The Last Outlaw

Der Action Film der 80er, der 90er und heute.
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freeman
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The Last Outlaw

Beitrag von freeman » 26.09.2005, 22:29

The Last Outlaw

Bild

Originaltitel: The Last Outlaw
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1994
Regie: Geoff Murphy
Darsteller: Mickey Rourke, Dermot Mulroney, Ted Levine, John C. McGinley, Steve Buscemi, Keith David, Daniel Quinn u.a.

Colonel Craff ist der Anführer einer kleinen Gruppe von Südstaatlern, die die Niederlage im Bürgerkrieg auf ihre Weise ausgleichen wollen. Sie reiten im Norden umher und rauben die Banken der Nordstaatler aus. Eines Tages reiten sie in eine kleine Stadt ein, die allerdings vorgewarnt ist. Es kommt zu einem mittleren Massaker, bei dem sich fast jeder aus der Graff Gruppe eine Kugel einfängt. Dennoch entkommen alle. Der Jungspund der Truppe hat allerdings einen Treffer gefangen, der es ihm nahezu unmöglich macht, weiterzureiten. Graff weiß das und will ihn töten. Doch sein eigentlich bester Mann, Lt. Eustis, wendet sich gegen ihn und erschießt Graff.

Eustis wird der neue Anführer der Gruppe und er wäre vermutlich intelligenter als seine Verfolger, wenn denn Graff den Mordversuch nicht überlebt hätte und sich mit List und Tücke zum Anführer der Verfolger hocharbeitet und jeden Schritt von Eustis vorausahnt. Nun verfolgt er Eustis mit unbarmherziger Härte und metzelt sich durch die Reihen seiner ehemaligen Männer. Insbesondere seinem „Ziehsohn“ Eustis will er eine Lektion erteilen, und dieser wird am Ende der Verfolgung ein ganz anderer Mensch sein ...

Was für eine Granate von einem Western. Ist er zunächst nicht viel mehr als ein simples Verfolgungsgeschichtchen wandelt sich der Film immer mehr zu einer Art Charakterstudie und versucht zu ergründen, wie sich Menschen in Extremsituationen verändern. Mit zunehmender Lauflänge spürt man auch immer mehr die Handschrift von Eric Red, der das Drehbuch beisteuerte und schon mit seinen Drehbüchern zu Hitcher, Near Dark und Cohen and Tate bewiesen hat, dass ihn die dunklen Seiten des Menschen außerordentlich interessieren. Folgerichtig gibt es in diesem Film wirklich keinen einzigen moralisch guten Menschen und wenn doch, wird er es am Ende des Filmes nicht mehr sein. Unmoral ist der Motor dieses Filmes. Es ist die Gier nach Geld, die die Leute antreibt, die Gier nach Rache und die Gier, das eigene Leben zu schützen ... um jeden Preis. Dabei gelingen einige tolle Szenen, in denen sich zum Beispiel die beiden Kontrahenten Eustis und Graff in aller Ruhe über die Anzahl der Kugeln ihrer Männer unterhalten, obwohl beide locker die Gelegenheit hätten, den jeweils anderen zu töten.

Dies bebildert Regisseur Geoff Murphy (Freejack, Young Guns II, Alarmstufe Rot II) mit teils ultrakrassen Gewalteinlagen! In diesem Film wird richtig dreckig gestorben! Da werden Gesichter aus den Köpfen geschossen, Gedärme müssen nach Bauchschüssen zurückgehalten werden, Leiber werden von Kugeln zerfetzt, ein Mensch wird in einer knapp 2 minütigen Sequenz komplett zerschossen und der Bodycount steigt unerbittlich an. Wenn man bedenkt, dass dieser Film fürs amerikanische Fernsehen gedreht wurde, sitzt man mehr als einmal nur mit offenem Mund da, im Angesicht der Bilder, die da auf einen einprasseln. Dieser kleine Western atmet die volle Härte des damals so konsequenten Actionkinos!

