Prey
Originaltitel: Prey
Herstellungsland: Südafrika / USA
Erscheinungsjahr: 2007
Regie: Darrell Roodt
Darsteller: Peter Weller, Bridget Moynahan, Carly Schroeder, Jamie Bartlett, Connor Dowds, Marius Roberts, Muso Sefatsa, Jacob Makgoba, Ashley Taylor, Tumisho K. Masha, Mary-Anne Barlow, Thijs Ocenasek
Knackig gelb ist es in der afrikanischen Savanne, die Halme streichen goldgelb über das trockene Land und damit hat “Prey” wenigstens schon mal optische Werbequalitäten für den Tourismus auf dem schwarzen Kontinent - trotz blutiger Riesenkatzen. Das ist einfach ein todschickes, knuspriges Gelb wie von einem frisch geschlüpften Toastbrot.
Der in Tradition von “Der Geist und die Dunkelheit” stehende Tierhorrorstreifen geht ansonsten aber mit einer ordentlichen Portion Ernst auf Safari und mit einer noch größeren Portion Realismus. Computer Generated Images sind tabu, lediglich das Blut spritzt hier und da mal in Nullen und Einsen durch die Pampa, doch die Hauptattraktionen bleiben unberührt; Darrell Roodts heilige Kühe sind Löwen, und diese Löwen sind echt. Und sie verhalten sich auch so. Die aus dem Val Kilmer-Streifen bekannte Dämonisierung der Tiere bleibt außen vor.
Hieraus möchte der minimalistische Film sein Spannungspotential schöpfen, denn zur Echtheit der Tiere gehört auch, dass sie mal Pausen einlegen, mal kurzzeitig satt sind, nicht immer aufpassen. Und das ist der Logik förderlich, denn wenn schon bei der ersten Attacke die Fensterscheiben Risse erleiden, wäre es bei einer Dauerattacke nicht lange hin, bis das Innenleben - bestehend aus einem Bengel, einem Gör und einer toughen Stiefmama (die mit dem Gör auf Kriegsfuß steht, aber um ihre Gunst wirbt - wie immer halt, das Gör will nicht) - zum Snack mutiert.
Wenn die Logik dann aber ohne Zugzwang trotzdem so aus den Angeln gehoben wird wie in der Fahren-wir-mal-voll-Karacho-Geradeaus-Szene, ist das letztlich doppelt unverzeihlich, denn um solche Schwächen zu kaschieren, ist die Handlung einfach nicht flott genug.
In einem Parallelplot begibt sich Daddy (Peter Weller, müde und gelangweilt) mit dem afrikanischen Pendant zum Waldschrat (also so eine Art Savannenschrat) auf die Suche nach der vermissten Familie, weil die Polizei nicht mag. Und diese Szenen sind so nichtssagend, dass man sich doch wieder die Gefahrensituation der Familie zurückwünscht.
Doch wirklich packend ist die auch nicht. So erfreulich realistisch die Attacken auch ausfallen, schematisch bewegt sich das Drehbuch auf den Pfaden der üblichen Genre-Klischees, so dass man niemals wirklich Angst hat um die traditionellerweise nicht allzu gefährdete Spezies Frau und Kind. Nur die Männer, die sollten sich vorsehen...
Letztlich kollabiert der mühsam erhobene Anspruch, realistischen Horror auf engstem Raum mit einer für Menschen real bedrohlichen Spezies zu bieten, mit dem schablonenhaften Drehbuch, das es nicht einmal schafft, auch nur eine überraschende Szene auf die Beine zu stellen. Man merkt, es zog die Produzenten zur ersten Variante, aber da wäre dann ein eher dokumentarischer Stil - und mit ihm die Gewissheit, dass alles und jeder das nächste Opfer der Löwen sein könnte - empfehlenswerter gewesen. Für Variante 2 wäre wesentlich mehr Selbstironie (und mehr Action, Blut und Moppen) Grundvoraussetzung gewesen, nur so etwas Niederes hat “Prey” nie sein wollen.
