Titanic
Letztendlich können weder Vince, noch Freeman oder StS plausibel begründen, warum der Film nicht gut sein soll (dass sie ihn persönlich nicht mögen finde ich völlig okay, steht aber auf einem anderen Blatt). Klar, er ist konventionell, klar, er ist glatt, aber gerade diese Eigenschaften sind nötig, um diesem Film auf der einen Seite seine nostalgische als auf der anderen Seite seine universelle Wirkung zu ermöglichen. TITANIC ist halt ein Märchen, und zwar ein schönes, in dem es weder hässliche Menschen noch Klassenkampf (na gut, ein bisschen) oder schmutzige Müllecken gibt, was aber innerhalb der Genregrenzen völlig okay und mindestens so plausibel ist wie explodierende Autos bei Verfolgungsjagden im Actionfilm.
Dazu ist TITANIC einfach von einer handwerklichen Qualität, an die nur wenige andere Filme heranreichen.
Und wie gut TITANIC funktioniert sieht man doch, wenn man auf Michael Bays bescheidenen Abklatsch PEARL HARBOR schaut, dessen Liebesgeschichte eben dank steifer Darsteller und Holzhammerregie völlig unecht wirkt.
Dazu ist TITANIC einfach von einer handwerklichen Qualität, an die nur wenige andere Filme heranreichen.
Und wie gut TITANIC funktioniert sieht man doch, wenn man auf Michael Bays bescheidenen Abklatsch PEARL HARBOR schaut, dessen Liebesgeschichte eben dank steifer Darsteller und Holzhammerregie völlig unecht wirkt.
@ Kami: Ein Märchen auf dem Rücken einer realen, schrecklichen Tragödie - pfui! Wenigstens hat Bay in "PH" nicht davor zurückgeschreckt, auch die unschönen Seiten des Krieges ungeschminkt zu zeigen (im DC zumindest). Aber es gibt halt Leute, die auf Eisberg-großen Kitsch stehen - und die mögen halt "Titanic"...
Dann kann ich euch nicht helfen. Klar hat das was mit persönlicher Antipathie zu tun, klar kann ich auch nachvollziehen, wenn man den Film mag, aber auch die persönliche Antipathie rührt von irgendwo her, und woher, haben wir hier echt zum Erbrechen begründet. Und das hat sicher nix mit "Leo find ich doof" o.ä. zu tun, dafür sind wir hier alle schon ein bisschen zu groß. Das muss man nicht nachfühlen können, man sollte aber schon in der Lage sein, das zu verstehen. Auch "Titanic" ist nicht über Kritik erhaben.kami hat geschrieben:Letztendlich können weder Vince, noch Freeman oder StS plausibel begründen, warum der Film nicht gut sein soll (dass sie ihn persönlich nicht mögen finde ich völlig okay, steht aber auf einem anderen Blatt).
Full Ack von mir und statt Auch setze ich ein GERADE ...Vince hat geschrieben:Auch "Titanic" ist nicht über Kritik erhaben.
Und wieso zählen denn die megamiese Geschichte und offensichtliche historische Unkorrektheiten (die man dem Film ja auch schon nachgewiesen hat) nicht als objektive Fehler? Ich meine, die GEschichte gab es schon tausendmal, genauso manipulativ, genauso dämlich und genauso langweilig in tausenden anderen Rosamunde Pilcher Filmen vorher. Will mir hier jemand allen Ernstes erzählen, er würde die zugrundeliegende Geschichte gut finden? Wie steht es, wenn die im Gebirge von Menschen mit Latzhosen gespielt würde, wo am Ende der Mann vom Berg fällt anstelle zu ersaufen? Mehr Klischees gibt es doch nirgends ... alleine dieser Standesdünkelkram ist doch so öde und überholt ...
@ Samir: Ich glaube, und das hat Vince ja gut erwähnt, als er schrieb, die Menschen schwärmten schon von einem Film, bevor er im Kino war, dass man Erfolg sehr wohl planen kann. Vor allem, wenn man über 200 Millionen Steine zum Verbraten hat ... und es ist doch offensichtlich:
Liebesgeschichte: Frauen und Weicheier
Untergang und Desaster: Männer
altmodische Erzählweise: alte Leute
kaputter Rest im Publikum: Celine Dions Jammern ...
Dazu Werbung ohne Ende. Ein Planfilm, wie er im Buche steht. Wie unser 4 Jahres Plan früher, nur dass unsere Pläne nie aufgingen ... vermutlich weil wir keine 200 Millionne Steine hatten
@ kami: Erklär mir mal objektiv warum Il Mare besser sein soll als Haus am See (interessiert mich wirklich, weil ich ja überlege, mir den mal anzugucken. Wenns aber wirklich genau derselbe Film ist/wäre und die Antipathie nur auf Reeves zurückgeht, schenk ich mir das ...)
