The 5th Commandment
The 5th Commandment
The 5th Commandment
Originaltitel: Fifth Commandment, The
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2008
Regie: Jesse V. Johnson
Darsteller: Rick Yune, Keith David, Bokeem Woodbine, Dania Ramirez, Roger Yuan, Shaun Delaney, Anthony Loffredo, Boo Boo Stewart u.a.
Chance wird als kleiner Junge Zeuge, wie ein chinesischer Killer seine gesamte Familie meuchelt. Kurz bevor auch er zum Opfer des kaltblütigen Killers wird, mischt sich ein Mann namens Max „Jazzman“ Templeton in die Szenerie ein und rettet Chance. Mehr noch, er wird fortan zum Ziehvater von Chance und bildet den Jungen zu einem eiskalten Killer aus. Dabei vernachlässigt er allerdings seinen eigenen Sohn Miles, was soweit geht, dass er Chance irgendwann gar berichtet, sein wahrer Sohn sei inzwischen verstorben. Jahre später führt ein neuer Auftrag Chance nach Bangkok. Hier soll er eine R’n’B Sängerin namens Angel ausschalten. Da erkennt er in Angels Bodyguard den verstorben geglaubten Sohn von Jazzman wieder und stellt sich fortan auf dessen Seite, denn die Nachfolger von Chance, die Angel killen wollen, stehen schon in den Startlöchern und eröffnen ihre unbarmherzige Jagd auf Chance und Co.
Eine Phrase, die man im Umfeld von Filmen wie The 5th Commandment häufiger zu hören bekommt, ist jene, dass dieser Film im Kino nichts zu suchen habe. Warum dem so ist, wird meistens nie schlüssig dargelegt, aber man soll sich als Rezipient der Kritik wohl denken, dass B-Actionfilm nun einmal heißt: Schlechte Darsteller in dünner Story wuchten sich durch altbekannte Klischees und sind nur für ein vornehmlich männliches Couchpotatoe Publikum geeignet. Dieses Publikum traut sich aufgrund fetter Plautze, Rauschebart, Hornbrille und Vorliebe für unendliche Vorräte an Bier nicht aus den heimischen vier Wänden. So zumindest die Denke der werten Herren Kritiker.
Nur, warum fallen solche verallgemeinernden Sätze eigentlich nie in Bezug auf Romantic Comedys?
1. Weil die intelligentere Geschichten haben? Dass ich nicht lache. Letztendlich erzählen sie wie die Actionhämmer doch auch immer nur denselben Stuss.
2. Weil sie logischer sind? Klar, der nerdige, dicke Volltrottel bekommt am Ende IMMER die heißeste Braut. Wie im wahren Leben! Und derartiger Schwachsinn soll unendliche Magazinvorräte einer Beretta aufwiegen? Ich muss schon wieder lachen.
3. Weil die Darsteller besser sind? Wer das glaubt, hat eh noch keine wirklich guten Darsteller erlebt.
4. Weil das Publikum aus Frauen besteht? Hier dürfte wohl der Hase im Pfeffer liegen, denn wie Studien ergaben, stellen mittlerweile vor allem Frauen das Kinopublikum. Es ist zwar seltsam, dass ich in meinem Kino irgendwie immer eher selten Frauen antreffe, aber hey, die Studien werden schon Recht haben.
Kurzum, die Rom-Coms, oder wie ich sie auch gerne nenne: Die Actionfilme für Frauen – haben aus unerfindlichen Gründen eine bessere Lobby als B-Actionfilme. Obwohl sie auf die Grundlagen heruntergebrochen genau den gleichen Dreck darstellen. Und egal wie schlecht sie sind, das Videothekenargument wird hier nie gebracht werden.
The 5th Commandment nun wurde mit dem Videothekenargument wieder einmal amtlichst zugeballert und dennoch zog es mich förmlich magisch ins Kino. Denn wann hat man in diesen seltsam actionfeindlichen Zeiten schon mal die Möglichkeit, einen amtlich schlechten Ballerstreifen der Güteklasse B auf der Leinwand zu bewundern? Und zwar einen, der ganz ehrlichen Sorte. Denn The 5th Commandment versucht nicht einen Moment lang zu verschleiern, dass er nichts anderes sein will, als kurzweilige No Brainer Unterhaltung mit einem enorm hohen Bodycount, eingeölten Männeroberkörpern, spärlich bekleideten Frauen, dicken Explosionen, dummen Dialogen, coolem Gekicke und lecker saftenden Einschusslöchern.
