
Originaltitel: Second in Command
Produktionsjahr: 2006
Herstellungsland: Großbritannien, Rumänien
Regie: Simon Fellows
Darsteller: Jean-Claude Van Damme, Julie Cox, William Tapley, Alan Mckenna, Razaaq Adoti, Warren Derosa, Serban Celea, Colin Stinton, Emanuel Parvu, Razvan Oprea, Velibor Topic, Monica Dean...
Nach einer Reihe grottiger Flops wie „Replicant“, „Derailed“ und „In Hell“ meldeten sich die „Muscles from Brussels“ Jean-Claude Van Damme 2004 mit dem von der Fanbase recht positiv rezipierten „Wake of Death“ zurück und legten 2006 unter der Regie von Simon Fellows, der im Jahr zuvor bereits Wesley Snipes durch den grundsoliden DTV-Thriller „7 Seconds“ dirigiert hatte, den passablen 08/15-Actioner „Second in Command“ nach.
Ex-Navy-SEAL Sam Keenan (Jean-Claude Van Damme) tritt einen Posten in der amerikanischen Botschaft einer moldavischen Stadt an und gerät schon kurz nach seiner Ankunft in eine lebensgefährliche Krise: Der mühsam eine labile Demokratie behauptende Präsident des Landes wird vom rebellischen Mob vor seinem Palast belagert. Mit einer kleinen Einheit Marines holt Keenan ihn aus dem Hexenkessel heraus und eskoriert ihn sicher in die US-Botschaft. Unglücklicherweise dauert es nicht lange, bis die Rebellen ihren Präsidenten nun auf amerikanischem Grund und Boden unter Beschuss nehmen. Mit schwerem Geschütz wird die Boschaft attackiert – und sowohl die Armee des Präsidenten als auch verfügbare US-Streitkräfte sind Stunden entfernt…
Das Szenario der belagerten US-Botschaft entwickelt in „Second in Command“ durchaus ein gewisses Flair und auch die in Brauntönen gehaltene Location der durch bleihaltige Straßenkämpfe charakterisierten Stadt sorgt für die typische Kriegsaction-Atmosphäre, abgesehen davon ist der neue Van-Damme-Film allerdings ein reicht uninspirierter Kracher der Marke „Viel Lärm um nichts“. Es kracht an allen Ecken und Enden, Kugeln pfeifen, Häuser explodieren, die amerikanische Flagge weht und am Schluss nahen die US-Helikopter als gefeierte Retter.
Business as usual also, dessen Plot auf einen Bierdeckel passt, dem Spannung ein Fremdwort ist und dessen Actionszenen leider keinen so rechten Drive entwickeln wollen. Es wird zwar viel geschossen und es fliegt genauso viel in die Luft, aber spektakuläre Choreografien oder ansprechende Stilisierung finden sich nur sehr sporadisch. Wie seit einigen Jahren gewohnt, legt sich Van Damme leider auch bezüglich Martial-Arts-Fights eine gewisse Bescheidenheit auf und darf, mal abgesehen von ein paar kurzen Prügeleinlagen, die nicht der Rede wert sind, erst im Finale ein wenig kicken. Das tut er dann auch gewohnt souverän und da das „Bloodsport“-Sequel „Kumite“ wohl endgültig gestorben ist, können wir als Fans nur hoffen, dass seine Florentine-Kooperation „The Sheperd“ 2007 wieder etwas mehr Kampfsport inkludieren wird.
Fazit: Mit „Second in Command“ liefert Van Damme ein, wie von der Sony-Homeentertainment-Sparte gewohnt, grundsolides B-Actionspektakel ab, das mit einem atmosphärisch gelungenen, wenngleich überaus US-patriotischem Szenario gefällt, dessen Plot aber wendungsloser Standard ist und dessen Actionszenen nur selten wirklich Drive entwickeln. Dafür kracht es aber ununterbrochen an allen Ecken und Enden und Fans dürfen ruhig mal einen Blick riskieren. „Second in Command“ ist immer noch besser als das, was der Belgier kurz nach der Jahrtausendwende fabrizierte.

Die DVD von Sony Picutres Home Entertainment ist mit FSK-16 uncut.