Der letzte Kampf (aka Le Dernier Combat / The last Battle)
Der letzte Kampf (aka Le Dernier Combat / The last Battle)
Le Dernier Combat (the last Battle)
Vertrieb: Columbia UK
Regionalcode: 2
Laufzeit: 89 Minuten
Regie: Luc Besson
Darsteller: Pierre Jolivet , Jean Bouise , Jean Reno , Fritz Wepper
Bildformat: 2,35:1 (16:9 Anamorph)
Sprachen: Französisch 2.0 Surround
Untertitel: keine
Freigabe: ab 15 Jahre (UK Freigabe)
Verpackung: Amaray mit beigelegten Kapitelverzeichnis
Getestet wurde die UK Version.
Der Film
In einer nicht näher bezeichneten Zukunft – die Erde ist verwüstet – es leben nur noch wenige Menschen (nur Männer – Frauen gibt es scheinbar keine mehr , Tiere sind auch nirgends zu sehen) in den Trümmern der ehemaligen Zivilisation. Wir lernen einen Mann kennen der in einem ehemaligen Bürohaus wohnt & eine Bande am Autofriedhof nebenan ausraubt. Diese wollen sich an ihm rächen , aber er schafft es rechtzeitig mit einem selbstgebauten Flugzeug aus seinem Hochhaus zu entkommen.
Weil ihm der Sprit ausgeht muß er an einer ehemaligen Stadt Notlanden. Dort findet er einen Doktor der in einem alten Krankenhaus lebt. Dieser muß sich nicht nur gegen einem verrückten Dorfbewohner wehren – dieser Doktor hat auch noch ein kleines Geheimnis im Keller versteckt....
Dies ist der Debütfilm eines noch jungen Filmemachers der in den folgenden Jahren das Französische Kino entscheidend prägen & zudem dafür sorgen wird das das Französische Kino International Konkurrenzfähig werden wird : Luc Besson.
Besson drehte diesen Film im Alter von 24 Jahren , das Drehbuch verfasste er zusammen mit seinem Hauptdarsteller Pierre Jolivet. Es finden sich schon bei diesem ersten Langfilm Bessons einige bekannte Namen: So ist der Kameramann Carlo Varini , der u.a. später mit Besson „Im Rausch der Tiefe“ fotografieren wird. Die Filmmusik schrieb Eric Serra – bekanntermaßen Bessons Haus & Hof Komponist. Jean Reno spielt hier auch schon mit – noch recht jung & noch nicht so massiv in der Gestalt aber unverkennbar Reno. Und auch Jean Bouise wird in den nächsten Bessonfilmen mit von der Partie sein.
Nun heißt Debütfilm auch gleich wenig Budget – so wurde dieser Film in Schwarz/Weiß gedreht , was aber Angesichts des Themas „Endzeitfilm“ die düstere Stimmung noch verstärkt. Besson wird ja immer gerne der Vorwurf gemacht das er die Bilder über die Geschichte stellt & auch in seinem Debütfilm haben er & sein Kameramann Varini ein sehr gutes Auge für Bilder & Stimmungen. Durch die Farblosen Bilder wirken die Trümmerorte noch bedrohlicher , noch zerstörter als sie sind.
Was den Film aber zu etwas ganz besonderen macht & ihn aus dem großen Pool der Endzeitfilme rausstechen lässt ist das er komplett stumm ist ! Genau – richtig gelesen. Das ist ein Stummfilm. Geredet wird nicht – weil es die Personen nicht können. Etwas ist durch die Zerstörung der Erde passiert das die wenigen Bewohner nicht mehr reden können. Durch inhalieren von Gas können sich der Mann & der Doktor einmal ganz kurz mehr schlecht als Recht ein „Bonjour“ zuhauchen – mehr Dialoge gibt es nicht.
Das ganze funktionier aber bestens weil die Darsteller die (recht simple) Story sehr Glaubhaft rüberbringen das man als Zuschauer sogar die Dialoge gar nicht vermissen tut – zudem braucht die Story keine erklärenden Dialoge. Die Handlung erklärt sich von selber. Also eine Rückkehr in die Anfänge des Kinos als man als Zuschauer mit den Figuren mitdenken & mitfühlen musste.
