, unter anderem ein alternatives Ende, das mir persönlich besser gefallen hätte als das Original-Ende.
Kaufempfehlung.
freeman 1.0 frohlockt:
Stirb Langsam 4.0
Originaltitel: Live Free or Die Hard
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2007
Regie: Len Wiseman
Darsteller: Bruce Willis, Timothy Olyphant, Maggie Q, Justin Long, Cliff Curtis, Mary Elizabeth Winstead, Cyril Raffaelli, Kevin Smith, Tim Russ, Jonathan Sadowski, Yancey Arias, Yorgo Constantine
Zur falschen Zeit am falschen Ort ... und das zum vierten Mal. Ein Schelm, der böses dabei denkt. Diesmal ist John McClane auf dem Weg zu einem Hacker, den er sicheres Geleit zum FBI in Washington geben soll. Wofür man für solch einen Job einen alten Hasen wie McClane braucht, kann ihm vom Revier zwar keiner begründen, dafür eine handvoll Badasses, die die Wohnung des kleinen Hackers binnen Sekunden in ein Schlachtfeld verwandeln. Und mittendrin: John McClane ... gewaltig angepisst! Warum geschieht so etwas immer ihm? Egal. Blitzschnell macht er mit den Goons ein Halbes und verfrachtet den Hacker Matt Farrell nach Washington. Kaum hier angekommen, werden beide Zeuge, wie die Infrastruktur der Stadt kollabiert. Minuten später ist man endlich schlauer: Cyberterroristen planen einen Firesale ... und damit die Rückbeförderung der USA in Zeiten von anno dazumal, als Strom und Telekommunikation noch keine Rolle spielten. Dummerweise ist nun John McClane in der Stadt und irgendwie schmecken jenem die Pläne der Terroristen so gar nicht ...
Yippie Ya Yeah Motherfuckers ... He's back ...
Und wie. Der Hauptgegner im neuesten Teil des Stirb Langsam Franchises heißt diesmal Story. Ich weiß nicht, wie es dem geneigten Leser geht, aber meines Erachtens sind Cyberterroranschläge irgendwie in der Anlage zu abstrakt, um irgendwie zu fesseln. Ich sehe lieber Menschen, die nicht wissen, wo sie die Tonnen von Geldscheinen verstecken sollen, als einem Downloadbalken zu beobachten, der stetig - und im Film immer viel zu schnell und reibungslos - zunimmt. Diese sterile, auf Einsen und Nullen beruhende Verbrechensform hat einfach keinen Flair und vor allem ein ganz gewaltiges Problem: Statusbalken und Menschen, die vor Computern hocken, erzeugen einfach keine Spannung. Egal wie bunt der Bildschirm leuchtet. Und genau das trifft leider extrem auf Stirb Langsam 4.0 zu, dessen eigentliche Handlung recht spannungsfrei am Zuschauer vorüberzieht. Eigentlich wird nur in den genialen Actionszenen so etwas wie Spannung aufgebaut, als formales Mittel in Bezug auf die gesamte Handlung, ist sie quasi nicht existent. Glücklicherweise scheinen die Drehbuchautoren und der Regisseur das gewusst zu haben und so schrauben sie unaufhörlich an der Temposchraube und halten die Pace des neuen Willis Actioners fast durchgehend am Limit. Umso schlimmer sind dann immer wieder die Tempoeinbrüche, die man immer dann verzeichnet, wenn sich der Film auf die Cyberterroristen oder die Arbeit der lahmarschigen Cops konzentriert. Auch einige blöde Klischees bleiben nicht aus. So weiß man sofort, dass die ungelenk eingebundene Tochter McClanes einfach nur da ist, um irgendwann das Opferschema zu bedienen und dies dann natürlich auch bald macht. Kurzum: Klischeefrei, spannend, originell und intelligent ist dann doch etwas ganz anderes. Aber hey: John McClane befriedet ein Hochhaus, einen Flughafen und eine ganze Großstadt. Da wird er doch auch ganz Amerika retten dürfen, ohne dass sich groß jemand drüber aufregt? Und ja, dieses Argument zieht irgendwo schon ;-).
Und warum zieht dieses Argument? Weil es verheißt, dass es in dem Film einfach die ganze Zeit über krachendes Entertainment vom Feinsten gibt. Alles beginnt mit der kleinen Ballerei in Matt Farrells Wohnung. Innerhalb kürzester Zeit wird diese mit großkalibrigen Waffen eindrucksvoll in ihre Moleküle zerlegt. Mittendrin ein nach wie vor fitter und ständig frotzelnder Bruce Willis als Ein Mann Räumkommando, das in sämtlichen seiner Szenen alles an sich reißt und eigentlich nur Justin Long neben sich existieren lässt. Beide bilden ein nettes Buddy Gespann und schmeißen auch mit einigen sehr gelungenen One Linern um sich. Long bedient dabei mit seinem Schmuddeläußeren zwar mal wieder alle Klischees des Computernerds (ganz abgesehen von Kevin Smith als fettem, bei Mutti wohnendem Übernerd), aber hey: Das ist nunmal Hollywood. Viel wichtiger in dieser ersten Actionszene ist allerdings die Leistung des Regisseurs Len Wiseman, der gehörig Adrenalin in das alte Franchise pumpt. Blaustichige, sehr coole Bilder transportieren die Serie um Actionopi McClane unversehens ins neue Jahrtausend und die agile Kamera wird auch in sämtlichen weiteren Szenen mehr als einmal Staunen machen. Highlight bildet in dieser ersten Ballerei der Auftritt des BadAsses Rand, der von dem ungemein explosiven Cyril Raffaelli verkörpert wird. Dieser zeigte schon als Gegner von Jet Li (Kiss of the Dragon) Standvermögen und veredelte zuletzt Banlieue 13 (Ghettogangz) mit seinen Kampfkünsten. Hier hat er sich scheinbar auch viel von den Parkourfähigkeiten seines Darstellerpartners David Belle abgeschaut und präsentiert mehrere Male Körperbeherrschung in Vollendung. Und in Len Wiseman hat er einen sehr dankbaren Regisseur gefunden, der Raffaellis ersten Auftritt in einer unglaublichen Verfolgungsperspektive präsentiert und dem Zuschauer eine echte Gänsehaut aufgrund der freien Beweglichkeit der Kamera verpasst. Raffaelli hat danach noch zwei weitere, sehr prägnante Auftritte. Zum einen den absolut genialen Sprung aus einem fliegenden, gerade von einem Auto getroffenen Hubschrauber (imo in ihrer knackigen Kürze die genialste Szene im Film) und im finalen Infight mit Brucie Boy, in dem er Bruce verdammt schlecht aussehen lässt.
Und da wären wir beim Thema. Denn noch eine weitere Darstellerin lässt Brucie Boy ziemlich alt aussehen. Ihr Name: Maggie Q. Zunächst wird sie ziemlich langweilig als Computertussie verheizt, doch dann darf sie aktiv ins Geschehen eingreifen und bekommt ihre ganz eigene, ebenfalls einfach nur geniale Actionszene, die damit endet, dass sie Bruce Willis in einem Transporter vermöbelt, der in einem Fahrstuhlschacht hängt! Alleine der Moment, wenn McClane offensichtlich bemerkt, dass wenn er diese Kampffurie überleben will, er die Samthandschuhe ausziehen muss, ist einer der kultigsten des gesamten Filmes. Leider hat die gute Maggie nach dieser gelungenen Actionszene erstmal Pause. Dennoch dürfte sie sich hiermit endgültig als Frau fürs Grobe in der Traumfabrik empfohlen haben! Und als Actionfan weiß man spätestens nach dieser Szene (die in ihrer - im wahrsten Sinne des Wortes - Cliffhangerkonzeption massiv an den an den Klippen hängenden Truck in Jurassic Park II erinnert), dass man hier seit Jahren endlich mal wieder einem echten Actionereignis beiwohnen darf.
All diese Actionszenen, die noch von weiteren kleinen Scharmützeln und Prügeleien zusammengehalten werden, kulminieren dann in der Over the Top Actionszene des Filmes, die das gesamte Franchise mir nichts dir nichts auf die Krawallebene der Actionzampanos Michael Bay oder James Cameron verfrachtet. Als Stichworte seien Begriffe wie: Schwerlasttransporter, F - 35, arg großes Flugzeugmaschinengewehrkaliber, Fernstraße, LKW zu einem Cabrio tunen und Brücke genannt. Das Ergebnis sollte sich jeder tunlichst selbst auf einer großen Leinwand seiner Wahl anschauen. Natürlich ist die Szene übertrieben und überlebensgroß. Nur, machen wir uns doch nichts vor. Genau diese Attribute transportierten ALLE drei Vorgänger im Vergleich zu seinerzeit gleichzeitig angelaufenen Filmen ebenfalls. Aus heutiger Sicht mag das zwar nicht mehr so wirken, doch hey, in wie vielen Filmen (Katastrophenfilme mal außen vor) vor Stirb Langsam I wurde denn noch ein Hochhaus in Schutt und Asche gelegt? Somit machen die Mannen um Wiseman in Actionhinsicht eigentlich alles richtig. Sie gehen konsequent den Weg in Richtung Bombastaction weiter und machen so die mittlerweile doch arg alte Reihe einem jungen Publikum zugänglich. Ein Schritt den sie auch in optischer Hinsicht gehen, wobei Wisemans Vorliebe für stahlblaue Bilder eindeutig zum Tragen kommt und dem Film meines Erachtens hervorragend steht. Der Film atmet ungemein viel Adrenalin und hat einfach Eier. Respekt dafür.
Das klingt nach einer klaren Höchstnote, meint ihr? Leider nicht. Dazu hat Stirb Langsam 4.0 einfach zu viele kleine Macken. Die Story und ihre Klischees, der unglaublich unprägnante Score, von dem mir kein einziges Thema in Erinnerung geblieben ist, der schwache, viel zu klein und intim angelegte Showdown und vor allem Thomas Gabriel. Der Oberbösewicht. Verkörpert von einem Timothy Olyphant, bei dem man den Eindruck hat, Wisemans Anweisung habe nicht "Action" sondern "Gesichtslähmung" geheißen. Was ist denn da bitte vorgefallen? Olyphant spielt wie auf Prosac, als sei er gar nicht im Film angekommen. Keine einzige bedrohliche Geste, kein böser Blick. Nichts, gar nichts. Er ist halt da. Mehr nicht. Glücklicherweise - und das rettet seine Figur ein wenig - ist Gabriel als Mann der Tat angelegt, der ungemein schnell schaltet und ohne jegliche Gewissensbisse handelt. Im Endeffekt bleibt er aber der schlechteste Gegner McClanes, dem man nur zugute halten kann, dass er genauso langweilig wirkt, wie jeder x-beliebige Börsenhändler oder Computerfachmann und er so als Computerterrorist noch halbwegs durchgehen könnte. Für einen Actionfilm braucht es dann aber doch etwas ganz Anderes.
