Zuschauer im Kino

Welche neuen Blockbuster versprechen viel und taugen wenig? Was gibt es Neues im Actionfilmsektor?
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Vince
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Zuschauer im Kino

Beitrag von Vince » 18.08.2019, 13:15

Ich hatte eine Zeit lang das Gefühl, dass das Verhalten der Zuschauer sich zum Besseren gewandelt hat. Zuletzt hat sich der Eindruck aber wieder zerschlagen. Vor kurzem berichtete ich ja noch beim Besuch von "Avengers - Endgame" folgendes:
Ich musste leider gestern eine Nachmittagsvorstellung nehmen wegen auslaufender Gutscheine und prompt hat mir ein nerviges Gör in der Reihe hinter mir den kompletten Film kaputtgemacht. Eintauchen in die Handlung war unmöglich. Zweimal alle fünf Minuten eine Nachfrage an die Mutter, wer da denn jetzt wer ist und was die gerade machen. "Wer ist Natasha?" "Warum tun die das?" "Wieso blutet der?" Die Mutter antwortet dann jedes Mal wie automatisiert mit einem halbgaren "Pscht". Hat dann auch nicht wirklich was gebracht. Lief dann gegen Ende so: "Ich hab Durst!" "Pscht" "Wann krieg ich denn was zu trinken?" "Pscht" "Uaaaarghhhhhh!" "Pscht" "Ja tschuldige ich bin halt müde." Wenn mein Kind offensichtlich mit der Handlung überfordert ist (die Nachfragen haben dann auch gezeigt, dass es mit den verschiedenen Zeitebenen nichts anfangen konnte) und mit der Laufzeit (je länger es dauerte, desto mehr wurde gejammert), dann schlepp ich es auch nicht ins Kino.
Gestern Abend bei "Once Upon A Time In Hollywood" dann fast das gleiche Muster, nur mit einer etwa 60-Jährigen anstatt eines kleinen Kindes. Riesiger Kinosaal, fast ausverkauft, alle ruhig (bzw. nur mal kollektiv gelacht, wenn es was Witziges auf der Leinwand gab). Aber ausgerechnet hinter uns muss sich natürlich mal wieder jemand parken, der meint, alle 2 Minuten irgendeinen Kommentar abzulassen.

Zunächst kam sie, während schon Werbung lief, schwer atmend (offensichtlich starke Raucherin, weil den kompletten Film über kratziger Auswurf gespien wurde und ich Angst haben musste, dass irgendwas in meinem Nacken landet) und hockte sich in die Reihe hinter uns. Als sie die komplette Werbung über mit ihrem (wesentlich stilleren) Begleiter quatschte, schwante mir schon Übles, aber während der Werbung komme ich damit noch klar. Es gab noch Hoffnung, dass sie mit Filmstart versiegen würde.
Aber denkste. Es hat 2 Minuten gedauert, da ging es los. Bei jeder Szene, ob sie nun auf witzig getrimmt war oder etwas Nachdenkliches transportiert werden sollte, kam aus der hinteren Reihe ein heiteres Hexenkichern (mir kamen tatsächlich kleine Kinder in Kochtöpfen in den Sinn). Wann immer irgendwas Sexuelles im Filmdialog landete ("wollen wir ficken?" "soll ich dir einen blasen" "du wirst ihn ziemlich rütteln müssen, ich habe ihn eben halb tot gefickt") wurde besonders laut gekichert. Man hätte meinen sollen, es mit einer 14-Jährigen zu tun zu haben und nicht mit einer erwachsenen Frau.

Als dann die Manson-Clique ins Bild kam, wurde auch deutlich, dass die Besucherin wohl hauptsächlich an der Manson-Story interessiert war (womöglich in der Jugend selbst miterlebt) und mit Tarantino an sich nicht besonders viel zu tun hatte. Als die ersten Hippies auf der Straße lungerten, kam von hinten auf Anhieb in ungebremster Lautstärke ("ach, da sind sie ja" Begleiter: "ja". Sie: "Die Mansons. Haste dir auch schon gedacht?" Begleiter: "Ja. So lass mich jetzt mal weitergucken"). Sie dann mal 3 Minuten still anstatt nur 2.

