Avengement - Blutiger Freigang

Der Action Film der 80er, der 90er und heute.
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Avengement - Blutiger Freigang

Beitrag von McClane » 22.06.2019, 10:58

Avengement - Blutiger Freigang

Bild

Originaltitel: Avengement
Herstellungsland: Großbritannien
Erscheinungsjahr: 2019
Regie: Jesse V. Johnson
Darsteller: Scott Adkins, Craig Fairbrass, Thomas Turgoose, Nick Moran, Kierston Wareing, Leo Gregory, Beau Fowler, Louis Mandylor, Terence Maynard, Ross O'Hennessy, Daniel Adegboyega u.a.

Scott Adkins als Häftling, der beim Freigang entkommt und Rache an jener Gang nehmen will, die für seine Lage verantwortlich macht. „Avengement“, die neueste Kooperation von Adkins und Regisseur Jesse V. Johnson, vermischt Drama, Action und Thriller in einem achronologisch erzählten, ziemlich harten B-Picture.

:liquid6:

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Re: Avengement - Blutiger Freigang

Beitrag von kami » 24.06.2019, 19:24

Eine fast schon groteske Unterbewertung dieser bislang besten Zusammenarbeit von Jesse Johnson und Scott Adkins. Ja, die Geschichte ist simpel, aber clever und temporeich erzählt. Adkins dünstet ordentlich Schweiß und Charisma aus, die Inszenierung ist ungemein effektiv und atmosphärisch, die Actionszenen brutale Naturgewalten. Weniger als :liquid8: sind da eigentlich ein Sakrileg.

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Re: Avengement - Blutiger Freigang

Beitrag von freeman » 24.06.2019, 19:41

Da freue ich mich zu freveln :lol:

In diesem Sinne:
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Re: Avengement - Blutiger Freigang

Beitrag von McClane » 25.06.2019, 08:55

Adkins als Naturgewalt, da geh ich mit. Finde auch, dass "Avengement" zeigt, dass seine schauspielerischen Fähigkeiten manchmal zu Unrecht belächelt werden. Die Action ist schon derbe, aber mir fehlen da die denkwürdigen Momente. Da haben mich "Accident Man" (IMO der klare Adkins/Johnson-Höhepunkt) und "Triple Threat" mehr gekickt. Und zum Thema clever erzählt. Ja, die Erzählstruktur gibt durchaus Raum gewissen Dinge zu akzentuieren und zu pointieren.
Spoiler
Show
Erzählerisch finde ich es aber jetzt nicht so gewitzt, wenn der Film beispielsweise sagt: Übrigens, der Typ, der in der einen Rückblende am Tisch saß, das ist übrigens der Vermögensverwalter von Fairbrass und den Adkins vorher überfallen, das reichen wir gerade noch mal nach.
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Re: Avengement - Blutiger Freigang

Beitrag von kami » 25.06.2019, 10:50

Im Gegensatz zu Reservoir Dogs ist Avengement ja aber doch in erster Linie Actionfilm, insofern erwarte ich jetzt auch nicht das gleiche Maß an Raffinesse, das ein Film mitbringen sollte, der ganz von der cleveren Erzählstruktur lebt.

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Re: Avengement - Blutiger Freigang

Beitrag von freeman » 09.07.2019, 19:52

Schon ein echtes Gerät der Film. Gerade weil Adkins auch darstellerisch gefordert wird und seine Sache richtig gut macht. Selbst wenn er optisch den ganzen Film über ausschaut wie der letzte Oberlump, den man gar nicht sympathisch finden will und bei dem man auf den Bürgersteig auf der anderen Straßenseite wechseln würde, wenn er einem entgegenkommt, findet man tatsächlich Zugang zu seiner Figur. Deren Motive sind zwar arg simpel gehalten, funktionieren aber ordentlich. Die unchronologische Erzählweise dämpft die Dialogwüsten ab (von denen ich im Original ohne Untertitel nix, aber auch gar nix verstanden hätte) und hält das Interesse oben und die Action... ja, die Action... Scott dürfte in noch keinem Film so viehisch gewirkt haben, wie hier. Der langt mit einer Inbrunst hin, dass es einen ins Couchpotatoe-Sofa presst. Nebenbei muss er auch übelst einstecken. Ein paar Einlagen ziehen wirklich bis in die Nackenmuskulatur rein, wenn man sie goutieren muss. Alles nix für die Galerie, sondern eher roh und grobschlächtig, aber eben auch brutal passig für den mal wirklich derben Film.
:liquid7:

In diesem Sinne:
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Re: Avengement - Blutiger Freigang

