Death Wish

Der Action Film der 80er, der 90er und heute.
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Death Wish

Beitrag von McClane » 07.03.2018, 13:20

Death Wish

Bild

Originaltitel: Death Wish
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2018
Regie: Eli Roth
Darsteller: Bruce Willis, Vincent D'Onofrio, Elisabeth Shue, Camila Morrone, Dean Norris, Kimberly Elise, Beau Knapp, Len Cariou, Jack Kesy, Ronnie Gene Blevins, Kirby Bliss Blanton, Andreas Apergis, Ian Matthews, Wendy Crewson u.a.

Eli Roth legt das an aktuelle Zustände angepasste Remake zu dem Selbstjustizklassiker „Death Wish“ vor, der in 1970ern hierzulande als „Ein Mann sieht rot“ in die Kinos kam. In der 2018er Neuauflage spielt Bruce Willis den Familienvater Kersey, der zur Waffe greift, nachdem seine Frau und seiner Tochter Opfer eines Raubüberfalls werden, den nur die Tochter komatös überlebt.

Knappe :liquid4:

Hier geht's zur Kritik
Jimmy Dix: "Du glaubst wohl nicht an die Liebe?" - Joe Hallenbeck: "Doch ich glaube an die Liebe. Ich glaube auch an Krebs." [Last Boy Scout]

Perry Van Shrike: "Look up 'idiot' in the dictionary. You know what you'll find?" - Harry Lockhart: "A picture of me?" - Perry Van Shrike: "No! The definition of the word idiot, cause that is what you fucking are!" [Kiss Kiss, Bang Bang]

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Beitrag von McClane » 07.03.2018, 13:22

Platzhalter, falls es doch für ein Sequel reicht.
Jimmy Dix: "Du glaubst wohl nicht an die Liebe?" - Joe Hallenbeck: "Doch ich glaube an die Liebe. Ich glaube auch an Krebs." [Last Boy Scout]

Perry Van Shrike: "Look up 'idiot' in the dictionary. You know what you'll find?" - Harry Lockhart: "A picture of me?" - Perry Van Shrike: "No! The definition of the word idiot, cause that is what you fucking are!" [Kiss Kiss, Bang Bang]

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Beitrag von MarS » 09.03.2018, 07:54

Ui, doch so schlecht. Naja, ist dann halt ein Roth, da darf man einfach nicht zu viel erwarten.

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Beitrag von StS » 09.03.2018, 08:01

MarS hat geschrieben:Ui, doch so schlecht. Naja, ist dann halt ein Roth, da darf man einfach nicht zu viel erwarten.
Jaja.

In der Kritik klingt es in erster Linie so, als wäre das Drehbuch in mehrerlei Hinsicht einfach zu uninspiriert geraten. Dazu dann noch Willis als Lead und zu wenig Brisanz in Bezug auf mögliche Facetten der Materie... nunja. Auf BluRay dann mal...

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Beitrag von McClane » 09.03.2018, 11:15

Kenne von Roth nur einen Teil seiner Filme... ist eventuell einer von diesen GroMos, von denen Stefan so gerne spricht. :lol: :twisted: Denn auch inszenatorisch ist da null klare Linie drin (siehe die Kritik).
Jimmy Dix: "Du glaubst wohl nicht an die Liebe?" - Joe Hallenbeck: "Doch ich glaube an die Liebe. Ich glaube auch an Krebs." [Last Boy Scout]

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Beitrag von StS » 09.03.2018, 12:02

Ja, Roth´s Stil ist defintiv fern von filigran - das war schon immer so. Er ist ein klassischer "unebener" B-Filmer, dessen Projekte bislang bewusst so gestaltet waren. Er zieht sein Ding durch, so wie er es mag und will. Bisher zumindest.

Daher stehe ich der aktuellen Entwicklung seiner Karriere (hin in Richtung des "Studio-Systems") auch etwas skeptisch gegenüber. "Death Wish" wirkt an sich einfach schon recht konventionell für ihn - "the House with a Clock in its Walls" (mit Cate Blanchett und Jack Black) eh...

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Beitrag von Vince » 10.03.2018, 07:01

Jep, Roth ist nun wirklich kein Wunderkind, wird aber von der zeitgenössischen Kritik hartnäckig missverstanden, seit man ihm am Anfang seiner Karriere den Tarantino-Welpenschutz vorgeworfen hat. Bis zuletzt hat er sich durch einen dezenten 70s-B-Movie-Touch immer eine gewisse Note bewahrt, und die zeichnet sich eben nicht durch nuancierte Dirigentenarbeit ab. Ich find's gut und wichtig, dass es solche Typen gibt und hoffe, er bleibt seiner eigenwilligen Linie noch etwas treu.

