[CD] Manowar - Gods of War

Eindrücke, Klangchecks aktueller aber auch älterer Scheiben im Review. Dazu Musik DVDs und Konzertberichte.

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Ed Hunter
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[CD] Manowar - Gods of War

Beitrag von Ed Hunter » 20.04.2008, 20:22

Manowar - Gods of War

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Technische Daten:

Veröffentlichung: 2007
Label: Magic Circle Music
Formate: CD, LP
Genre: True Metal
Anzahl der Titel: 16
Laufzeit: 73 Min, 51 s
Produktion: Manowar
Studio(s): Hell, New York (recorded), Galaxy Studios, Belgien (mixed & mastered)

Band:

Gesang: Eric Adams
Gitarre: Karl Logan
Bass: Joey DeMaio
Schlagzeug: Scott Columbus

Tracklist:

1. Overture to the Hymn of the Immortal Warriors – 6:19
2. The Ascension – 2:30
3. King of Kings – 4:17
4. Army of the Dead, Part I – 1:58
5. Sleipnir – 5:13
6. Loki God of Fire – 3:49
7. Blood Brothers – 4:54
8. Overture to Odin – 3:41
9. The Blood of Odin – 3:57
10. The Sons of Odin – 6:23
11. Glory Majesty Unity – 4:41
12. Gods of War – 7:25
13. Army of the Dead, Part II – 2:20
14. Odin – 5.26
15. Hymn of the Immortal Warriors – 5:29
16. Die for Metal (Bonus Track) – 5:16

Review:

Die selbst ernannten „Kings of Metal“ von Manowar waren neben pathetischen Lyrics-Peinlichkeiten, der Gabe, 10 Songtexte aus 5 martialischen Substantiven zusammensetzen zu können und kreative Selbstglorifizierung in ungeahnte Sphären zu schrauben, ja schon immer mit einer gehörigen Portion Größenwahn gesegnet, im Vorfeld der 2007er Veröffentlichung „Gods of War“ erklomm aber selbst der bislang ungeahnte Höhen. Fünf Jahre ließ sich das Amiquartett Zeit, um der dank kraftvoller Hymnen wie „Warriors of the World United“ und „Call to Arms“ recht gelungenen „Warriors of the World“-Scheibe einen neuen Streich folgen zu lassen. Ursprünglich bereits für 2006 angedacht, verschob man Tour und Album um ein weiteres Jahr – lauft Chef-Poser und Mastermind Joey deMaio natürlich nur zu Gunsten der Fans, um sie mit dem besten „Manowar“-Album aller Zeiten zu beglücken. Dass die zu erwartende Maximum Metal – Offensive das trueste des truen sein würde, verstand sich ohnehin von selbst, darüber hinaus strengte deMaio aber auch noch hochgegriffene Vergleiche mit Wagners „Ring der Nibelungen“ an. Wie wir alle wissen, war ja auch Beethoven der erste Rock’n’Roller, somit erstaunt es kaum, dass der Basszupfer der Kult-Klischeecombo sein neuestes Werk nicht nur als konsequente Weiterführung klassischer Musik sieht, sondern auch noch die fehlende Begeisterung der Kids für selbigen Stil beklagt und ihn fleißig ins „Gods of War“-Konzept integriert. Möge sich die Jugend dank Manowar wieder für Wagner begeistern! Doch da Joeys Herz natürlich in erster Linie für den Metal schlägt – so sehr, dass er, wie er dem hilflosen Rock Hard – Redakteur Götz Kuhnemund (wenngleich der in seiner provokativen Kritik an der Band in der Tat etwas übers Ziel hinausgeschossen war) drohte, für den Metal sterben würde – kommt freilich auch Songmaterial gewohnter Machart nicht zu kurz. Worten müssen Taten folgen, und so hielt die Manowar-Gemeinde 2007 mit „Gods of War“ ein stolz als epische Metal-Oper angelegtes Konzeptalbum über Kriegsgott Odin in den Händen – der findet sich folglich in so gut wie jedem Songtitel wieder und deMaio hat bereits angedroht, drei weitere Konzeptscheiben über weitere Heidengötter folgen zu lassen.
Um zunächst den Obermotz der nordisch-germanischen Mythologie entsprechend zu würdigen, werden die klassischen True-Metal-Hymnen der neuen CD – thematisch gibt es abgesehen von der Ominpräsenz Odins keine Neuerungen und die Texte drehen sich erprobtermaßen um Glory, Battle undsoweiter – in einen epischen Rahmen aus Orchestereinsätzen, Männerchören, Klassik und Spoken-Word-Passagen eingebettet. Ein gewisses Faible dafür hatten Manowar ja schon immer, man denke nur an das grandiose „The Crown and the Ring“ vom 80s-Kultkracher „Kings of Metal“, der mit „The Warrior’s Prayer“ auch bereits einen reinen Hörspieltrack an Bord hatte, auf „Gods of War“ nehmen diese Elemente jedoch gut und gerne die Hälfte der Laufzeit ein.

