Der Boxoffice Thread

Welche neuen Blockbuster versprechen viel und taugen wenig? Was gibt es Neues im Actionfilmsektor?
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Re: Der Boxoffice Thread

Beitrag von deBohli » 10.01.2022, 11:37

Wobei der Vergleich oder die Gegenüberstellung etwas hinkt. "Matrix 4" ist schlussendlich genau so ein Studioprodukt wie auch "Spider-Man NWH" - bloss, dass sich die Regisseurin bei ersterem mit versuchter Satire und Sarkasmus gegen die Obrigkeiten auflehnt. Schade bloss, ist das Resultat ein schlechter Film der diese Intention nie auf sehenswerte Weise auf die Leinwand bringt. Das Kalkül dahinter war von Seiten Warner bestimmt kein anderes, als bei den Superheldenfilmen.
Dass Marvel erneut so viel Geld macht ist schade, dass "Matrix 4" floppt hingegen nicht. Es sollten alle IP-Filme weniger Geld einspielen.
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Re: Der Boxoffice Thread

Beitrag von kami » 11.01.2022, 18:10

Der dritte MCU-Spiderman ist die heißerwartete Fortsetzung zweier höchst positiv rezipierter Filme, der natürlich die Erwartungen erfüllen wollte, dies offenbar sehr gut tat und damit einen verdienten Erfolg einfährt. Matrix Resurrections hingegen ist die Wiederbelebung eines toten Franchise, das nach dem letzten Teil wohl von niemandem vermisst wurde. Inszeniert wurde es von einer Künstlerin, die im Kino von Flop zu Flop und künstlerischem Misserfolg stolperte und unverdientermaßen trotzdem immer wieder eine Chance bekam. Zu allem Überfluss mehrten sich nach anfänglichen Jubelrezis ganz schnell die kritischen Stimmen, die großteils keineswegs bejammerten, dass sie nicht bekamen, was sie erwartet hätten, sondern an recht offensichtlichen dramatischen Schwächen ihre Kritik festmachten. Unter diesen Umständen wundert es nicht, dass auch dieses Wachowski-Werk mal wieder floppte.

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Re: Der Boxoffice Thread

Beitrag von SFI » 12.01.2022, 04:49

Gut zusammengefasst. Immerhin ist Matrix jetzt beerdigt, außer Netflix kommt auf die Idee eine TV-Serie ins Leben zu rufen. :lol:
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Re: Der Boxoffice Thread

Beitrag von gelini71 » 12.01.2022, 06:34

sag das mit der TV Serie nicht zu laut sonst.......
Ich mache keine Rechtschreibfehler, ich gebe Wörtern lediglich eine individuelle Note

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Re: Der Boxoffice Thread

Beitrag von deBohli » 12.01.2022, 12:41

Da kann ich kami nur zustimmen. "Matrix 4" ist ein schlechter Film, auch ohne Erwartungen.
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Re: Der Boxoffice Thread

Beitrag von StS » 12.01.2022, 13:24

Ich habe beide noch nicht gesehen - aber vom Konzept her scheint es zumindest ja so zu sein, dass man im Falle "M4" zumindest mal was riskiert hat, während man bei Marvel voll "auf Nummer sicher" bzw. Fanservice pur setzte. Dass schwache Filme auch sehr erfolgreich sein können, beweist u.a. die "Fast&Furious"-Reihe zuletzt ja deutlich. Unterm Strich sehe ich es also ähnlich wie im Artikel - unabhängig der konkreten genannten Filme: Der Trend zeigt, dass Risiko sich nicht (bzw. nur selten) auszahlt. "Dune" fällt anteilmäßig mit in diese Kategorie. Big-Budget-Filme werden einfach weiterhin übelst durchkalkuliert werden. Es ist keine neue Feststellung - aber weiterhin halt eine beklagenswerte...

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Re: Der Boxoffice Thread

Beitrag von SFI » 12.01.2022, 16:13

gelini71 hat geschrieben:
12.01.2022, 06:34
sag das mit der TV Serie nicht zu laut sonst.......
Ich schreib mal ne Email! :lol:
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Re: Der Boxoffice Thread

Beitrag von StS » 12.01.2022, 16:16

Jau, pitch das Ding mal! :lol:

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Re: Der Boxoffice Thread

Beitrag von gelini71 » 12.01.2022, 16:16

dann bitte zu Netflix, da paßt es vom Niveau her hin :lol:
Ich mache keine Rechtschreibfehler, ich gebe Wörtern lediglich eine individuelle Note