In diesem Sinne:
freeman
Vielleicht nicht, aber Deine Kritik lässt sich doch im Prinzip auf folgendes Zitat von Dir reduzieren:Vince hat geschrieben: Dann kann ich euch nicht helfen. Klar hat das was mit persönlicher Antipathie zu tun, klar kann ich auch nachvollziehen, wenn man den Film mag, aber auch die persönliche Antipathie rührt von irgendwo her, und woher, haben wir hier echt zum Erbrechen begründet. Und das hat sicher nix mit "Leo find ich doof" o.ä. zu tun, dafür sind wir hier alle schon ein bisschen zu groß. Das muss man nicht nachfühlen können, man sollte aber schon in der Lage sein, das zu verstehen. Auch "Titanic" ist nicht über Kritik erhaben.
Und das ist nun mal völlig subjektiv und sollte deshalb nicht verallgemeinert werden.Und natürlich will ich keinen "Titanic" ohne Love Story sehen - ich will gar keinen "Titanic" sehen. Für alles andere als einen reißerischen Katastrophenfilm ist die Story schlichtweg zu banal. Und was Cameron gemacht hat, ist künstliches Aufblähen von Nichts. Wem's gefällt - bitte. Mir gefällt's halt nicht.
und da bin ich anderer Meinung, Geld garantiert noch lange nicht so nen Erfolg. Siehe doch dieses Jahr Superman Returns. Was hat den der an Kohle verschlungen fast 300 Mio. und hat keine 400 Mio eingespielt. Was wurde ein Hehl um die HdR Filme gemacht (vorallem vor Teil 3) und da meckert hier auch keiner drüber das PJ da populistischen Humbug gemacht hat, gleiches gilt auch für King Kong. Ich will ja nur sagen das man seine Antipathie einem Film gegenüber nicht damit begründen kann bzw. solltefreeman hat geschrieben:
@ Samir: Ich glaube, und das hat Vince ja gut erwähnt, als er schrieb, die Menschen schwärmten schon von einem Film, bevor er im Kino war, dass man Erfolg sehr wohl planen kann. Vor allem, wenn man über 200 Millionen Steine zum Verbraten hat ... und es ist doch offensichtlich:
Liebesgeschichte: Frauen und Weicheier
Untergang und Desaster: Männer
altmodische Erzählweise: alte Leute
kaputter Rest im Publikum: Celine Dions Jammern ...
Dazu Werbung ohne Ende. Ein Planfilm, wie er im Buche steht. Wie unser 4 Jahres Plan früher, nur dass unsere Pläne nie aufgingen ... vermutlich weil wir keine 200 Millionne Steine hatten
Ähm, das was ich oben schrieb trifft doch auf jeden Blockbuster zu. Durchgeplant bis zum Get No, auf alle Zielgruppen abgestimmt und somit planbar ... zumindest für Marketingstrategen. Klar kann der Markt anders reagieren, NUR wenn ein Film schon im Vorfeld so gehyped wird, wie eben Titanic, was soll da schief gehen? Und meinbe Antipathie gegenüber Titanic resultiert ja nicht daraus, dass er viel Werbung machte oder viel eingespielt hat oder ein durchgeplanter Striefen von Minute eins an ist. Mein Gott, ich bin bei dem Film eingepennt. Was wollt ihr mehr. Ich gehe im Jahr knapp 100 mal ins Kino ... das über einen Zeitraum von seit der Wende bis heute ... und ich bin erst einmal eingepennt. Ich war nicht müde, kaputt oder krank ... weiß net, was es noch für Beweise braucht ;-)
Und Herr der Ringe 3 ist genauso ein Kitschiger Haufen Müll. Habe nach dem Filmbesuch des dritten Teilks damals geschimpft wie ein Rohrspatz ...
In diesem Sinne:
freeman
Und Herr der Ringe 3 ist genauso ein Kitschiger Haufen Müll. Habe nach dem Filmbesuch des dritten Teilks damals geschimpft wie ein Rohrspatz ...