Was einige Kritiker schnell dazu animierte, die neue Manowar-Scheibe als lächerliche Hörspielverarsche zu verreißen, erweist sich jedoch als alles andere als schlechte Angelegenheit, die zwar Joeys übertriebenem, im Vorhinein postulierten Masterpiece-Anspruch nicht gerecht werden mag, einer rundum gelungenen, prächtigen Metal-Oper aber ziemlich nahe kommt. Lediglich an der Tatsache, dass die vertretenen echten Metal-Stücke den Ohrwurmcharakter früherer Manowar-Hits nur teils erreichen und man die ganze Chose aufgrund der Manowarschen Klischee-Offensive ohnehin nicht ernst nehmen kann, hält „Gods of War“ davon an, etwas wirklich großes geworden zu sein. Gelungen ist es im Grunde jedoch allemal.

Anfangs wähnt man sich im falschen Film – beziehungsweise auf der falschen CD. Der mit dem markigen Titel „Overture to the Hymn of Immortal Warriors“ titulierte Opener bietet reine orchestrale Klassik – und das satte 6 Minuten lang. Da scheint der gute Joey seine Wagner-Schiene tatsächlich in die Tat umsetzen zu wollen. Und was den Metal-Puristen vielleicht stören mag, tönt nicht nur im Gesamtkontext des Konzeptalbums überaus gelungen: Atmosphärisch perfekt, musikalisch gelungen und von einem Gänsehaut-Chor in entsprechend epische Sphären gehoben leitet das Stück „Gods of War“ mit Klassik pur ein, woran sich auch im zweiten Track „The Ascension“ nichts ändert. Ein über zweiminütiger, orchestral begleiteter Chorgesang mündet in eine den ersten echten Song der Scheibe vorbereitende Spoken-Word-Passage, ehe mit „King of Kings“ erstmals Schlagzeug, E-Gitarre und Eric Adams in Erscheinung treten. Mit mehrmaligem Hören gewinnt das Stück enorm an Qualität und bietet in angemessen epischen Sphären klassisch pathetisches Manowar-Gebolze – da wir uns hier auf „Gods of War“ befinden, kommt jedoch auch dieser Song nicht um einen Spoken-Word-Part herum. Das mag stören, wenn man das Stück aus dem Kontext gerissen auf den mp3-Player spielen möchte, ist bei am Stück gehörtem Album der Atmosphäre jedoch enorm zuträglich und stimmig. Nach einer kurzen sanften Balladenpassage darf Eric Adams auch wieder mit einer charakteristischen Scream-Offensive für Verzückung sorgen und „King of Kings“ zur ersten rundum gelungenen Metal-Hymne der aktuellen Manowar-Scheibe machen.

Mit „Army of the Dead, Part I“ erfolgt inform eines etwas belanglosen, alles in allem jedoch gelungenen Chorgesangs die knapp zweiminütige Überleitung zum Highlight der Scheibe: „Sleipnir“ hat den am wenigsten pathetisch-plakativen Titel der CD, wird mit einer einminütigen Sprechpassage und Pferdegetrappel eingeleitet und legt dann mit mitreißend epischem Gesangspart los, der erst in eine Spannung erzeugende Midtempo-Strophe und dann den Refrain mit dem mit Abstand größten Ohrwurmpotential der Platte übergeht. Inhaltlich sind die vier Amis dabei ganz in ihrem Element: Man died im battle, crosst die rainbow-bridge und kommt nach Valhalla, wo Odin schon waitet – heidiho, da freut sich das Pathos-Herz. Spätestens am famosen Gitarrensolo kann aber auch der Manowar-Skeptiker nichts mehr auszusetzen haben.

