We Will Rock You - The Musical by Queen & Ben Elton
Dominion Theatre London, 13. August 2008
Während Brian May und Roger Taylor seit 2004 das Andenken an die Glamrock-Kultformation Queen mit Livegigs in Kooperation mit Paul Rodgers als Gastsänger aufrechterhalten, lässt man die Evergreens der Band um den verstorbenen Frontmann Freddie Mercury gleichzeitig auch in Musicalform wiederaufleben: Am 14. Mai 2002 feierte die Bühnenshow „We Will Rock You“, mitproduziert von May und Taylor, im Londoner Dominion Theatre ihre Uraufführung, wo sie bis heute auf dem Spielplan steht, sich ungebrochener Beliebtheit erfreut und mittlerweile auch in zahlreiche andere Länder exportiert wurde.
Das erfolgreiche Muscial „by Queen and Ben Elton“ integriert die Bandklassiker in eine ironisch-parodistische Endzeitstory, die Castingshows, Internet und künstliche Musik aufs Korn nimmt: In einer fernen Zukunft auf dem Planeten e.bay herrscht die unerbittliche „Killer Queen“ und knechtet das Volk mit PC-programmierter Gaga-Musik. Handgemachter Rock’n’Roll ist verboten, nur eine Jugendbewegung, die sich die Bohemians nennt, wagt den Widerstand und sucht die sagenumwobenen letzten echten Instrumente. Im alte Songtexte in seinem Kopf hörenden Galileo finden die Rebellen den lange herbeigesehnten Auserwählten, der die Macht besitzt, den Rock’n’Roll zurück in die Welt zu bringen…
Zwischen „Mad Max“schem Endzeitlook und trashig-cleanen 70s-Sci-Fi-Dekors à la „Logan’s Run“ präsentiert sich der Bühnenaufbau als spacig-buntes Future-Potpurri , bevölkert von wahlweise abgerissene bis pompöse Klamotten tragenden SF-Gesellen, die Tanz- und Gesangsdarbietungen präsentieren. Die trashig-abgefreakte Story von „We Will Rock You“ nimmt sich nie auch nur ansatzweise ernst, sondern zelebriert pure Schmunzel-Comedy mit gesellschaftskritischem Satire-Einschlag. Die Internetgeneration bekommt genauso ihr Fett weg wie für den Untergang des Rock’n’Roll verantwortlich gemachte Castingformate der Marke „X-Factor“, die mit berühmten Song-Zitaten quer durch die Rockgeschichte gespickten Dialoge zaubern dem Zuschauer immer wieder ein Grinsen aufs Gesicht und die Trefferquote der Gags bewegt sich im akzeptablen Bereich.
Bei einer Bruttolaufzeit von knapp drei Stunden weist die Story dennoch einige Längen auf und auch die Musik sagte mir nicht durchgehend zu, wann immer „We Will Rock You“ allerdings die großen Queen-Klassiker auspackt, ist perfektes Entertainment geboten: „Radio Ga Ga“ und „I Want To Break Free“ eröffnen solide den ersten Akt, mit „Killer Queen“, hier freilich vom gleichnamigen Charakter dargeboten, wird das erste Überhighlight aus dem Hut gezaubert, es folgen beispielsweise „A Kind of Magic“, das grandiose „I Want It All“ und „Crazy Little Thing Called Love“, ehe im zweiten Akt die wundervolle „Highlander“-Ballade „Who Wants To Live Forever?“, der Kracher „Another One Bites The Dust“ und als Finaltriple das Titelstück „We Will Rock You“, die Hymne „We Are The Champions“ und zum krönenden Abschluss das frenetisch gefeierte und epischst angekündigte „Bohemian Rhapsody“ zelebriert werden.
Die Interpretationen der Songs sind dabei durchweg gelungen, auch wenn freilich weder Galileo Tony Vincent noch die restlichen darbietenden Protagonisten der Klasse eines Freddie Mercury das Wasser reichen können.
Fazit: Das Musical zum Queen-Klassiker „We Will Rock You“ erweist sich als gelungenes Entertainment hauptsächlich für Fans der legendären Glamrock-Formation. Die spacige, ein wenig zu lächerliche Future-Story kann mit einigen Gags und gesellschaftskritischen Elementen Punkte sammeln, lebt jedoch fast ausschließlich von den Darbietungen kultiger Queen-Titel von „I Want It All“ bis „Bohemian Rhapsody“. Story- und songauswahlbedingte Längen trüben ein wenig das Vergnügen, nach dem toll dargebotenen Showdown-Triple kann man das Dominion Theatre aber überaus zufrieden verlassen und sich überlegen, ob man 20 Pfund für ein T-Shirt dalassen will.
