Bierfest
Bierfest
Bierfest
Originaltitel: Beerfest
Herstellungsland: USA
Produktionsjahr: 2006
Regie: Jay Chandrasekhar
Darsteller: Jürgen Prochnow, Ralph Möller, Jay Chandrasekhar, Kevin Heffernan, Steve Lemme, Paul Soter, Erik Stolhanske, Will Forte, Mo'Nique, Eric Christian Olsen, Cloris Leachman, Nat Faxon
VS.
Betrachten wir das Ami in seinem natürlichen Lebensraum, gibt es schon sehr bald Aufschluss über sein Wesen - seine innerste Natur ist es, sich auszubreiten. Von manchem Forscher wird das meist rotweiß gestreifte, mit einem blauen Thorax und weißen sternförmigen Punkten versehene Tierchen zur Gattung der Arachnida gezählt - wegen seiner Greifarme, die am liebsten die ganze Welt umklammern möchten.
Es weicht auf neue Gebiete aus, wo es nur kann, und zwingt die ansässigen Faunabewohner zur Symbiose. Ein interessantes Phänomen ist es, dass die Symbiosepartner des Ami nicht selten dessen Färbung annehmen - ein Begleitumstand der Wechselwirkung. In den neu erschlossenen Gebieten vorgefundene Ressourcen werden für die eigenen Zwecke modifiziert, auch wenn der Organismus des Ami oftmals gar nicht für die fremdländischen Ressourcen gemacht ist - wie das Bier beweist. In der Ami-Heimat ist die Cervisia, ähnlich dem Kaffee oder Coffea, in seiner Konsistenz dem Eigenurin der Tiere nicht unähnlich und zum Genuss damit eher ungeeignet.
Ein hochwertiger Vertreter des Bieres wird in Deutschland vom Kraut produziert, einem fleißigen Tierchen, benannt nach einem Gewächs, in dem er sich gerne einnistet. Das Kraut wirkt in seiner Erscheinung etwas bulliger als der jedoch zahlenmäßig überlegene Ami.
Nun kann das Expansionsverhalten des Ami punktgenau beobachtet werden: In Schwärmen überquert es den großen Teich gen Westeuropa, um sich dort des deutschen Bieres anzunehmen. Und nun das Faszinierende: Das Ami versucht, dem Kraut sein Territorium streitig zu machen. Aufgrund der biologischen Beschaffenheit versagt es sofort, aber bei Versagen entwickelt es einen unvergleichlichen Ehrgeiz: es kehrt zurück in die Heimat, sammelt sich, formiert sich neu und greift wieder an. Nur diesmal ist es mit dem Kraut vertraut und nutzt seine organisatorische Überlegenheit, mit welcher der unermüdliche Fleiß des Kraut letztendlich niedergerungen wird. Auch Deutschland färbt sich nun blau, weiß, rot.
Auf der Ebene des Diskurses muss man wohl irgendwo hier einsteigen mit dem Wissen, dass die Amerikaner, nehmen sie sich einmal des Themas Deutschland an, dieses Land kaum einmal zu mehr gebrauchen werden als zum wandelnden Klischee. Sind es nicht Nazi-Themen, so werden altkonservative bajuwarische Kulturfragmente exemplarisch für ganz Deutschland ausgegraben und als Kuriosum verkauft. Sie werden zur Hürde für eine Gruppe amerikanischer Jugendlicher gemacht, die sich daran ihre (Green-)Hörner abstoßen dürfen. In Deutschland gibt’s Weißwürscht, Oktoberfest, Volksmusik, vollbusige Weibsbilder und der Penisneid der Amerikaner auf die Deutschen projiziert sich im Malz- und Hopfenbräu, einer deutschen Spezialität, die weltweit geliebt wird, aber nirgends so schwer aufzutreiben ist wie im Land der Dunkin’ Donuts und ihrer Fast Food-Getränke: in Amerika, dem Land, in dem Bier und Spülwasser eine höhere genetische Übereinstimmung haben als Gorilla und Schimpanse.