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Beitrag von McClane » 10.03.2018, 08:22

Der Kommentar war ja auch in erster Linie da, um Stefan mal zurückzuärgern :lol: . Hab nichts gegen Roth und die Art des Filmemachens, gerade "Green Inferno" werd ich auf jeden Fall noch nachholen. Bis jetzt hat mich aber noch keiner seiner Filme vollends überzeugen können (am ehesten "Hostel 2"), auch wenn der Mann als Genrefan in Interviews immer überzeugend rüberkommt und ja auch als Produzent vielversprechende Sachen fördert (fand beispielsweise den von ihm produzierten "Clown" ziemlich stark).
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Beitrag von StS » 10.03.2018, 08:40

McClane hat geschrieben:am ehesten "Hostel 2"
Den halte ich auch für seinen besten Film.

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Beitrag von SFI » 10.03.2018, 12:45

Für mich war Hostel 2 die Zäsur zur Verabschiedung aus dem Genre. :lol:
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Beitrag von freeman » 10.03.2018, 15:14

Teil 1 bei mir :lol: ;-)

Ich find seinen Cabin Fever deutlich gelungener als alles, was danach so kam, hab aber ansonsten kein Problem mit ihm, seinen Film oder seinen Produktionen. Also außer eben Hostel ;-)

In diesem Sinne:
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Beitrag von StS » 10.03.2018, 15:54

Vom "Fun Faktor" her steht "Cabin Fever" auch bei mir vorn. Der macht auch heut noch echt Laune.

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Beitrag von SFI » 11.03.2018, 04:32

Bei Cabin Fever schließe ich mich euch an. Ob der mich heutzutage noch unterhielte, keine Ahnung, aber damals: FETT!
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Beitrag von Sir Jay » 12.03.2018, 05:43

hab am Wochenende mal mir das Original mitm Bronson gegeben.

Ich habe bisher noch gar keinen Teil der Death-Wish Reihe gesehen, aber der Ruf der späteren Cannon-Sequels eilte eben stark voraus, und so ging ich auch bei dem original hier mit leicht falschen Erwartungen ran, und bekam einen recht geerdeten Thriller geboten, bei dem sich die Action lediglich auf ein paar unspektakuläre Revolverschüsse beschränkt.

Das war aber auch nie der Fokus. Viel spannender ist, wie der Film seine Hauptfigur zeichnet und wie das Handeln und Tun zum zentralen Thema in den Medien wird. Durchaus also ein Film mit Gehalt und Diskussionsstoff.

Nur Charles Bronsons Performance ließ ganz schön zu wünschen übrig. Der mann der schon in großen ewigen Hollywoodklassikern mitgespielt hat, reagiert hier zu Beginn äußerst hölzern und emotionslos, gerade als ihn dann der Schicksalsschlag ereilt, doch später über den Film hindurch siegt sein Charisma über die fehlende Empathie.

:liquid7:

Das Remake spare ich mir bewusst aus. Eigentlich hätte ich ihn mir vllt noch angesehen, doch spätestens, als im Trailer ACDC den Ton angibt, war der Film für mich gegessen...

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Beitrag von McClane » 12.03.2018, 08:32

Zum Thema Roth: "Cabin Fever" fand ich schon damals lahm und unlustig, den Gewehr-Schlussgag lobend ausgenommen. Der schlechteste, den ich bisher von ihm gesehen hab.
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Beitrag von freeman » 15.03.2018, 14:35

Für mich ist das Hauptproblem vom "Death Wish"-Remake, dass niemand so recht zu wissen schien, was das Ganze eigentlich werden sollte: Vigilantenstreifen, 0815-Actionthriller oder doch eher eine Groteske. Und diese Unentschlossenheit zieht sich durch den ganzen Film. Dass Bruce Willis in der Folge überfordert ist, ob er seinen Rächer eher emotional, vorwärtsdrängend oder doch eher überdreht anlegen soll, ist eigentlich kein Wunder. Dass er dann eher gelangweilt wirkend agiert, ist freilich nicht die beste Lösung...

