Crank 1 + 2
Verfasst: 23.09.2006, 02:34
Crank
Originaltitel: Crank
Herstellungsland: USA
Produktionsjahr: 2006
Regie: Mark Neveldine / Brian Taylor
Darsteller: Jason Statham, Efren Ramirez, Amy Smart, Dwight Yoakam, Theresa Bennett, Jose Pablo Cantillo, Earl Carroll, Peter Choi, Ted Garcia, Michael J. Gonzalez, David T. Green u.a.
Manche Filme sind wie eine Schachtel Pralinen. Man weiß nie, was man kriegt. Diese leicht abgewandelte Weisheit der Mutter eines berühmten Tors ist für kaum einen Film so zutreffend wie für CRANK!!! Hier bekommt man alles, was den Begriff Kult verdient: Schräge Figuren, wahnwitzige Komik, ungebremste Gewaltausbrüche, schräge Sprüche, absurde Situationen und Tempo, Tempo, Tempo ... Crank ... dieser Begriff steht sowohl für die Kurbel als auch für den Miesepeter bzw. einen leicht reizbaren Menschen. Und beides passt zu dem Film wie die Faust aufs Auge!
Denn Chev Chelios, ein Auftragskiller im Dienste eines riesigen Verbrechersyndikats, ist ein leicht reizbarer Mensch und das nur, weil er seinen Adrenalinhaushalt beständig ankurbeln muss! Warum? Nun, Chev hat im Auftrag seiner Syndikatsbosse einen Chinesen namens Don Kim über den Jordan geschickt, erwiesen sich doch die Chinesen als gefährliche Konkurrenz für Chevs Auftraggeber. Seltsamerweise gefällt seinen Bossen die Art und Weise, wie Chev den Auftrag erfüllte, nicht und sie wollen ihn tot sehen! Also spritzt man dem bewusstlos geschlagenen Chev ein Gift namens Bejing Cocktail - ein synthetisches, hochwirksames Gift. Als Chev aus seiner Ohnmacht erwacht, findet er in seinem Wohnzimmer eine DVD, auf der ihm ein Handlanger seiner Chefs verkündet, dass er in spätestens 60 Minuten tot sein wird.
Als ziemlich dumm für seine Auftraggeber erweist sich die Tatsache, dass Chev nun nicht zusammensinkt und vor sich hin jammert, bis er tot ist. Nein, er zertrümmert erst einmal seine eigene Wohnung und hetzt los! Es muss doch einen Ausweg geben! Ein Telefonat mit seinem "Hausarzt" bringt eine vorläufige Lösung: Chev muss einfach nur in Bewegung bleiben und möglichst viel Adrenalin produzieren, dann wird die Wirkung des Giftes unterdrückt und Chev bekommt so die Gelegenheit, offenstehende Rechnungen zu begleichen und eventuell ein Gegengift zu beschaffen ...
Auf diesem "Feldzug" serviert uns Crank ganz nebenbei die coolste Motorradfahrszene (inklusive nacktem Arsch von Chev), die coolsten Krankenhauskittelszenen, die schrägste Pimperszene, die coolste Autoparkszene (ich sage nur Rolltreppe ... ein gigantischer ÜberLOLer) und den coolsten Abgang eines Helden, der kurz darauf vollkommen überzogen gebrochen wird. All das macht eines vollkommen klar: Crank ist Adrenalin pur, ein Trip, eine gigantische Achterbahnfahrt und wie Speed auf Speed. Klar, ernst nehmen kann man das zu keiner Sekunde, nur, warum sollte man(n) das? Crank will eine Farce sein und Crank ist genau das geworden. Hier fährt der Held während eines Telefonates durch die Schaufenster eines Ladens, der Gesprächspartner fragt ihn, was denn los sei und Chev antwortet: Ich fahre gerade durch eine Shopping Mall. Reaktion des Gegenübers: Aha ...! Geht's noch cooler? Wohl kaum. Natürlich werden viele die dünne Story kritisieren und im Grunde ist da auch nicht viel, was Crank zu erzählen hätte. Doch dieser eine schnelle Film mit dem Bus, der zu explodieren droht, wenn er etwas langsamer als 80 km/h wird, hat doch auch keine Geschichte und es hat keinen gejuckt. Warum? Weil der Film schnell war und keine Zeit zum Nachdenken ließ. Und nun ist da Crank. Wer während des Filmes auch nur einen klaren Gedanken fassen kann, hat meine volle Bewunderung verdient. Hier werden keine Gefangenen gemacht, gibt es keine Verschnaufpause, bringt ein kleiner Twist zusätzliche Bewegung ins Spiel und ist der Held wirklich AUSSCHLIESSLICH in Bewegung. Es gibt keine Charaktermomente, kaum erklärende Einlagen, keine Entwicklung der ins Groteske übersteigerten Figuren, einfach nur Adrenalin in Filmform.