Musikalisch bekommt man von Eric Serra einen ziemlich dicken Rock & Pop Soundtrack geliefert , der leider manchmal etwas befremdlich , manchmal sogar richtig unpassend wirkt. Aber dies ist ja die Handschrift von Serra , die er auch in den späteren Besson Werken haben wird. Das kann man Kritisieren , sicherlich hätte man dem ganzen eine andere Musikalische Untermalung geben können um der düsteren Story noch den letzten Schliff zu geben – aber wie gesagt , es ist sein Stil & Besson scheint dies auch zu mögen.
„Le Denier Combat“ ist ein sehr guter & spannender Endzeitfilm mit spannender Story & guter Temporeicher Action & Besson typischen Humor – wobei man natürlich hier nicht ein Actionfeuerwerk wie „Mad Max“ erwarten sollte – schließlich geht es in der Hauptsache um nur drei Personen. Durch das Fehlen von Erklärungen was da genau passiert ist (Krieg ? Umweltzerstörung ? Warum sind die Frauen verschwunden ? Warum kann man nicht mehr reden ?) bekommt das ganze einen sehr starken Surrealen Touch – es bleiben selbstverständlich Fragen offen (warum regnet es Fische oder später gar Steine ?) , was aber angesichts der packenden Inszenierung nebensächlich bleibt.
Der Film ist für Fans von Science Fiction / Endzeitfilmen auf jeden Fall einen Blick wert – leider ist er bis heute so was wie ein Geheimtip geblieben. In Deutschland kam er nie ins Kino , wurde nie auf VHS oder DVD veröffentlicht oder gar im TV gezeigt. In Europa gab lediglich eine Französische DVD (leider i.M OOP) sowie eine UK DVD (auch OOP – aber mit Deutschen Menü) sowie eine Code 1 Version in den USA (auch OOP). Im Herbst 2009 soll es eine Neuauflage geben , sowohl als DVD wie auch als Blu Ray. Und da es keine Dialoge gibt kann man ruhigen Gewissens die DVD / Blu Ray in Frankreich kaufen.
Wer die Filme von Besson mag kann auch bei seinem Debüt nix falsch machen – sehr guter Film , für Fans von solchen Endzeit Themen sowieso ein muß.
Fazit
Der Film ist Klasse & wer bereits mehrere Besson Werke gesehen hat (was bei Filmfreunden normal sein dürfte) der macht auch mit dem in Deutschland total unbekannten Debüt nix falsch. Das der Film komplett stumm ist stört nicht weiter. Die alte DVD Version ist Technisch im Grünen Bereich mit Luft nach oben , aber leider eine extrem spärliche Angelegenheit (keinerlei Bonusmaterial). Einziger Trost : alle Auflagen Weltweit waren bisher so ausgestattet. Ob die Neuauflage im Herbst 2009 mehr bietet ist mir leider noch nicht bekannt.
Vertrieb: Columbia UK
Regionalcode: 2
Laufzeit: 89 Minuten
Regie: Luc Besson
Darsteller: Pierre Jolivet , Jean Bouise , Jean Reno , Fritz Wepper
Bildformat: 2,35:1 (16:9 Anamorph)
Sprachen: Französisch 2.0 Surround
Untertitel: keine
Freigabe: ab 15 Jahre (UK Freigabe)
Verpackung: Amaray mit beigelegten Kapitelverzeichnis
Getestet wurde die UK Version.
Der Film
In einer nicht näher bezeichneten Zukunft – die Erde ist verwüstet – es leben nur noch wenige Menschen (nur Männer – Frauen gibt es scheinbar keine mehr , Tiere sind auch nirgends zu sehen) in den Trümmern der ehemaligen Zivilisation. Wir lernen einen Mann kennen der in einem ehemaligen Bürohaus wohnt & eine Bande am Autofriedhof nebenan ausraubt. Diese wollen sich an ihm rächen , aber er schafft es rechtzeitig mit einem selbstgebauten Flugzeug aus seinem Hochhaus zu entkommen.
Weil ihm der Sprit ausgeht muß er an einer ehemaligen Stadt Notlanden. Dort findet er einen Doktor der in einem alten Krankenhaus lebt. Dieser muß sich nicht nur gegen einem verrückten Dorfbewohner wehren – dieser Doktor hat auch noch ein kleines Geheimnis im Keller versteckt....