Dann wurde sie hibbelig. Irgendwann kletterte sie dann vom Sitz und schlurfte die Treppe runter zum Ausgang. Zehn Minuten später kam sie zurück und setzte sich mit dem Atemrhythmus eines 500-Meter-Sprinters nach Zieleinlauf wieder hin und atmete mindestens 10 Minuten lang so schwer, dass sich die komplette Reihe nach ihr umsah. Als sie dann wieder genug Luft hatte, ging das große Kommentieren weiter - bis, ja bis sie von ihrem klingelnden Handy unterbrochen wurde (dabei wies doch die M&M's Werbung darauf hin, das Handy auszumachen, Mensch...). Blöderweise konnte sie es in ihrer riesigen Handtasche nicht finden und der Anrufer dachte auch gar nicht daran, wieder aufzulegen. Sie kramt also und kramt und kramt, bis sie es endlich rauszieht. Das ungedämpfte Klingeln jetzt viel lauter, bis sie endlich den Aus-Knopf gefunden hat.

Irgendwann sind wir dann im Finale angelangt, wo Tarantino dann die Sau rauslässt. Sie jubiliert, das Hexengekrächze nimmt gar beängstigende Ausmaße an. Ihr Glück, dass zu diesem Zeitpunkt der komplette Kinosaal aus dem Häuschen ist, so haben es nur ihre direkten Sitznachbarn mitbekommen. "Genau darauf habe ich die ganze Zeit gewartet", jubelt sie. Und in der Tat. Kaum ist die Eskalation vorbei, verschwindet sie mit ihrem armen Begleiter im Schlepptau auf Nimmerwiedersehen. Einerseits bin ich erleichtert, andererseits ist der Film zu diesem Zeitpunkt eh fast vorbei und ich denke mir nur: Okay, nachdem sie den anderen Besuchern jeglichen Respekt verwehrt hat, verwehrt sie ihn nun auch noch dem Film. Passt irgendwie.

Schade aber, dass sie den Abspann nicht mehr mitbekommen hat. Das mit dem "kratzfrei" wäre ein prima Tipp für sie gewesen. Vielleicht das nächste Mal Red Apple ausprobieren.

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Re: Zuschauer im Kino

Beitrag von gelini71 » 18.08.2019, 13:25

Ich hatte etwas ähnlich vor kurzen bei einem Kabarettabend mit Tobias Mann - da saß neben mir ein älteres Paar wo Sie ihrem Männlichen Begleiter die Witze erklären mußte ("Das bezieht sich darauf" - "Jetzt spielt er auf dieses Lied an - kennste doch oder ?"). :roll: War supernevig.

Im Kino hatte ich das nur einmal bei "the Wall", der Verfilmung des Pink Floyd Albums. da saß hinter mir ein Klugscheißer der mit besten Halbwissen glänste und die ganze Zeit laut erzählte was das alles zu bedeuten hat, wer für welchen Song verantwortlich war und wann Waters mit Gilmour Knatsch hatte. Interesierte nur keinen :lol: Je mehr sich beschwert wurde das er mal "die Schnauze halten" sollte desto mehr lief er zur Höchstform auf... :roll:
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Re: Zuschauer im Kino

Beitrag von SFI » 18.08.2019, 16:10

Ich bin schon seit Jahren genervt, meide per se die ersten Wochen und dann am liebsten mon­tag­mit­tags. Hocke auch immer in der letzten Reihe ganz außen, da bin ich am weitesten von allen weg. Wird leider nicht besser werden in Anbetracht der ADHS Epidemie und des Verfalls von Anstand durch das Bildungsprekariat. Stories gibts ja immer mal wieder in meinem FTB zu lesen. Zum Glück sinkt mein Kinodrang auch durch überhöhte Preise, miesem Bild und Ton.
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Re: Zuschauer im Kino

Beitrag von Vince » 18.08.2019, 16:27

SFI hat geschrieben:
18.08.2019, 16:10
Stories gibts ja immer mal wieder in meinem FTB zu lesen.
Jup, darum dachte ich mir, langsam lohnt sich ein eigener Fred. Wird sicher in zukunft öfter mal was zu berichten geben.

Die Standardpreise sind zwar längst inakzeptabel, aber durch Gutscheine und Ermäßigungen kam ich die letzten Jahre immer auf moderate Preise. Hab eigentlich zuletzt nie mehr als 5€ pro Person bezahlt.

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Re: Zuschauer im Kino

Beitrag von SFI » 18.08.2019, 16:42

Sauber. Bei unserem Cinestar denkt man wahrscheinlich immer noch den Zuschauerschwund mit überhöhten Preisen kompensieren zu können, genauso im Cineplex. Für Avengers: Endgame 2D habe ich dienstagmittags 13,90€ bezahlt. :lol: Die Cinestar Story kennt ihr schon?