Und zwar nicht nur, was die Handlung angeht. Crank ist auch technisch pures, filmgewordenes Adrenalin! Splitscreens, wilde Zooms, Reißschwenks, Zeitraffer- und Zeitlupeneinstellungen, schrägste Perspektiven, Unschärfeeffekte, Variationen hinsichtlich der Kontrastwerte und der Farbsättigung, Detailaufnahmen a la CSI (das Herz ist dabei das Hauptobjekt des Kamerasuchers), optische Verzerrungen, die Chevs Wahrnehmung wiedergeben, ja sogar Google Earth wird erstmals intelligent in einen Film eingebunden und und und. Die Regisseure Brian Taylor und Mark Neveldine fahren alles auf, was man an filmischen Mitteln zu kennen meint. Dieses Bombardement mit schieren Stilwillen wirkt am Anfang ein wenig anstrengend, weil man dank einer subjektiven Kamerafahrt im "Smack My Bitch Up" Prodigyvideostyle recht unvermittelt damit überfahren wird und vermutlich noch nicht ganz auf das Tempo eingestellt ist, das gleich eingeschlagen wird. Mit zunehmender Laufzeit merkt man aber, dass dieser überbordende Einsatz verschiedenster Filmtechniken gerade hier absolut passend ist. Die musikalische Untermalung des wilden Treibens ist einfach herrlich: Hat Chev Herzprobleme, ertönt schon mal Garth Brooks und singt uns eine Weise, in der er davon berichtet, dass es ihm fast das Herz zerbräche, und dreht Chev daraufhin an der Adrenalinschraube, knüppelt ein wilder Mix aus Indie- und Punkmusik den Takt dazu.
Dennoch ist dies einzig und allein die Show von Jason Statham. Wie ein Stier bahnt er sich seinen Weg durch Passanten, fängt inmitten einer Übermacht an Schwarzen mit rassistischen Sprüchen eine Prügelei an, degradiert einen Polizisten zum Hund, lässt sich Elektroschocks verpassen, rennt mit einer Riesenerektion durch die Stadt, hat für jeden Bad Ass einen passenden, hinterfotzigen Spruch drauf und ist einfach nur the coolest Motherfucker in town. In jeder Situation. Er reißt den Film vollkommen an sich und gibt ihn keinen Augenblick wieder her. Dabei dominiert er den Film noch mehr als seine Transporterstreifen und er schafft es alleine aufgrund seines Charismas und seines Auftretens mühelos, seinem Chev eine Grundsympathie angedeihen zu lassen, die den Zuschauer vollkommen für sich einnimmt. Schauspielerisch muss Statham dabei gar nicht viel machen. Es geht darum Präsenz zu zeigen und um eine unheimliche physische Fitness. Über Beides verfügt Statham und Beides reicht hier! Dagegen kommt auch kein anderer Darsteller an. Amy Smart ist meganiedlich, keine Frage, ihre Rolle ist aber das ideale Beispiel für die "Probleme" der anderen Figuren: Sie soll einen naiven und eher passiven Love Interest geben und GENAU DAS macht sie dann auch. Zwar kann Amy in zwei Szenen diese Eigenschaften ihrer Figur konterkarieren, ansonsten kann sie aber nicht gegen ihren schwachen Charakter vom Reißbrett anspielen. Und genau so ergeht es den anderen Figuren: Sie sind gnadenlos überzeichnete Klischeefiguren, haben im Gegensatz zu Amy Smart aber nicht ein einziges Mal die Chance, ihre Figurenzeichnung aufzubrechen. Und damit sind sie entweder ein echter Kumpel des Helden oder sein ärgster Feind. Auch das könnte man dem Film negativ anlasten ... man könnte ;-).
Doch der Film gibt zu keiner Sekunde vor, das Genre in irgendeiner Weise neu definieren zu wollen, eine ausgeklügelte Story lancieren zu wollen oder wahrhaftige Charaktere entwerfen zu wollen. Crank wollte Tempo ohne Ende auf die Leinwand wuchten und quasi Adrenalin visualisieren und genau das macht Crank auch. Und nebenbei mutiert er zu einem der witzigsten und politisch unkorrektesten Filme des laufenden Filmjahres, der so herrlich absurde Momente generiert, wie man sie noch nie gesehen hat und vermutlich auch nie erwartet hätte. Crank ist eine wie geschmiert laufende Unterhaltsmaschine ... Crank ist Fun, Tempo und Action pur ... Crank ist ein Riff ... Crank ist ... Crank
In diesem Sinne:
freeman
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Sir Jay merkt an:
Morgens, halb 10 in L.A.
