Invincible - Die Liga der Unbesiegbaren
Originaltitel: Invincible
Herstellungsland: USA
Produktionsjahr: 2001
Regie: Jefery Levy
Darsteller: Billy Zane, Byron Mann, Stacy Oversier, Tory Kittles, Dominic Purcell, David Field, Michelle Comerford, Simone McAullay, Linal Haft, Barry Otto, George Cheung
3 Jahre, nachdem sie für Richard Donners famosen Actionkracher „Lethal Weapon 4“ gemeinsam vor der Kamera gestanden hatten, produzierten die Genrestars Mel Gibson und Jet Li die TV-Fantasy „Invincible“ und holten sich als Kampfchoreograf keinen geringeren als Asia-Maestro Ching Siu-Tung („China Swordsman“, „A Chinese Ghost Story 1+2“) ins Boot. Im Gegensatz zu Kollegen wie Corey Yuen oder Yuen-Woo Ping bewies der bei der Auswahl seiner Hollywood-Engagements aber nur ein bedingt glückliches Händchen und kam über B-Produktionen wie die 2 Jahre später folgende Regie beim Seagal-DTV-Reißer „The Belly of the Beast“ nicht hinaus. Nicht nur dem Dicken bescherte er damit einen Qualitätslevel, der bei diesem nach „Exit Wounds“ zur Seltenheit wurde, auch in „Invincible – Die Krieger des Lichts“ ist es einzig und allein Ching Siu-Tungs Kampfchoreografie zu verdanken, dass der trashige Fantasymurks halbwegs zu unterhalten weiß.
Die wenig einfallsreiche Story würfelten sich die Autoren aus gängigen Genrebausteinen zusammen: Die auf die Erde verbannten „Schattenmänner“ suchen seit Jahrtausenden die Menschheit heim. Um sich aus ihrem Gefängnis zu befreien, müssen die von Slate angeführten dunklen Überwesen eine sagenumwobene Schrifttafel in ihren Besitz bringen, die die Macht zur Zerstörung des blauen Planeten birgt: Die Hälfte des Artefakts besitzt jedoch Slates ehemaliger Freund und nach Bekehrung durch die „Kriegerin des Lichts“ zum Guten jetziger Todfeind Os (Billy Zane). Der nimmt mit vier menschlichen Auserwählten, einem Bodyguard, einem Soldaten, einer Polizistin und einem Dieb, die die vier Elemente repräsentieren, den Kampf gegen die finsteren Mäche auf…
Unoriginell zusammengestopselt, bemüht die schlichte Story Klischee um Klischee und überbrückt die Zeit zwischen den Actionsequenzen mit todlangweiligen, zum puren Selbstzweck zelebrierten Monologen Billy Zanes, der am laufenden Band pseudo-philosophische Weisheiten verkünden darf und in einschläfernde Diaologe der Marke „Wer sind Sie?“ – „Die Frage ist nicht, wer ich bin. Die Frage ist, wer Sie sind“ involviert ist. Noch platter und ungelenker als in „Invincible“ wurde derartiges Geschwafel wahrlich selten transportiert, denn hier scheinen die Figuren selber kaum zu wissen, über was sie eigentlich philosophieren, was durch die verständliche Lustlosigkeit der Vortragenden noch intensiviert wird. Billy Zane gibt zwar anfangs noch einen spielfreudigen Badguy ab, schaltet nach seiner Wandlung zum Mentor des Lichts aber auf Autopilot und muss nur noch mit hohlen Worthülsen um sich werfen und sich gelegentlich an Drähten durch die Luft ziehen lassen. Vermutlich ist der ehemalige „Titanic“-Star über seinen Abstieg ins C-Fach nicht allzu erbaut, stellt als einziges bekanntes Gesicht aber immer noch das Glanzlicht des bescheiden agierenden Casts dar.
Wer die Story und das öde Blabla zu verkraften im Stande ist, wird aber zumindest mit einigen netten Martial-Arts-Sequenzen belohnt. Zwar differiert auch deren Qualität je nach Wirework-Einsatz, Schnitt und nerviger Stilmittel wie verwischter Slow-Motion, meist wissen Ching Siu-Tung sei dank die Auseinandersetzungen teils gar mit klassischen, spektakulären Moves soide zu gefallen. Eine Kampfkunst-Offenbarung braucht man aus der darstellerischen Talentwüste zwar nicht zu erwarten, „Invincible“ hat es jedoch nur seiner Action zu verdanken, dass er als halbwegs ansehbarer Trash durchgeht.
Fazit: Was haben sich Jet Li und Mel Gibson nur dabei gedacht, diese bescheidene Fantasygurke fürs TV zu produzieren? Billy Zane zieht sich inmitten einer dämlichen, ausgelutschten Story, grausigen Dialogen und pseudohipper Inszenierung solide aus der Affäre, während Ching Siu-Tungs Martial-Arts-Choreografien das trashige Treiben mit einigen Lichtblicken garnieren, dennoch bleibt das C-Filmchen eine ziemlich strange Lachnummer fürs Nachtprogramm von RTL2 und Tele5. Eigentlich ein Film der Kategorie „So schlecht, dass er schon wieder gut ist“.
In Deutschland erschien das Machwerk weder auf Video noch DVD. Da sich Tele 5 den Streifen gekrallt hat, kann man aber auf Ausstrahlungen mindestens im Monatstakt bauen . Sollte dennoch jemand das Bedürfnis haben, Geld für einen Silberling zu investieren, kann er auf die US- oder UK-Scheibe zurückgreifen.
Invincible - Die Liga der Unbesiegbaren
Ach ja, "Prison Break"... Da hab ich jetzt ned drangedacht Hatte nur seine wenig ruhmreiche Rolle aus "Blade Trinity" im Kopf.StS hat geschrieben: Dominic Purcell sollte aber inzwischen eigentlich auch jeder kennen...
Die Wertung rührt daher, dass ich gestern mit "Invincible" und "The Final Cut" zwei unterdurchschnittliche B-Actioner gesehen habe und zweitgenannten so todlangweilig fand (Review folgt auch noch), dass ich "Invincible" die 4 gegönnt habe
Jap, genau der. Et voilà: http://www.liquid-love.de/forum/viewtopic.php?t=6863StS hat geschrieben:Auf die Kritik zu "the Final Cut" (der mit Sam Elliott, nehme ich mal an) bin ich ja mal gespannt - der ist ja eigentlich allseits recht beliebt, bei mir übrigens auch...
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