Ausflug mit der Schule und seit Jahren mal wieder der Hinweis, die Rucksäcke dürfen nicht mit in den Kinosaal genommen werden. Grund: Unfallgefahr, das Cinestar wurde angeblich verklagt, weil Person A über den Rucksack von Person B fiel. Ob die Deutsche Bahn mit derartigen Klagen jeden Tag zu tun hat? :lol:
Ich war trotz der lustigen Anekdote damit einverstanden, dass die Kinder ihre Rucksäcke abgeben, wies aber darauf hin, dass ich in meinem Rucksack diverse Medikamente und Erste Hilfe Utensilien für die Kinder transportiere und im Notfall auch sofort darauf zugreifen MUSS. Dann müsste ich den Rucksack kontrollieren lassen.
Merke: Man darf den gefährlichen Rucksack mit Klagehintergrund (anscheinend ungefährliche Handtaschen jedweder Größe sind davon per se ausgeschlossen) mit in den Kinosaal nehmen, wenn er vom Personal kontrolliert wird. Auf was eigentlich?
Genau, auf Speisen und Getränke. Das kristallisierte sich schnell als der eigentliche Grund heraus, denn irgendwie müssen die rückläufigen Besucherzahlen schließlich abgefangen werden. Letztlich waren meine Kollegin und ich gezwungen, unsere Rucksäcke zu leeren, abzugeben und sämtliche Medikamente etc. lose mit in den Kinosaal zu tragen. Läuft.

Zum Thema nervige Zuschauer: Ich bin ja selbst beruflich mit potentiellen Gefährdern im Kino unterwegs und da wird Devianz sofort mit Abbruch und Heimkehr sanktioniert. Einmal den Dicken markiert und der Bub lernt fürs Leben! :lol:
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Re: Zuschauer im Kino

Beitrag von freeman » 19.08.2019, 19:34

Zunächst kam sie, während schon Werbung lief, schwer atmend (offensichtlich starke Raucherin, weil den kompletten Film über kratziger Auswurf gespien wurde und ich Angst haben musste, dass irgendwas in meinem Nacken landet) und hockte sich in die Reihe hinter uns.
Das ist ja geil! Der Leo holt von vorn alles aus sich heraus und die Alte von hinten. Das kann eben nur Kino! Mittendrin, statt nur dabei. Ich hatte bei Once upon a Time auch einen coolen Moment. Genau im Abspann fragt eine Dame ihre Begleitung, worauf der Film denn nun angespielt habe. Der Typ so: Na die Manson-Morde. Sie so: Manson? Er so: Ja, Sekte, Mörder, Popkultur? :lol:

Hab mich dann gefragt, wie öde beispielsweise Brad Pitts Besuch auf der Movie-Ranch gewesen sein muss, wenn man net weiß, warum Tarantino da auf Spannung bolzt :lol:

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Re: Zuschauer im Kino

Beitrag von McClane » 20.08.2019, 13:41

In Köln hat man zum Glück ne größere Kinoauswahl, dass man die Multiplexe meiden kann bzw. deren schlimmere Varianten (UCI in Hürth ist Asi-Anlaufpunkt Nr. 1). Außerdem gibt es hier immer wieder O-Ton-Vorstellung, was nicht nur ein größerer Genuss ist, sondern wegen Sprachbarriere die größten Vollhörste abhält - aber nicht immer. Bei "Get Out" saß hinter uns ein Pärchen, Ende 30/Anfang 40, das andauernd quatschen und dumme Sprüche ablassen musste. Leider ziehen sich die Unarten ja durch alle Schichten und Altersklassen, sodass das Klischee vom jugendlichen Proll immer wieder eindrucksvoll wiederlegt wird.
Wobei es bei mir nur sporadische Erlebnisse sind. Ganz schlimm sind leider Horrorfilme im Kino, weil man andauernd irgendwelche Spackos da drin hat, die dem Publikum beweisen müssen, dass sie keine Angst haben, indem sie immer wieder laute Sprüche ablassen.

Ich pfeif die Leute aber auch mal an, meine Verlobte genauso.

