Die Kowloon Walled City war ein ganz spezieller Ort in Hongkong, der heute nicht mehr existiert: Extrem dicht bebaut, überbevölkert, reich an Kriminalität (etc.). „Twilight of the Warriors: Walled In“ aka „City of Darkness“ ist ein genau dort (in den '80ern) angesiedelter 2024er Action-Crime-Streifen aus HK/China, der mit guten Fights, einem überzeugenden Produktionsdesign und kompetenten Mitwirkenden vor und hinter der Kamera aufzuwarten vermag – mich letztlich aber dennoch ein Stück weit enttäuscht sowie gar ein wenig verärgert hat…
Seit 1994 ist das Gelände inzwischen ein Park. Vor meinem Besuch dort (vor fast 1,5 Jahren) hatte ich mich noch nie mit der Materie beschäftigt – anschließend aber schon. Deshalb hatte ich mich in erster Linie wegen des besonderen Settings auf den Film gefreut – zumal Regisseur Soi Cheang mit „Limbo“ zuvor einen ungemein atmosphärischen Großstadt-Streifen abgeliefert hatte. Leider hat er hier zwar den Look sowie gewisse Gegebenheiten recht gut getroffen – das Ganze dann aber doch etwas „romantisch verklärt“…
Statt ein gritty-realistisches Crime-Movie mit toller Action bekommt im Vorliegenden ein Genre-Werk präsentiert, das in einem (auf eine bestimmte Person bezogenen) Bereich sogar ins „Fantasy-Genre“ vordringt – was dem Ganzen eine Schüppe Zuspruch meinerseits gekostet hat; zumal diejenige Figur auch noch eine ziemlich lächerlich-nervig-„witzige“ ist. Ja, der Film ist eine Hommage ans klassische HK-Kino – wo es sowas des Öfteren gab – und basiert außerdem auf 'ner Graphic Novel: Ansprechender macht´s das trotzdem (für mich) nicht…
Am liebsten wäre mir eine realistischere Ausrichtung gewesen – zumindest ohne Aufhebungen der Schwerkraft, „Unverletzbarkeit“ und einem „Light-Saber“-Klingen-Kampf – oder eine grundsätzliche unrealistische Ausrichtung, die nicht nur auf eine Person fixiert ist, während alle anderen „tendenziell normal“ sind. Klar, die Botschaft dahinter ist die übliche alte: Nur als Team kann man den „Big Bad“ besiegen. Obgleich keineswegs schlecht oder ununterhaltsam, hätte „City of Darkness“ hier und da aber durchaus besser sein können…
knappe 