Dies ist der Debütfilm eines noch jungen Filmemachers der in den folgenden Jahren das Französische Kino entscheidend prägen & zudem dafür sorgen wird das das Französische Kino International Konkurrenzfähig werden wird : Luc Besson.
Besson drehte diesen Film im Alter von 24 Jahren , das Drehbuch verfasste er zusammen mit seinem Hauptdarsteller Pierre Jolivet. Es finden sich schon bei diesem ersten Langfilm Bessons einige bekannte Namen: So ist der Kameramann Carlo Varini , der u.a. später mit Besson „Im Rausch der Tiefe“ fotografieren wird. Die Filmmusik schrieb Eric Serra – bekanntermaßen Bessons Haus & Hof Komponist. Jean Reno spielt hier auch schon mit – noch recht jung & noch nicht so massiv in der Gestalt aber unverkennbar Reno. Und auch Jean Bouise wird in den nächsten Bessonfilmen mit von der Partie sein.
Nun heißt Debütfilm auch gleich wenig Budget – so wurde dieser Film in Schwarz/Weiß gedreht , was aber Angesichts des Themas „Endzeitfilm“ die düstere Stimmung noch verstärkt. Besson wird ja immer gerne der Vorwurf gemacht das er die Bilder über die Geschichte stellt & auch in seinem Debütfilm haben er & sein Kameramann Varini ein sehr gutes Auge für Bilder & Stimmungen. Durch die Farblosen Bilder wirken die Trümmerorte noch bedrohlicher , noch zerstörter als sie sind.
Was den Film aber zu etwas ganz besonderen macht & ihn aus dem großen Pool der Endzeitfilme rausstechen lässt ist das er komplett stumm ist ! Genau – richtig gelesen. Das ist ein Stummfilm. Geredet wird nicht – weil es die Personen nicht können. Etwas ist durch die Zerstörung der Erde passiert das die wenigen Bewohner nicht mehr reden können. Durch inhalieren von Gas können sich der Mann & der Doktor einmal ganz kurz mehr schlecht als Recht ein „Bonjour“ zuhauchen – mehr Dialoge gibt es nicht.
Das ganze funktionier aber bestens weil die Darsteller die (recht simple) Story sehr Glaubhaft rüberbringen das man als Zuschauer sogar die Dialoge gar nicht vermissen tut – zudem braucht die Story keine erklärenden Dialoge. Die Handlung erklärt sich von selber. Also eine Rückkehr in die Anfänge des Kinos als man als Zuschauer mit den Figuren mitdenken & mitfühlen musste.
Musikalisch bekommt man von Eric Serra einen ziemlich dicken Rock & Pop Soundtrack geliefert , der leider manchmal etwas befremdlich , manchmal sogar richtig unpassend wirkt. Aber dies ist ja die Handschrift von Serra , die er auch in den späteren Besson Werken haben wird. Das kann man Kritisieren , sicherlich hätte man dem ganzen eine andere Musikalische Untermalung geben können um der düsteren Story noch den letzten Schliff zu geben – aber wie gesagt , es ist sein Stil & Besson scheint dies auch zu mögen.
„Le Denier Combat“ ist ein sehr guter & spannender Endzeitfilm mit spannender Story & guter Temporeicher Action & Besson typischen Humor – wobei man natürlich hier nicht ein Actionfeuerwerk wie „Mad Max“ erwarten sollte – schließlich geht es in der Hauptsache um nur drei Personen. Durch das Fehlen von Erklärungen was da genau passiert ist (Krieg ? Umweltzerstörung ? Warum sind die Frauen verschwunden ? Warum kann man nicht mehr reden ?) bekommt das ganze einen sehr starken Surrealen Touch – es bleiben selbstverständlich Fragen offen (warum regnet es Fische oder später gar Steine ?) , was aber angesichts der packenden Inszenierung nebensächlich bleibt.