Das Ergebnis ist ein Streifen, der überdeutlich von den Stilmitteln des modernen Actionfilmes geprägt ist. Blaustichige, perfekte Bilder, overpacete aber ungemein einfallsreiche, extrem gigantische Action und ein kerniger Held mit schlaksigem Sidekick versus blöde Story, wenig Blut und luschige Bösewichter. Im Grunde genommen findet man hier alle Vor- und Nachteile moderner Actionfilme komprimiert auf ein zwei Stunden Actionbrett mit extrem hohem Unterhaltungsfaktor, dem man irgendwie so gar nichts übel nehmen will und kann ... Stirb Langsam ist im neuen Jahrtausend angekommen ... und das wirklich sehr überzeugend. Damit wird dann auch der schwache dritte Teil endlich egalisiert ...
In diesem Sinne:
freeman
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Vince 2.0 jammert:
I Hurt Myself Today
To See If I Still Feel
I Focus On The Pain
The Only Thing That’s Real*
Helden - ein Wort, das in “Live Free Or Die Hard” mit Beharrlichkeit wiederholt wird. Wir kennen viele Helden aus dem Kino. Für eine spezielle Generation, die hier mit zuschauen wird, stammen die Helden aus den Achtzigern und frühen Neunzigern. Anno 2007 sind das aber schon alte Männer, die auf der Überholspur längst den Atem der Jungspunde spüren - oft nur noch deren Heck, als sie davonbrausen. Doch in den Achtzigern beherrschten verflucht zähe Haudegen die Erde. Klar, dass sie auch im Lebensherbst niemanden an sich vorbeilassen wollen. Eines hat die hippe Generation X längst gemerkt: diese verdammten Mistkerle aus der Steinzeit wollen es noch immer wissen. Die setzen sich dem Schmerz freiwillig aus, um zu fühlen, ob sie noch am leben sind.
Als Bruce Willis “Stirb Langsam” drehte, war er noch jung und unbekannt. Anfang 30, nur Insidern aus einer TV-Serie mit Cybill Shepherd und vielleicht noch aus einer Komödie mit Kim Basinger bekannt. Er hatte noch Haare und bei den Dreharbeiten lief er eigener Aussage nach “einfach nur rum” - so habe er es wenigstens in Erinnerung.
Heute ist er das Synonym für den cineastischen Weltenretter, denn kaum ein anderer Schauspieler hat die blaue Kugel so oft und so imposant vor dem Untergang gerettet. Ein Image, das eigentlich seiner Lebensrolle, dem John McClane, zuwiderläuft - denn McClane ist bekanntermaßen ein Gegenentwurf zu den unbesiegbaren Kampfmaschinen um Schwarzenegger und Stallone. Er blutet, er hat Schmerzen, und hier schließt sich wieder der Kreis: Welche Rolle wäre besser geeignet als diese, um es im Alter noch ein letztes Mal richtig wissen zu wollen? Denn eines ist mal klar: Ein “Die Hard”, in dem McClane keine auf die Fresse kriegt, ist kein “Die Hard”.
Angeblich auf verzweifelte Bitte von Willis’ Tochter hin wurde “Underworld”-Regisseur Len Wiseman ins Spiel gebracht, um das vierte Abenteuer des New Yorker Cops zu inszenieren. Der Name hat bei Anhängern der Reihe vorab für viele Sorgenfalten gesorgt, denn immerhin fühlt sich Wiseman seinen bisherigen Arbeiten nach zu urteilen pudelwohl in einem möglichst großen Schwimmbecken voller CGI. Gift pur für eine Old School-Actionreihe, zumal der Mann womöglich nicht mal durch die Altersfreigabe gekommen wäre, als “Stirb Langsam” 1988 in den Kinos lief - er war damals 15.
Und nun stellt sich heraus: Die Bedenken sind wenigstens in Ansätzen berechtigt. Dabei liegt das weniger an dem übermäßigen Einsatz von Special Effects (obwohl man sich die Spider-Man-Nummer hätte sparen können), dafür aber an einem viel fataleren Mangel: “Stirb Langsam 4.0" ist der erste Film der Reihe, der nicht mehr über das typische “Stirb Langsam”-Flair verfügt. Es handelt sich um einen neumodischen, mit Aufwand realisierten Actionfilm mit Bruce Willis in der Hauptrolle. Mehr nicht. Weniger nicht.
Einen gewaltigen Anteil an diesem unersetzbaren Verlust haben die Drehbuchautoren, denen nichts besseres einfällt als einen Allerwelts-Post-2001-Terroristenplot auf die Beine zu stellen, der mit Klischees und anderweitigen Vorhersehbarkeiten nur so zugepflastert ist. Ein Hacker wird zum Spielball einer Verschwörung von Vaterlandsverrätern - wie originell. Gerade im direkten Vergleich mit dem strukturell ähnlich gelagerten “Die Hard With A Vengeance” muss das lahme Skript von Mark Bomback dem oft vor Einfallsreichtum zu platzen drohenden Vorgänger jeglichen Tribut zollen. Zum Vergleich: Was war das für ein Granatenauftakt, als zu Joe Cockers “Summer in the City” im heißen New York ein Gebäude in die Luft flog und sich McClane kurz danach mit dem berühmten Schild mitten in Harlem aufstellen musste. Und jetzt? Ein Anschlag auf einen Hacker (Justin Long), der von McClane im letzten Moment noch verhindert werden kann. Die erste Actionszene, aus Sicht des B-Action-Fans wäre sie ein Leckerbissen, weil es dem B-Action-Fan nur noch auf Variation ankommt, und die ist solide. Aber wir spielen hier in der Profiliga, und will man nicht gleich in der ersten Runde rausfliegen, braucht es Originalität.
Was nun im Folgenden geschieht: Die Story wird auf diesem niedrigen Niveau stagnieren, bis der Abspann eintritt. Und wann immer Handlungsszenen auf der Leinwand zu sehen sind, erinnern sie durch die Einfallslosigkeit an ungewollte Reminiszenzen für zwanzig Jahre Actionkino: Lethal Weapon, 16 Blocks, Last Action Hero, True Lies, The Italian Job, Speed, Jurassic Park 2, Independence Day - man könnte die Liste endlos fortsetzen. Leider ist das keine Huldigung von Vorbildern, sondern pure Ratlosigkeit, wie man heute noch eine neue Geschichte erzählen kann.
Derweil werden die Actionszenen mit jeder verstreichenden Minute besser, größer, origineller, unverwechselbarer, und am Ende ist da ein Finale, das sich seinen Platz in den ewigen Annalen sichern wird. Ein wenig Over the Top-Attitüde lässt sich in diesem Moment nicht verleugnen, aber wer in der Vergangenheit per Schleudersitz aus einem mit Handgranaten gefüllten Flugzeugcockpit genau vor die in der Luft hängende Kamera gesprungen ist (“Die Hard 2") und gar auf einem LKW surfen durfte (Die Hard With A Vengeance”), der darf sich über ein wenig Irrsinn nicht beklagen. Vergesst die Autobahnsequenz aus “Matrix Reloaded” und Michael Bays Verfolgungsjagden aus “Bad Boys II” und “Die Insel” - was Wiseman hier mit einer Autobahnspur, einem LKW und einem Kampfjet anstellt, sollte man mit eigenen Augen gesehen haben.
Das zunehmende Ungleichgewicht aus dem banalen Plot und den immer besser werdenden Actionsequenzen wirkt sich auf die Stimmung aus: Die Storyabschnitte gehen zunehmend mehr auf den Keks. Weder von den ermittelnden Behörden noch - und das ist ganz schlimm - von den Bösewichtern um Timothy Olyphant und Maggie Q möchte man allzu viel sehen. Cliff Curtis muss sich als Polizeichef mit einer nervend ignoranten Klischeefigur abgeben (hat man denn gar nichts aus dem einzigen Makel des Originals, den sich komplett dämlich verhaltenden Cops vor dem Nakatomi Plaza, gelernt?) und Olyphant hat doch eigentlich richtig diabolische Fratzen auf Lager - warum zeigt er davon nichts?
Ganz anders zum Glück das Buddy-Gespann Willis / Long, obwohl man gerade hier ein Desaster hatte erwarten können. Das bleibt aus, weil Long seine Hacker-Figur, nicht weniger klischeehaft geschrieben als alles andere um das einzige Original McClane herum, überraschend gut mit Leben füllt. Sicher hätte man McClane auch mal wieder ganz gerne alleine auf Tour gehen sehen, obwohl das Zusammenspiel mit dem kongenialen Sam Jackson im dritten Teil ausgesprochen gut funktioniert hatte. Aber es klappt mit Long - weiß Gott wie. Gleiches gilt für die Szenen mit Kevin Smith als Nerd, vermutlich aber auch nur deswegen, weil der Hintergrund um Smiths eigene Vita in diesem Zusammenhang so gut zündet.
Und Willis selbst ist der einzige Fels in der matschweichen Brandung voller fragiler Charakterzeichnungen. Er klopft Sprüche, er verletzt sich, er steht immer wieder auf, mit seiner Tochter (Mary Elisabeth Winstead) wird ihm eine verletzliche Seite zugewiesen (allerdings ist auch das wieder ein alter Hut), he’s just the fucking Man. Die imposanteste Szene schenkt ihm die erneut eindrucksvolle Maggie Q, die mit dem Glänzen beginnen darf, sobald sie die Zentrale der Bösewichter verlassen darf, um selbst aktiv zu werden. Ihr Kampf mit dem ramponierten Cop fühlt sich endlich mal wieder nach “Stirb Langsam” an, nachdem letztendlich leider das Gefühl, in einem herrlich altmodischen Film dieser Franchise zu sitzen, über weite Strecken unter dem modischen Schnitt- und Farbfilterstil begraben wird. Doch hier kriegt McClane endlich mal wieder Dresche und muss ebensoviel einstecken wie er austeilt. In den Interviews zum Film sagte Willis gerne: “Mir gefällt, dass McClane ein analoger Cop in einer digitalen Welt ist”. Ein Satz, für den ich als Rezensent töten würde, dürfte ich meinen Namen darunter setzen. Denn wenn das alte Feeling hier und da mal raufbeschworen wird, dann durch diesen Sachverhalt. “Ich hab genug von diesem Karate-Scheiß”, sagt McClane entnervt und spielt auf den seit Ende der Neunziger andauernden Erfolgstrend asiatischer Actionfilme an - ohne zu verschleiern, dass auch dieser Film nicht ohne Martial Arts auskommt.