Mein krassestes Erlebnis war vor ein paar Jahren "Star Wars - Das Erwachen der Macht". Wir sind mit einem befreundeten Paar in die Astor Filmlounge gegangen, das lokale Luxuskino, aber weil er großer "Star Wars"-Fan ist, es kurz nach Weihnachten war und wir mal wieder was Besonderes zusammen machen wollten, haben wir den teueren Eintrittspreis bezahlt (wobei: angesichts mancher anderer Eintrittspreise ist er vielleicht gar nicht so viel höher).
Hinter den beiden Frauen saß eine Person, die andauernd aufstand und trotz megaviel Platz gegen deren Sitzlehnen bollerte. Während der Werbung riss deren Quäkestimme laut dumme Sprüche (z.B. beim "Batman v Superman"-Trailer, als die Logos übereinander gelegt werden: "Superbatman"). Ich hatte da mit einem 15- bis 16-jährigen Pubertätiker gerechnet. Meine Hoffung war wie beim Vince: Nach der Werbung ist hoffentlich Schluss, ich rede ja auch durchaus während der Werbung. Denkste. Es fallen immer wieder blöde Sprüche, außerdem geht die Person mehrfach raus. Ich hab das lange ertragen, aber nach 45 oder 60 Minuten mecker ich nach hinten: "Kannst du vielleicht mal die Klappe halten?". Tatsächlich wurde es danach ruhiger. Aber kurz vorm Showdown steht die Person auf, geht raus, beugt sich beim Rausgehen zu meinem Sitz runter und zischt mir zu: "Hatschi, du Schwuchtel!". Ich verjage mich, greife aber beherzt zu einer Art Schwitzkasten hinter mich, rutsche dabei ab und merke, dass mein Daumennagel Haut ritzt. Nervensäge haut ab, ich sitze aber mit pumpenden Adrenalin im Sessel und erwarte, dass ich gleich einen Schlag in den Nacken bekomme, wenn der Störenfried wieder drin ist. Es passiert aber nichts, ich warte den Abspann ab und gehe danach zur Reihe hinter mir, um mal ne Ansage zu machen.
Und ich stelle fest: Die Nervensäge ist eine Frau von Mitte 20, mit ihrem Freund im Kino, sitzt schmollend da, weshalb die folgende Konversation nur zwischen mir und ihrem Freund ablief. Das war so ein langhaariger Man-kann-doch-über-alles-Reden-Typ, der seine Freundin, die der Film offensichtlich nicht interessierte, wohl mitgeschleift hatte, aber sie wohl auch nicht zur Ruhe mahnen sollte.

Ich: "Sagt mal, habt ihr kein Benehmen?"
Er: "Was ist denn los?"
Ich schilder es in Kurzform.
Er: "Ja, ich hab ja gesehen, dass sie wiedergekommen ist und einen Kratzer hatte."
Ich: "Ja, war ein Versehen. Wollte sie ja greifen, um sie zur Rede zu stellen" (in Gedanken: Sei froh, dass ich mich nicht so verjagt habe, dass ich ihr direkt eine getunkt habe).
Er: "Wir haben ja auch Geld bezahlt, um dem Film zu sehen". (Meine Gedanke: Und was hab ich bezahlt, um den Film zu sehen? Alte Sardinen?)
Ich: "Das gibt euch aber kein Recht während des Films die ganze Zeit zu quatschen".
Er: "Aber du hättest uns doch auch freundlicher darauf hinweisen können".
Dann hab ich ihm versucht zu erklären, dass das eine Selbstverständlichkeit ist, dass man im Kino die Fresse hält. Wir konnten uns immerhin darauf einigen, dass man nicht einfach irgendwelche Leute anzischt und als Schwuchtel beleidigt, selbst wenn man die Zurechtweisung als harsch empfand.

Beim Gespräch mit meinen Begleitern fiel mir zudem auf, dass ich die Stimme schon früher hätte zuordnen können, denn die Trulla bestellte bei der Kellnerin Baileys und legte lautstark Wert darauf, dass drei, nicht zwei Eiswürfel reinkommen. Da merkte man auch, dass die schon vorher getankt hatte.
Anscheinend ist Kino aber immer noch nicht teuer genug, wenn man angeschickert ins teuerste Kino der Stadt geht, da noch sauteuren Baileys bestellt für einen Film, den man nicht sehen will und bei dem man den Rest vom Publikum die ganze Zeit abnervt.
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Re: Zuschauer im Kino

Beitrag von Sir Jay » 20.08.2019, 14:10

krasse Geschichte @McClane.

Ich stelle mir aufgrund solcher Geschichten auch immer wieder vor, wie ich wohl bei sowas reagieren würde. Letztlich kam ich noch nie in die Situation (gehe wohl verhältnismäßig auch nicht ganz so oft ins kino).

erst vor zwei Tagen bei "Once upon a time..." hatte ich die befürchtung, dass meine Begleitung zu so einem Störenfried werden könnte.
Wir saßen im O-Ton (wozu ich ihn extra überreden musste) und als der Film losging war er erst mal verdutzt, dass die Untertitel fehlen und sprach mich auch drauf an.