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Re: Der Boxoffice Thread

Beitrag von Vince » 12.01.2022, 17:20

Seh ich wie Stefan. Ich hab Matrix sogar gesehen und finde ihn misslungen, aber der Artikel hat dessen ungeachtet einen guten Punkt. Es geht ja auch nicht um die Qualität der Filme, sondern darum, welche Strategie sie jeweils als Blockbuster verfolgen. Daher finde ich auch nicht, dass der Vergleich hinkt, denn im Artikel wird explizit erwähnt, dass hier quasi zwei Fische aus einem Bach miteinander verglichen werden, wobei die Überlebensstrategie des einen darin besteht, mit dem Strom zu schwimmen und die des anderen, dagegen anzuschwimmen. Kann beides funktionieren, weil man auch unsichtbar werden kann, wenn man im Strom schwimmt, aber momentan ist eben Gleichförmigkeit Trumpf, so zumindest die These.

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Re: Der Boxoffice Thread

Beitrag von freeman » 12.01.2022, 19:26

Ich habe beide noch nicht gesehen - aber vom Konzept her scheint es zumindest ja so zu sein, dass man im Falle "M4" zumindest mal was riskiert hat
Der zweite Teilsatz belegt den ersten einfach nur derbst :lol: kann mich jetzt an nix Riskiertes erinnern :lol: Da riskiert Spiderman viel mehr, labert er doch nicht mehr nur über das Mehrdimensionale, sondern packt es endlich auch an. Das was die aktuelle Phase ja viel deutlicher ausmachen sollte, wird hier endlich mal geliefert. Gegen den daraus resultierenden Spaß fand ich den nachgereichten Abspanntrailer zu Dr. Strange tatsächlich seltsam öde.

Bei meiner Matrix-Vorstellung sind btw. schon nach 25 Minuten mehrere Leute aus dem Film gegangen und nicht wiedergekommen. Und bis dahin war der weder nicht verständlich noch irgendwie total beschissen, aber er war halt einfach nur total egal. Was er ja nie abgelegt bekommt.

In diesem Sinne:
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Re: Der Boxoffice Thread

Beitrag von deBohli » 13.01.2022, 07:55

Ich bin bei freeman, für mich ist M4 komplett risikobefreit (abgesehen vom Umstand, eine tote und heute irrelevante Filmreihe mit riesigem Budget wiederzubeleben). Bloss weil sich die Regisseurin mit ein paar schlechten Meta-Witzen und verbalen Schienbeintritten gegen das Studio stemmt, ist daran nichts bahnbrechendes zu finden (besonders, weil der Film diese Gangart nach dem ersten Drittel ablegt). Man darf nicht vergessen, dass M4 so oder so entstanden wäre, wohl in einer ziemlich ähnlichen Form - egal wer daran beteiligt gewesen wäre. Kalkül auf allen Ebenen und somit auch Gleichförmigkeit, M4 ist wie alle anderen Reanimationsversuche von Marken bloss das Ausgraben des verrotteten Körpers, das als Monster auf die Masse losgeschickt wird.

Zugleich muss ich sagen, dass beim Spinnenmann sehr wohl die bekannte Marvel-Formel angewandt wurde und man sich quasi ein weiteres Mal verpflichtet, dieser unendlichen Werbesendung für nachfolgende Projekte beizuwohnen. Trotzdem aber machte der Film, wie es freeman sagt, wirklich viel Spass. Das Drehbuch ist nett, das Herz wird berührt, das Multiversum ist verrückt und aufregend. Natürlich vergisst man den Film nach weinigen Stunden, aber es ist halt aufgeblasenes Unterhaltungskino.
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Re: Der Boxoffice Thread

Beitrag von Vince » 13.01.2022, 20:56

Naja, wenn der neue Matrix eines nicht hat, dann eine typische Blockbuster-Struktur. Natürlich ist auch das nur eine Masche, um Geld einzufahren. Warner ist nicht die Wohlfart. Aber man muss halt schon sehen, dass hier zwei völlig konträre Ansätze gefahren werden. Und eigentlich ist das grundlegend etwas Gutes. Dumm halt, dass es dafür ausgerechnet einen neuen "Matrix" braucht. Ich persönlich hab mich trotzdem dazu entschieden, den neuen Matrix dem x-ten Spider-Man im Kino den Vorzug zu geben, obwohl ich mir eigentlich im Vorfeld schon sicher war, dass der neue Spider-Man wohl der bessere Film werden würde (alleine schon, weil unter der Marke Wachowski zuletzt eigentlich nur Stuss gekommen ist). Nur wird perfekt designtes Popcorn-Kino, so gut es auch gemacht sein mag, irgendwann... gewöhnlich halt. Und es kann mir nun keiner sagen, dass der neue Matrix gewöhnlich ist. Der ist halt bloß völlig verkorkst.