Metallisch weiter geht es auch mit dem gelungenen Stampfer „Loki God of Fire“, ehe „Blood Brothers“ sanftere Töne anschlägt. Zwar erreicht der Song nicht die Klasse eines „Heart of Steel“, eine hübsche Manowarsche Ballade bleibt er aber allemal.
Wer bis jetzt noch nicht gemerkt haben sollte, dass es Joey deMaio, Eric Adams und co. auf „Gods of War“ mit Odin besonders wichtig haben, kriegt diese Tatsache mit dem Folgetriple „Overture to Odin“ / „The Blood of Odin“ / „The Sons of Odin“ unmissverständlich eingehämmert. Wieviel Odin kann man eigentlich in drei Song-Titel packen? Der quantitative Gigantomanismus kündigt sich ja schon beim Coverartwork an, das frei nach dem Motto „Wie viele wilde Krieger, nackte Frauen und geflügelte Höllenkreaturen kriege ich auf die Vorderseite einer einzelnen CD?“ gestaltet worden zu sein scheint und gipfelt schließlich in etwas zu viel Odin auf einmal. Wenn sich die Jungs auch bei den nächsten Alben noch ein bisschen anstrengen, verdrängen sie glatt noch „Metal“ von der Pole Position des meistvertretenen Songtitel-Bestandteils.
Zumindest musikalisch gibt es aber keinen Grund zur Klage: „Overture to Odin“ ist kraftvoller Klassik-Bombast allererster Güte, „The Blood of Odin“ als reine Hörspielpartie lediglich Überleitung zum nächsten Metal-Glanzlicht „The Sons of Odin“: Druckvolle Gitarren, begleitet von einem epischen Gänsehaut-Chor leiten den Song ein, ehe Eric Adams für eine düster grollende Strophe in ungewohnt tiefe Stimmlagen wechseln darf, die Nummer anschließend gewaltig losstampft, nur um sich wieder mit atmosphärischen, ruhigeren Passagen abzuwechseln – textlich geht es einmal mehr um Valhalla, Warriors, Swords in the Wind und ähnlich innovative Dinge. Veredelt durch hervorragende Gitarrensoli grollt „The Sons of Odin“ druckvoll aus den Boxen und markiert eines der Highlights der Scheibe, das einem von Background-Chören unterstützten markigen Refrain auch die auf „Gods of War“ obligatorische Epik abringt. Eine Spoken-Word-Passage darf natürlich auch nicht fehlen und steigert sich zum apokalyptischen, klassisch instrumentierten Finale. „Hail Gods of War“ schallt es dem Hörer entgegen, der mit „Glory Majesty Unity“ erstmal in ein weiteres mit düster grollenden Regen-, Blitz- und Donnersamples aufgemotztes Hörspiel entlassen wird, das indirekt den „Kings of Metal“-Klassiker „The Warrior’s Prayer“ fortsetzt. Darin geht es – kaum zu glauben – um Odin und Valhalla. Na so eine Überraschung. Ganz unterhaltsam ist die Chose dennoch und wie von Manowar gewohnt braucht man keine großartigen Englisch-Kenntnisse zu besitzen, um der Story folgen zu können.

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Truer geht nicht: Manowar...

Mit dem Titeltrack „Gods of War“ geht es dann wieder metallisch weiter, eingestiegen wird einmal mehr mit einem diesmal etwas weniger gelungenen Chor, ehe ein Midtempo-Mix aus Klassik, Schlagzeug und E-Gitarren seinen Lauf nimmt. Trotz feiner Arbeit an der Klampfe kommt der mit 7.25 Minuten Lauflänge recht ausgedehnte Track leider nicht an seine Vorgänger heran, bietet aber auf alle Fälle soliden Manowar-Durchschnitt. Bei „Army of the Dead, Part 2“ wird im Anschluss erstmal georgelt und dann darf einmal mehr der obligatorische Chor ran, ehe man den Zuschauer mit drei „normalen“ Heavy-Metal-Tracks entlässt:
„Odin“ (da ham wir ihn schon wieder) baut sich schön stampfend und mächtig auf, bietet als fast durchgehend von einem Chor getragene Midtempo-Hymne wie schon der Vorgänger „Gods of War“ jedoch nur solides Mittelmaß, mit „Hymn of the Immortal Warriors“ servieren DeMaio und co. dem geneigten Hörer aber nochmal ein furioses Finale: Der Song beginnt ruhig, ehe die orchestrale Basis des Openers „Overture to the Hymn of Immortal Warriors“ mit derselben Melodie wieder einsteigt und der eingängigste und schönste Humppa-Schunkelrefrain der Scheibe aufgefahren wird. Auch die Orgel wird wieder exzessiver Verwendung zugeführt, gesprochene Textpassagen eingesetzt und ein letzter mächtiger Gänsehaut-Männerchor („Rise Brother Rise…“) eingeflochten, um den regulären Teil von „Gods of War“ zu einem mehr als würdigen Abschluss zu führen.