In der präpubertären Komödie aus der Feder von Broken Lizard (“Super Troopers”) wird also vom Stapel gelassen, was nur griffbereit ist und die beiden deutschen Schauspieler, die es früher als viele andere nach Übersee geschafft haben, um dort dem Klischee der Amerikaner vom Deutschen zu dienen, wurden gleich mit eingepackt und spielen nun einen oberbefehlshabenden Stinkepeter mit Latzhose und Federhut (Jürgen “in Das Boot, da war ich noch wer” Prochnow) und ein muskelbepacktes Vollblut-Fass ohne Boden (Ralf “I hoab domols in Glädiädä mitg’spuilt” Moeller).
Ist man aber als Deutscher schließlich darüber hinweg, dass jede tolle WM-Präsentation, jede fröhlich durch die Weltgeschichte hupfjodelnde Bundeskanzlerin über kurz oder lang für die Katz’ ist, was das Klischee-Image unseres Landes anbelangt, kommt man vielleicht bald sogar in die fröhliche Lage, über sich selbst lachen zu können. Sie meinen’s ja net bös, die Amis, und auch wenn man in dem typischen Verlauf des Streifens frei nach Stallones Truckertragödie “Over the Top” ganz gern auf Seiten der Guten wäre, es zeugt von Größe, sich zu den Bösen zu bekennen. Hat man das dann getan, kann “Bierfest” trotz der Überlänge und ihrer unangenehmen Folgen schon einiges - für einen Film über Saufgelage zumindest.
Man hält sich von Anfang an gar nicht groß mit Kinkerlitzchen auf: Es fällt ein einzelner, für die Handlung notwendiger Satz und schon ist die erste halbe Stunde prädestiniert, was im Grunde nichts anderes ist als drehbuchtechnische Effizienz auf höchstem Niveau. Ein Pack von deutschstämmigen Ami-Teenies soll die Asche des verstorbenen Großvaters nach München überführen und wenn man die Urne mit aufs Oktoberfest nimmt und sich mit pöbelnden Australiern anlegt, ist das bunte Treiben auch schon vorprogrammiert.
Zwar fehlen die richtigen Reißergags, aber irgendwie ist die ganze Situation so kurios verankert, dass das Fest im deutschen Lande, das mehr ein Wettbewerb der Nationen als eine fröhliche Runde ist, wie der David Lynch der primitiven Suffkomödie anmutet. Gewisse Parallelen zu “Ey Mann, wo is’ mein Auto?” lassen sich nicht leugnen, obwohl etwas mehr Stringenz vorhanden ist - wenigstens gibt es ein Ziel und einen Sinn. Wenn auch keinen sonderlich ehrenhaften.
Der Stapel Ami-Hauptdarsteller ist im Grunde ein unkoordinierter Haufen von “American Pie”-Aposteln, nur wesentlich charakterloser und unvertiefter. Da in 75 Prozent der Fälle aber ohnehin der Boden eines Bierglases ihre Gesichter verdeckt, ist das ziemlich Weißwurst. Ansonsten fällt die Identifikation relativ schwer, aber die Distanz zum Geschehen kann von Vorteil sein, denn sie verhindert, dass man irgendwo nach Qualitäten sucht, die ganz offensichtlich nicht da sind. Und warum sollten sie auch. Im Regelfall schaut man sich sowas selbst stinkbesoffen an und da können die Bilder wahrhaftig einen Echtzeit-Selbstfindungstrip auslösen, weil man möglicherweise gerade im gleichen Moment per Zufall genau das macht, was die Figuren auf der Mattscheibe machen - “Beerfest” verwandelt sich in einen Spiegel, der leicht zeitverzögert reagiert. Das ist spaßig.
Ist man als nüchterner Normalmensch auf der Suche nach einer liebreizenden Komödie ausgerechnet hier gelandet, ist die Entrüstung über pointenfreies Gegrunze natürlich schnell griffbereit. Doch immerhin wird sich mit liebenswertem Sinn fürs Detail darum gesorgt, dass niemals der Eindruck entstehen kann, dass hier irgendwer irgendwas ernst nimmt. So findet sich Jürgen Prochnow alsbald in einem U-Boot wieder und ein Kerl, der im Verlaufe der Geschichte dem Alkohol zum Opfer fällt, schickt mit einem unübersehbaren Augenzwinkern kurz darauf seinen Zwillingsbruder ins Rennen. Da wird immer mal versucht, die Schemata einer Teeniekomödie aufzubrechen und das gar nicht mal so ungeschickt.