Wirklich neue Seiten kann Willis sich oder seinem langjährigen Wegbegleiter John McClane allerdings nicht abgewinnen. Die Rolle wirkt schlussendlich zu routiniert für einen Mann, der letztmalig in “The Sixth Sense” (1999) versucht hat, seinem Image als ewig “smirkender” (so der Ausdruck der Amerikaner für Willis’ unvergleichliches verschmitztes Lächeln), cooler Bastard zu widersprechen. Natürlich erwartet man das in dieser Rolle auch nicht, aber zumindest ein wenig mehr Anspielung auf das fortgeschrittene Alter hätte man erwarten können. Der McClane von 1996 war wesentlich mehr am Ende als derjenige von 2007.
Fazit: Sehenswerter Actionstreifen, dessen Schauwerte sich äußerst abwechslungsreich gestalten und die auf eine beinahe “asiatische Art” besser werden, je mehr Zeit vergeht. Ein waschechter “Die Hard” ist “4.0" aber leider nicht mehr, da Len Wiseman, obgleich er gerade die CGI-Effekte überwiegend ordentlich einsetzt, einfach nicht den Ton der Serie trifft. Das Drehbuch ist indes übel genug, um Wisemans Arbeit endgültig zu einem gewöhnlichen Genrefilm zu machen, der nur wegen seines hohen Aufwandes, seines Stars und der Franchise-Geschichte nicht in den Untiefen des B-Films versinkt. Willis hat nicht nur seine eigene Schmerzgrenzen ausgetestet, sondern die empfindlichen Nerven der Hardcore-Fans möglicherweise auch ein klein wenig gekitzelt.
The Needle Tears A Hole
The Old Familiar Sting
Try To Kill It All Away
But I Remember Everything...*
*Nine Inch Nails: Hurt
SFI 3.0 stirb schnell
Stirb langsam 4.0
(so muss das aussehen)
Eine massiv bis zum Stammhirn in der Nase bohrende und telefonierende „Schweinebacke“ bekam ich schon im Vorfeld des Films als Sitznachbar geboten. Als wäre das nicht schon genug gesellte sich auch noch ein Huhn dazu, welches bei jeder Anekdote schallend los lachte und mein Ohr zum bluten brachte. Diverse Kommentare während der Trailershow bestätigten zudem meine Vision zukünftig einen Kinoführerschein einzuführen. Wie dem auch sein, wieder einmal wurde mir die Notwendigkeit einer eigenen Leinwand bewusst.
Stirb langsam 4.0 rockt die Bude, zumindest wollte mir der Trailer das unterjubeln. Leider ist das einzige was stirbt der Franchise, leider nicht langsam sondern in Rekordzeit von 128 min. Unglaublich wie man nach den 3 genialen Vorgängern diesen Film fast an die Wand fahren kann, schon der McClane Opener ist erbärmlich, aufgesetzt und unlustig zugleich. Die Grundidee der Story ist zwar recht interessant und nach dem 11.09.01 eine weitere Steigerung des "worst case" Szenarios, allerdings in doppelter Hinsicht einfach nur mies umgesetzt. Hier haben wir ein Land welches komplett lahmgelegt wird, so wirklich zu interessieren scheint das dort aber niemand, ja nicht einmal dem Zuschauer wird die Bedrohung so richtig bewusst, vielmehr verliert man sich in kindischen Allüren. Alle Geheimdienste, alle sonstigen Dienste und auch die Army, nein niemand ist in der Lage den Lump aufzuhalten, ansatzweise in seine Nähe zu kommen oder überhaupt zu wissen was eigentlich vor sich geht. Dies kann nur nur ein normaler Cop und es ist mir egal, ob er McClane heißt, denn er ist eigentlich nicht wie sonst auf engem Raum auf sich alleine gestellt, was bestimmte Qualitäten erklären würde. Hier versagt ein ganzes Land, einfach alles und nur er kann es richten. Es ist nämlich eine Sache, ob man einen Wolkenkratzer oder einen Flughafen von ein paar B-Terroristen befreit und dabei selbst ordentlich auf die Schnauze bekommt oder als Superman die Welt rettet, ja trotz zig Druckwellen, Sprünge aus großer Höhe, Jumps auf Flugzeuge nur paar Kratzer davon trägt. Wenn ich so etwas sehen will, dann schaue ich mir einen Ethan Hunt oder vielleicht Batman an, aber der Charakter McClane stand imo nie Pate für übermenschliche Fähigkeiten oder Unverwundbarkeit, nein er war der normale Mensch von nebenan, der zur falschen Zeit, meistens besoffen, am falschen Ort war. Genauso abgedroschen ist das Klischee des Lumpen „Good Guy“ wird gefeuert und rächt sich an seinem Arbeitgeber. Wie oft hat man dies schon gesehen? Vor allem wer will sowas noch sehen? Warum der Typ dann auch noch solch einen großen Aufwand betreibt nur um an Geld zu kommen ist mir genauso schleierhaft. So leicht wir er z.B. McClanes Rentenkonto gelöscht hat, so einfach hätte er sich auch deutlich Kohle auf sein Konto überweisen lassen können. Das wäre beträchtlich unauffälliger gewesen als so eine Show abzuziehen, die in ihrer Wirkung dank der Muschi einfach nur verpufft.
Generell ist der Lump nur ein Witz, bei jedem Gespräch zwischen ihm und McClane merkte man seine Angst, selten so ein Weichei gesehen. Dazu gesellt sich dann noch die „ Ein Satz“ Kickerfrau Maggie Q die außer Moppen eigentlich alles vermissen lässt, warum war die eigentlich nochmal im Film? Ja stimmt, wegen den Moppen. Wo wir gerade bei nervigen Typen sind, McClanes Schuljunge ist mindestens genauso nervig zudem erinnerte er stark an DJ Bobo.
Kommen wir zur Action, die man bis auf die tolle Kraftwerk Explosion schon im Trailer bewundern konnte. Der Fake im Film, der im Trailer als echt rüber kam, wäre wohl zu teuer für den Film gewesen und hätte im Nachhinein auch nicht zum Weichei Hitman gepasst. Die Flugzeugszene ist einfach nur ein Witz und dämlich übertrieben. Hier ballert ein Kampfjetpilot einfach seine Raketen mitten in eine Brückenunterführung rein, die dann auch noch einstürzt. GENAU! SAUDÄMLICH. Was bleibt sind die guten alten Schießereien samt McClanes mieser Laune.
Stirb Langsam 4.0
Originaltitel: Live Free or Die Hard
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2007
Regie: Len Wiseman
Darsteller: Bruce Willis, Timothy Olyphant, Maggie Q, Justin Long, Cliff Curtis, Mary Elizabeth Winstead, Cyril Raffaelli, Kevin Smith, Tim Russ, Jonathan Sadowski, Yancey Arias, Yorgo Constantine
Zur falschen Zeit am falschen Ort ... und das zum vierten Mal. Ein Schelm, der böses dabei denkt. Diesmal ist John McClane auf dem Weg zu einem Hacker, den er sicheres Geleit zum FBI in Washington geben soll. Wofür man für solch einen Job einen alten Hasen wie McClane braucht, kann ihm vom Revier zwar keiner begründen, dafür eine handvoll Badasses, die die Wohnung des kleinen Hackers binnen Sekunden in ein Schlachtfeld verwandeln. Und mittendrin: John McClane ... gewaltig angepisst! Warum geschieht so etwas immer ihm? Egal. Blitzschnell macht er mit den Goons ein Halbes und verfrachtet den Hacker Matt Farrell nach Washington. Kaum hier angekommen, werden beide Zeuge, wie die Infrastruktur der Stadt kollabiert. Minuten später ist man endlich schlauer: Cyberterroristen planen einen Firesale ... und damit die Rückbeförderung der USA in Zeiten von anno dazumal, als Strom und Telekommunikation noch keine Rolle spielten. Dummerweise ist nun John McClane in der Stadt und irgendwie schmecken jenem die Pläne der Terroristen so gar nicht ...
Yippie Ya Yeah Motherfuckers ... He's back ...
Und wie. Der Hauptgegner im neuesten Teil des Stirb Langsam Franchises heißt diesmal Story. Ich weiß nicht, wie es dem geneigten Leser geht, aber meines Erachtens sind Cyberterroranschläge irgendwie in der Anlage zu abstrakt, um irgendwie zu fesseln. Ich sehe lieber Menschen, die nicht wissen, wo sie die Tonnen von Geldscheinen verstecken sollen, als einem Downloadbalken zu beobachten, der stetig - und im Film immer viel zu schnell und reibungslos - zunimmt. Diese sterile, auf Einsen und Nullen beruhende Verbrechensform hat einfach keinen Flair und vor allem ein ganz gewaltiges Problem: Statusbalken und Menschen, die vor Computern hocken, erzeugen einfach keine Spannung. Egal wie bunt der Bildschirm leuchtet. Und genau das trifft leider extrem auf Stirb Langsam 4.0 zu, dessen eigentliche Handlung recht spannungsfrei am Zuschauer vorüberzieht. Eigentlich wird nur in den genialen Actionszenen so etwas wie Spannung aufgebaut, als formales Mittel in Bezug auf die gesamte Handlung, ist sie quasi nicht existent. Glücklicherweise scheinen die Drehbuchautoren und der Regisseur das gewusst zu haben und so schrauben sie unaufhörlich an der Temposchraube und halten die Pace des neuen Willis Actioners fast durchgehend am Limit. Umso schlimmer sind dann immer wieder die Tempoeinbrüche, die man immer dann verzeichnet, wenn sich der Film auf die Cyberterroristen oder die Arbeit der lahmarschigen Cops konzentriert. Auch einige blöde Klischees bleiben nicht aus. So weiß man sofort, dass die ungelenk eingebundene Tochter McClanes einfach nur da ist, um irgendwann das Opferschema zu bedienen und dies dann natürlich auch bald macht. Kurzum: Klischeefrei, spannend, originell und intelligent ist dann doch etwas ganz anderes. Aber hey: John McClane befriedet ein Hochhaus, einen Flughafen und eine ganze Großstadt. Da wird er doch auch ganz Amerika retten dürfen, ohne dass sich groß jemand drüber aufregt? Und ja, dieses Argument zieht irgendwo schon ;-).