Abseits des Albumkonzepts schließt sich mit „Die for Metal“ ein weder inhaltlich noch stilistisch zum Rest der Scheibe passender Bonustrack an, der Joey deMaios berüchtigtes Rock-Hard-Interview auf die Schippe nimmt, in dem er sich mit der penetrant vorgetragenen Aussage, für den Metal notfalls sterben zu wollen, der kompletten Lächerlichkeit preisgab. „They can’t stop us, let em try“ schallt es gleich als Auftakt aus den Boxen und wenngleich sich die vier Amis textlich noch nie in derart lachhafte Höhen geschraubt haben, ist der Song nicht nur musikalisch das für Manowar klassischste Stück der Scheibe, das genauso gut auf „Kings of Metal“ hätte Platz finden können, sondern tatsächlich ein mehr als ansehnlicher, stampfender und extrem eingängiger True-Metal-Kracher, dessen extreme Lächerlichkeit bei Manowar mehr Kult als Kritikpunkt ist. Wer das nach 10 Alben noch immer nicht verstanden hat, ist selber schuld.

Fazit: Auch wenn Joey deMaio mit seinen großspurigen Wagner-Vergleichen im Vorhinein einmal mehr übers Ziel hinausgeschossen ist, haben er und seine Mannen mit „Gods of War“ dennoch etwas Großes geschaffen, dessen fast ausschließlich negative Rezeption ich keinesfalls nachvollziehen kann: Das Schreiben eingängiger Metal-Hymnen haben die Jungs alles andere als verlernt, was Tracks wie „King of Kings“, „Sleipnir“ und „Hymn of the Immortal Warriors“ eindrucksvoll beweisen und der bislang ungekannte Ausmaße annehmende Anteil an Chören, Spoken-Word- und orchestralen Klassikpassagen harmoniert ausgezeichnet mit den „normalen“ Songs und weiß bravourös eine stimmige Atmosphäre martialischen Fantasy-Sagentums zu generieren. Der Bonustrack „Die For Metal“ ist ohnehin eine ironische wie musikalische Klasse für sich. Lediglich die Wörter „Odin“ und „Valhalla“ hätte man ruhig 20mal weniger in die Lyrics quetschen können – wer sich abgesehen davon noch immer über die pathosgeschwängerten Klischeetexte der Band mokiert, der ist jedoch selber schuld.

:liquid8:

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Brother of True Metal Jack meint:

Hier ist er also, der letzte Erguss der 4 Power-Metal-Recken, den Truesten der Truen, den Tapfersten und dem Besten was die heutige Musikwelt zu bieten hat. *Ironie-Modus aus* Man wollte nicht nur das beste Metal-Album des Jahres abliefern sondern gleich das beste Album aller Zeiten. So war jedenfalls im Vorfeld von De Maio zu hören. Truer, straighter, druckvoller und bombastischer als alles was vorher da gewesen war sollte es sein, ihr eigener "Ring der Niebelungen" hieße es. Neben dem üblichen Geprotze und der Selbstbeweihräucherung der Band wurde im Vorfeld extremst von der Presse und der Plattenfirma die Werbetrommel gehört. Die Cd, die ein Konzeptalbum über den Gott Odin ist, wurde schon auf einer Ebene mit Richard Wagner's Werken gestellt.

Kann man überhaupt soll hohen Erwartungen gerecht werden oder scheitert man beim Versuch daran grandios? Weder das eine noch das Andere. Es ist nicht der Überhammer geworden, was aber jedem schon im Vorfeld hätte klar sein müssen, aber man ist auch nicht komplett gescheitert so wie manche Kritiken einem weis machen wollen.