In einem Film, in dem ohne Pause gesoffen und gepinkelt wird, möchte man aber freilich nicht viel länger als 90 Minuten sitzen, damit man endlich seiner eigenen Blase Platz schaffen kann. So schafft sich “Beerfest” einige unnötige Längen, die vermeidbar gewesen wären bei einem Zweisatz-Skript wie diesem. Es geht mindestens einmal zu oft hin und her zwischen USA und Deutschland. Sicher wird das Stiefelsaufen physiognomisch korrekt entschlüsselt und die Technik perfektioniert, man lernt praktisch was fürs Leben, aber dennoch bleibt genug, nein, zu viel Platz für fließende Liter, die gar nicht mehr enden möchten. Sollte der Streifen also in geselliger Runde konsumiert werden und es ist nur eine Toilette in Reichweite, schummelt man sich am besten vor Einsetzen des Abspanns schon mal zum Ausgang - wie bei einem schlechten Fußballspiel kurz vor Abpfiff. Allerdings verpasst man dann den wenig dezenten Hinweis auf ein Sequel, in dem ein Cameo von Cheech und Chong nicht die schlechteste Idee wäre.
Die eigenwillige Tradition aus “Super Troopers” setzt sich mit “Beerfest” nahtlos fort. Plattheiten am Laufband, saufkompatibel, wenig geistreich, aber immerhin unmissverständlich selbstironisch, so stellt sich das schamlose Geständnis der Macher dar, dass sie über Deutschland ungefähr so viel wissen wie über Niveau. Das kann auch für andere Bier-Nationen wie die Engländer, die Australier, die Schotten und die Iren geltend gemacht werden, die auf dem Oktoberfest ihr Stelldichein geben. Aber genau das macht “Beerfest” im Endeffekt so interessant.
Die deutsche DVD kommt mit einer FSK16-Freigabe von Warner. Die relativ hohe Einstufung rührt wohl von der Maßlosigkeit des Saufens im Film, zumal ähnlich wie bei "Jackass" auch noch ein (ironisch überzogener) Warnhinweis gebracht wird. Der Film ist zwar ungeschnitten, allerdings gibt es in den USA noch eine Unrated-Fassung, die ein paar Minuten mehr an Bord hat.
Originaltitel: Beerfest
Herstellungsland: USA
Produktionsjahr: 2006
Regie: Jay Chandrasekhar
Darsteller: Jürgen Prochnow, Ralph Möller, Jay Chandrasekhar, Kevin Heffernan, Steve Lemme, Paul Soter, Erik Stolhanske, Will Forte, Mo'Nique, Eric Christian Olsen, Cloris Leachman, Nat Faxon
VS.
Betrachten wir das Ami in seinem natürlichen Lebensraum, gibt es schon sehr bald Aufschluss über sein Wesen - seine innerste Natur ist es, sich auszubreiten. Von manchem Forscher wird das meist rotweiß gestreifte, mit einem blauen Thorax und weißen sternförmigen Punkten versehene Tierchen zur Gattung der Arachnida gezählt - wegen seiner Greifarme, die am liebsten die ganze Welt umklammern möchten.
Es weicht auf neue Gebiete aus, wo es nur kann, und zwingt die ansässigen Faunabewohner zur Symbiose. Ein interessantes Phänomen ist es, dass die Symbiosepartner des Ami nicht selten dessen Färbung annehmen - ein Begleitumstand der Wechselwirkung. In den neu erschlossenen Gebieten vorgefundene Ressourcen werden für die eigenen Zwecke modifiziert, auch wenn der Organismus des Ami oftmals gar nicht für die fremdländischen Ressourcen gemacht ist - wie das Bier beweist. In der Ami-Heimat ist die Cervisia, ähnlich dem Kaffee oder Coffea, in seiner Konsistenz dem Eigenurin der Tiere nicht unähnlich und zum Genuss damit eher ungeeignet.