Und all das bekommt man in the 5th Commandment nun in rauen Mengen. Eine Story ist rudimentär zwar vorhanden, wird aber nur benötigt, um möglichst grundlos die vielfältigsten Formen von Baller- und Prügeleien auf den Zuschauer loszulassen. Dabei ist der Held schweigsam, die Frau ein Nervenbündel, der Bäddie eine coole Sau und die Dialoge verursachen große Schmerzen im vorderen Hirnlappen ... einfach weil man sich permanent vor den Kopf haut. Das macht Laune, hat ein nettes Tempo und macht eigentlich nur einen echten, teils sehr schwerwiegenden Fehler: Die ganze Chose nimmt sich selbst viel zu ernst. Gerade einige bierernste Mono- und Dialoge bremsen den Spaßfaktor an diesem Dumm Dumm Geschoss teilweise rapide aus. Doch nicht nur daran merkt man, dass Rick Yune im Vorfeld einige B-Streifen genauestens studiert hat, bevor er sein Drehbuch verfasste. So hat man dann letztendlich an allen Ecken und Enden das Gefühl, dass The 5th Commandment handlungstechnisch kaum Old-Schooliger sein könnte. Seien es die Figurenzeichnung, die Logiklöcher oder die Tatsache, dass immer, wenn der Film zu lahmen beginnt, irgendwoher dreckiges Lumpengesindel kommt, um sich eine ordentliche Ladung Backenfutter abzuholen. Der von dieser „Handlungskonstruktion“ ausgehende Reiz wird sich dem Rom Com Publikum zwar komplett verschließen, dem geneigten Actionfan zaubert er allerdings allemal ein breites Grinsen ins Gesicht.
Rick Yune fungierte darüber hinaus auch als Produzent und Hauptdarsteller des Streifens. Und während man dem Produzenten für die Wahl seines Regisseurs noch auf die Schulter klopfen möchte, verflucht man ihn für die Eitelkeit, selbst den Hauptcharakter Chance zu geben. Denn Yunes Spiel als hölzern, ungelenk, emotionsfrei und schlecht zu umschreiben, wäre noch ziemlich geprahlt. Einzig sein halbwegs sympathisches Erscheinungsbild und die Tatsache, dass der Streifen immer wieder zu brüllen scheint, „Seht ihn euch an, er ist der Held!“, lässt The 5th Commandment nicht komplett vor den Baum gehen. Umso erstaunlicher ist, dass man bei diesem Komplettausfall der Heldenrolle auf einen weiblichen Sidekick setzte, der einem in jedem seiner Auftritte extrem auf den Zeiger geht! So hat man einen blassen Held und eine Nervzicke und mit beiden sollen wir mitfiebern ... Ich kann nur sagen, dies fällt teils sehr schwer. Dafür ist der Oberbäddie mit einer echten Charakterfresse gesegnet. Roger Yuan (Shanghai Noon) darf als ein Teil des Killerpärchens „Collateral Damage“ (SOWAS kriegen wirklich nur B-Actioner hin!!!) wie ein Berserker durchs Figurengefüge des Filmes fahren und am Bodycount drehen, bis einem vom Zählen langsam schwindlig wird. Dazu kommen noch die Jesse V. Johnson Regulars Bokeem Woodbine und David Keith, die beide sehr sympathisch rüberkommen und dem Film mit ihren sehr stilvollen Auftritten einen gewissen Flair verleihen.
Der eigentliche Star des Filmes heißt aber Action ... bzw. Jesse V. Johnson. Der Regisseur, der sich mit Streifen wie Pit Fighter, Alien Agent und The Last Sentinel zur ernstzunehmenden Hoffnung im Bereich B-Action mauserte, lässt erneut viel von seinen Erfahrungen aus Zeiten, in denen er als Stuntkoordinator an Filmen wie Mission Impossible III oder Terminator III mitwirkte, einfließen und entfacht einige sehr feine Actionszenen, die nett choreographiert wirken und einige ordentliche Härten an Bord haben. Dabei setzt er auf eine Kombination aus stylischen Ballereien und hübschen, knackig kurzen Martial Arts Einlagen, eingerahmt von netten Explosionen. Leider fehlt, sicherlich budgetbedingt, etwas spektakuläreres Material. Seien es wirklich druckvolle Autoverfolgungsjagden oder eben viel größer angelegte Big Bang Action. Die Action in 5th Commandment ist demzufolge immer eher zweckgerichtet und geradlinig und lässt den letzten Funken immer wieder missen.. Dafür ist die vorhandene Action profund und sauber inszeniert und lässt auch so manche Marotte des Regisseurs nicht missen. Wie etwa das kurze Kamerazucken bei abgefeuerten Schüssen, weshalb die Schießereien immer einen kleinen Zacken druckvoller wirken, als sie letztendlich sind.