Was heißt das nun? Keine Station-Hymnen mehr? Nein keine Angst, Manowar haben nichts verlernt. Sei es das fette "King of Kings", "Sleipnir" oder "Sons Of Odin, welches klingt als hätte es auch auf "Into Glory Ride" sein können, Manowar wissen noch immer wie man gradlinige, treibende True-Metal-Nummern mit Mitgröl-Refrain fabriziert. Zwar gibt es auch einige schwächer Nummer wie "Loki" aber wenn man die "normalen" Songs für sich genommen betrachtet gilt: Business as usual.

Textlich ist eh alles beim Alten: Pathos bis zum Abwinken, daran hat sich bis heute nichts geändert. Allerdings ist der klassische Teil der Punkt wo sich die Geister scheiden: Man versucht sich an Wagner, aber ohne dessen zeitlose Wucht zu erreichen. Die Klassik-Stücke des Albums sollen die Geschichte um Odin weiterführen und ihr Tiefe und Atmosphäre verschaffen. Dazu kommen noch diverse Zwischenspiele, wo z.B. das bekannte "Warrior-Prayer" zitiert wird. Alle samt muss man sagen: Diese Stücke sind nicht schlecht. Es wirkt sogar stellenweise wie ein guter Film-Soundtrack. Wäre eigentlich mal eine Überlegung wert: Manowar vertonen einen Barbaren-Film... An manchen Stellen ist es aber einfach zu viel des Guten: Wer hat schon Bock erstmal 10min klassische Musik zu hören bei einem Manowar-Album bevor der erste Song überhaupt losgeht?

Und das ist auch der Knickpunkt. Es ist die erste Manowar-Platte, für die man sich Zeit nehmen muss. Ja sie erfordert sogar einen gewissen Anspruch beim Hörer. (Holla wer hätte das gedacht: das man jemals bei einer Manowar-Cd Anspruch und Manowar ungestraft in einem Satz sagen würde.) Den wenn man sich diese nimmt und die Platte einige Male komplett in Ruhe durchhört, dann muss man sagen: Es funktioniert. Es gelingt Manowar wirklich eine gewisse Atmosphäre aufzubauen. Stellenweise ist es allerdings Zuviel des Guten: da erschlägt es einen regelrecht. Weniger wäre hier mehr gewesen.

Allerdings geht vielen Hören diese Ruhe und Muse dafür komplett ab. Den wer will schon eine Manowar-Cd reinlegen und sich dann 80min auf die Musik konzentrieren? Sozusagen geht das Konzeptalbum komplett an der anvisierten Hörerschicht vorbei. Den man verbindet mit Manowar eines: geradelinigen Power-Metal ohne viel Hirn und Nachdenken. Hier wäre es definitiv besser gewesen die Cd in 2 verschiedenen Versionen rauszubringen:
- Eine ohne den ganzen klassischen Part, nur die Metal-Songs. Wäre eine geile Manowar-Scheibe geworden zwar mit Schwachstellen aber trotzdem gut.
- Eine andere Version komplett als Konzeptalbum mit allem Schnickschnack für die anspruchsvollere Hörerschaft.

Daher bleibt mir als Fazit folgendes:
Wer Bock hat sich auf dieses Wagnis einzulassen sollte die gesamte Platte kaufen. Die anderen sollten es sich überlegen und eventuell bei I-Tunes oder Co. nur die Metal-Songs davon runterladen.

Daher bleibt mir als Bewertung folgendes:
Als Konzeptalbum: :liquid6:,5 da hier doch das ein oder andere klassische Zwischenspiel weniger mehr gewesen wäre.

Als Metalalbum, ohne klassischen Bombast gesehen, wäre es eine :liquid8:
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Beitrag von jack warrior » 20.04.2008, 20:54

hast also zu der cd mehr geschrieben als die gesamten texte derselbigen lang sind.

edit: edie hat es nach oben verschoben das review

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Beitrag von Ed Hunter » 20.04.2008, 22:47

Hab dein Review mal ganz Filmsparte-traditionsgemäß oben integriert. ;-)
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Beitrag von jack warrior » 20.04.2008, 23:03

perfekt so muss das sein :) wollen ma den rest der manowar cds auch noch durch machen?

