Manchmal kommen sie wieder

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Vince
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Manchmal kommen sie wieder

Beitrag von Vince » 17.11.2007, 13:30

Manchmal kommen sie wieder

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Originaltitel: Sometimes they come back
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1991
Regie: Tom McLoughlin
Darsteller: Tim Matheson, Brooke Adams, Robert Rusler, Chris Demetral, Robert Hy Gorman, William Sanderson, Nicholas Sadler

Der kleine Jim Norman muss mit ansehen, wie sein großer Bruder von vier Rowdys auf einem Zuggleis erstochen wird. Drei der Rowdys werden daraufhin vom heranbrausenden Zug erfasst und getötet.
Jahrzehnte später kehrt Jim als Lehrer zurück in den Ort, an dem noch die schrecklichen Erinnerungen aus seiner Kindheit haften. Als drei seiner Schüler nach und nach angeblichen Selbstmord begehen, weiß Jim: Die Rowdys sind von den Toten zurückgekehrt, um eine offene Rechnung mit ihm zu begleichen...

Manchmal kommen sie wieder, Stephen Kings Romane und Kurzgeschichten. Nein, das wäre untertrieben; wenn man es genau nehmen will, kommen sie so gut wie immer wieder, wie hartnäckige Geister. Manchmal schockierend, selten zum Niederknien, hin und wieder eklig oder brutal, manchmal öde und recht oft lächerlich - aber immer in der gleichen Form: als Filmadaption.

Die 1974er Kurzgeschichte “Manchmal kommen sie wieder” aus der Anthologie “Nachtschicht” durfte 17 Jahre in Frieden ruhen, bis Tom McLoughlin ihr ein Bild- und Ton-Tuning verpasste und sie für das TV-Format (in Deutschland sogar fürs Kino) frisierte. Dabei entstand ein immerhin noch mit Abstrichen gelungener Versuch, den typischen Horrorfilm-Verlauf einer King-Verfilmung mit der Kopflastigkeit eines psychologischen Dramas zu kreuzen.

Schaut man genau hin, lassen sich einige Fragmente aus Kings restlichem Schaffen im Film wiederfinden, unabhängig davon, ob sie vor oder nach der Kurzgeschichte entstanden; “Christine”, “Brennen muss Salem”, “Stand by Me”, “Friedhof der Kuscheltiere”, “Carrie”, irgendwie feiern sie alle miteinander eine Party - wenn nicht auf inhaltlicher Ebene, dann doch zumindest im Storyaufbau oder Ähnlichkeiten in der Charakterzeichnung. Trotzdem behält “Manchmal kommen sie wieder” seine innere Homogenität und wirkt wie ein in sich geschlossenes Werk mit eigenen Ideen.

Die Homogenität gehorcht leider den Gesetzen des Hollywood-Kamms, der alles über einen Scheitel zieht und insbesondere gegen Ende unverständlicherweise in Spielberg’schen Familienkitsch abdriftet, was der an sich schön unheimlich aufgezogenen Story einige Zähne zieht. Wo die Figur des Lehrers, der in seinen Heimatort zurückkehrt und sich dort wider Willen mit einem alten Kindheitstrauma auseinandersetzt, einen richtig feinen Einstieg findet, wird die Spur leider nicht durchgehalten; immer wieder nimmt Tom McLoughlin die Abfahrt auf den nächsten Rastplatz, um dem Familienfrieden eine Pause zu gönnen.

Das Potenzial für eine starke Adaption wäre ohne Zweifel da gewesen. Zunächst aufbauend auf einem Schüler-Lehrer-Drama (mit atmosphärischem 50s-Flair), ist der Einbruch des Bösen in den Kleinstadtalltag von erfreulich somatischer Art. Mitnichten tun sich (zunächst) helle Lichtbündel auf, aus denen die drei getöteten Rebellen samt geisterhafen Silhouettenscheins des Nachts im Zimmer des Lehrers aufkreuzen - vielmehr nehmen sie in Fleisch und Blut die Sitzplätze derjenigen Klassenkameraden ein, die sie kurz zuvor ermordet haben, einer nach dem anderen, und grinsen dem verhassten Objekt ihrer unbändigen Wut mitten im Unterricht ins Antlitz. Die Unerklärlichkeit der Tatsache, dass die drei Jugendlichen aus dem Nichts aufkreuzen, mit dem gleichen Aussehen wie in des Lehrers Kindheit, verbreitet mehr Unbehagen als jede Geistererscheinung - so viel weiß der Regisseur.