Und warum zieht dieses Argument? Weil es verheißt, dass es in dem Film einfach die ganze Zeit über krachendes Entertainment vom Feinsten gibt. Alles beginnt mit der kleinen Ballerei in Matt Farrells Wohnung. Innerhalb kürzester Zeit wird diese mit großkalibrigen Waffen eindrucksvoll in ihre Moleküle zerlegt. Mittendrin ein nach wie vor fitter und ständig frotzelnder Bruce Willis als Ein Mann Räumkommando, das in sämtlichen seiner Szenen alles an sich reißt und eigentlich nur Justin Long neben sich existieren lässt. Beide bilden ein nettes Buddy Gespann und schmeißen auch mit einigen sehr gelungenen One Linern um sich. Long bedient dabei mit seinem Schmuddeläußeren zwar mal wieder alle Klischees des Computernerds (ganz abgesehen von Kevin Smith als fettem, bei Mutti wohnendem Übernerd), aber hey: Das ist nunmal Hollywood. Viel wichtiger in dieser ersten Actionszene ist allerdings die Leistung des Regisseurs Len Wiseman, der gehörig Adrenalin in das alte Franchise pumpt. Blaustichige, sehr coole Bilder transportieren die Serie um Actionopi McClane unversehens ins neue Jahrtausend und die agile Kamera wird auch in sämtlichen weiteren Szenen mehr als einmal Staunen machen. Highlight bildet in dieser ersten Ballerei der Auftritt des BadAsses Rand, der von dem ungemein explosiven Cyril Raffaelli verkörpert wird. Dieser zeigte schon als Gegner von Jet Li (Kiss of the Dragon) Standvermögen und veredelte zuletzt Banlieue 13 (Ghettogangz) mit seinen Kampfkünsten. Hier hat er sich scheinbar auch viel von den Parkourfähigkeiten seines Darstellerpartners David Belle abgeschaut und präsentiert mehrere Male Körperbeherrschung in Vollendung. Und in Len Wiseman hat er einen sehr dankbaren Regisseur gefunden, der Raffaellis ersten Auftritt in einer unglaublichen Verfolgungsperspektive präsentiert und dem Zuschauer eine echte Gänsehaut aufgrund der freien Beweglichkeit der Kamera verpasst. Raffaelli hat danach noch zwei weitere, sehr prägnante Auftritte. Zum einen den absolut genialen Sprung aus einem fliegenden, gerade von einem Auto getroffenen Hubschrauber (imo in ihrer knackigen Kürze die genialste Szene im Film) und im finalen Infight mit Brucie Boy, in dem er Bruce verdammt schlecht aussehen lässt.
Und da wären wir beim Thema. Denn noch eine weitere Darstellerin lässt Brucie Boy ziemlich alt aussehen. Ihr Name: Maggie Q. Zunächst wird sie ziemlich langweilig als Computertussie verheizt, doch dann darf sie aktiv ins Geschehen eingreifen und bekommt ihre ganz eigene, ebenfalls einfach nur geniale Actionszene, die damit endet, dass sie Bruce Willis in einem Transporter vermöbelt, der in einem Fahrstuhlschacht hängt! Alleine der Moment, wenn McClane offensichtlich bemerkt, dass wenn er diese Kampffurie überleben will, er die Samthandschuhe ausziehen muss, ist einer der kultigsten des gesamten Filmes. Leider hat die gute Maggie nach dieser gelungenen Actionszene erstmal Pause. Dennoch dürfte sie sich hiermit endgültig als Frau fürs Grobe in der Traumfabrik empfohlen haben! Und als Actionfan weiß man spätestens nach dieser Szene (die in ihrer - im wahrsten Sinne des Wortes - Cliffhangerkonzeption massiv an den an den Klippen hängenden Truck in Jurassic Park II erinnert), dass man hier seit Jahren endlich mal wieder einem echten Actionereignis beiwohnen darf.
All diese Actionszenen, die noch von weiteren kleinen Scharmützeln und Prügeleien zusammengehalten werden, kulminieren dann in der Over the Top Actionszene des Filmes, die das gesamte Franchise mir nichts dir nichts auf die Krawallebene der Actionzampanos Michael Bay oder James Cameron verfrachtet. Als Stichworte seien Begriffe wie: Schwerlasttransporter, F - 35, arg großes Flugzeugmaschinengewehrkaliber, Fernstraße, LKW zu einem Cabrio tunen und Brücke genannt. Das Ergebnis sollte sich jeder tunlichst selbst auf einer großen Leinwand seiner Wahl anschauen. Natürlich ist die Szene übertrieben und überlebensgroß. Nur, machen wir uns doch nichts vor. Genau diese Attribute transportierten ALLE drei Vorgänger im Vergleich zu seinerzeit gleichzeitig angelaufenen Filmen ebenfalls. Aus heutiger Sicht mag das zwar nicht mehr so wirken, doch hey, in wie vielen Filmen (Katastrophenfilme mal außen vor) vor Stirb Langsam I wurde denn noch ein Hochhaus in Schutt und Asche gelegt? Somit machen die Mannen um Wiseman in Actionhinsicht eigentlich alles richtig. Sie gehen konsequent den Weg in Richtung Bombastaction weiter und machen so die mittlerweile doch arg alte Reihe einem jungen Publikum zugänglich. Ein Schritt den sie auch in optischer Hinsicht gehen, wobei Wisemans Vorliebe für stahlblaue Bilder eindeutig zum Tragen kommt und dem Film meines Erachtens hervorragend steht. Der Film atmet ungemein viel Adrenalin und hat einfach Eier. Respekt dafür.
Das klingt nach einer klaren Höchstnote, meint ihr? Leider nicht. Dazu hat Stirb Langsam 4.0 einfach zu viele kleine Macken. Die Story und ihre Klischees, der unglaublich unprägnante Score, von dem mir kein einziges Thema in Erinnerung geblieben ist, der schwache, viel zu klein und intim angelegte Showdown und vor allem Thomas Gabriel. Der Oberbösewicht. Verkörpert von einem Timothy Olyphant, bei dem man den Eindruck hat, Wisemans Anweisung habe nicht "Action" sondern "Gesichtslähmung" geheißen. Was ist denn da bitte vorgefallen? Olyphant spielt wie auf Prosac, als sei er gar nicht im Film angekommen. Keine einzige bedrohliche Geste, kein böser Blick. Nichts, gar nichts. Er ist halt da. Mehr nicht. Glücklicherweise - und das rettet seine Figur ein wenig - ist Gabriel als Mann der Tat angelegt, der ungemein schnell schaltet und ohne jegliche Gewissensbisse handelt. Im Endeffekt bleibt er aber der schlechteste Gegner McClanes, dem man nur zugute halten kann, dass er genauso langweilig wirkt, wie jeder x-beliebige Börsenhändler oder Computerfachmann und er so als Computerterrorist noch halbwegs durchgehen könnte. Für einen Actionfilm braucht es dann aber doch etwas ganz Anderes.
Das Ergebnis ist ein Streifen, der überdeutlich von den Stilmitteln des modernen Actionfilmes geprägt ist. Blaustichige, perfekte Bilder, overpacete aber ungemein einfallsreiche, extrem gigantische Action und ein kerniger Held mit schlaksigem Sidekick versus blöde Story, wenig Blut und luschige Bösewichter. Im Grunde genommen findet man hier alle Vor- und Nachteile moderner Actionfilme komprimiert auf ein zwei Stunden Actionbrett mit extrem hohem Unterhaltungsfaktor, dem man irgendwie so gar nichts übel nehmen will und kann ... Stirb Langsam ist im neuen Jahrtausend angekommen ... und das wirklich sehr überzeugend. Damit wird dann auch der schwache dritte Teil endlich egalisiert ...
In diesem Sinne:
freeman
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Vince 2.0 jammert:
I Hurt Myself Today
To See If I Still Feel
I Focus On The Pain
The Only Thing That’s Real*
Helden - ein Wort, das in “Live Free Or Die Hard” mit Beharrlichkeit wiederholt wird. Wir kennen viele Helden aus dem Kino. Für eine spezielle Generation, die hier mit zuschauen wird, stammen die Helden aus den Achtzigern und frühen Neunzigern. Anno 2007 sind das aber schon alte Männer, die auf der Überholspur längst den Atem der Jungspunde spüren - oft nur noch deren Heck, als sie davonbrausen. Doch in den Achtzigern beherrschten verflucht zähe Haudegen die Erde. Klar, dass sie auch im Lebensherbst niemanden an sich vorbeilassen wollen. Eines hat die hippe Generation X längst gemerkt: diese verdammten Mistkerle aus der Steinzeit wollen es noch immer wissen. Die setzen sich dem Schmerz freiwillig aus, um zu fühlen, ob sie noch am leben sind.
Als Bruce Willis “Stirb Langsam” drehte, war er noch jung und unbekannt. Anfang 30, nur Insidern aus einer TV-Serie mit Cybill Shepherd und vielleicht noch aus einer Komödie mit Kim Basinger bekannt. Er hatte noch Haare und bei den Dreharbeiten lief er eigener Aussage nach “einfach nur rum” - so habe er es wenigstens in Erinnerung.
Heute ist er das Synonym für den cineastischen Weltenretter, denn kaum ein anderer Schauspieler hat die blaue Kugel so oft und so imposant vor dem Untergang gerettet. Ein Image, das eigentlich seiner Lebensrolle, dem John McClane, zuwiderläuft - denn McClane ist bekanntermaßen ein Gegenentwurf zu den unbesiegbaren Kampfmaschinen um Schwarzenegger und Stallone. Er blutet, er hat Schmerzen, und hier schließt sich wieder der Kreis: Welche Rolle wäre besser geeignet als diese, um es im Alter noch ein letztes Mal richtig wissen zu wollen? Denn eines ist mal klar: Ein “Die Hard”, in dem McClane keine auf die Fresse kriegt, ist kein “Die Hard”.