Chev Chelios steht auf, hat einen brummenden Schädel und ist absolut nicht in der Verfassung für ein kleines Knopers.
Was ist passiert?
Eine Begrüßungs-DVD mit der freundlichen Aufschrift „Fuck You“ soll Klarheit schaffen.
Der Inhalt bringt alles ans Tageslicht. Ricky Verona und sein Bruder haben Chev eine über den Schädel gebraten und ihm anschließend ein chinesisches Gift injiziert.
Wenn sich dieses erstmal im Körper festgesetzt hat ist er Dead Meat.
Chev, beeing one hell of a guy, kann das nicht auf sich sitzen lassen, und muss mit Ricky zumindest abrechnen, bevor er abkratzt, doch die Zeit drängt, das Gift fängt an zu wirken, und ihm bleibt nur noch etwa eine Stunde bis er tot ist. Es sei denn, er kann das Gift verlangsamen indem er in ständiger Bewegung bleibt und sich immer wieder Adrenalinstöße verabreicht PUNKT
Das ist die Story; simpel, primitiv platt und genauso ideal genial für einen frischen kurzweiligen straighten Actioner, welcher sogar einige Inspirationen aus der Welt der Videospiele zeigt.
Bereits der Auftakt erinnert an den N64-Klassiker „Conker’s Bad Fur Day“. In beiden Fällen hat man einen Protagonisten, der Anfangs ziemlich am Arsch ist und nur noch ein direktes Ziel verfolgt. Auf dem Weg dorthin passieren die verrücktesten und absurdesten Sachen, ein Tag wie kein anderer, ein richtiger stressiger Scheißtag!
Level 1 – What the fuck is going on?!
Die DVD abgecheckt, und gleich mit dem Auto losgedüst, um den Doc des Vertrauens zu kontaktieren, doch dieser ist temporary not available. Chev wird immer müder und sieht die Welt mit Twisted eyes, doch intuitiv kommt ihm die Lösung; er muss hochaktiv bleiben, umd der Wirkung zu wiederstehen!
Level 2 – Rawkin’ in da Hood!
Nach ein paar frustrierten Anrufen kommt der Held in „Orlando’s Hood“ an, jedoch nicht um zu batteln, sondern um herauszufinden wo Ricky Veronna ist.
Dass ihm ein dutzend wütend-guckender „Niggaz“ Knarren an den Schädel halten, stört ihn wenig. Und nachdem er ein paar Gramm Koks inhaliert hat, kriegt auch der nächstbeste Gangsta eine Kopfnuss, und schon ist Chev auch wieder verschwunden.
Level 3 – Crazy Taxi
Der Doc wurde endlich erreicht, und sagt was Sache ist; Chev braucht jede Menge adrenalinfördernde Mittel, die ihn auf Trab halten, und er solle ja nicht stehen bleiben.
Eine Maßnahme, die Chev ernst nimmt, und durch das örtliche Shopping Mall durchrast.
Dort das Auto geschrottet, geht es zu Fuss weiter; wer im Weg steht wird umgerempelt, und wer das Taxi wegschnappt, wird wie in GTA einfach herausgeworfen.
Laute Musik und dazugehöriger Headbanger sind vorübergehender Speed-Ersatz.
Bonus Level – Freeshopping
Die nötige Bonusrunde für den Helden. An einer Tankstelle wird unter Zeitdruck eine ganze Menge Healthpoints und Powerups wie Red Bull und Blaster Fuel eingesackt, um für die nächsten Level auszusorgen. Ein Strauß Blumen für die Freundin wird auch noch mitgenommen.
Level 4 – Ricky’s Bro
Im chinesischen Restaurant trifft Chev auf den ersten Endgegner, der Bruder von Ricky.
Mit einem Hackbeil hackt Chev diesem den Arm ab, fragt ihn wie verflucht geil das doch war und schießt ihm schließlich mit dessen Knarre in den Schädel.
Stage clear: 10.000 Points!
Level 5 – In the Hospital
Epinephrin kriegt der gute dort nicht ohne Weiteres, also stibitzt er sich alternativ das Nasenspray, und dröhnt sich damit voll. Doch damit nicht genug, er kleidet sich als Patient, und holt sich vom Arzthelfer eine ordentliche Dosis Elektroschock ab. Uh, den Kick brauchte er noch.