Beitrag von Vince » 29.09.2019, 12:00

Es ist schon ein bisschen bitter, dass es dem gängigen B-Actioner so gar nicht mehr gelingen will, spektakuläre Karambolagen mit Anlauf mitten in die Herzen der Actionfreunde zu befördern. Wer möchte, kann an "Avengement" selbstverständlich den Kammerspiel-Thrill auf kleinem Raum loben, die bierselige Atmosphäre eines britischen Pub oder das extra-fiese Styling des Hauptdarstellers, der mit kahlgeschorenem Kopf, knorpeligen Säure-Narben und Silbergebiss aussieht wie ein Pitbull, den man ein paar Jahre in einer Erdgrube gehalten hat.

Eigentlich ist es aber traurig, dass ein innerhalb des Genres verdienter Regisseur wie Jesse V. Johnson seinen Dreh mit einem potenziellen Superstar seines Genres (vielleicht wird er ja mal in einem anderen Jahrzehnt wiedergeboren...) auf eine Kneipe und ein Gefängnis beschränken muss. Für einen "blutigen Freigang", wie der deutsche Titelzusatz verspricht, fehlt dann doch ganz eindeutig der Freigang.

Scott Adkins hat wie üblich mit dem Problem zu kämpfen, dass er die wichtigsten Charakterzüge seiner Figur zwar mit Bravour meistert, die Dinge jedoch, die ihn zu diesem Charakter haben werden lassen, nicht zu bewältigen weiß. Mit anderen Worten: Als überhebliches Arschloch, das den Knast überlebt hat und nun mit den miesen Verrätern aus seiner Vergangenheit den Boden aufwischt, wirkt er glaubwürdig, das aufrichtige Pflänzchen Gutes im Menschen, das er einmal besessen haben soll, steht ihm hingegen nicht so gut. Das ist nicht grundsätzlich ein Problem; schließlich hat man auch einem Schwarzenegger gewisse Züge seiner Rollen durchgehen lassen, ohne sie weiter zu hinterfragen.

Der Küchenpsychologie, mit der die Regeln des Gangsterfilms von hinten aufgerollt werden, hilft das aber auch herzlich wenig über den Berg. Irgendwo zwischen Guy Ritchies frühen Ganster-Grotesken und Martin Scoreseses irischer Folklore versucht Johnson seine Vendetta zu etablieren, doch egal, wie charmant-asozial sich der britische Slang in himmlischen Noten mit dem Dunst des Alkohols verteilt, egal wie eklig hier Kniescheiben und Köpfe mit der Pumpgun zu roten Staub zermalmt werden, man möchte sich am liebsten an einen der leeren Tische setzen, sein Spülwasser mit zu wenig Schaum nippen und den alten Zeiten nachtrauern, als da draußen vor der Tür noch richtige Konzept-Actionchoreografien geplant und umgesetzt wurden. Kein zahnärztlich attestiertes American-History-X-Zitat könnte jemals für diese Sehnsucht entschädigen.

Avengement ist für sich genommen vielleicht ein netter Rache-Thriller, dreckig und brutal; es ist aber auch der x-te Aufguss derselben Formel, mit der Adkins als Wirbelsturm durch die Milieus gejagt wird (weiterhin bleibt "The Accident Man" in dieser Disziplin der beste seiner jüngsten Versuche). Damit rundum zufrieden zu sein bedeutet in gewisser Weise, den Untergang des Action-Kinos schulterzuckend hinzunehmen.
:liquid4:

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Re: Avengement - Blutiger Freigang

Beitrag von Fist_of_Retro » 19.04.2022, 15:56

Auf YouTube in Deutsch gefunden. Uncut und sicher Unrated wegen dem Kopftod mit der Schrotflinte. Das ist für mich die härteste Szene.

Bis heute ist er noch nicht indiziert da die Uncut Fassung aber Ungeprüft ist kann sich das jederzeit ändern.

Scott ist hier so ein Arsch er will aus Rache fast alle killen. Die Fights sind hart, brutal gerade im Pub aber auch die Fights im Knast sind hart.
Echt diese Barfrau war so nervig die hat er aber verschont obwohl die auch seinen Tod wollte.

Nun wenn er durch die FSK Uncut gekommen wäre aber Selbstjustiz und gerade Scott Art sind ja immer ein Thema bei der FSK. Auch hat Scott ja nicht immer das Glück das seine Filme Uncut hier geprüft erscheinen dann hätte ich mir die Aramy geholt. So keine Chance die FSK Fassung ist ja so stark cut.

:liquid7: Schläge in die Fresse.

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