Ist es aber leider geworden. Und dann auch noch so ernst.
Eine DVD kommt von Galileo Medien AG und ist uncut ab 16. Abgesehen von Trailern gibt es keine Extras.
Prey
So, nun auch endlich mal gesichtet - und ich vergebe...
knappe
Im Prinzip gefiel mir der Streifen ganz passabel - vielleicht auch deshalb, weil ich aus der "Creature Feature"- bzw "Nature runs amok"-Ecke in der Regel schlechtere (unrealistischere und/oder billiger wirkende) Ware gewohnt bin.
Regisseur Darrell James Roodt inszenierte seinen Film solide sowie angenehm auf Realismus bedacht, die Optik ist hochwertig (es wurden einige echt Kino-taugliche Impressionen eingefangen) und langweilige Passagen gibt es im Grunde genommen keine zu beklagen. Brigitte Moynahan ist natürlich ne Augenweide - aber die wahren Stars sind die beeindruckenden Tiere (dieses Mal keine CGI-Viecher!), welche zudem erfreulich effektiv ins rechte Licht gerückt wurden.
Auf der Schattenseite der Angelegenheit muss man allerdings fehlende Hochspannung, ein ziemlich maues Drehbuch, nervige Kiddies sowie die vollkommen unnötige "Monster Vision" der Löwen verbuchen.
Dennoch war ich (unterm Strich betrachtet) alles in allem relativ zufrieden sowie gar leicht positiv überrascht vom brauchbaren Ergebnis - zumal die RC1-DVD ne richtig starke Bildqualität aufweist!
Kurzum: Kann man sich durchaus mal ansehen, den Film - kein Hit, aber okay.
knappe
Im Prinzip gefiel mir der Streifen ganz passabel - vielleicht auch deshalb, weil ich aus der "Creature Feature"- bzw "Nature runs amok"-Ecke in der Regel schlechtere (unrealistischere und/oder billiger wirkende) Ware gewohnt bin.
Regisseur Darrell James Roodt inszenierte seinen Film solide sowie angenehm auf Realismus bedacht, die Optik ist hochwertig (es wurden einige echt Kino-taugliche Impressionen eingefangen) und langweilige Passagen gibt es im Grunde genommen keine zu beklagen. Brigitte Moynahan ist natürlich ne Augenweide - aber die wahren Stars sind die beeindruckenden Tiere (dieses Mal keine CGI-Viecher!), welche zudem erfreulich effektiv ins rechte Licht gerückt wurden.
Auf der Schattenseite der Angelegenheit muss man allerdings fehlende Hochspannung, ein ziemlich maues Drehbuch, nervige Kiddies sowie die vollkommen unnötige "Monster Vision" der Löwen verbuchen.
Dennoch war ich (unterm Strich betrachtet) alles in allem relativ zufrieden sowie gar leicht positiv überrascht vom brauchbaren Ergebnis - zumal die RC1-DVD ne richtig starke Bildqualität aufweist!
Kurzum: Kann man sich durchaus mal ansehen, den Film - kein Hit, aber okay.
- LivingDead
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Bei dem würde ich auf eine kommen. Optisch solide wurde das Afrika-Setting in Szene gesetzt. Auch Bridget Moynahan passt sich der Szenerie gut an. Doch was als solider Tierhorror gut hätte funktionieren können, wird durch den fiel zu ernst geratenen Plot, mit seinen hanebüchenen Aktionen der Protagonisten und dem formelhaften Drehbuch aus der Retorte, wieder relativiert. Zwar wird konsequent auf Effekte aus dem Computer verzichtet, und die Angriffe der Tiere gestalten sich als angenehm zurück haltend (in Hinsicht auf Effekthascherei), doch mangelt es dem Film deutlich an Tempo und einer durchgängigen Spannungskurve. Ein im besten Falle solide gefilmtes Filmchen, welches banaler nicht hätte sein können.
Mit freundlichem Gruß
LivingDead
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