In diesem Sinne:
freeman
Das beweist natürlich gar nichts.freeman hat geschrieben:Mein Gott, ich bin bei dem Film eingepennt. Was wollt ihr mehr. Ich gehe im Jahr knapp 100 mal ins Kino ... das über einen Zeitraum von seit der Wende bis heute ... und ich bin erst einmal eingepennt. Ich war nicht müde, kaputt oder krank ... weiß net, was es noch für Beweise braucht ;-)
BTW, IL MARE ist imho etwas schöner photographiert und hat ein melancholischeres Ende als das Remake.
ich versteh zwar was der jute Vince meint, hab ich auch selber öfters gehabt, aber dafür kann, meiner Meinung nach der regisseur nix für. War auch vom dritten HdR enttäuscht oder auch von King Kong oder Superman returns, aber dafür mach ich nicht Jackson oder Singer verantwortlich das ich mit hohen erwartungen rein gehe und diese Erwartungen halt nicht erfüllt werden konnten. Ich glaub auch nicht das sich beide kompromisiert haben um den Film massentauglich zu machen.
Samir, reduziere es nicht auf den Regisseur. Ich will deinem lieben Cameron schon nicht ans Leder. Das ganze Ding ist ein aufgeblähtes Event, dessen einzige Substanz eigentlich das Drumherum ist: opulente Ausstattung, meterdicke Emotionen, Starpower, Glanz und Gloria. Und das hat mich einfach nicht angesprochen. Mir fehlt die wirkliche cineastische Substanz fern der Blockbuster-Aufhängung. So einfach ist das. Und das legitimiert mich sehr wohl dafür, objektive (!) Kritik am Film zu üben, da könnt ihr noch so viel protestieren und Einsprüche ablegen, meine Herren.Samir hat geschrieben:ich versteh zwar was der jute Vince meint, hab ich auch selber öfters gehabt, aber dafür kann, meiner Meinung nach der regisseur nix für. War auch vom dritten HdR enttäuscht oder auch von King Kong oder Superman returns, aber dafür mach ich nicht Jackson oder Singer verantwortlich das ich mit hohen erwartungen rein gehe und diese Erwartungen halt nicht erfüllt werden konnten. Ich glaub auch nicht das sich beide kompromisiert haben um den Film massentauglich zu machen.
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Ja klar, ich verstehe sehr gut, was du meinst. Deswegen hat Titanic von mir ja auch "nur" 7 Punkte eingeheimst...Vince hat geschrieben:Nein. Das, was ich an "Titanic" auszusetzen habe, ist wirklich ein Problem, das diesen Film und ein paar andere ganz exklusiv betrifft. Zunächst einmal zusammenhängend mit der Größe des Projektes ist da auch einfach dieses Verlangen, dem Wunsch der Zuschauer nachzukommen, dieses Arschabwischen des Publikums, wo man dessen Reaktion geradezu mit einkalkuliert. Wo sich der Regisseur nicht mehr darauf konzentriert, einen guten Film zu machen, sondern das verehrte Publikum zu pläsieren. Wo die Kunst vor der Blockbustergigantomanie zurücksteckt. Aus ähnlichen Gründen kann ich auch Filmen wie "Aviator" nie so richtig was abgewinnen, weil die geradezu auf allen Vieren kriechen und um Anerkennung (Oscar!) betteln! Wenn ich das Gefühl habe, ein Regisseur konzentriert sich mehr auf die Erfüllung von Erwartungen als darauf, SEINEN Film zu machen, kann ich an dem Endprodukt auch nicht mehr viel finden. Und das war bei "Titanic" mehr der Fall als bei jedem anderen Film, den ich gesehen habe.
Dies bedeutet für mich jetzt aber nicht auch gleichzeitig, dass der Film schlecht ist. Jeder Drehbuchautor, Produzent, Regisseur, etc kalkuliert seine Filme. Filme wie Titanic, Aviator, oder auch Armageddon sind nun mal purer Kommerz und darauf ausgerichtet das Massenpublikum zufrieden zu stellen. Aber kann man die Verantwortlichen deshalb verurteilen, oder gar die Filme?
Selbst die Werke eines David Lynch sind kalkuliert. So schafft er doch ein aufs andere Mal das Publikum zu verwirren... kaum macht er mal einen "normalen" Film, so wird dieser auch gleich zu einem kleinen Flop (The Straight Story).
Alle Filme bedienen sich Elemente, das Publikum auf irgendeine Art und Weise in eine bestimmte Richtung zu entlocken und bestimmte Erwartungen zu erfüllen, und im positiven Falle eben auch nicht, was aber oftmals eher bei Independent- Streifen so ist.
Titanic ist nun mal ein typischer Fall von Kommerz, und ich kann gut nachvollziehen, weshalb Einige dem Ganzen nichts abgewinnen können. Mir persönlich hat der Film jedoch gefallen und auch berührt.
Technisch perfekt umgesetzt, mit vielen Stars und Kitsch bietet er doch genau das, was Kino ausmacht. Wer würde sich denn nicht wünschen seine Freundin am Ende tröstend in die Arme zu nehmen... ;)
Mit freundlichem Gruß
LivingDead
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