Angeblich auf verzweifelte Bitte von Willis’ Tochter hin wurde “Underworld”-Regisseur Len Wiseman ins Spiel gebracht, um das vierte Abenteuer des New Yorker Cops zu inszenieren. Der Name hat bei Anhängern der Reihe vorab für viele Sorgenfalten gesorgt, denn immerhin fühlt sich Wiseman seinen bisherigen Arbeiten nach zu urteilen pudelwohl in einem möglichst großen Schwimmbecken voller CGI. Gift pur für eine Old School-Actionreihe, zumal der Mann womöglich nicht mal durch die Altersfreigabe gekommen wäre, als “Stirb Langsam” 1988 in den Kinos lief - er war damals 15.
Und nun stellt sich heraus: Die Bedenken sind wenigstens in Ansätzen berechtigt. Dabei liegt das weniger an dem übermäßigen Einsatz von Special Effects (obwohl man sich die Spider-Man-Nummer hätte sparen können), dafür aber an einem viel fataleren Mangel: “Stirb Langsam 4.0" ist der erste Film der Reihe, der nicht mehr über das typische “Stirb Langsam”-Flair verfügt. Es handelt sich um einen neumodischen, mit Aufwand realisierten Actionfilm mit Bruce Willis in der Hauptrolle. Mehr nicht. Weniger nicht.
Einen gewaltigen Anteil an diesem unersetzbaren Verlust haben die Drehbuchautoren, denen nichts besseres einfällt als einen Allerwelts-Post-2001-Terroristenplot auf die Beine zu stellen, der mit Klischees und anderweitigen Vorhersehbarkeiten nur so zugepflastert ist. Ein Hacker wird zum Spielball einer Verschwörung von Vaterlandsverrätern - wie originell. Gerade im direkten Vergleich mit dem strukturell ähnlich gelagerten “Die Hard With A Vengeance” muss das lahme Skript von Mark Bomback dem oft vor Einfallsreichtum zu platzen drohenden Vorgänger jeglichen Tribut zollen. Zum Vergleich: Was war das für ein Granatenauftakt, als zu Joe Cockers “Summer in the City” im heißen New York ein Gebäude in die Luft flog und sich McClane kurz danach mit dem berühmten Schild mitten in Harlem aufstellen musste. Und jetzt? Ein Anschlag auf einen Hacker (Justin Long), der von McClane im letzten Moment noch verhindert werden kann. Die erste Actionszene, aus Sicht des B-Action-Fans wäre sie ein Leckerbissen, weil es dem B-Action-Fan nur noch auf Variation ankommt, und die ist solide. Aber wir spielen hier in der Profiliga, und will man nicht gleich in der ersten Runde rausfliegen, braucht es Originalität.
Was nun im Folgenden geschieht: Die Story wird auf diesem niedrigen Niveau stagnieren, bis der Abspann eintritt. Und wann immer Handlungsszenen auf der Leinwand zu sehen sind, erinnern sie durch die Einfallslosigkeit an ungewollte Reminiszenzen für zwanzig Jahre Actionkino: Lethal Weapon, 16 Blocks, Last Action Hero, True Lies, The Italian Job, Speed, Jurassic Park 2, Independence Day - man könnte die Liste endlos fortsetzen. Leider ist das keine Huldigung von Vorbildern, sondern pure Ratlosigkeit, wie man heute noch eine neue Geschichte erzählen kann.
Derweil werden die Actionszenen mit jeder verstreichenden Minute besser, größer, origineller, unverwechselbarer, und am Ende ist da ein Finale, das sich seinen Platz in den ewigen Annalen sichern wird. Ein wenig Over the Top-Attitüde lässt sich in diesem Moment nicht verleugnen, aber wer in der Vergangenheit per Schleudersitz aus einem mit Handgranaten gefüllten Flugzeugcockpit genau vor die in der Luft hängende Kamera gesprungen ist (“Die Hard 2") und gar auf einem LKW surfen durfte (Die Hard With A Vengeance”), der darf sich über ein wenig Irrsinn nicht beklagen. Vergesst die Autobahnsequenz aus “Matrix Reloaded” und Michael Bays Verfolgungsjagden aus “Bad Boys II” und “Die Insel” - was Wiseman hier mit einer Autobahnspur, einem LKW und einem Kampfjet anstellt, sollte man mit eigenen Augen gesehen haben.
Das zunehmende Ungleichgewicht aus dem banalen Plot und den immer besser werdenden Actionsequenzen wirkt sich auf die Stimmung aus: Die Storyabschnitte gehen zunehmend mehr auf den Keks. Weder von den ermittelnden Behörden noch - und das ist ganz schlimm - von den Bösewichtern um Timothy Olyphant und Maggie Q möchte man allzu viel sehen. Cliff Curtis muss sich als Polizeichef mit einer nervend ignoranten Klischeefigur abgeben (hat man denn gar nichts aus dem einzigen Makel des Originals, den sich komplett dämlich verhaltenden Cops vor dem Nakatomi Plaza, gelernt?) und Olyphant hat doch eigentlich richtig diabolische Fratzen auf Lager - warum zeigt er davon nichts?
Ganz anders zum Glück das Buddy-Gespann Willis / Long, obwohl man gerade hier ein Desaster hatte erwarten können. Das bleibt aus, weil Long seine Hacker-Figur, nicht weniger klischeehaft geschrieben als alles andere um das einzige Original McClane herum, überraschend gut mit Leben füllt. Sicher hätte man McClane auch mal wieder ganz gerne alleine auf Tour gehen sehen, obwohl das Zusammenspiel mit dem kongenialen Sam Jackson im dritten Teil ausgesprochen gut funktioniert hatte. Aber es klappt mit Long - weiß Gott wie. Gleiches gilt für die Szenen mit Kevin Smith als Nerd, vermutlich aber auch nur deswegen, weil der Hintergrund um Smiths eigene Vita in diesem Zusammenhang so gut zündet.
Und Willis selbst ist der einzige Fels in der matschweichen Brandung voller fragiler Charakterzeichnungen. Er klopft Sprüche, er verletzt sich, er steht immer wieder auf, mit seiner Tochter (Mary Elisabeth Winstead) wird ihm eine verletzliche Seite zugewiesen (allerdings ist auch das wieder ein alter Hut), he’s just the fucking Man. Die imposanteste Szene schenkt ihm die erneut eindrucksvolle Maggie Q, die mit dem Glänzen beginnen darf, sobald sie die Zentrale der Bösewichter verlassen darf, um selbst aktiv zu werden. Ihr Kampf mit dem ramponierten Cop fühlt sich endlich mal wieder nach “Stirb Langsam” an, nachdem letztendlich leider das Gefühl, in einem herrlich altmodischen Film dieser Franchise zu sitzen, über weite Strecken unter dem modischen Schnitt- und Farbfilterstil begraben wird. Doch hier kriegt McClane endlich mal wieder Dresche und muss ebensoviel einstecken wie er austeilt. In den Interviews zum Film sagte Willis gerne: “Mir gefällt, dass McClane ein analoger Cop in einer digitalen Welt ist”. Ein Satz, für den ich als Rezensent töten würde, dürfte ich meinen Namen darunter setzen. Denn wenn das alte Feeling hier und da mal raufbeschworen wird, dann durch diesen Sachverhalt. “Ich hab genug von diesem Karate-Scheiß”, sagt McClane entnervt und spielt auf den seit Ende der Neunziger andauernden Erfolgstrend asiatischer Actionfilme an - ohne zu verschleiern, dass auch dieser Film nicht ohne Martial Arts auskommt.
Wirklich neue Seiten kann Willis sich oder seinem langjährigen Wegbegleiter John McClane allerdings nicht abgewinnen. Die Rolle wirkt schlussendlich zu routiniert für einen Mann, der letztmalig in “The Sixth Sense” (1999) versucht hat, seinem Image als ewig “smirkender” (so der Ausdruck der Amerikaner für Willis’ unvergleichliches verschmitztes Lächeln), cooler Bastard zu widersprechen. Natürlich erwartet man das in dieser Rolle auch nicht, aber zumindest ein wenig mehr Anspielung auf das fortgeschrittene Alter hätte man erwarten können. Der McClane von 1996 war wesentlich mehr am Ende als derjenige von 2007.
Fazit: Sehenswerter Actionstreifen, dessen Schauwerte sich äußerst abwechslungsreich gestalten und die auf eine beinahe “asiatische Art” besser werden, je mehr Zeit vergeht. Ein waschechter “Die Hard” ist “4.0" aber leider nicht mehr, da Len Wiseman, obgleich er gerade die CGI-Effekte überwiegend ordentlich einsetzt, einfach nicht den Ton der Serie trifft. Das Drehbuch ist indes übel genug, um Wisemans Arbeit endgültig zu einem gewöhnlichen Genrefilm zu machen, der nur wegen seines hohen Aufwandes, seines Stars und der Franchise-Geschichte nicht in den Untiefen des B-Films versinkt. Willis hat nicht nur seine eigene Schmerzgrenzen ausgetestet, sondern die empfindlichen Nerven der Hardcore-Fans möglicherweise auch ein klein wenig gekitzelt.
The Needle Tears A Hole
The Old Familiar Sting
Try To Kill It All Away
But I Remember Everything...*
*Nine Inch Nails: Hurt
SFI 3.0 stirb schnell
Stirb langsam 4.0
(so muss das aussehen)
Eine massiv bis zum Stammhirn in der Nase bohrende und telefonierende „Schweinebacke“ bekam ich schon im Vorfeld des Films als Sitznachbar geboten. Als wäre das nicht schon genug gesellte sich auch noch ein Huhn dazu, welches bei jeder Anekdote schallend los lachte und mein Ohr zum bluten brachte. Diverse Kommentare während der Trailershow bestätigten zudem meine Vision zukünftig einen Kinoführerschein einzuführen. Wie dem auch sein, wieder einmal wurde mir die Notwendigkeit einer eigenen Leinwand bewusst.