Die Action ist dabei gut über den Film verteilt und findet ihren Höhepunkt, wenn Roger Yuan dem Terminator gleich durch ein Polizeipräsidium stapft und alles umnietet, was bei drei nicht auf den Bäumen ist. Vorher gibt es auch eine ähnliche Einlage von Rick Yune zu bestaunen. Leider steht der eigentlich Showdown dann hinter diesen größer angelegten Actioneinlagen deutlich zurück, bietet aber einen netten Martial Arts Fight und letztendlich kann man sich aufgrund der bisher auf den Zuschauer niedergegangenen Action weder quantitaiv noch qualitativ beschweren.
Abseits der Action inszeniert Jesse V. Johnson gewohnt sauber und lässt seinen Film erneut teurer aussehen, als er letztendlich war. Seien es die braungefilterten Flashbacks in die Vergangenheit oder die unterkühlt blaustichigen Bilder der Jetztzeit, The 5th Commandment sieht sehr ordentlich aus und ist eigentlich nur insofern Videothekenware, weil Jesse V. Johnson wie bei jedem seiner bisherigen Filme budgetbedingt mindestens eine weitere Kamera für die Lancierung eindrucksvolleren Augenfutters fehlt. Dagegen kann man den Score von Paul Haslinger (Ex Tangerine Dream) nur als Komplettausfall bezeichnen. Hier und da hört man Brad Fiedels Terminatorthemen durch, dann knallt einfach ein Metallstück rhythmisch auf andere und weder echte Themen noch dichte Soundteppiche schafften es in seine Kompositionen, was aufgrund des großartigen Oeuvres des Künstlers schon sehr verwundert. Einzig ein paar Hip Hop Tracks knallen recht fett aus den Boxen. Doch gerade in den Actionszenen hätten ein paar treibende Themen noch einiges mehr reißen können, aber der Herr Haslinger hatte wohl keine Zeit oder keinen Bock ... musste vielleicht nebenher eine Rom-Com vertonen ;-).
Das Ergebnis ist eine Romantic Comedy für Männer. Denn auch hier kriegt der Außenseiter am Ende die heiße Ische und macht nebenher alle Nebenbuhler platt. Ok, in echten Rom-Coms würden diese nach einer Begegnung mit dem Pantoffelhelden nicht in ihren eigenen Körpersäften schwimmen, aber hey, The 5th Commandment ist nun einmal keine Frauen Rom-Com, sondern geradliniges und ehrliches B-Kino mit allen Schwächen, die der Begriff B-Kino / B-Film im Allgemeinen impliziert. Insofern hat der Streifen vermutlich wirklich nichts im Kino zu suchen. Aber es gab einmal Zeiten (Gott hab sie selig), da begründeten derartige Filme riesige A-Karrieren und strömten die Massen (egal ob Frauen oder Männer) für spagatmachende B-Helden mit A-Gehältern in die Kinos. Und warum sollte man heute nicht einfach mal wieder derartigen, längst vergangenen Auswüchsen huldigen? Also bringt uns mehr Streifen wie The 5th Commandment ins Kino und lasst uns Männer mal wieder richtig Spaß haben!
In diesem Sinne:
freeman
Originaltitel: Fifth Commandment, The
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2008
Regie: Jesse V. Johnson
Darsteller: Rick Yune, Keith David, Bokeem Woodbine, Dania Ramirez, Roger Yuan, Shaun Delaney, Anthony Loffredo, Boo Boo Stewart u.a.