[Konzert] We Will Rock You - The Musical
Moderator: gelini71
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Interessant, das würde ich mir Aufgrund der Musical Atmosphäre auch mal geben. Auch wenn ich mit Queen eigentlich nicht soviel anfangen kann. Leider führen sie das in Hamburg oder Berlin nicht auf.
Trust Me, I'm a Doctor!!
"Denn um dem Denken eine Grenze zu ziehen, müßten wir beide Seiten dieser Grenze denken können (wir müßten also denken können, was sich nicht denken läßt"
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Komm erst jetzt dazu, was hierzu zu schreiben. Sehr feine Review eines guten Musicals...und das sag ich als einer, der Musicals hasst. Das es gut ist, hängt aber auch nur mit der eindrucksvollen Queen-Mucke zusammen, die wird über jeden Zweifel erhaben ins Publikum geschossen, qualitativ keinen Deut schlechter als beim Original. Hab's allerdings in Köln gesehen, ka wie die Band/der Cast in London ist.
Songauswahlbedingte LÄngen konnte ich jedoch nicht feststellen. Es gab doch nur Klassiker, imo kein einziger Ausfall dabei.....aber von Queen ist eh so gut wie alles Gold imo...
Songauswahlbedingte LÄngen konnte ich jedoch nicht feststellen. Es gab doch nur Klassiker, imo kein einziger Ausfall dabei.....aber von Queen ist eh so gut wie alles Gold imo...
Hm, ich bin nun nicht gerade der größte aller Queen-Fans und kannte dementsprechend erschreckend zahlreiche Lieder nicht, die mir dann auch weniger gefielen...is irgendwie der Konzerteffekt, wenn da mir unbekannte Songs gespielt werden, sorgt das auch immer fürn kleines Stimmungsloch Muss nun gar nicht damit zusammenhängen, dass die Lieder schlecht wären, aber ich müsste sie wohl einfach zuvor schon ein paar Mal gehört haben, um sie zu schätzen zu wissen.
However, alles in allem ist's ein gutes Musical und nebenbei das beste, in dem ich bis jetzt war. (ok, insgesamt sind's nur drei ;-))
PS: Hab mal noch ne Punktewertung ergänzt.
However, alles in allem ist's ein gutes Musical und nebenbei das beste, in dem ich bis jetzt war. (ok, insgesamt sind's nur drei ;-))
PS: Hab mal noch ne Punktewertung ergänzt.
So, gestern nun auch die deutsche Fassung in Stuttgart mitgenommen: Alles in allem genauso gut wie in London, diesmal gab's sogar ne Zugabe inform von nochmal "We Are The Champions".
Die popkulturellen Andeutungen machen aus der familiäreren deutschen Medienlandschaft natürlich gleich noch viel mehr Spaß (vom "Bohemian Rhapsody"-Video ist nur ein kleiner Teil enthalten, der Rest wurde mit "Bauer sucht Frau" überspielt ), dafür hätte man sich die Übersetzung einiger Songs in Deutsche jedoch sparen können. "Killer Queen" wird dadurch imo ziemlich kaputtgemacht, der Rest ist zu ertragen, aber im Original weit besser. Die "Another One Bites The Dust"-Darbietung war im Gegensatz zu London auch etwas eigenwillig bzw. nicht so wirklich gelungen.
Alles in allem hat's aber auch beim zweiten Mal viel Spaß gemacht und hält sich bei
Die popkulturellen Andeutungen machen aus der familiäreren deutschen Medienlandschaft natürlich gleich noch viel mehr Spaß (vom "Bohemian Rhapsody"-Video ist nur ein kleiner Teil enthalten, der Rest wurde mit "Bauer sucht Frau" überspielt ), dafür hätte man sich die Übersetzung einiger Songs in Deutsche jedoch sparen können. "Killer Queen" wird dadurch imo ziemlich kaputtgemacht, der Rest ist zu ertragen, aber im Original weit besser. Die "Another One Bites The Dust"-Darbietung war im Gegensatz zu London auch etwas eigenwillig bzw. nicht so wirklich gelungen.
Alles in allem hat's aber auch beim zweiten Mal viel Spaß gemacht und hält sich bei
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