Dies garniert Murphy mit der Creme de la Creme von Hollywoods ewigen Nebendarstellern. So finden wir hier Steve Buscemi (muss ich sicher keine Filme nennen), Ted Levine (Heat, Ali), John C. McGinley (Identität, The Rock), Keith David (Pitch Black, Dead Presidents), Dermot Mulroney (About Schmidt, Copycat) und selbstverständlich Mickey Rourke, der hier den Teufel in Menschengestalt spielt: Er verführt, intrigiert, schmiedet dunkle Pläne und tötet ohne jegliche Gewissensbisse. Zudem sieht er hier auch aus wie der Leibhaftige. Auch die Landschaftsbilder von den unberührten Weiten des Wilden Westens sind grandios und Murphy fährt einige wunderbar dynamische Kamerafahrten auf, die Lust auf mehr machen.

Unterm Strich bleibt ein storytechnisch recht interessanter, teils extrem konsequenter kleiner Western mit guten Darstellern und schön hohem Tempo.
:liquid8:

Die DVD von Concorde ist uncut, bietet aber maximal mittelmäßige Bild- und Tonqualität.

In diesem Sinne:
freeman

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McClane
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Beitrag von McClane » 16.07.2009, 10:01

Die Tage auch endlich mal gesichtet, den immer so als Geheimtipp angepriesenen Film. Angesichts der derbe blutigen Einschüsse kann man die Begeisterung in gewissen Kreisen verstehen und auch die Besetzung ist wirklich, wirklich gut. Lustig ist vor allem Rourke als Vorläufer von Captain Jack Sparrow mit den langen Haaren, dem Outfit und dem leicht vernebelten Blick. Allerdings klaut der Film schon arg bei "The Wild Bunch" und schleppt sich bisweilen etwas arg zäh dahin, auch wenn ich den von freeman erwähnten Charakterstudienansatz nicht schlecht fand. Doch irgendwie wird der Film sehr schematisch, mit seinen Prüfungen, die quasi immer den Tod eines Bandenmitglieds bedeuten. Inszenatorisch dafür echt gut, gerade für einen TV-Film (auch wenn er von HBO ist).

:liquid6:
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Beitrag von Dr Dolph » 16.07.2009, 14:43

Hört sich mal aml nach nem ordentlichem Stück Western, dann auch noch mit dem Rourke und dem Buscemi.
Muss mal gucken ob ich die DVD günstig ergattern kann.
Schönes Review übrigens :wink:

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Beitrag von Fist_of_Retro » 04.05.2015, 02:14

Kommt am 21.05.2015 von KNM als Neuauflage auf DVD heraus. Werde ich mir kaufen das Review von freeman ließt sich klasse :D

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Beitrag von Fist_of_Retro » 22.05.2015, 16:29

Hab ihn mir heute auf DVD angeschaut. Weiß nicht wie das Bild auf der Concorde DVD ist wird als Mittelmäßig beschrieben. Auf der Neuauflage ist das Bild Widescreen Remastered in 16:9.

Der Film ist klasse und hat echt harte Szenen wie als der Arm abgeschossen wurde und dann auch noch Finger . Da hatte die BPJm damals einen gnädigen Tag das sie den Film nicht indizierten den es sind schon harte Szenen dabei auch die Szene wie Lovecraft sich erschoss.

Was mir auch sehr gefiel als am Anfang des Films wo Graff mit seinen Männer in die Stadt einritt und dann die Schauspielernamen beim jeweiligen Schauspieler eingeblendet waren.

Neben der Härte überzeugen die Schauspieler, die Musik, die Kamerafahrten, die Landschaften in Mexiko wo der Film gedreht wurde und die Pferde.

Kennen sonst keinen Film vom Studio HBO aber der hier ist sicher einer der besten :liquid8: Punkte.

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Beitrag von freeman » 22.05.2015, 16:38

Ich bin ja mal gespannt, wie dieses Widescreen-Format ausfallen wird. Weil der ist ja ursprünglich 4:3, da von HBO für die eigenen Kunden, Fernsehgucker, gedreht. Bin gespannt, ob die da nun stark gematted haben oder ob es da noch ein anderes Master gab.

Die Concorde-DVD hatte eher ein milchiges Bild, kontrastarmes Bild. Wirklich äußerst mittelmäßig.

In diesem Sinne:
freeman
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Beitrag von Fist_of_Retro » 22.05.2015, 16:45

Bin mit der Bildqualität der DVD zufrieden ist ein richtig gutes helles Bild und wenn man sich den englischen Trailer der von einer VSH Kassette stammt da liegen echt Welten :lol:

Hab für den Film 7,99€ bezahlt gibt es beim Müller oder versuch Amazon.de da hab sie den Film auch in der Neuauflage, freeman :wink:

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