Ein hochwertiger Vertreter des Bieres wird in Deutschland vom Kraut produziert, einem fleißigen Tierchen, benannt nach einem Gewächs, in dem er sich gerne einnistet. Das Kraut wirkt in seiner Erscheinung etwas bulliger als der jedoch zahlenmäßig überlegene Ami.
Nun kann das Expansionsverhalten des Ami punktgenau beobachtet werden: In Schwärmen überquert es den großen Teich gen Westeuropa, um sich dort des deutschen Bieres anzunehmen. Und nun das Faszinierende: Das Ami versucht, dem Kraut sein Territorium streitig zu machen. Aufgrund der biologischen Beschaffenheit versagt es sofort, aber bei Versagen entwickelt es einen unvergleichlichen Ehrgeiz: es kehrt zurück in die Heimat, sammelt sich, formiert sich neu und greift wieder an. Nur diesmal ist es mit dem Kraut vertraut und nutzt seine organisatorische Überlegenheit, mit welcher der unermüdliche Fleiß des Kraut letztendlich niedergerungen wird. Auch Deutschland färbt sich nun blau, weiß, rot.
Auf der Ebene des Diskurses muss man wohl irgendwo hier einsteigen mit dem Wissen, dass die Amerikaner, nehmen sie sich einmal des Themas Deutschland an, dieses Land kaum einmal zu mehr gebrauchen werden als zum wandelnden Klischee. Sind es nicht Nazi-Themen, so werden altkonservative bajuwarische Kulturfragmente exemplarisch für ganz Deutschland ausgegraben und als Kuriosum verkauft. Sie werden zur Hürde für eine Gruppe amerikanischer Jugendlicher gemacht, die sich daran ihre (Green-)Hörner abstoßen dürfen. In Deutschland gibt’s Weißwürscht, Oktoberfest, Volksmusik, vollbusige Weibsbilder und der Penisneid der Amerikaner auf die Deutschen projiziert sich im Malz- und Hopfenbräu, einer deutschen Spezialität, die weltweit geliebt wird, aber nirgends so schwer aufzutreiben ist wie im Land der Dunkin’ Donuts und ihrer Fast Food-Getränke: in Amerika, dem Land, in dem Bier und Spülwasser eine höhere genetische Übereinstimmung haben als Gorilla und Schimpanse.
In der präpubertären Komödie aus der Feder von Broken Lizard (“Super Troopers”) wird also vom Stapel gelassen, was nur griffbereit ist und die beiden deutschen Schauspieler, die es früher als viele andere nach Übersee geschafft haben, um dort dem Klischee der Amerikaner vom Deutschen zu dienen, wurden gleich mit eingepackt und spielen nun einen oberbefehlshabenden Stinkepeter mit Latzhose und Federhut (Jürgen “in Das Boot, da war ich noch wer” Prochnow) und ein muskelbepacktes Vollblut-Fass ohne Boden (Ralf “I hoab domols in Glädiädä mitg’spuilt” Moeller).
Ist man aber als Deutscher schließlich darüber hinweg, dass jede tolle WM-Präsentation, jede fröhlich durch die Weltgeschichte hupfjodelnde Bundeskanzlerin über kurz oder lang für die Katz’ ist, was das Klischee-Image unseres Landes anbelangt, kommt man vielleicht bald sogar in die fröhliche Lage, über sich selbst lachen zu können. Sie meinen’s ja net bös, die Amis, und auch wenn man in dem typischen Verlauf des Streifens frei nach Stallones Truckertragödie “Over the Top” ganz gern auf Seiten der Guten wäre, es zeugt von Größe, sich zu den Bösen zu bekennen. Hat man das dann getan, kann “Bierfest” trotz der Überlänge und ihrer unangenehmen Folgen schon einiges - für einen Film über Saufgelage zumindest.