Stirb langsam 4.0 rockt die Bude, zumindest wollte mir der Trailer das unterjubeln. Leider ist das einzige was stirbt der Franchise, leider nicht langsam sondern in Rekordzeit von 128 min. Unglaublich wie man nach den 3 genialen Vorgängern diesen Film fast an die Wand fahren kann, schon der McClane Opener ist erbärmlich, aufgesetzt und unlustig zugleich. Die Grundidee der Story ist zwar recht interessant und nach dem 11.09.01 eine weitere Steigerung des "worst case" Szenarios, allerdings in doppelter Hinsicht einfach nur mies umgesetzt. Hier haben wir ein Land welches komplett lahmgelegt wird, so wirklich zu interessieren scheint das dort aber niemand, ja nicht einmal dem Zuschauer wird die Bedrohung so richtig bewusst, vielmehr verliert man sich in kindischen Allüren. Alle Geheimdienste, alle sonstigen Dienste und auch die Army, nein niemand ist in der Lage den Lump aufzuhalten, ansatzweise in seine Nähe zu kommen oder überhaupt zu wissen was eigentlich vor sich geht. Dies kann nur nur ein normaler Cop und es ist mir egal, ob er McClane heißt, denn er ist eigentlich nicht wie sonst auf engem Raum auf sich alleine gestellt, was bestimmte Qualitäten erklären würde. Hier versagt ein ganzes Land, einfach alles und nur er kann es richten. Es ist nämlich eine Sache, ob man einen Wolkenkratzer oder einen Flughafen von ein paar B-Terroristen befreit und dabei selbst ordentlich auf die Schnauze bekommt oder als Superman die Welt rettet, ja trotz zig Druckwellen, Sprünge aus großer Höhe, Jumps auf Flugzeuge nur paar Kratzer davon trägt. Wenn ich so etwas sehen will, dann schaue ich mir einen Ethan Hunt oder vielleicht Batman an, aber der Charakter McClane stand imo nie Pate für übermenschliche Fähigkeiten oder Unverwundbarkeit, nein er war der normale Mensch von nebenan, der zur falschen Zeit, meistens besoffen, am falschen Ort war. Genauso abgedroschen ist das Klischee des Lumpen „Good Guy“ wird gefeuert und rächt sich an seinem Arbeitgeber. Wie oft hat man dies schon gesehen? Vor allem wer will sowas noch sehen? Warum der Typ dann auch noch solch einen großen Aufwand betreibt nur um an Geld zu kommen ist mir genauso schleierhaft. So leicht wir er z.B. McClanes Rentenkonto gelöscht hat, so einfach hätte er sich auch deutlich Kohle auf sein Konto überweisen lassen können. Das wäre beträchtlich unauffälliger gewesen als so eine Show abzuziehen, die in ihrer Wirkung dank der Muschi einfach nur verpufft.
Generell ist der Lump nur ein Witz, bei jedem Gespräch zwischen ihm und McClane merkte man seine Angst, selten so ein Weichei gesehen. Dazu gesellt sich dann noch die „ Ein Satz“ Kickerfrau Maggie Q die außer Moppen eigentlich alles vermissen lässt, warum war die eigentlich nochmal im Film? Ja stimmt, wegen den Moppen. Wo wir gerade bei nervigen Typen sind, McClanes Schuljunge ist mindestens genauso nervig zudem erinnerte er stark an DJ Bobo.
Kommen wir zur Action, die man bis auf die tolle Kraftwerk Explosion schon im Trailer bewundern konnte. Der Fake im Film, der im Trailer als echt rüber kam, wäre wohl zu teuer für den Film gewesen und hätte im Nachhinein auch nicht zum Weichei Hitman gepasst. Die Flugzeugszene ist einfach nur ein Witz und dämlich übertrieben. Hier ballert ein Kampfjetpilot einfach seine Raketen mitten in eine Brückenunterführung rein, die dann auch noch einstürzt. GENAU! SAUDÄMLICH. Was bleibt sind die guten alten Schießereien samt McClanes mieser Laune.
Stirb Langsam - Ein schöner Tag zum Sterben
Freeman meint zu Teil V:
Stirb Langsam – Ein guter Tag zum Sterben
Originaltitel: Good Day to Die Hard, A
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2013
Regie: John Moore
Darsteller: Bruce Willis, Mary Elizabeth Winstead, Jai Courtney, Yuliya Snigir, Cole Hauser, Amaury Nolasco, Anne Vyalitsyna, Sebastian Koch u.a.
Als sein Sohn in Moskau inhaftiert wird, beschließt John McClane in Russland mal nach dem Rechten zu schauen und seinen Sohn zur Rede zur stellen. Doch der entpuppt sich als CIA Agent und zieht John in eine wilde Hatz nach einer geheimnisvollen Akte. Das ist knalliges Actionkino, dass das Stirb Langsam Flair allerdings ziemlich missen lässt.
Hier geht's zum gesamten Review
In diesem Sinne:
freeman
Stirb Langsam – Ein guter Tag zum Sterben
Originaltitel: Good Day to Die Hard, A
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2013
Regie: John Moore
Darsteller: Bruce Willis, Mary Elizabeth Winstead, Jai Courtney, Yuliya Snigir, Cole Hauser, Amaury Nolasco, Anne Vyalitsyna, Sebastian Koch u.a.
Als sein Sohn in Moskau inhaftiert wird, beschließt John McClane in Russland mal nach dem Rechten zu schauen und seinen Sohn zur Rede zur stellen. Doch der entpuppt sich als CIA Agent und zieht John in eine wilde Hatz nach einer geheimnisvollen Akte. Das ist knalliges Actionkino, dass das Stirb Langsam Flair allerdings ziemlich missen lässt.
Hier geht's zum gesamten Review
In diesem Sinne:
freeman
Reaktionen auf die "Stirb Langsam"-Kritik aus dem alten Thread:
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Reaktionen auf die "Stirb Langsam 2"-Kritik aus dem alten Thread:
Veracocha hat geschrieben:Super Review, endlich kommen hier auch die Klassiker rein.
Haben mittlerweile ja genug Actionbegeisterte zu uns gelockt, ich glaube, da kann ich mich jetzt erstmal nur den Trance-Reviews zuwenden.
Carcass77 hat geschrieben:stimm dem Narr zu, klasse Review.
@Narr: Nana...des hier ist en Äkktionforum, wir brauchen Äkktion.
freeman hat geschrieben:DAS nenne ich mal ein geiles Review! Hammer! Die Figur des John McClane mal so richtig schön auseinandergenommen. Respekt!
In diesem Sinne:
freeman
Vince hat geschrieben:Freut mich!
Ma gucken, ob ich mich an den zweiten heranwagen kann. Hab ihn gestern Abend gesehen, muss mich aber erst noch sammeln.
Vince hat geschrieben:Har Har. Meine Kritik hat's auf die ofdb-Hauptseite geschafft!
freeman hat geschrieben:Oller Streber
In diesem Sinne:
freeman
Carcass77 hat geschrieben:warum auch nicht.Vince hat geschrieben:Har Har. Meine Kritik hat's auf die ofdb-Hauptseite geschafft!
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Reaktionen auf die "Stirb Langsam 2"-Kritik aus dem alten Thread:
freeman hat geschrieben:Da ist es also! Review Nummer 100! Gratulation uns allen und es ist ein mehr als würdiges geworden um das Jubiläum zu begehen!
Geniale Review. Richtig unterhaltsam ist es geworden und äääähm, ich liebe Harlin! Cliffhanger finde ich nur genial (Ruhe Liquid!!!) und bei Deep Blue Sea ist da die eine Szenenfolge, bei der Skarsgard den Abgang macht. Diese 15 Minuten sind für mich absolutes Adrenalinkino ins Extrem: Hai macht Happs, Panik, Rettungshubschrauber kommt, Sturm auch, Leute bringen Skarsgard raus, er wird fast von Wellen abgeholt, Hubie hat Probleme Kurs zu halten, Haie holen sich Skarsgard, Hubie hängt an Skarsgard und kracht in die Station! Ich weiß noch, dass ich im Kino nach der Szene laut hörbar durchgeatmet habe! Mindhunters fand ich auch lustig und die Piratenbraut zu Unrecht gefloppt. Driven is nicht mein Fall, weil ich eben kein Faible für Autos habe, ABER Stirb Langsam 2 rockt einfach mal die Bude.
Als der ins Kino kam, wurde er im Übrigen gefeiert, weil sein Bodycount den von Rambo 3 geschlagen hatte LOL
In diesem Sinne:
freeman
deBohli hat geschrieben:Wow, das ist wirklich ein Hammer-Review. Gratulation
Den zweiten und dritten Die Hard müste ich auch endlich mal kaufen. Schliesslich steht der erste schon längers im Regal.
Zu Driven kann ich auch nur sagen: Rennszene top, der Rest totaler Quatsch
SFI hat geschrieben:Ich hab net gesagt, dass Cliffhanger suckt, aber im Vergleich zu den Top 9 isses imo bisserl viel Abstand. Allerdings finde ich Teil 3+1 mit Abstand besser als Teil 2.
freeman hat geschrieben:Die 3 besser als die 2? Wirklich? Ich bin immer wieder erstaunt über dich ...
Ich finde in der drei das Ende vom Bäddie einfach nicht gelungen! Das wertet den Film irgendwie stark ab ... bis dahin rockt er gut, das geb ich zu ...
In diesem Sinne:
freeman
SFI hat geschrieben:imo ist Teil 2 einfach ne doofe Kopie von Teil 1 und beim dritten rockt einfach schon McLanes Auftritt im Suff mit Unterhemd zu Beginn. muahahaha
freeman hat geschrieben:Nur weil die mein Leben abfilmen rockt das? Ich dreh mal nen Homevideo von mir und schick es dir. Ich denke, da sind dann 5 Kappen drin, oder? Soll ich nen Steelbook drumrumbasteln.
Da StS grad hier ist: Du hast ne PN!!!
In diesem Sinne:
freeman
Hannibal hat geschrieben:Saugeile Review, kann man gar nicht besser machen. Geschickt kombinierst du die krasse Analyse (hammerhart, was dir alles auffällt) mit deiner eigenen Meinung, die zeigt, wie viel Spaß du am Film hattest...und da warst du sicher nicht der einzige. Ich liebe die ganze Trilogie!
MFG
Hannibal
SFI hat geschrieben:du rockst net so im Suff, bist ja och nur ne Kopie wenn auch ne Gute!
freeman hat geschrieben:LOL, ok, es wird Zeit für nen Forentreffen ... wenn ich besoffen anfange jeden zu kicken, wirste in deiner Meinung bestimmt bald umgestimmt
In diesem Sinne:
freeman
Vince hat geschrieben:Tjoa, erstmal: danke euch!
Dass das Nr. 100 geworden ist, war mir gar nicht bewusst. Geht ja richtig ab hier!