Hinzu kommt, dass der Film den Zuschauer keinen Deut an die Figuren heranlässt. Das Opening um Kersey und seine Familie ist zu kurz, um eine Bindung zu den Figuren aufzubauen. Deren Schicksal, so zynisch es klingt, berührt aber auch deshalb nicht, weil die Bedrohungsszenerie viel zu lahm ausgefallen ist (McClane deutet es in seiner Review vollkommen richtig an) und das große Finale auch noch Off-Screen passiert. Dass Kersey auf die News um seine Familie reagiert, als hätte ihm wer vom Tod seines Haushamsters berichtet, macht das Elend perfekt.

Zudem überträgt sich das Hauptproblem, das Kersey zum Handeln drängt, ebenfalls nicht. Die ach so langen und im Sande verlaufenden Ermittlungen sind bloße Behauptung. In der Zeit trauert Kersey zudem kein bisschen. Ist von den "Fortschritten" nie angenervt oder enttäuscht. Das macht die Cops zur formvollendeten, egalen Staffage und Roth wäre gut beraten gewesen, sie vollkommen zu canceln.

Dem Rest vom zumindest sauber in Szene gesetzten Fest schaut man eher unbeteiligt zu. Bruce ist zumindest schön konsequent in seinem Tun, die Action passt zum Ton und die zunehmende Härte gefällt auch. Aber wie gesagt, warm wird man mit dem Film und seinen Figuren nie. Am Ende bleibt kaum mehr als ein Schulterzucken...
:liquid4:

In diesem Sinne:
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Beitrag von Sir Jay » 15.03.2018, 14:56

freeman hat geschrieben:Dass Kersey auf die News um seine Familie reagiert, als hätte ihm wer vom Tod seines Haushamsters berichtet, macht das Elend perfekt.
Das hat der Bruce dann aber auf jeden Fall 1 A vom Original abgeguckt :lol:

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Beitrag von John Woo » 15.03.2018, 18:00

Ok, dann gibts wohl doch keinen Kinobesuch. Schade, vielleicht auf Blu-ray mal. Hätte mich eigentlich gefreut Bruce mal wieder in einem guten Kinofilm zu sehen.

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Beitrag von Joker6686 » 12.04.2018, 20:13

Ich bin ins Kino und habe durch den Trailer komplett falsche Erwartungen gehabt. Dachte es knallt deutlich häufiger. Leider eine sehr geringe Actiondichte ohne besondere Schauwerte.

Schade, da man aus dem Stoff deutlich mehr hätte machen können

:liquid4:

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Beitrag von SFI » 13.04.2018, 03:17

Grüß dich. Das müssen ja Dekaden sein. :lol:
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Beitrag von Joker6686 » 13.04.2018, 11:36

SFI hat geschrieben:Grüß dich. Das müssen ja Dekaden sein. :lol:
Eine Dekade noch nicht, aber ich war schon sehr lange nicht aktiv. Aber immer stiller Mitleser. Versuche mal wieder regelmäßiger zu posten. :wink:

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Re: Death Wish

Beitrag von Vince » 15.10.2019, 12:30

Death Wish (2018)
An einer eventuellen Abstumpfung des Publikums kann es nicht liegen, dass „Death Wish“ in der 2018er Neuauflage so wenig Resonanz erzeugt. Wir steigen zwar gerade aus einer Welle von Selbstjustiz-Streifen auf, die seit „96 Hours“ (2008) ausdauernd über unsere Köpfe rollt, doch aktuell herrscht immerhin ein Klima der Überempfindlichkeit in Bezug auf Kontroversen aller Art. Das Thema Selbstjustiz ist dabei ausdrücklich mit eingeschlossen. Eli Roth findet also Voraussetzungen vor, in denen das Remake eines 44 Jahre alten Bronson-Reißers durchaus den gewünschten Einschlag erzeugen könnte. Wer auf empörte Reaktionen aus ist, muss doch einfach nur einem stinkwütenden Familienvater eine Glock in die Hand drücken und eine Kamera draufhalten - sollte man meinen. Warum aber wirkt „Death Wish“ dann wie eine biedere dtv-Produktion, die schnell konsumiert und schnell vergessen wird?