Chance wird als kleiner Junge Zeuge, wie ein chinesischer Killer seine gesamte Familie meuchelt. Kurz bevor auch er zum Opfer des kaltblütigen Killers wird, mischt sich ein Mann namens Max „Jazzman“ Templeton in die Szenerie ein und rettet Chance. Mehr noch, er wird fortan zum Ziehvater von Chance und bildet den Jungen zu einem eiskalten Killer aus. Dabei vernachlässigt er allerdings seinen eigenen Sohn Miles, was soweit geht, dass er Chance irgendwann gar berichtet, sein wahrer Sohn sei inzwischen verstorben. Jahre später führt ein neuer Auftrag Chance nach Bangkok. Hier soll er eine R’n’B Sängerin namens Angel ausschalten. Da erkennt er in Angels Bodyguard den verstorben geglaubten Sohn von Jazzman wieder und stellt sich fortan auf dessen Seite, denn die Nachfolger von Chance, die Angel killen wollen, stehen schon in den Startlöchern und eröffnen ihre unbarmherzige Jagd auf Chance und Co.
Eine Phrase, die man im Umfeld von Filmen wie The 5th Commandment häufiger zu hören bekommt, ist jene, dass dieser Film im Kino nichts zu suchen habe. Warum dem so ist, wird meistens nie schlüssig dargelegt, aber man soll sich als Rezipient der Kritik wohl denken, dass B-Actionfilm nun einmal heißt: Schlechte Darsteller in dünner Story wuchten sich durch altbekannte Klischees und sind nur für ein vornehmlich männliches Couchpotatoe Publikum geeignet. Dieses Publikum traut sich aufgrund fetter Plautze, Rauschebart, Hornbrille und Vorliebe für unendliche Vorräte an Bier nicht aus den heimischen vier Wänden. So zumindest die Denke der werten Herren Kritiker.
Nur, warum fallen solche verallgemeinernden Sätze eigentlich nie in Bezug auf Romantic Comedys?
1. Weil die intelligentere Geschichten haben? Dass ich nicht lache. Letztendlich erzählen sie wie die Actionhämmer doch auch immer nur denselben Stuss.
2. Weil sie logischer sind? Klar, der nerdige, dicke Volltrottel bekommt am Ende IMMER die heißeste Braut. Wie im wahren Leben! Und derartiger Schwachsinn soll unendliche Magazinvorräte einer Beretta aufwiegen? Ich muss schon wieder lachen.
3. Weil die Darsteller besser sind? Wer das glaubt, hat eh noch keine wirklich guten Darsteller erlebt.
4. Weil das Publikum aus Frauen besteht? Hier dürfte wohl der Hase im Pfeffer liegen, denn wie Studien ergaben, stellen mittlerweile vor allem Frauen das Kinopublikum. Es ist zwar seltsam, dass ich in meinem Kino irgendwie immer eher selten Frauen antreffe, aber hey, die Studien werden schon Recht haben.
Kurzum, die Rom-Coms, oder wie ich sie auch gerne nenne: Die Actionfilme für Frauen – haben aus unerfindlichen Gründen eine bessere Lobby als B-Actionfilme. Obwohl sie auf die Grundlagen heruntergebrochen genau den gleichen Dreck darstellen. Und egal wie schlecht sie sind, das Videothekenargument wird hier nie gebracht werden.
The 5th Commandment nun wurde mit dem Videothekenargument wieder einmal amtlichst zugeballert und dennoch zog es mich förmlich magisch ins Kino. Denn wann hat man in diesen seltsam actionfeindlichen Zeiten schon mal die Möglichkeit, einen amtlich schlechten Ballerstreifen der Güteklasse B auf der Leinwand zu bewundern? Und zwar einen, der ganz ehrlichen Sorte. Denn The 5th Commandment versucht nicht einen Moment lang zu verschleiern, dass er nichts anderes sein will, als kurzweilige No Brainer Unterhaltung mit einem enorm hohen Bodycount, eingeölten Männeroberkörpern, spärlich bekleideten Frauen, dicken Explosionen, dummen Dialogen, coolem Gekicke und lecker saftenden Einschusslöchern.