Harlin finde ich auch, wie schon im Review angesprochen, ziemlich unterbewertet, weil er ganz einfach für grundsolide, straighte Arbeit steht. Mir hat so ziemlich alles von ihm gefallen; außer halt die Dialogszenen in "Driven", und seinen Exorzisten hab ich noch net gesehen.
Stimmt, das mit Rambo 3 hab ich auch gehört, allerdings gingen ja schon ein ganzer Haufen in Die Hard 2 bei dem Flugzeugunglück drauf; von daher vielleicht ein etwas unfairer Vergleich.
Reaktionen auf die "Stirb Langsam 3"-Kritik aus dem alten Thread:
freeman hat geschrieben:Wir sind hier hundertpro einer Meinung: schwacher Showdown und ein viel geileres alternatives Ende in einem wirklich gelungenen dritten Teil einer genialen Filmserie. Das Review rockt. Ich singe gerade den Song
Am ungewohntesten bei der drei ist nach wie vor der Sprecherwechsel beim Willis in der deutschen Fassung. Da spielt auf einmal der Sly in Stirb Langsam mit ... Seltsam
In diesem Sinne:
freeman
Carlito hat geschrieben:wieder mal ein klasse Review, und die Idee mitm Joe is auch geil!
Das der Film rockt, muss man galube ich nicht mehr erwähnen...
Vince hat geschrieben:Thank you very much, Gentlemen.
Hab allerdings noch ein paar kleinere Fehler im Text gefunden, die ich jetzt mal korrigiert habe (war eben ziemlich in Eile, als ich das noch schnell online gestellt habe).
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Feines Review Vince, Du schreibst was viele, mich eingeschlossen, bestimmt erwartet haben.
Ein famoser Actionfilm, aber leider leider kein Die Hard
Ich werde mir das Bonbon nächste Woche wohl mal geben.
Ein famoser Actionfilm, aber leider leider kein Die Hard
Ich werde mir das Bonbon nächste Woche wohl mal geben.
Wollt Ihr 'nen Ritt auf meinem Discostick?
Putzt euch die Zähne mit 'ner bottle of shit
Nein Mann ich will noch nicht gehen
Ich will weiter auf dich schiffen
Solang bis du erkennst
Dass meine Pisse keine Fanta ist
Callejon <3
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Ohne jetzt auf Vince´teilweise durchaus zutreffende Rezi einzugehen:
DIE HARD 4.0 rockt, auch ohne R-Rating, auch mit Standard-Geschichte, auch mit Nerd-Buddy.
Hauptproblem am Film ist imho die fehlende plotbegründete Spannung. Der sinistre Plan der Bösen lässt mich völlig kalt, bzw. wäre ich sogar geneigt, freudig zuzusehen, wenn er in die Tat umgesetzt werden könnte. Von einer spannungsinduzierenden Bedrohung kann aber keine Rede sein, um so sehr muss man die Regie loben, dass sie es fast perfekt schafft, über diese Lücke hinwegzutäuschen. Daran haben letztendlich auch die Drehbuchautoren ihren Anteil, sind sie doch nie verlegen, ihr etwas wackeliges Plotgerüst mit netten Gemeinheiten und flotten Sprüchen aufzubocken.
Ansonsten gibt´s viel Licht, Bruce Willis ist immer noch eindeutig McClane, Justin Long nervt sogut wie gar nicht, der Bösewicht zeichnet sich durch Taten und nicht durch diabolisches Rumgrimassieren aus.
Vor allem aber ist die Action fantastisch, klar over the top, aber einfach geil anzuschauen, dazu erstklassig gefilmt und schwungvoll montiert, so muss sowas aussehen. Einer etwas blutigeren DVD-Version schaue ich aber dennoch freudig entgegen, denn ein paar Momente waren doch eher angeschnitten als ausgekostet.
An die ersten beiden DIE HARDs kommt der vierte leider dennoch nicht ran, den etwas lahmen dritten übertrifft er aber deutlich.
Von mir gibt´s knappe
DIE HARD 4.0 rockt, auch ohne R-Rating, auch mit Standard-Geschichte, auch mit Nerd-Buddy.
Hauptproblem am Film ist imho die fehlende plotbegründete Spannung. Der sinistre Plan der Bösen lässt mich völlig kalt, bzw. wäre ich sogar geneigt, freudig zuzusehen, wenn er in die Tat umgesetzt werden könnte. Von einer spannungsinduzierenden Bedrohung kann aber keine Rede sein, um so sehr muss man die Regie loben, dass sie es fast perfekt schafft, über diese Lücke hinwegzutäuschen. Daran haben letztendlich auch die Drehbuchautoren ihren Anteil, sind sie doch nie verlegen, ihr etwas wackeliges Plotgerüst mit netten Gemeinheiten und flotten Sprüchen aufzubocken.
Ansonsten gibt´s viel Licht, Bruce Willis ist immer noch eindeutig McClane, Justin Long nervt sogut wie gar nicht, der Bösewicht zeichnet sich durch Taten und nicht durch diabolisches Rumgrimassieren aus.
Vor allem aber ist die Action fantastisch, klar over the top, aber einfach geil anzuschauen, dazu erstklassig gefilmt und schwungvoll montiert, so muss sowas aussehen. Einer etwas blutigeren DVD-Version schaue ich aber dennoch freudig entgegen, denn ein paar Momente waren doch eher angeschnitten als ausgekostet.
An die ersten beiden DIE HARDs kommt der vierte leider dennoch nicht ran, den etwas lahmen dritten übertrifft er aber deutlich.
Von mir gibt´s knappe
Klares Veto dazu, dass er den spritzigen dritten Teil übertreffen soll, ansonsten sehen wir das aber ja trotz unterschiedlicher Wertungen wirklich recht ähnlich. Die Zugeständnisse an das Massenpublikum durch verringerte Gewalt hab ich im Review jetzt gar nicht so sehr ausgeleuchtet, auch deswegen, weil es mich beim Anschauen gar nicht so gestört hat - rückblickend fehlt da aber schon was, wenn man sich die oft notwendige Härte besonders der ersten beiden Teile ins Gedächtnis beruft. Insofern darf man sich schon auf eine längere DVD-Fassung freuen.
Nur wird die leider auch nix daran ändern, dass das kein klassischer "Die Hard" mehr ist.
Nur wird die leider auch nix daran ändern, dass das kein klassischer "Die Hard" mehr ist.
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Nun, der dritte Teil war in dem Sinne ja auch kein klassicher "Die Hard"-Streifen mehr, welcher sich ja dadurch definierte, dass das Geschehen auf einem beschränkten Raum stattfindet, wodurch dieses Klaustrophobische ja erst zustande kam, was vorallem den ersten Teil ausmachte und ihn zum Klassiker hievte (obwohl ja auch schon der zweite Teil gerade diese Voraussetzungen brach).Vince hat geschrieben:Nur wird die leider auch nix daran ändern, dass das kein klassischer "Die Hard" mehr ist.
Ansonsten tolle Kritik, Vince. Auch wenn ich meine Erwartungen schon in dem Maße eingepegelt habe, dass ich wohl durchaus Gefallen an dem Film finden werde.
Mit freundlichem Gruß
LivingDead
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"Stirb Langsam" auf diese eine Dimension reduzieren zu wollen, ist zu eng gefasst. Der dritte Teil ist durchaus noch als klassisch anzusehen, auch wenn die Struktur komplett aufgebrochen wurde durch das Buddy-Muster. Aber das "Gefühl" für die Reihe fehlt hier eben nicht. McTiernans Inszenierung wirkte da Wunder, während Wiseman einen modernen Actioner für die neue Generation gemacht hat.LivingDead hat geschrieben:Nun, der dritte Teil war in dem Sinne ja auch kein klassicher "Die Hard"-Streifen mehr, welcher sich ja dadurch definierte, dass das Geschehen auf einem beschränkten Raum stattfindet, wodurch dieses Klaustrophobische ja erst zustande kam, was vorallem den ersten Teil ausmachte und ihn zum Klassiker hievte (obwohl ja auch schon der zweite Teil gerade diese Voraussetzungen brach).Vince hat geschrieben:Nur wird die leider auch nix daran ändern, dass das kein klassischer "Die Hard" mehr ist.
war am mittwoch auch direkt drin und sehe es punktemäßig so wie du Vince. geg ihm auch ne die Action fand ich sehr gut umgesetzt und das es eigentlich auch direkt los ging ohne große umschweife machte es kurzweilig zu beginn, doch die Story hätte direkt aus einer 24 Staffel sein können, nix weltbewegendes und neues und dem Bad guy fehlte die Präsenz die die Vorgänger imo hatten.
Was mir direkt mal auffiel (und ja das hat bestimmt was mit meinem Job zu tun) is das Stirb langsam 4.0 genau wie schon Crank zuvor ein sehr langer Werbespot für Nokia Handys ist. In beiden Filmen haben wirklich alle Nokia Handys. Lol worauf man so achtet ;)
Was mir direkt mal auffiel (und ja das hat bestimmt was mit meinem Job zu tun) is das Stirb langsam 4.0 genau wie schon Crank zuvor ein sehr langer Werbespot für Nokia Handys ist. In beiden Filmen haben wirklich alle Nokia Handys. Lol worauf man so achtet ;)
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Klar, aber imo war es ja gerade dieser Aspekt, welcher "Stirb Langsam" zu dem machte, was er ist. In späteren Werken wurde dies ja auch mehr oder weniger erfolgreich versucht zu kopieren ("Alarmstufe: Rot"; "Passagier 57" etc). Naja, bevor ich hier weiter schwadroniere, muss ich mir den vierten Teil ersteinmal ansehen...Vince hat geschrieben:"Stirb Langsam" auf diese eine Dimension reduzieren zu wollen, ist zu eng gefasst.
Mit freundlichem Gruß
LivingDead
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Ja. Schau dir den vierten Teil an und du wirst verstehen, warum die ersten drei Filme eine geschlossene Trilogie bilden.LivingDead hat geschrieben: Klar, aber imo war es ja gerade dieser Aspekt, welcher "Stirb Langsam" zu dem machte, was er ist. In späteren Werken wurde dies ja auch mehr oder weniger erfolgreich versucht zu kopieren ("Alarmstufe: Rot"; "Passagier 57" etc). Naja, bevor ich hier weiter schwadroniere, muss ich mir den vierten Teil ersteinmal ansehen...
@Samir: Ganz genau! Dieser unpassende "24"-Stil versaut im Grunde den Film.