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Re: Der Boxoffice Thread

Beitrag von kami » 14.01.2022, 10:32

Vince hat geschrieben:
13.01.2022, 20:56
Ich persönlich hab mich trotzdem dazu entschieden, den neuen Matrix dem x-ten Spider-Man im Kino den Vorzug zu geben, obwohl ich mir eigentlich im Vorfeld schon sicher war, dass der neue Spider-Man wohl der bessere Film werden würde (alleine schon, weil unter der Marke Wachowski zuletzt eigentlich nur Stuss gekommen ist). Nur wird perfekt designtes Popcorn-Kino, so gut es auch gemacht sein mag, irgendwann... gewöhnlich halt. Und es kann mir nun keiner sagen, dass der neue Matrix gewöhnlich ist. Der ist halt bloß völlig verkorkst.
Ich scheiß auf Innovationen um ihrer selbst willen, und Originalität wird überbewertet. Wenn ich in einen Franchise-Film gehe, dann möchte ich eigentlich das bekommen, was ich mir erhoffe, und mich unterhalten lassen, wenn schon nicht überwältigen. Ich wundere mich auch über deBohlis Argumentation, der eigentlich MCU Spiderman 3 für seine Unterhaltsamkeit lobt, gleichzeitig aber genau dafür kritisiert. Das (nämlich erwartbare gute Unterhaltung) ist genau das, was Big-Budget-Filme eigentlich immer schon machen, aus völlig verständlichen Gründen, und anderes zu erwarten erscheint mir realitätsfremd. Auch die Dune-Neuverfilmung geht keine neuen Wege sondern setzt brav und zeitgeistig dezent aufpoliert das Buch in pompöser Präsentation um. Matrix 4 kündet eher von einer völligen Hybris der Regisseurin, die weder das Publikum noch ihr eigenes Können realistisch einschätzen konnte oder wollte. Erinnert in seiner peinlichen Selbstüberschätzung an all die "Autorenfilme" irgendwelcher Amateure, die zu ein bisschen Geld gekommen sind und nun endlich einen Film ganz nach ihrem Bilde kreieren, der dann zum entlarvenden künstlerischen bzw. kunsthandwerklichen und menschlichen Offenbarungseid wird. Wer das Publikum so vorführen möchte, wie es Lana Wachowski im vierten Matrix tut, sollte einfach eine viel bessere Regisseurin, Autorin und Künstlerin sein. Ich bin sehr froh, dass sie für diese Hybris die Rechnung serviert bekam, auch wenn ich sie natürlich jederzeit gegen Anfeindungen von Leuten verteidigen würde, die rumheulen, dass ihnen ihre Kindheit und Jugend geraubt wurde und sie sich von trans- und identitätspolitischen Allegorien geschändet fühlen.

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Re: Der Boxoffice Thread

Beitrag von Vince » 14.01.2022, 13:05

Ich behaupte das Gegenteil und sage, es ist Unterhaltung, die überbewertet wird, und zwar maßlos. Auch durchaus im Mainstream-Bereich, wo sie natürlich eine große Rolle spielt - aber auch da bei weitem nicht die einzige. Man hört so oft "ein Film muss mich nur unterhalten", als gäbe keine anderen Ansprüche an einen Film. Das ist doch Schwachsinn. Indem man Filme auf ihren Unterhaltungswert reduziert, untergräbt man viele andere Bereiche, die unter dem Strich viel bedeutsamer sind. Der Unterhaltungswert hält ziemlich genau so lange wie die Laufzeit, dann verpufft er. Wenn du dich aber durch einen Film quälst, er dir aber aus welchen Gründen auch immer im Nachhinein in Erinnerung bleibt, vielleicht gerade weil er etwas für den Zuschauer Schmerzhaftes macht, dann ziehe zumindest ich daraus einen wesentlich größeren Mehrwert, und das beileibe nicht nur im Arthaus- und Autorenkino, sondern auch im Blockbuster-Kino oder auch Mainstream-Kino, das in der Filmgeschichte ja durchaus auch mal mehr geleistet hat als einfach gute Unterhaltung zu bieten.