Und all das bekommt man in the 5th Commandment nun in rauen Mengen. Eine Story ist rudimentär zwar vorhanden, wird aber nur benötigt, um möglichst grundlos die vielfältigsten Formen von Baller- und Prügeleien auf den Zuschauer loszulassen. Dabei ist der Held schweigsam, die Frau ein Nervenbündel, der Bäddie eine coole Sau und die Dialoge verursachen große Schmerzen im vorderen Hirnlappen ... einfach weil man sich permanent vor den Kopf haut. Das macht Laune, hat ein nettes Tempo und macht eigentlich nur einen echten, teils sehr schwerwiegenden Fehler: Die ganze Chose nimmt sich selbst viel zu ernst. Gerade einige bierernste Mono- und Dialoge bremsen den Spaßfaktor an diesem Dumm Dumm Geschoss teilweise rapide aus. Doch nicht nur daran merkt man, dass Rick Yune im Vorfeld einige B-Streifen genauestens studiert hat, bevor er sein Drehbuch verfasste. So hat man dann letztendlich an allen Ecken und Enden das Gefühl, dass The 5th Commandment handlungstechnisch kaum Old-Schooliger sein könnte. Seien es die Figurenzeichnung, die Logiklöcher oder die Tatsache, dass immer, wenn der Film zu lahmen beginnt, irgendwoher dreckiges Lumpengesindel kommt, um sich eine ordentliche Ladung Backenfutter abzuholen. Der von dieser „Handlungskonstruktion“ ausgehende Reiz wird sich dem Rom Com Publikum zwar komplett verschließen, dem geneigten Actionfan zaubert er allerdings allemal ein breites Grinsen ins Gesicht.
Rick Yune fungierte darüber hinaus auch als Produzent und Hauptdarsteller des Streifens. Und während man dem Produzenten für die Wahl seines Regisseurs noch auf die Schulter klopfen möchte, verflucht man ihn für die Eitelkeit, selbst den Hauptcharakter Chance zu geben. Denn Yunes Spiel als hölzern, ungelenk, emotionsfrei und schlecht zu umschreiben, wäre noch ziemlich geprahlt. Einzig sein halbwegs sympathisches Erscheinungsbild und die Tatsache, dass der Streifen immer wieder zu brüllen scheint, „Seht ihn euch an, er ist der Held!“, lässt The 5th Commandment nicht komplett vor den Baum gehen. Umso erstaunlicher ist, dass man bei diesem Komplettausfall der Heldenrolle auf einen weiblichen Sidekick setzte, der einem in jedem seiner Auftritte extrem auf den Zeiger geht! So hat man einen blassen Held und eine Nervzicke und mit beiden sollen wir mitfiebern ... Ich kann nur sagen, dies fällt teils sehr schwer. Dafür ist der Oberbäddie mit einer echten Charakterfresse gesegnet. Roger Yuan (Shanghai Noon) darf als ein Teil des Killerpärchens „Collateral Damage“ (SOWAS kriegen wirklich nur B-Actioner hin!!!) wie ein Berserker durchs Figurengefüge des Filmes fahren und am Bodycount drehen, bis einem vom Zählen langsam schwindlig wird. Dazu kommen noch die Jesse V. Johnson Regulars Bokeem Woodbine und David Keith, die beide sehr sympathisch rüberkommen und dem Film mit ihren sehr stilvollen Auftritten einen gewissen Flair verleihen.
Der eigentliche Star des Filmes heißt aber Action ... bzw. Jesse V. Johnson. Der Regisseur, der sich mit Streifen wie Pit Fighter, Alien Agent und The Last Sentinel zur ernstzunehmenden Hoffnung im Bereich B-Action mauserte, lässt erneut viel von seinen Erfahrungen aus Zeiten, in denen er als Stuntkoordinator an Filmen wie Mission Impossible III oder Terminator III mitwirkte, einfließen und entfacht einige sehr feine Actionszenen, die nett choreographiert wirken und einige ordentliche Härten an Bord haben. Dabei setzt er auf eine Kombination aus stylischen Ballereien und hübschen, knackig kurzen Martial Arts Einlagen, eingerahmt von netten Explosionen. Leider fehlt, sicherlich budgetbedingt, etwas spektakuläreres Material. Seien es wirklich druckvolle Autoverfolgungsjagden oder eben viel größer angelegte Big Bang Action. Die Action in 5th Commandment ist demzufolge immer eher zweckgerichtet und geradlinig und lässt den letzten Funken immer wieder missen.. Dafür ist die vorhandene Action profund und sauber inszeniert und lässt auch so manche Marotte des Regisseurs nicht missen. Wie etwa das kurze Kamerazucken bei abgefeuerten Schüssen, weshalb die Schießereien immer einen kleinen Zacken druckvoller wirken, als sie letztendlich sind.