Man hält sich von Anfang an gar nicht groß mit Kinkerlitzchen auf: Es fällt ein einzelner, für die Handlung notwendiger Satz und schon ist die erste halbe Stunde prädestiniert, was im Grunde nichts anderes ist als drehbuchtechnische Effizienz auf höchstem Niveau. Ein Pack von deutschstämmigen Ami-Teenies soll die Asche des verstorbenen Großvaters nach München überführen und wenn man die Urne mit aufs Oktoberfest nimmt und sich mit pöbelnden Australiern anlegt, ist das bunte Treiben auch schon vorprogrammiert.
Zwar fehlen die richtigen Reißergags, aber irgendwie ist die ganze Situation so kurios verankert, dass das Fest im deutschen Lande, das mehr ein Wettbewerb der Nationen als eine fröhliche Runde ist, wie der David Lynch der primitiven Suffkomödie anmutet. Gewisse Parallelen zu “Ey Mann, wo is’ mein Auto?” lassen sich nicht leugnen, obwohl etwas mehr Stringenz vorhanden ist - wenigstens gibt es ein Ziel und einen Sinn. Wenn auch keinen sonderlich ehrenhaften.
Der Stapel Ami-Hauptdarsteller ist im Grunde ein unkoordinierter Haufen von “American Pie”-Aposteln, nur wesentlich charakterloser und unvertiefter. Da in 75 Prozent der Fälle aber ohnehin der Boden eines Bierglases ihre Gesichter verdeckt, ist das ziemlich Weißwurst. Ansonsten fällt die Identifikation relativ schwer, aber die Distanz zum Geschehen kann von Vorteil sein, denn sie verhindert, dass man irgendwo nach Qualitäten sucht, die ganz offensichtlich nicht da sind. Und warum sollten sie auch. Im Regelfall schaut man sich sowas selbst stinkbesoffen an und da können die Bilder wahrhaftig einen Echtzeit-Selbstfindungstrip auslösen, weil man möglicherweise gerade im gleichen Moment per Zufall genau das macht, was die Figuren auf der Mattscheibe machen - “Beerfest” verwandelt sich in einen Spiegel, der leicht zeitverzögert reagiert. Das ist spaßig.
Ist man als nüchterner Normalmensch auf der Suche nach einer liebreizenden Komödie ausgerechnet hier gelandet, ist die Entrüstung über pointenfreies Gegrunze natürlich schnell griffbereit. Doch immerhin wird sich mit liebenswertem Sinn fürs Detail darum gesorgt, dass niemals der Eindruck entstehen kann, dass hier irgendwer irgendwas ernst nimmt. So findet sich Jürgen Prochnow alsbald in einem U-Boot wieder und ein Kerl, der im Verlaufe der Geschichte dem Alkohol zum Opfer fällt, schickt mit einem unübersehbaren Augenzwinkern kurz darauf seinen Zwillingsbruder ins Rennen. Da wird immer mal versucht, die Schemata einer Teeniekomödie aufzubrechen und das gar nicht mal so ungeschickt.
In einem Film, in dem ohne Pause gesoffen und gepinkelt wird, möchte man aber freilich nicht viel länger als 90 Minuten sitzen, damit man endlich seiner eigenen Blase Platz schaffen kann. So schafft sich “Beerfest” einige unnötige Längen, die vermeidbar gewesen wären bei einem Zweisatz-Skript wie diesem. Es geht mindestens einmal zu oft hin und her zwischen USA und Deutschland. Sicher wird das Stiefelsaufen physiognomisch korrekt entschlüsselt und die Technik perfektioniert, man lernt praktisch was fürs Leben, aber dennoch bleibt genug, nein, zu viel Platz für fließende Liter, die gar nicht mehr enden möchten. Sollte der Streifen also in geselliger Runde konsumiert werden und es ist nur eine Toilette in Reichweite, schummelt man sich am besten vor Einsetzen des Abspanns schon mal zum Ausgang - wie bei einem schlechten Fußballspiel kurz vor Abpfiff. Allerdings verpasst man dann den wenig dezenten Hinweis auf ein Sequel, in dem ein Cameo von Cheech und Chong nicht die schlechteste Idee wäre.