Bei den Gegnern muss ich sagen, dass ich eigentlich schon William Sadler und zum Teil auch Jeremy Irons nicht sooo doll fand. Da ist Olyphant eigentlich gut aufgehoben mit seiner Ausdruckslosigkeit.
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Du redest hier mal wieder was in diese Reihe rein, was sie absolut nicht hergibt. DIE HARD bestach, wie Du ja selbst festgestellt hast, durch einen harten, aber verletzlichen, sprich menschlichen Helden, der dank familiärer Probleme auch etwas wie Bodenhaftung hat. Das und natürlich die Sprüche zeichnet für mich John McClane aus, und genau das gibt´s eben auch diesmal.Vince hat geschrieben: "Stirb Langsam" auf diese eine Dimension reduzieren zu wollen, ist zu eng gefasst. Der dritte Teil ist durchaus noch als klassisch anzusehen, auch wenn die Struktur komplett aufgebrochen wurde durch das Buddy-Muster. Aber das "Gefühl" für die Reihe fehlt hier eben nicht. McTiernans Inszenierung wirkte da Wunder, während Wiseman einen modernen Actioner für die neue Generation gemacht hat.
Das Konzept der Terroristenhatz auf begrenztem Areal gehörte bei den ersten beiden Teilen natürlich auch dazu, insofern ist schon der dritte Teil kein echter DIE HARD mehr, abgesehen davon, dass der sich auch ansonsten deutlich weniger wie DIE HARD anfühlt, vom etwas runtergekommenen Protagonisten über die veränderte Jahreszeit bis zum Buddy.
Ich bleibe also dabei, DIE HARD 4.0 bietet mehr DIE HARD-Feeling als der direkte Vorgänger.
BTW, auch Wisemans Inszenierung ist nicht gerade aufdringlich modisch, aber natürlich zeitgemäß.
- Sir Jay
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Wow war sicher ein Aufwand die drei seperaten freds, samt postings zusammenzu quetschen, aber jetzt hats ja seine richtigkeit
coole Kritik, zu der ich aber noch nicht mehr sagen kann, da ich den film noch nicht gesehen habe, und womöglich auf das DVD release warten werde ôô
aber jetzt mal was allgemeines zur Die hard franchise, von wegen der erste verletzliche Held.
wie war das in phantom kommando, als arnold sich mit verletzter schulter hinter dem bad guy versteckt, und quasi nur noch einen arm zum kämpfen hat?
Und stallone hat sich auch schon mit ner fackel eine wunde schließen müssen.
Oder wie soll ich den unterschied zum blutigen Fuß von McClane deuten?
Desweiteren finde ich, dass ja eigentlich auch bereits Die Hard 2 nicht mehr so richtig Die Hard ist
Ja, das Flair ist da, stil ist der derselbe, aber das begrenzte Areal ist relativ offen, McClane hat ständigen Kontakt zu Helfern, und ist da auch gar nicht so allein unterwegs wie in Teil1, wo er wirklich niemanden, außer das Walkie Talkie hatte...
Soll jetzt keine Kritik sein, denn alles andere wäre eine viel zu dreiste Kopie, also insofern passt das auch, aber es ist eben doch nicht ganz so wie in Teil1
8-)
coole Kritik, zu der ich aber noch nicht mehr sagen kann, da ich den film noch nicht gesehen habe, und womöglich auf das DVD release warten werde ôô
aber jetzt mal was allgemeines zur Die hard franchise, von wegen der erste verletzliche Held.
wie war das in phantom kommando, als arnold sich mit verletzter schulter hinter dem bad guy versteckt, und quasi nur noch einen arm zum kämpfen hat?
Und stallone hat sich auch schon mit ner fackel eine wunde schließen müssen.
Oder wie soll ich den unterschied zum blutigen Fuß von McClane deuten?
Desweiteren finde ich, dass ja eigentlich auch bereits Die Hard 2 nicht mehr so richtig Die Hard ist
Ja, das Flair ist da, stil ist der derselbe, aber das begrenzte Areal ist relativ offen, McClane hat ständigen Kontakt zu Helfern, und ist da auch gar nicht so allein unterwegs wie in Teil1, wo er wirklich niemanden, außer das Walkie Talkie hatte...
Soll jetzt keine Kritik sein, denn alles andere wäre eine viel zu dreiste Kopie, also insofern passt das auch, aber es ist eben doch nicht ganz so wie in Teil1
8-)
Den Unterschied an sich machen nicht die Verletzungen an sich aus, sondern die Art und Weise, wie die "Helden" damit umgehen. Bei Arnold und Stallone waren das eben lediglich "Fleischwunden", wie in "Last Action Hero" gesagt wird, hier ist das aber ein richtiges Handicap. Und "Stirb Langsam" war insofern wegweisend, als dass McClane eben - so der berühmte Satz - einfach nur "zur falschen Zeit am falschen Ort" war. Er ist ein Familienmensch, der im Nakatomi Plaza nur zufällig anwesend ist, weil er seine Frau besucht, die dort eine Rede zu halten hat. Schwarzenegger und Stallone hingegen spielten ausgebildete Kampfmaschinen, die sich ihr Areal mehr oder weniger freiwillig ausgesucht haben.Sir Jay hat geschrieben:aber jetzt mal was allgemeines zur Die hard franchise, von wegen der erste verletzliche Held.
wie war das in phantom kommando, als arnold sich mit verletzter schulter hinter dem bad guy versteckt, und quasi nur noch einen arm zum kämpfen hat?
Und stallone hat sich auch schon mit ner fackel eine wunde schließen müssen.
Oder wie soll ich den unterschied zum blutigen Fuß von McClane deuten?
Richtig! Genau das meine ich und insofern hat LivingDead natürlich Recht, wenn er sagt, "Stirb Langsam 3" sei eigentlich schon kein richtiger Film der Reihe mehr, aber wie du sagst, streng genommen ist es der zweite Teil auch nicht mehr. Kein Unterhemd, ein riesiges Areal, ja sogar schon eine Art Buddy mit dem Hausmeister unten im Keller. Aber: Das Flair ist noch da, genauso wie beim dritten Teil - aber im Gegensatz zum vierten Teil.Desweiteren finde ich, dass ja eigentlich auch bereits Die Hard 2 nicht mehr so richtig Die Hard ist
Ja, das Flair ist da, stil ist der derselbe, aber das begrenzte Areal ist relativ offen, McClane hat ständigen Kontakt zu Helfern, und ist da auch gar nicht so allein unterwegs wie in Teil1, wo er wirklich niemanden, außer das Walkie Talkie hatte...
Soll jetzt keine Kritik sein, denn alles andere wäre eine viel zu dreiste Kopie, also insofern passt das auch, aber es ist eben doch nicht ganz so wie in Teil1
Meine Wertung ist übrigens bei allen drei Teilen dieselbe :
9/10
Bin mal gespannt ob ich das selbe morgen vom vierten schreiben kann.
Nee, kann ich nicht , aber er bekommt auf jeden Fall ne dicke .
So muss ein Actionfilm aussehen, der absolute Overkill und dann auch noch zum Großteil handmade.Bruce Willis aka John Mc Lane ist einfach ne verdammt coole Sau und seine Wortfgefechte mit seinem Partner wider Willen Justin Long , welchen ich sehr witzig fand, haben ebenfalls für ne geile Stimmung gesorgt. Trotzdem bekommt er "nur" besagte 8 und das aus zwei Gründen :
1.Der Bad Guy ist zwar ganz in Ordnung , hat aber bei weitem nicht die Qualitäten der Gruber Brothers und ist wie Ich finde absolut austauschbar.
2. Bruce Willis kommt zum Teil grade zu übermenschlich rüber, ein Supermann um den man keine Angst haben muss, das war in den anderen Teilen noch etwas anders. Wenn es sich nicht um einen Die Hard Film handeln würde, wäre mir das absolut Schnuppe, aber es ist nunmal ein Die Hard Film . Naja, Schwamm drüber .
Wenn es sich um irgendeinen Bruce Willis Film handeln würde, wäre die Bewertung 2 Punkte besser ausgefallen, weil es actiontechnisch meiner Ansicht nach kaum noch besser geht, aber so gibt es eben "nur" die erwähnten sehr guten 8.
9/10
Bin mal gespannt ob ich das selbe morgen vom vierten schreiben kann.
Nee, kann ich nicht , aber er bekommt auf jeden Fall ne dicke .
So muss ein Actionfilm aussehen, der absolute Overkill und dann auch noch zum Großteil handmade.Bruce Willis aka John Mc Lane ist einfach ne verdammt coole Sau und seine Wortfgefechte mit seinem Partner wider Willen Justin Long , welchen ich sehr witzig fand, haben ebenfalls für ne geile Stimmung gesorgt. Trotzdem bekommt er "nur" besagte 8 und das aus zwei Gründen :
1.Der Bad Guy ist zwar ganz in Ordnung , hat aber bei weitem nicht die Qualitäten der Gruber Brothers und ist wie Ich finde absolut austauschbar.
2. Bruce Willis kommt zum Teil grade zu übermenschlich rüber, ein Supermann um den man keine Angst haben muss, das war in den anderen Teilen noch etwas anders. Wenn es sich nicht um einen Die Hard Film handeln würde, wäre mir das absolut Schnuppe, aber es ist nunmal ein Die Hard Film . Naja, Schwamm drüber .
Wenn es sich um irgendeinen Bruce Willis Film handeln würde, wäre die Bewertung 2 Punkte besser ausgefallen, weil es actiontechnisch meiner Ansicht nach kaum noch besser geht, aber so gibt es eben "nur" die erwähnten sehr guten 8.
Lache und die ganze Welt lacht mit Dir,
weine und Du weinst allein.
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- Sir Jay
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- Registriert: 12.06.2006, 13:30
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Ich finde dieser Charakterwandel vom harten, unverltzlichen Helden, bis zum verltzlicheren, Menschen gab es in gewissermaßen auch Anfang der 80er in Hong Kong.
Während Bruce Lee der unbesiegbare Held war, der schrie um Kraft und Stärke zu beweisen, war jackie jemand, der ebenfalls verletztlich war, und sich mal blamierte; eben auch nicht ganz son harter brocken.
Mensch, was mir immer für sachen einfallen
Während Bruce Lee der unbesiegbare Held war, der schrie um Kraft und Stärke zu beweisen, war jackie jemand, der ebenfalls verletztlich war, und sich mal blamierte; eben auch nicht ganz son harter brocken.
Mensch, was mir immer für sachen einfallen
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