Die Action ist dabei gut über den Film verteilt und findet ihren Höhepunkt, wenn Roger Yuan dem Terminator gleich durch ein Polizeipräsidium stapft und alles umnietet, was bei drei nicht auf den Bäumen ist. Vorher gibt es auch eine ähnliche Einlage von Rick Yune zu bestaunen. Leider steht der eigentlich Showdown dann hinter diesen größer angelegten Actioneinlagen deutlich zurück, bietet aber einen netten Martial Arts Fight und letztendlich kann man sich aufgrund der bisher auf den Zuschauer niedergegangenen Action weder quantitaiv noch qualitativ beschweren.
Abseits der Action inszeniert Jesse V. Johnson gewohnt sauber und lässt seinen Film erneut teurer aussehen, als er letztendlich war. Seien es die braungefilterten Flashbacks in die Vergangenheit oder die unterkühlt blaustichigen Bilder der Jetztzeit, The 5th Commandment sieht sehr ordentlich aus und ist eigentlich nur insofern Videothekenware, weil Jesse V. Johnson wie bei jedem seiner bisherigen Filme budgetbedingt mindestens eine weitere Kamera für die Lancierung eindrucksvolleren Augenfutters fehlt. Dagegen kann man den Score von Paul Haslinger (Ex Tangerine Dream) nur als Komplettausfall bezeichnen. Hier und da hört man Brad Fiedels Terminatorthemen durch, dann knallt einfach ein Metallstück rhythmisch auf andere und weder echte Themen noch dichte Soundteppiche schafften es in seine Kompositionen, was aufgrund des großartigen Oeuvres des Künstlers schon sehr verwundert. Einzig ein paar Hip Hop Tracks knallen recht fett aus den Boxen. Doch gerade in den Actionszenen hätten ein paar treibende Themen noch einiges mehr reißen können, aber der Herr Haslinger hatte wohl keine Zeit oder keinen Bock ... musste vielleicht nebenher eine Rom-Com vertonen ;-).
Das Ergebnis ist eine Romantic Comedy für Männer. Denn auch hier kriegt der Außenseiter am Ende die heiße Ische und macht nebenher alle Nebenbuhler platt. Ok, in echten Rom-Coms würden diese nach einer Begegnung mit dem Pantoffelhelden nicht in ihren eigenen Körpersäften schwimmen, aber hey, The 5th Commandment ist nun einmal keine Frauen Rom-Com, sondern geradliniges und ehrliches B-Kino mit allen Schwächen, die der Begriff B-Kino / B-Film im Allgemeinen impliziert. Insofern hat der Streifen vermutlich wirklich nichts im Kino zu suchen. Aber es gab einmal Zeiten (Gott hab sie selig), da begründeten derartige Filme riesige A-Karrieren und strömten die Massen (egal ob Frauen oder Männer) für spagatmachende B-Helden mit A-Gehältern in die Kinos. Und warum sollte man heute nicht einfach mal wieder derartigen, längst vergangenen Auswüchsen huldigen? Also bringt uns mehr Streifen wie The 5th Commandment ins Kino und lasst uns Männer mal wieder richtig Spaß haben!
In diesem Sinne:
freeman
Ui, zu dem hab ich letztens auch erst einige Stimmen gelesen - wie man es doch wagen könnte, solchen Rotz in die Kinos zu bringen und so. Danke für die Kritik - aber ich fürchte, dass bei dem Trailer, dem Inhalt, Deiner Beschreibung und dem Regisseur nicht gerade viel (für mich) rumkommt. Vielleicht irgendwann mal... ;)
Ich hab mich auch gefragt, warum gerade dieser Film es ins Kino schafft, wohin es deutlich teurere und erfolgversprechendere Produktionen wie WAR oder LUCKY NUMBER SLEVIN nicht geschafft haben. Anschauen werde ich ihn mir wohl trotzdem, obwohl ich den Regisseur für mindestens überschätzt, wenn nicht sogar ziemlich unfähig halte. Aber vielleicht gelang ihm ja mit diesem Film endlich ein kleiner Knaller
Den Audiokommentar von Bloodrayne II anhören ;-) da liefert uns Uwe hunderte Gründe, warum der ins Kino gehört ... und uns Uwe bringt ja nun auch Farcry ins Kino, der hat da - wenns nach den Trailern geht - noch weniger zu suchen, als der hier aber wie gesagt, ich finds dufte, von mir aus könnte es eh viel mehr DTV Ware ins Kino schaffen. Wenn ich auch so die Kumpels sehe, die gehen viel lieber in so ne Nullnummer vom Werbeaufwand her als in den derzeit laufenden großen Blockbuster ... Die Verleiher sollten nur mal nen bissel mehr Mut beweisen und das Publikum, dass mit nem Kumpel und mir in 5th Commandment saß, war einfach mal nur megakultig!kami hat geschrieben:Ich hab mich auch gefragt, warum gerade dieser Film es ins Kino schafft
In diesem Sinne:
freeman
Ich mag Jesse Johnson und den hier fand ich echt stark. Sicher, die Story ist alles andere als originell und das Gepose nervt etwas, aber bei "Shooter" wurde ein derartiger Rücksturz in die Old School Zeiten direkt abgefeiert. Ich mag seine Handschrift, vor allem die Tatsache, dass das Thema Musik den Film auf mehreren Ebenen durchzieht: Frau aus dem Musik-Biz, die Aufträge als Club-Gigs codiert, die Codenamen kommen aus dem Musikbereich usw. Die Action ist auch wirklich schöne Handarbeit, im Gegensatz zu so widerlichem CGI-Gewichse der Marke "Jumper" oder "Wanted". Ich kann die ganzen Unkenrufe hier nicht verstehen, zumindest von Actionfans nicht.