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Beitrag von Ed Hunter » 20.04.2008, 23:09

Auf jeden Fall. :)
Ich würd mich dann als nächstes an "Fighting the World" und "The Triumph of Steel" machen. 8-)
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Beitrag von jack warrior » 20.04.2008, 23:10

ok dann nehm ich mir sign of the hammer und hail to england for...

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Beitrag von Hannibal » 21.04.2008, 00:10

Ganz tolle Doppel-Review ihr beiden und ich muss euch zumindest was eure Pro-Kontra-Argumente angeht zustimmen. Hört man die Scheibe in einem Rutsch durch, entfaltet sich ein überraschend dichtes Fantasy-Epos vor dem inneren Auge. Switcht man zwischendurch während der Zugfahrt mal rein, zündet das "Gods of War"-Material so viel wie ein verkohlter Holzklotz. Allerdings würde ich jetzt nicht so weit gehen, dass als neu gewonnen Anspruch auszulegen. Manowar bleiben auch auf ihrem neuen Album plakativ, dämlich und textlich peinlich wie eh und je. Stilistisch ist das ganze sehr stimmig verflochten, aber das sollte man nicht mit einem intelligenten Konzept-Album verwechseln. Man kann's halt flüssig durchhören.
Hört man aber ein wenig genauer und mit entsprechendem Background hin, sind die truesten Metaller des Planeten auf einmal gar nicht mehr so true. Was hätte Richard Wagner wohl von computer-generierten Orchesterspuren gehalten? In Interviews prahlte DeMaio mit 500-Spuren-Effekt-Geräten....mit handgemachtem, ehrlichen Metal hat das aber ungefähr genauso viel zu tun wie Bushido mit Rob Halford. Die getriggerte Double Bass ist ein weiterer Wehmutstropfen. Klar, hat mit dem eigentlichen Hörgenuss jetzt nicht sooo viel zu tun, aber irgendwie fällt da das mühsam aufgebaute, peinlich verteidigte truee Kartenhaus schneller in sich zusammen, als die Überreste vom Herrn Wagner.
"Die for Metal" klingt auf den ersten "Blick" cool, ist aber eigentlich nur eine sehr einfallslose Kopie eines Jimmy Page-Riffs, dass ganz schamlos auf 5 1/2 Minuten ohne Abwechslung ausgewälzt wird....unterlegt mit einem Bum-Chack-Bum-Chack-Beat, der die Erfindung von Becken & Toms ignoriert. Für einen 2-3 Minuten-Track wäre das ok gewesen, aber nicht über 5 Minuten lang. Auf diese Laufzeit mit derart wenig Abwechslung bricht auch der beste Groove zusammen. Über den Text braucht man nichts mehr zu sagen, wobei hier tatsächlich sowas wie Ironie reininterpretiert werden könnte...aber sicher bin ich mir da bei DeMaio & Konsorten auch nicht ;-)
Atmosphärisches Hörspiel-Album, dass als ganzes oberflächlich ganz gut funktioniert, bei näherer Betrachtung aber weitgehenst ziemlich kläglich in sich zusammenfällt.
:liquid5: mit Fanbonus von mir...

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Beitrag von jack warrior » 21.04.2008, 00:36

danke erst mal.

so : zu den spuren etc. dachet ich hätte was dazu im review geschrieben. ist mir wohl abhanden egkommen. ja stimmt schon: stellenweise klingt es bisschen arg nach synty gedudel.

zur getrickerten drums: das machen auch metallica... aber ich finde es egal wo scheise. wenn schon echt und dann steht man zu taktfehlern. das tun selbst die stones oder acdc wenn se mal falsch spielen...

und es hat einen guten grund warum ich auf den bonus song nicht einging :)

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Beitrag von EatenAlive » 21.04.2008, 01:22

Also diese komischen Zwischenstücke auf dem Album als klassische Musik zu bezeichnen ist schon ziemlich mutig. Ich glaub dafür würden euch schon einige Leute an die Gurgel springen. :lol: :wink:
Ich meine ein echtes Orchester wäre doch das Mindeste gewesen,dann hätte man dem Album vielleicht sowas wie Atmosphäre unterstellen können. Ich vergleich die Scheibe immer ganz gerne mit der "Damnation and a Day" von Cradle of Filth. Die haben nämlich bewiesen, wie man Metal mit (echten) orchestralen Klängen verbindet und daraus ein pompöses atmosphärisches Konzeptalbum bastelt.

