
Originaltitel: Scar City
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1998
Regie: Ken Sanzel
Darsteller: Stephen Baldwin, Chazz Palminteri, Tia Carrere, Gary Dourdan u.a.
John Trace, seines Zeichens Cop und im Mittelpunkt einer Untersuchung wegen diverser Schießereien, erschießt bei einem Einsatz einen unbewaffneten Drogendealer. Seine Karriere als Cop ist so gut wie beendet und er weiß nicht mehr ein noch aus. Da tritt Leutnant Devon an ihn heran. Er solle in seiner Spezialeinheit namens SCAR mitmachen. Im Gegenzug schiebt Devon dem Drogendealer eine Waffe unter und John ist vorerst fein raus.
Doch seine neuen „Freunde“ stellen sich als schießgeile Menschenhasser heraus und er hat sichtliche Probleme sich in diesen Haufen einzugliedern. Als bei einem Einsatz auch Unschuldige eiskalt über den Haufen geballert werden, fasst sich John ein Herz, rettet ein weiteres potentielles Opfer, setzt sich mit ihm ab und wird nun von SCAR mit unerbittlicher Härte gejagt ...
Ich glaube es gibt kaum Filme, die zynischer ausgefallen sind, als dieser hier. Verbrecher sind nichts als wandelnde Ziele, Leute, die sich mit ihnen abgeben, auch nicht besser und wieder andere, die nur zufällig im selben Raum sind wie die Verbrecher, fallen offensichtlich unter Collateralschaden. Dementsprechend wird in diesem Film aufgeräumt ... „John, wir haben eine Verbrechersterblichkeit von 100 % zu verzeichnen.“ „Das ist aber mal eine schöne Statistik.“ heißt es dann mal im Film und das umreißt das ganze recht ordentlich. Derartige Sprüche gibt es noch einige zu verzeichnen und manchmal wird es schon arg geschmacklos.
Die Action ist wieder ein typischer Nu Image Fall. Es gibt wieder Ballereien, bei denen wirklich alles zerballert wird, aber kein einziger Mensch etwas abbekommt. Man fragt sich wirklich, wieso man derartige Schießereien immer wieder einbinden muss. Optisch ist es jedenfalls kein Highlight. Auch werden dadurch einige Figuren irgendwo der Lächerlichkeit preisgegeben. Denn wurden sie einem gerade als Kunstschützen präsentiert, die mit verbundenen Augen einer Fliege genau den Teil des Nervensystems wegballern könnten, dass dafür sorgt, dass die Fliege ihr rechtes Hinterbein nicht mehr ansprechen kann und dementsprechend jetzt humpelt, treffen sie auf einmal nicht mal den Arsch der Kuh, die direkt vor ihnen steht. Aber Nu Image wird es wohl nie lernen.
Wenn dann die Spezialeinheit mal richtig wüten darf, geht es aber gut ab. Es gilt zumeist das One Shoot One Kill Prinzip und die Hits sind dabei schön blutig und ausgesprochen hart. Auch drei hammerharte Kopfschüsse gilt es zu bestaunen. Es dominieren Ballereien, eine kleine Autoverfolgungsjagd wird eher uninspiriert eingebunden und auch Explosionen oder dergleichen gibt es keine. Dafür wurde die Balleraction ausgesprochen gut über den Film verteilt, so dass es zu keiner Minute langweilig wird.
Die Schauspieler sind allesamt sehr ordentlich. Stephen Baldwin (laut DVD Vision ein Recke des 80er Jahre Kinos ;-) ) gibt einen sympathischen Helden, Tia Carrere einen sexy Sidekick (erster Auftritt nur in Strapse, so muss dat sein ;-) ) und Chazz Palminteri gibt den Oberzyniker mit sichtlichem Verve und den besten One Linern.
Unterm Strich bleibt ein actionreicher Großstadtthriller mit arg bedenklicher Grundhaltung und hammerharter Action.
Die deutsche DVD von pricelight enthält nur den Film in Stereo und 4:3, ist aber uncut und kostet auch nicht mehr als 3 Euro. Und die sind gut investiert, wenn man etwas mit Action der härteren Gangart anfangen kann.

In diesem Sinne:
freeman