Knappe
Knappe
Jimmy Dix: "Du glaubst wohl nicht an die Liebe?" - Joe Hallenbeck: "Doch ich glaube an die Liebe. Ich glaube auch an Krebs." [Last Boy Scout]
Perry Van Shrike: "Look up 'idiot' in the dictionary. You know what you'll find?" - Harry Lockhart: "A picture of me?" - Perry Van Shrike: "No! The definition of the word idiot, cause that is what you fucking are!" [Kiss Kiss, Bang Bang]
Perry Van Shrike: "Look up 'idiot' in the dictionary. You know what you'll find?" - Harry Lockhart: "A picture of me?" - Perry Van Shrike: "No! The definition of the word idiot, cause that is what you fucking are!" [Kiss Kiss, Bang Bang]
Ich bevorzuge auch eindeutig Filme mit echten Stunts usw. Wirkt einfach besser, glaubwürdiger und nicht so gekünstelt. Wäre schön wenn man Gestalten wie Rob Cohen oder Lee Tamahori endlich die Regieerlaubnis entziehen würde und man solche Leute wie Antoine Fuqua fördert.McClane hat geschrieben:Die Action ist auch wirklich schöne Handarbeit, im Gegensatz zu so widerlichem CGI-Gewichse der Marke "Jumper" oder "Wanted".
Es gibt durchaus Filme mit reichlich CGI, die ich sehr schätze, z.B. "Transformers" oder "Iron Man", während mir die beiden genannten echt wahnsinnig auf den Keks gingen, war keine Allgemeinaussage.kami hat geschrieben:Ich mag "widerliches CGI-Gewichse". Da fällt mir ein, ich wollte sowieso mal einen Streit-Thread wider die 80er-Jahre-Actionverklärung aufmachen.McClane hat geschrieben: im Gegensatz zu so widerlichem CGI-Gewichse der Marke "Jumper" oder "Wanted".
Jimmy Dix: "Du glaubst wohl nicht an die Liebe?" - Joe Hallenbeck: "Doch ich glaube an die Liebe. Ich glaube auch an Krebs." [Last Boy Scout]
Perry Van Shrike: "Look up 'idiot' in the dictionary. You know what you'll find?" - Harry Lockhart: "A picture of me?" - Perry Van Shrike: "No! The definition of the word idiot, cause that is what you fucking are!" [Kiss Kiss, Bang Bang]
Perry Van Shrike: "Look up 'idiot' in the dictionary. You know what you'll find?" - Harry Lockhart: "A picture of me?" - Perry Van Shrike: "No! The definition of the word idiot, cause that is what you fucking are!" [Kiss Kiss, Bang Bang]
So, endlich gesehen und für erstaunlich gut befunden. Der größte Vorteil dieses Filmes im Vergleich zu den vorherigen Arbeiten des Regisseurs dürften wohl zum einen im etwas höheren Budget, zum anderen und wichtigeren aber am dramatisch besseren Schnitt liegen. Die früheren J.Johnson-Filme krankten durch die Bank weg an einer lahmen, uninspirierten Montage, welche die Actionszenen zerstückelte, die unrealistischen Shootouts lächerlich machte und auch die Kämpfe ungelenk erscheinen ließ.