Die eigenwillige Tradition aus “Super Troopers” setzt sich mit “Beerfest” nahtlos fort. Plattheiten am Laufband, saufkompatibel, wenig geistreich, aber immerhin unmissverständlich selbstironisch, so stellt sich das schamlose Geständnis der Macher dar, dass sie über Deutschland ungefähr so viel wissen wie über Niveau. Das kann auch für andere Bier-Nationen wie die Engländer, die Australier, die Schotten und die Iren geltend gemacht werden, die auf dem Oktoberfest ihr Stelldichein geben. Aber genau das macht “Beerfest” im Endeffekt so interessant.
Die deutsche DVD kommt mit einer FSK16-Freigabe von Warner. Die relativ hohe Einstufung rührt wohl von der Maßlosigkeit des Saufens im Film, zumal ähnlich wie bei "Jackass" auch noch ein (ironisch überzogener) Warnhinweis gebracht wird. Der Film ist zwar ungeschnitten, allerdings gibt es in den USA noch eine Unrated-Fassung, die ein paar Minuten mehr an Bord hat.
- wolfman
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Geiles Review! Ich glaub ich mach mir jetzt erst mal ein Bier auf! 8-)
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Re: Bierfest
Doch so gut?Vince hat geschrieben:
"And shepherds we shall be, for Thee, my Lord, for Thee. Power hath descended forth from
Thy hand.That our feet may swiftly carry out Thy command. So we shall flow a river forth
to Thee, and teeming with souls shall it ever be. In nomine Patri Et Filii.Spiritus Sancti"
Re: Bierfest
Die Hälfte der möglichen Punkte bei so einem Film meinerseits ist durchaus als Kompliment zu verstehen, zumal ich sogar lange zur 6/10 tendierte - das packt wahrlich nicht jeder Film von dieser Sorte.The Punisher hat geschrieben: Doch so gut?
ah den Film hatte ich ja total aus den Augen verloren, obwohl ich damals bei der Ankündigung des Streifens ganz wild drauf war als jemand der "Super Troopers" durchaus einiges abgewinnen kann und auch auf so Sachen wie "Zoolander" steht scheint das genau das richtige zu sein! ;) Und: "Ey Mann - Wo is' mein Auto" ist sowieso geil 8-)
Geiles Review Vince! (verwirrte Frage: sollte das mit "Irländer" ein Witz sein?)
Und wenn der Film so ohnehin schon ein wenig zu lang ist, brauchts ja wohl auch kaum noch zwingend die US-Unrated...
Geiles Review Vince! (verwirrte Frage: sollte das mit "Irländer" ein Witz sein?)
Und wenn der Film so ohnehin schon ein wenig zu lang ist, brauchts ja wohl auch kaum noch zwingend die US-Unrated...
Äh LOL nein, nur ein blöder Versprecher... danke für den Hinweis, ich ändere es gleich mal.Fäb hat geschrieben: Geiles Review Vince! (verwirrte Frage: sollte das mit "Irländer" ein Witz sein?)
Seh ich auch so...Und wenn der Film so ohnehin schon ein wenig zu lang ist, brauchts ja wohl auch kaum noch zwingend die US-Unrated...
LOL, saugeiles Review ... also echt LOL
Aber ob ich mir den je angucken werde. Broken Lizzards Humor geht nämlich bisher wirklich komplett an mir vorbei. Allerdings scheint mir, das behandelte Sujet vom Saufen, Kotzen, Pissen und Weitersaufen könnte mir eher zusagen als ne Polizei- oder Horrorparodie ... na mal gucken Kihi ;-)
In diesem Sinne:
freeman
Aber ob ich mir den je angucken werde. Broken Lizzards Humor geht nämlich bisher wirklich komplett an mir vorbei. Allerdings scheint mir, das behandelte Sujet vom Saufen, Kotzen, Pissen und Weitersaufen könnte mir eher zusagen als ne Polizei- oder Horrorparodie ... na mal gucken Kihi ;-)
In diesem Sinne:
freeman
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