Das Problem mit dem Blockbuster-Kino ist eben, dass es dazu in der Lage sein muss, für einen echten Klassiker den Teil mit der Originalität in der Massenkompatibilität aufgehen zu lassen, was nicht ganz so einfach ist. Bei "Matrix" ist das extrem gut gelungen, bei den Fortsetzungen halt nicht mehr. Und nochmal: Es geht nicht darum, wie sehr der vierte "Matrix" gelungen ist oder nicht. Es geht um den Versuch bzw. die Möglichkeit. Trial & Error. Dass auch andere Konzepte mal eine Chance bekommen in der Maschine. Ridley Scotts letzter Film ist ja ein ähnlicher Fall, der auch massiv gefloppt ist, aber bessere Bewertungen bei der Kritik erhalten hat.

Ich sehe das aber gar nicht mal als eine Entwicklung, die sich in den letzten Jahren durch Marvel ergeben hat, sondern um ein dem Mainstreamkino irgendwie schon immer innewohnendes Dilemma. Nur, dass man offenbar mit der Serialisierung des Kinos jetzt wohl irgendwie die Formel gefunden hat, den Erfolg praktisch endlos zu reproduzieren (zumindest gilt das nun schon seit weit mehr als einer Dekade).

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Re: Der Boxoffice Thread

Beitrag von kami » 14.01.2022, 15:59

Der Unterhaltungswert ist für mich das Fundament, auf dem der Rest des Films steht. Wenn dieses Fundament nicht steht, geht auch der Rest krachen. Dabei sehe ich den Begriff "Unterhaltung" hier durchaus liberal, also im Sinne von fesseln, faszinieren, beschäftigen, bei der Stange halten.

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Re: Der Boxoffice Thread

Beitrag von Vince » 14.01.2022, 16:35

Ja gut, aber wenn du den Begriff so interpretierst, ist er ja auch irgendwo wieder mit Originalität verknüpft, denn wie vermag etwas zu fesseln oder beschäftigen, das nicht zumindest Ansätze von Originalität zeigt, sondern lieber im Gleichstrom vor sich hindudelt?

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Re: Der Boxoffice Thread

Beitrag von kami » 14.01.2022, 18:05

Vince hat geschrieben:
14.01.2022, 16:35
Ja gut, aber wenn du den Begriff so interpretierst, ist er ja auch irgendwo wieder mit Originalität verknüpft, denn wie vermag etwas zu fesseln oder beschäftigen, das nicht zumindest Ansätze von Originalität zeigt, sondern lieber im Gleichstrom vor sich hindudelt?
Das fragst du auf einer Seite, die sich im Kern vor allem Actionkloppern aus der zweiten Reihe widmet, in denen Originalität meist ein Fremdwort war? Das "was" ist für mich zudem meist deutlich weniger interessant als das "wie", und ich zumindest kann mich auch auf vergleichbare Geschichten immer wieder aufs Neue einlassen, wenn sie denn geschickt erzählt sind.

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Re: Der Boxoffice Thread

Beitrag von Vince » 14.01.2022, 18:17

Ach komm, ist doch keiner wegen der Action hier. :lol:

Und es ging um Blockbuster, nicht um irgendwelche B-Reißer und Epigonen. Die konsumiert man, ganz ehrlich, auch nicht immer aus Unterhaltungsgründen, sondern eher aus dem neurotischen Zwang heraus, sich eine Nische zu erschließen. Was ja Spaß machen kann, aber bestimmt nicht, weil die Filme unterhaltsam sind. Oder wie erklärst du dir sonst die Unmengen an 1-3-Sterne-Kritiken zu völlig unbekannten Gurken, bei denen der Text in der Regel wesentlich unterhaltsamer ist als vermutlich der Film dahinter?

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Re: Der Boxoffice Thread

Beitrag von StS » 16.01.2022, 19:36

"Scream" wird am Ende des langen Martin Luther King Jr. Feiertags-WoEs in den USA wohl rund $35 Millionen eingespielt haben - aus dem Rest der Welt kamen da bislang noch $18 Millionen hinzu. Zum Vergleich: "Scream 4" ist damals mit $18,6 Millionen gestartet und hatte in den USA insgesamt bloß $38,180,928 Millionen eingespielt ($97,231,420 weltweit)...

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Re: Der Boxoffice Thread

Beitrag von McClane » 16.01.2022, 20:52

Vince hat geschrieben:
14.01.2022, 13:05
Es geht um den Versuch bzw. die Möglichkeit. Trial & Error. Dass auch andere Konzepte mal eine Chance bekommen in der Maschine. Ridley Scotts letzter Film ist ja ein ähnlicher Fall, der auch massiv gefloppt ist, aber bessere Bewertungen bei der Kritik erhalten hat.
Aber funktioniert das Mainstreamkino nicht schon immer so? Es mag zwar heute etwas stärker serialisiert sein und noch mehr von Marktforschung getrieben, aber in den 1950ern gab es die ganzen Western, in dne 1960ern die Breitwandepen und die Musicals, in den 1980ern die Buddy Cop Movies und die Teeniekomödien usw. Sicher mit mehr oder weniger interessanten, mehr oder weniger gelungenen Experimenten am Rande, aber vielem, das schnell nach Schema F produziert wurde.