Hier hat sich die Verpflichtung von Leuten wie dem CANNON-Veteran Michael J.Duthie sowie Top-Editor Christian Wagner (BAD BOYS, FACE/OFF) sehr bezahlt gemacht.
Zum ganz großen Glück hätte man natürlich noch einen besseren Drehbuchautor sowie eventuell einen Kampfchoreographen aus HK verpflichten dürfen, doch trotzdem bietet FIFTH COMMANDMENT kompetent gemachte B-Action, die es zurecht ins Kino geschafft hat und welche einen sehr wertigen Eindruck macht. Erwähnenswert ist auch der mitreißende und druckvolle Score von Paul Haslinger (UNDERWORLD, SHOOT'EM UP).
Insgesamt reichts nicht ganz zum Actionhit, gute
sind aber locker drin.
Hier hat sich die Verpflichtung von Leuten wie dem CANNON-Veteran Michael J.Duthie sowie Top-Editor Christian Wagner (BAD BOYS, FACE/OFF) sehr bezahlt gemacht.
Zum ganz großen Glück hätte man natürlich noch einen besseren Drehbuchautor sowie eventuell einen Kampfchoreographen aus HK verpflichten dürfen, doch trotzdem bietet FIFTH COMMANDMENT kompetent gemachte B-Action, die es zurecht ins Kino geschafft hat und welche einen sehr wertigen Eindruck macht. Erwähnenswert ist auch der mitreißende und druckvolle Score von Paul Haslinger (UNDERWORLD, SHOOT'EM UP).
Insgesamt reichts nicht ganz zum Actionhit, gute
sind aber locker drin.
Gesehen - war ganz solide. Hübsche Optik, coole Posen, Drehbuch der alten Schule, etwas höhepunktlose Gun- und Martial Arts-Fights, die zwar für den Moment schön aufregend sind, an die man sich aber ganz sicher nicht erinnern wird. Manchmal fühlt man sich an "Romeo Must Die" erinnert, offensichtliche Anleihen gab's beim "Terminator", insbesondere beim Soundtrack, den ich im Gegensatz zum freeman gelungen oder zumindest sehr gut eingesetzt fand, mal davon abgesehen, dass das meiste davon dreist geklaut war. Sehr gefallen hat mir Keith David, für den ich eigentlich immer in Stimmung sein muss, um ihn zu ertragen, unglaublich auf den Sack ging mir die Popstartussi mit ihren Rehäuglein... insbesondere, als sie im Finale unglaubwürdigerweise einen auf Ripley machte (Unterhemd).
Mal kurz zur freemännschen Kritik:
Mal kurz zur freemännschen Kritik:
Denkst du das wirklich? Ich habe den Eindruck, RomComs werden mindestens genauso hart abgewatscht wie B-Actioner, wenn nicht noch mehr. Die sind doch der Inbegriff der Einfallslosigkeit. Auf denen basiert doch der Satz "da weiß man nach 5 Minuten schon, wie es ausgeht".Kurzum, die Rom-Coms, oder wie ich sie auch gerne nenne: Die Actionfilme für Frauen – haben aus unerfindlichen Gründen eine bessere Lobby als B-Actionfilme.
Die Quintessenz war, dass diese Filme insofern eine im Publikum vermutete größere Lobby haben, da es da selbst der größte Dreck ins Kino schafft ...Denkst du das wirklich? Ich habe den Eindruck, RomComs werden mindestens genauso hart abgewatscht wie B-Actioner, wenn nicht noch mehr.
Mir gings um die Kinopräsenz und das Missverhältnis sauberer Männerfilme contra Kuschelmuscheltimofilme ...
In diesem Sinne:
freeman
Netter Durchschnitts-B-Actioner.
Storymäßig das Übliche, Action ist gut und hat einige Highlights, wenngleich teils zu hektisch und hätte auch gerne mal hin und wieder etwas größer angelegt sein dürfen, Optik ist hübsch, Rick Yune als Held bringt nun nicht gerade ne Glanzleistung, aber erfüllt seinen Zweck.
Storymäßig das Übliche, Action ist gut und hat einige Highlights, wenngleich teils zu hektisch und hätte auch gerne mal hin und wieder etwas größer angelegt sein dürfen, Optik ist hübsch, Rick Yune als Held bringt nun nicht gerade ne Glanzleistung, aber erfüllt seinen Zweck.
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