Cover Up

Der Action Film der 80er, der 90er und heute.
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freeman
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Cover Up

Beitrag von freeman » 30.10.2005, 23:42

Cover Up

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Originaltitel: Cover-Up
Herstellungsland: USA, Israel
Erscheinungsjahr: 1990
Regie: Manny Coto
Darsteller: Dolph Lundgren, Louis Gossett Jr., Lisa Berkely, John Finn, Gil Koppel, Howard Rypp

Mike Anderson, seines Zeichens Journalist, reist nach Israel, wo er über den sprengstoffintensiven Überfall auf eine US Army Basis recherchieren will. Laut Verlautbarungen der US Army soll die extremistische Gruppe Schwarzer Oktober hinter dem Überfall stecken. Und natürlich findet Mike schneller Ungereimtheiten in den Verlautbarungen als ihr Dolph Lundgren sagen könnt. Immerhin reichen seine Verbindungen bis in die obersten Abteilungen. So ist seine Ex die Pressesprecherin der Armyabteilung und auch sein bester Kumpel Cooper ist hochrangiger Militärattache in dieser Armyabteilung und teilt schon mal ziemlich unbefangen mit, dass sein Vorgesetzter Jackson die ganze Angelegenheit vertuschen will. Dafür geht er dann eine Minute später spektakulär in Rauch auf.

Bald wird Anderson überwacht und permanent verfolgt. Umbringen will man ihn auch ein zwei Mal. Das weckt die Neugier Andersons nur noch mehr. Er findet heraus, dass in der Armybasis ein Päckchen entwendet wurde, dass ein neuartiges Nervengas enthielt und nun von der Schwarzer Oktober Gruppe genutzt werden soll einen massiven Anschlag zu verüben. Anderson versucht nun zu retten, was noch zu retten ist, stellt aber sehr bald fest, dass es eine Organisation namens Schwarzer Oktober gar nicht gibt ...

Tja, dieser Film war einer der ersten Versuche von Dolph Lundgren, dem Actionkinogenre zu entfliehen und sich ein paar schauspielerische Lorbeeren zu verdienen. Dass er dabei nicht all zu sehr gefordert wurde, steuerte er selber mit, indem er auch am Drehbuch herumwerkelte. Das Ergebnis ist ein Film, mit dem sich Dolph zwischen alle Stühle setzte: zu actionarm für einen Actionkracher und zu spannungsfrei für einen Thriller dümpelt der Film recht höhepunktfrei vor sich hin und weiß den Zuschauer nicht zu packen. Zumindest ist er grundsolide inszeniert und weiß sein Setting – Israel – vor allem im Showdown geschickt einzubeziehen. Obendrein wird der Film zu keiner Minute langweilig und hat auch einige nette Überraschungen an Bord.

Schauspielerisch zieht sich Dolph ganz ordentlich aus der Affäre, wobei die Idee, den Journalisten andauernd mit ner riesen Zigarre im Maul zu inszenieren (zuviel Spidermancomics gelesen ;-) ) ziemlich dämlich ist, zumal der Stumpen die Hälfte des Filmes offensichtlich nicht mal an ist. Zur Seite steht Dolph, wie schon beim Punisher, Louis Gossett Jr. und der Oscarpreisträger spielt in seiner geringen Screentime Dolph dann auch wieder ordentlich an die Wand, ohne sich dabei sonderlich anstrengen zu müssen.

Leider kann Dolph sich dann dafür auch nicht so recht revanchieren, denn das was man eigentlich von ihm sehen will, gibt es in diesem Film einfach nicht! Er geht zwar zweimal in einen Infight, allerdings sind diese eher wie Keilereien denn wie Kämpfe inszeniert. So setzt es mal eine Faust in die Kauleiste des Gegners aber mehr darf er wirklich nicht zeigen. Die restliche Action (Autoverfolgungsjagden, Big Bang Explosionen) ist solide aber viel zu spärlich in ihrem Aufkommen. Ganz andere Action feiert in diesem Film aber Lundgren-Premiere: Uns Dolph begattet hier zum ersten Mal in seiner Filmkarriere eine Frau (die blasse Hauptdarstellerin Lisa Berkley) und es scheint ihm gefallen zu haben, immerhin ließ er noch einige Bettinfights folgen.

Die im Film aufgefahrene Härte hat zwei Gewaltspitzen, die aber eine FSK 18 nicht wirklich rechtfertigen, zumal nicht in der Fassung, die Highlight einst unter die Leute gebracht hat. Highlight sollte sich eh mal der Anwalt vom Dolph vornehmen. Was die jahrelang mit Lundgrens Filmen veranstaltet haben, spottet jeder Beschreibung. So auch hier, wo man einfach mal 12 Minuten rausschnitt (Handlung und Gewalt) und es dennoch nicht gebacken bekam, eine niedrigere FSK hinzubekommen. Dass damit der Film wirklich allem beraubt wurde, was ihn halbwegs interessant gemacht hätte (auch die Sexszene!!!) braucht man hier sicher nicht zu erwähnen. Der Hammer ist dann aber die Tatsache, dass Highlight Pressefotos an die Kinozeitschriften rausgab, die genau diese Szenen bebilderten. Und auch auf dem arg geschnippelten Tape sind auf der Coverrückseite genau derartige Bilder zu sehen. Unglaublich. Starlight hat nun den Film komplett uncut veröffentlicht (die fehlenden Handlungsszenen wurden untertitelt) und sich dabei aber nicht mit Ruhm bekleckert: Die Farben sind blass, das Bild wirkt abgedunkelt und alles was sich im Hintergrund abspielt ist ein einziger Pixelbrei. Schrecklich. Zum Ton kann man nur sagen: Himmel! Im 5.1 Modus kommt ALLES aus den Rearspeakern! Mannometer. Die Stereotonspur funktioniert dafür umso besser, wobei es hier ab und zu ordentlich rauscht.

Annehmbarer Versuch Lundgrens sein Repertoire zu erweitern. Ein wenig mehr Action und Spannung hätten dem Film aber gut getan.
:liquid6:

In diesem Sinne:
freeman

Mikey
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Beitrag von Mikey » 07.07.2010, 02:57

Ein leider ziemlich unterschätzter Film, Lundgren präsentiert sich hier in guter Form und auch die Story ist gegenüber vieler wirklicher B-Gurken wie Detention z.b., schöne 90'er Kost welche durch streckenweiser Spannung und Story überzeugen kann.

Zwar ein schwacher Dolph, aber kein Ausfall!
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McClane
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Beitrag von McClane » 07.07.2010, 09:27

Ich find den recht mäßig... für einen Thriller thrillt er nicht genug, für genial-brachial-brontale Dolph-Action fehlt, naja, die Action halt. Sind zwar ein paar handfeste Auseinandersetzungen mit Todesfolge drin, inszenatorisch ist das Ganze auf gutem B-Niveau, aber schon relativ kurz nach der Sichtung fängt an größere Teile des Plots, ach was, größere Teile des Films an sich zu vergessen. Tut nicht weh, ist aber furchtbar belanglos und zu unspektakulär, für die Actionszenen (hat immerhin ne nette Autojagd) und den sympathischen Schweden-Dolph dann noch gute

:liquid4:
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