Es ist jedenfalls keine große Überraschung. Eli Roths wilde Zeiten liegen eben auch schon mehr als eine Dekade in der Vergangenheit. Skandale löst er nicht mehr aus, obwohl er zwischen Kinder- und Kannibalenfilm nach wie vor um eine hohe Bandbreite bemüht ist. Auch ist Bruce Willis nicht mehr der Actionheld, der er einmal war. Der Mann, der sich kurz nach 9/11 einmal schwor, für keinen Film mehr eine Waffe in die Hand zu nehmen, verspielt seit Jahren Kredit mit lustlosen Fließband-Auftritten in unbedeutenden Filmen, in denen er sich das mit den Waffen noch einmal überlegt hat. „Death Wish“ wirkt nun wie eine mit etwas mehr Budget und Tralala ausgestattete Fortführung jener Art von Billigproduktionen auf einem etwas professionelleren Niveau. Allenfalls erhofft man sich, dass Willis unter Roth nochmal ein bisschen den Arsch hoch kriegt und sich zumindest zu seiner besten Leistung seit „Looper“ aufrafft.

In gewisser Weise bekommt man sogar, was man sich erhofft. Ganz der Alte ist Willis nicht und wird es wohl auch nie wieder werden, aber wenn er sein Smirkey Face aufsetzt, nutzt Roth es gerne für ein gewisses Augenzwinkern, das von der dargestellten Gewalt distanziert.

Joe Carnahans Drehbuch besteht aus einer Abfolge unorganisierter, spontaner Rachefeldzüge eines Amateurs, die oft nur durch Glück und Zufall glimpflich ausgehen. Dementsprechend viel Euphorie erzeugen die kurzen Splatter-Spitzen, mit denen einem Handlager nach dem anderen langsam die Lichter ausgeblasen werden. Der überlegte Umgang des Arztes mit den amerikanischen Waffengesetzen allerdings lässt sein Handeln allerdings im Nachhinein ausgesprochen raffiniert erscheinen. Die Einordnung der amerikanischen Waffenkultur ist aufgrund bestimmter Szenen, in denen die einfache Beschaffung von Waffen dem Helden den Tag rettet, durchaus als problematisch zu bezeichnen, jedoch könnte man auch sagen, dass der Film dazu anregt, die beiläufige Art, wie Waffen in ein Konfliktszenario eingebracht werden können, zu hinterfragen.

Am Ende des Tages ist aber festzustellen, dass weder eine übermäßig radikale Position für oder wider den Waffeneinsatz eingenommen wird. Es ist auch weder überdurchschnittliche Spannung zu fühlen noch Langeweile. Willis bringt weder die beste noch die schlechteste Leistung seiner Karriere, Roth liefert eine Arbeit in seinem persönlichen Mittelfeld ab. Kurz gesagt, „Death Wish“ geht schon irgendwie in Ordnung, lässt den Puls aber nicht gerade ausschlagen.
:liquid5:

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Re: Death Wish

Beitrag von Cinefreak » 05.05.2020, 23:58

sehe den sehr ähnlich...ich hab mir spaßeshalber mal Hofmanns Review gegeben und hab es selten erlebt, dass ich so sehr mit ihm einer Meinung war..gerade der Punkt Vorhersehbarkeit, eher schwaches Skript etc...

hui, den sehe ich leider exakt so wie Robert Hofmann


Wer sich nicht an der Vorhersehbarkeit, eher klein skalierter Action - für Willis-Verhältnisse - und einem eher schwachen Skript stört, riskiere gerne einen Blick. Bewertung gehe ich mit ihm ziemlich stark konform.

Meinungen?

mit viel gutem Willen noch :liquid5:,dennoch eine herbe Enttäuschung
Unser neuestes Projekt: https://open.spotify.com/show/35s3iDdkQ12ikEFT9hOoTP - Talk rund um Filme und Serien

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Re: Death Wish

Beitrag von StS » 23.10.2020, 08:52

Von mir gibt es ebenfalls eine :liquid5: .

Ein solider, durchschnittlicher Selbstjustiz-Streifen im "klassischen Stil", der mit einigen "Zeitgeist-Elementen"angereichert wurde und den man sich durchaus mal ansehen kann - der aber in keiner Weise irgendwie "nachwirkt". Bruce Willis war zumindest mal ein wenig aktiver als sonst bei der Sache - Elisabeth Shue dagegen überraschend schwach. Obgleich die gesamte Produktion eine merklich Mainstream-orientierte ist, vermag man Roth´s "Handschrift" zumindest punktuell noch zu erkennen - ein besseres Skript von Joe Carnahan wäre dem Werk aber zu wünschen gewesen...

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