Ich habe weder den neuen "Spider-Man" noch den neuen "Matrix" bisher gesehen, über letzeren aber eigentlich nur Negatives gehört. Ohne Einzelheiten zu kennen, ist "Matrix" doch Teil einer Weile, dass man alte IPs noch mal entstaubt, in der Hoffnung den großen Hit zu landen, siehe "Ghostbusters", "Halloween", "Scream" oder "Jumanji". Es scheint ja so, als ob Lana Wachowski innerhalb dieses Rahmens etwas versucht hat, aber ihr Konzept dürfte die Geldgeber bei Warner jetzt weniger gejuckt haben als die Aussicht mit dem Namen "Matrix" noch einmal Kohle zu machen.

Meinst du mit dem letzten Ridley Scott "The Last Duel" oder "House of Gucci"? Den Gucci-Film kenn ich nicht, "The Last Duel" hab ich neulich gesehen. Sicher besser als die meisten anderen Scott-Filme der letzten Jahre (den Marsianer mal ausgenommen), aber das Zerdehnen der "Rashomon"-Prämisse auf zweieinhalb Stunden gewinnt jetzt auch nur kleine Innovationspreise.
Jimmy Dix: "Du glaubst wohl nicht an die Liebe?" - Joe Hallenbeck: "Doch ich glaube an die Liebe. Ich glaube auch an Krebs." [Last Boy Scout]

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Re: Der Boxoffice Thread

Beitrag von Vince » 17.01.2022, 17:07

McClane hat geschrieben:
16.01.2022, 20:52
Aber funktioniert das Mainstreamkino nicht schon immer so?
Ja, logisch. Hab ja auch nichts anderes behauptet. Es geht hier nur darum, dass es prinzipiell wünschenswert wäre, mehr unterschiedliche Ansätze zu haben. Nicht, wie realistisch das anhand der Erfahrungen aus der bisherigen Filmgeschichte ist.

Meinst du mit dem letzten Ridley Scott "The Last Duel" oder "House of Gucci"? Den Gucci-Film kenn ich nicht, "The Last Duel" hab ich neulich gesehen. Sicher besser als die meisten anderen Scott-Filme der letzten Jahre (den Marsianer mal ausgenommen), aber das Zerdehnen der "Rashomon"-Prämisse auf zweieinhalb Stunden gewinnt jetzt auch nur kleine Innovationspreise.
Ja, meinte den Last Duel, der Gucci dürfte aber wohl ebenso passen (kenn ich aber auch noch nicht). Man muss das im Kontext sehen. Um zu bewerten, wie abwechslungsreich die aktuelle Blockbuster-Landschaft ist, kann man ja nicht einfach 70 Jahre zurück in die Vergangenheit gehen und sagen, hey, das gab's doch schon mal. Geht dann schon eher darum, wie viele Ritterfilme es momentan im Kino gibt, die ein Ereignis aus drei Perspektiven beleuchten.

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Re: Der Boxoffice Thread

Beitrag von StS » 06.02.2022, 18:01

"Jackass Forever" (Budget: $10 Millionen) ist in den Staaten mit $23.5 Millionen angelaufen (85% bei "RT", B+ CinemaScore). Dagegen Roland Emmerich’s "Moonfall": Das Budget betrug mindestens $138 Millionen, der Streifen ist mit $10,005,000 gestartet und hat 39% bei "RT" sowie ein C+ CinemaScore erreicht...

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Re: Der Boxoffice Thread

Beitrag von SFI » 07.02.2022, 06:02

Die Trailer ließen den Reinfall ähm Moonfall vermuten. Vielleicht probiert es Roland mal wieder mit Charakterzeichnung anstatt mit lausigen, unwitzigen Schablonen, das gelang ihm in der Patriot ja gut.
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Re: Der Boxoffice Thread

Beitrag von StS » 07.02.2022, 08:06

Weltweit-Stände:

"Scream": $120,340,000
"Spider-Man: No Way Home": $1,775,951,607
"Sing 2": $291,543,925
"The King's Man": $120,706,091
"Ghostbusters: Afterlife": $196,782,659 (noch immer klar hinter dem 2016er Film, war aber günstiger)

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