Von mir bekommt der Langeweiler "Gods of War": :liquid3:
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Beitrag von Hannibal » 21.04.2008, 16:34

jack warrior hat geschrieben:zur getrickerten drums: das machen auch metallica...
Echt? Meinen Quellen zu Folge, lässt sich Lars Ulrich nur aus verschiedenen Takes eine Idealvariante zusammenschneiden. Ist natürlich auch nicht besser, wobei mich bei seinen Drum-Skills getriggerte Double Bass jetzt auch nicht wundern würde ;-)
Aber soviel Double Bass haben Metallica auch nicht in ihren SOngs, eben weil der Lars das nicht ordentlich gebacken kriegt ;-)
aber ich finde es egal wo scheise. wenn schon echt und dann steht man zu taktfehlern. das tun selbst die stones oder acdc wenn se mal falsch spielen...
Aber nicht auf einem Studioalbum, oder? Da soll ja schon alles perfekt sein....aber von einem Vollzeitmusiker sollte man erwarten können, dass er die eigenen Lieder fehlerfrei einspielen kann.

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Beitrag von jack warrior » 21.04.2008, 16:44

ja studio soll perfekt sein das is wahr . nur wenn dann live die band das nicht wiedergeben kann ist es scheise. blind guardian specken ihre songs ja live ab bzw nehmen sich nen extra bassisten dafür und stehen dazu.

nur wenn ich hergehe wie zb meat loaf. keinen ton mehr richtig treffe. daher 5mal den song singe... die besten stellen im studio zusammen schneiden lasse, die falschen töne digital nachbesseren lasse und dann die fans denken hopla der kanns ja noch. und dann auf dem konzert keinen ton mehr zusammen bekommen kann bzw playback benutz. ist das gewaltig verarsche.
als meat loaf mit steinman zusammengearbeite hatte war es noch anderster: der sagte ne du vergiss es die songs kannste net singen macht deine stimme nicht momentan mit. oder er musste nen song 100mal einsingen bis es hies jetzt passt es. da kamm dann noch live was rüber.

gegen fehler sagt ja live keiner was nur gegen verarsche.

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Beitrag von Hannibal » 21.04.2008, 20:11

jack warrior hat geschrieben:ja studio soll perfekt sein das is wahr . nur wenn dann live die band das nicht wiedergeben kann ist es scheise. blind guardian specken ihre songs ja live ab bzw nehmen sich nen extra bassisten dafür und stehen dazu.

nur wenn ich hergehe wie zb meat loaf. keinen ton mehr richtig treffe. daher 5mal den song singe... die besten stellen im studio zusammen schneiden lasse, die falschen töne digital nachbesseren lasse und dann die fans denken hopla der kanns ja noch. und dann auf dem konzert keinen ton mehr zusammen bekommen kann bzw playback benutz. ist das gewaltig verarsche.
als meat loaf mit steinman zusammengearbeite hatte war es noch anderster: der sagte ne du vergiss es die songs kannste net singen macht deine stimme nicht momentan mit. oder er musste nen song 100mal einsingen bis es hies jetzt passt es. da kamm dann noch live was rüber.

gegen fehler sagt ja live keiner was nur gegen verarsche.
Yep, da sind wir definitiv einer Meinung. Manowar & Co spielen ihre Songs ja auch live.....auch wenn die DOuble Bass dann nicht immer perfekt gleichmäßig rattert...wen juckt's. Aber im Studio können gerade derart große Bands ja quasi unendlich viele Takes einspielen....und ich find's übel, dass bei einem Berufsmusiker dann da trotzdem kein brauchbares rauskommt. Für das Geld, was die Kerle für Platten, Konzerte & Merchandise kassieren erwarte ich einfach, dass die das draufhaben.

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Beitrag von Carcass77 » 21.04.2008, 20:30

Gute Reviews, wenn für mich auch nur schwer nachvollziehbar.

Das mit großem Abstand schwächste Manowar-Album bekommt von mir :liquid4: - und da ist ein kleiner "Fan"-Bonus mit dabei.

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Beitrag von jack warrior » 21.04.2008, 20:58

@hanni: eben, die können doch für die millionen nen lehrer leisten. selbst mick jagger sagte er kann net singen und hat sich dann als die stones schon megastars waren gesangsunterricht genommen!

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