Der Film ist für Fans von Science Fiction / Endzeitfilmen auf jeden Fall einen Blick wert – leider ist er bis heute so was wie ein Geheimtip geblieben. In Deutschland kam er nie ins Kino , wurde nie auf VHS oder DVD veröffentlicht oder gar im TV gezeigt. In Europa gab lediglich eine Französische DVD (leider i.M OOP) sowie eine UK DVD (auch OOP – aber mit Deutschen Menü) sowie eine Code 1 Version in den USA (auch OOP). Im Herbst 2009 soll es eine Neuauflage geben , sowohl als DVD wie auch als Blu Ray. Und da es keine Dialoge gibt kann man ruhigen Gewissens die DVD / Blu Ray in Frankreich kaufen.
Wer die Filme von Besson mag kann auch bei seinem Debüt nix falsch machen – sehr guter Film , für Fans von solchen Endzeit Themen sowieso ein muß.
Fazit
Der Film ist Klasse & wer bereits mehrere Besson Werke gesehen hat (was bei Filmfreunden normal sein dürfte) der macht auch mit dem in Deutschland total unbekannten Debüt nix falsch. Das der Film komplett stumm ist stört nicht weiter. Die alte DVD Version ist Technisch im Grünen Bereich mit Luft nach oben , aber leider eine extrem spärliche Angelegenheit (keinerlei Bonusmaterial). Einziger Trost : alle Auflagen Weltweit waren bisher so ausgestattet. Ob die Neuauflage im Herbst 2009 mehr bietet ist mir leider noch nicht bekannt.
Ich mache keine Rechtschreibfehler, ich gebe Wörtern lediglich eine individuelle Note
- EatenAlive
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- Beiträge: 1743
- Registriert: 10.09.2006, 15:37
- Wohnort: Lübeck
Ein herrlich nihilistischer und surreal-verschlüsselter Endzeitfilm, der von Ästhetik her ein bisschen an Tarkowski erinnert. Aber mal eine Frage. Alle vertrauenswürdigen Quellen behaupten, dass es einen Dialog in dem Film gibt. Ich kann mich an keinen erinnern und du hast auch geschrieben, dass es ein Stummfilm ist. Gibt es da noch eine andere Fassung, oder so? Das beschäftigt mich schon länger.
Trust Me, I'm a Doctor!!
"Denn um dem Denken eine Grenze zu ziehen, müßten wir beide Seiten dieser Grenze denken können (wir müßten also denken können, was sich nicht denken läßt"
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Es gibt keinen Dialog - lediglich zweimal ganz kurz "Bonjour" , aber das auch eher schlecht als Recht Verständlich. Eine andere Fassung ist mir nicht bekannt - wie sollte es auch gehen , im gesamten Film wird nicht geredet & auf einmal sollte es Dialoge geben ?
Außer natürlich Stöhnen & ähnliche Laute werden als Dialoge gewertet
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Das ist ja schon ein Dialog.gelini71 hat geschrieben:Es gibt keinen Dialog - lediglich zweimal ganz kurz "Bonjour" , aber das auch eher schlecht als Recht Verständlich.
Aber stimmt, das war irgendwie das letzte, was sie nach dem Gasangriff sagen konnten.
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Ich habs mal verschoben, weil "Le" ein Artikel ist, folglich "Dernier" vorne ansteht und das fällt unter D.
Gruß, Klugscheißervince.
P.S. hab leider aus Versehen nen Shadow Topic hinterlassen.
P.P.S. Feine Kritik, das Besson-Debüt kenn ich in der Tat noch gar nicht und hab auch noch nicht bewusst was davon gehört.
Gruß, Klugscheißervince.
P.S. hab leider aus Versehen nen Shadow Topic hinterlassen.
P.P.S. Feine Kritik, das Besson-Debüt kenn ich in der Tat noch gar nicht und hab auch noch nicht bewusst was davon gehört.
- daemonicus
- Action Prolet
- Beiträge: 2433
- Registriert: 01.12.2005, 17:17
- Wohnort: Berlin
Besson hat es geschafft, mit minimalistischen Mitteln einen Endzeitfilm zu schaffen, der durch seine Stille und Leere viel drastischer wirkt, als so mancher Actionreisser mit marodierenden Banden. Bis auf ein paar inhaltliche Mängel kann der Film in allen Belangen überzeugen und diese Mängel sind jetzt nicht auf fehlende Erläuterungen bezogen, warum die Welt denn zugrunde ging und es Fische vom Himmel regnet.
Das Bild der britischen Blu-Ray ist absolut überzeugend, nur der Mangel an Extras ist sehr bedauernswert.
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