Die wenigen Momente des Horrors stammen zunächst auch eher aus ungeordnet fließenden Nacht- und Tagträumen des Lehrers, der damit, ausgelöst durch die altbekannte Umgebung, sein Trauma wieder durchlebt. Mit Make Up und Prothesen erzeugte Gruselfratzen kommen erst später zur Verwendung, unter dem Strich eher amüsant als angsteinflößend wirkend, aber immerhin der erste Einsatz weiß sich gefällig zu präsentieren (bevor einer der Toten einem Opfer sein wahres Ich offenbart, albert er mit seinen toten Freunden herum und nennt die Entblößung spielerisch “die Fratze”; die Vorankündigung dessen weiß durchaus ein gewisses Suspense-Gefühl zu erzeugen).

So sorgfältig das aber auch alles mit einem Übergewicht an Drama aufgebaut wird, schließlich wird alles durch unnötigen Gefühlskitsch wieder eingerissen. Die Tatsache, dass in einer Szene ein Opfer (offscreen) förmlich zerstückelt und die Leichenteile dann feucht-fröhlich in den Fluss geworfen werden (onscreen), mutet in Anbetracht der sonstigen Familiengruselei geradezu schräg an, denn der angedeuteten psychologischen Härte, die sich zuerst noch anzudeuten droht, kommen die kindischen Albernheiten der drei Toten und vor allem eben der Schluss (die Rückkehr an den Ort des Unglückes und die erneute Konfrontation) wie ein Riegel in die Quere.

Doch immerhin, schlecht ist das alles nicht und nach King hat man schon wesentlich Schlimmeres gesehen. “Manchmal kommen sie wieder” hat sicherlich seine Daseinsberechtigung und wirkt speziell gegenüber manch heutiger Adaption, die besonders nah am Buch sein möchte und gerade dadurch scheitert, noch wie ein richtiger Spielfilm.
:liquid6:

Stand November 2007: Am 3. Dezember soll von Universum Film eine wahrscheinlich ungeschnittene Box mit allen drei Teilen erscheinen (Freigabe KJ). Über Ausstattung ist derzeit noch nichts bekannt.

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Beitrag von Vince » 17.11.2007, 13:30

Manchmal kommen sie wieder 2

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Originaltitel: Sometimes they come back... again
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1996
Regie: Adam Grossman
Darsteller: Michael Gross, Hilary Swank, Alexis Arquette, Bojesse Christopher, Glen Beaudin, Jennifer Elise Cox, Jennifer Aspen, William Morgan Sheppard, Michael Malota, Gabriel Dell Jr., Patrick Renna, Leslie Danon

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Beitrag von Vince » 17.11.2007, 13:30

Manchmal kommen sie wieder 3

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Originaltitel: Sometimes they come back... for more
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1998
Regie: Daniel Zelik-Berk
Darsteller: Clayton Rohner, Faith Ford, Max Perlich, Chase Masterson, Damian Chapa, Jennifer O'Dell, Michael Stadvec, Stephen Hart, Douglas Stoup, Frank Ceglia

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Beitrag von freeman » 18.11.2007, 01:49

Feine Sache oller Stephen King Honk ... von der Reihe kenne ich nur den dritten ausm TV ... der klang in der Kurzzusammenfassung schön kaputt, war aber letztendlich auch nur Schrott. Die anderen Teile haben mich nie interessiert ... aber man soll ja nie nie sagen ...

In diesem Sinne:
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Beitrag von StS » 18.11.2007, 15:46

Danke für die Kritik, Vince! :D

Die Filme an sich konnten mich allesamt nicht sonderlich überzeugen, im 2. Teil ist aber immerhin H.Swank mit von der Partie... :wink:

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Beitrag von Vince » 18.11.2007, 16:28

Die Sequels kenn ich selbst noch nicht. Im TV würd ich mir die durchaus mal geben, bin ja auch schon zu Genüge vorgewarnt. :wink:

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