Hin und wieder gab es mal Kommentare, doch die wurden im Flüsterton abgehalten - ein oder zweimal musste ich ihn aber auch weg "pscht"-en.

Alles in allem (hoffe ich) war das für die näheren Sitznachbarn noch zumutbar :lol:

Generell muss ich sagen bin ich persönlich nicht so empfindlich bei Kinogerede, wenn es eben dünn verstreut und im flüsterton abläuft - die härtefälle, die hier geschildert wurden hatte ich aber eben noch nicht erlebt, und entsprechend bin ich da noch nicht so sensibilisiert...

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Re: Zuschauer im Kino

Beitrag von gelini71 » 20.08.2019, 18:52

ihr schildert hier alle Gründe weswegen ich nicht mehr ins Kino gehe sondern nur noch mein Heimkino besuche :lol:
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Re: Zuschauer im Kino

Beitrag von freeman » 21.08.2019, 19:41

Ich bin bei Quatschern (intensiv) größtenteils recht rigoros. Zumeist gebe ich einmal zu verstehen, dass Ruhe zu sein hat. Wird darauf nicht reagiert, geh ich raus, such mir einen Kinomitarbeiter, schildere die Sachlage und lass die dann den Rest machen. Waren die dann am Platz und haben die eingenordet, ist meist Ruhe. Einmal bin ich dann nochmal raus, da wurden die Störenfriede dann unter Applaus der anderen Zuschauer im Saal entfernt.

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Re: Zuschauer im Kino

Beitrag von McClane » 21.08.2019, 19:47

gelini71 hat geschrieben:
20.08.2019, 18:52
ihr schildert hier alle Gründe weswegen ich nicht mehr ins Kino gehe sondern nur noch mein Heimkino besuche :lol:
Wie gesagt: Es sind Ausnahmen - meist hab ich keine Probleme im Kino.
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Re: Zuschauer im Kino

Beitrag von freeman » 21.08.2019, 19:53

Jo, seh ich genauso. Gehe mindestens 2-3 mal im Monat ins Kino und im Jahr gibbet mal ein bis zwei Fälle. Verdrehe meist auch nur die Augen, wenns immer heißt: Es ist so schlimm im Kino. Man sollte halt bestimmte Vorstellungen meiden. Mich sieht man beispielsweise nie in 20 Uhr Vorstellungen. Immer drumherum, wenns net mal ansatzweise voll wird. Das ist ja auch gleich ein ganz anderes Erlebnis, als wie ein Broiler neben anderen aufm Spieß zu hocken und zu hoffen, dass die Mayo kommt.

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Re: Zuschauer im Kino

Beitrag von Vince » 22.08.2019, 17:47

Ich nehme auch schon mal ganz gerne frühere Vorstellungen mit, auch wenn das beruflich oft nicht anders geht als abends - und O-Ton-Vorstellungen laufen bei uns eh nur abends, aber da ist die Klientel eh wieder ganz anders, wie McClane ja schon sagt.

Ich muss aber zB. sagen, auch wenn mich die Alte ziemlich genervt hat - rückblickend bin ich doch sehr froh, diesen Film im Kino gesehen zu haben.

Mal schauen, wie es in zwei Wochen bei "ES 2" aussieht, beim ersten gabs auch ein paar nervige Mädels, die meinten, jede Gruselszene ins Lächerliche ziehen zu müssen, um sich selbst zu beruhigen...

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Re: Zuschauer im Kino

Beitrag von Vince » 07.09.2019, 16:11

Jetzt am Donnerstag in "ES - Kapitel 2" habe ich dann mal wieder gemerkt, dass die typischen Vorurteile sich oft nicht bewahrheiten. Ein Saal voll mit mindestens vier verschiedenen Gruppen von Jugendlichen mit je bis zu sieben oder acht Leuten - und es war einer meiner angenehmsten Kinobesuche seit langer Zeit. Da wusste jeder zum richtigen Zeitpunkt die Klappe zu halten und trotzdem war eine angenehme Kino-Stimmung - also keine Totenstille, sondern ein belebter Ort, an dem zusammen gesittet ein Film geschaut wird, mit allem erdenklichen Respekt vor den Mitzuschauern. So muss das sein, dann macht Kino wirklich Spaß.

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