Level 6 – Way to Eve
Energiegeladen und mit Dauerständer rennt Chev durch die Stadt, klaut einem dämlichen Bullen das Motorrad, vollführt einige waghalsige Kunststücke darauf, und landet schließlich auf der Fresse. Mit neuem Outfit (woher auch immer geklaut) geht’s nun zu „Eve’s Apartment“
Level 7 – A pain in the ass
Eve muss aus der Wohnung geschafft werden, da jeden Moment die Killer auftauchen könnten. Doch diese lässt sich nirgends wegschleppen, denn in ihren 4 Wänden herrschen weitaus schlimmere Zustände. Die Uhrzeit auf der Microwelle stimmt nicht, und wenn Chev das nicht gleich fixt geht sie nirgends hin.
Nach getaner Arbeit ist auch schon wieder der nächste Adrenalinschub nötig, also rein mit der Hand in den Waffeleisen.
Ohne dass Eve etwas merkt, verkloppt Chev auf machohafte Art und Weise die Bad Guys von draußen, und verschwindet mit Eve Richtung chinesisches Restaurant.
Hier klären sich einige Plotpoints, denn Chev ist gar kein Videospielprogrammierer, in Wirklichkeit ist er Auftragskiller, der nun aussteigen wollte.
Diesen Blödsinn kauft ihm Eve nicht ab und will verschwinden, doch Chev’s Herz lässt nach, er braucht wieder was zu tun, und diesmal ist Eve mit von der Partie.
Es vollzieht sich völlig hemmungsloser Sex auf offener Straße, ganz zum Staunen der umherstehenden Asiaten.
Level 8 – Time to kill
Nun gehts ans eingemachte. Chev trifft in der Lager halle ein, und mischt kräftig auf. der Gunfight erstreckt sich über mehrere Etagen des Gebäudes und schließt an eine hübsche kleine Autoverfolgungsjagd an. Das Adrenalin das Chev dabei benötigt, besorgt ihm Eve mit einem Blowjob.
Level 9 – Final Bout
Das Spiel neigt sich dem Ende zu. Chev trifft im Hauptquartier von Carlito ein, wo sich auch Verona aufhält. Hilfe bekommt er von den Triaden, dessen Boss Chev sein Leben verdankt. Die Leute beballern sich heftig mit Bleikugeln und bewerfen sich mit Granaten.
Das Finale gelangt an seinen Höhepunkt mit Chev und Verona, wie sie sich „an“ einem fliegenden Helicopter prügeln und schließlich beide hinunterfallen.
Letzte Chance zum töten.
In der Luft verdreht Chev Ricky’s Hals, und fühlt sich nur noch einer letzten Aufgabe verpflichtet.
Eve anrufen!
„Heute abend werde ich nicht nachhause kommen“
BOOM
Game Over
Gemischte Gefühle tummeln sich in mir, denn nicht mit allem, was der Film bot konnte ich mich anfreunden.
Auf der einen Seite haben wir einen der kurzweiligsten, temporeichsten und draufgängerischsten Männerfilme seit langem, auf der anderen Seite ist der Film aber auch strohdoof, auffällig unrealistisch und krank bis übertrieben.
Genau das wollte der Film aber auch sein; durch und durch mit coolen und witzigen Szenen unterhalten.
Nur leider konnte nicht alles von dem Gebotenen auch mich begeistern.
Freunde des guten Geschmacks sollten den Film in ihrer schwarzen Liste eintragen.
Gute, freundliche Manieren braucht man von allen Beteiligten, besonders dem Hauptcharakter nicht erwarten.
Jason Statham ist ja ein sehr charismatischer Schauspieler, und sicherlich das beste, was der Filmindustrie seit Bruce Willis passiert ist; seine Paraderolle des Transporters hat bereits Kultcharakter, denn schließlich war seine Darbietung knallhart und symphatisch zugleich.
Hier jedoch verkommt er durch den Umstand eine Wilde Bestie zu sein, zu einem sehr unsymphatischen Anti-Helden, der in seinem Rachefeldzug und ständiger Suche nach dem nächsten „Kick“, vor keiner waghalsigen oder sehr unfreundlichen Aktion zurückschreckt.
Denn einen nervigen Taxifahrer aus dem Cab zu werfen und ganz laut „Allkaida“ rufen, was sämtliche ruhig Tee-schlürfende Café-Besucher von den Hockern reißt, um diesen Arme und Beine zu brechen, ist eine ziemlich geschmacklose Idee, die sich bei mir nicht sonderlich beliebt macht.
Leute die im Weg sind, werden angerempelt, Leute die von der Seite nerven (wie etwa ein Kassierer, der Kohle sehen will) werden auf den Boden geworfen und mit der Knarre am Kopf bedroht.
Und wenn Statham irgendwann mit Mega-Ständer durch die Stadt läuft konnte ich bereits erahnen, worauf das hinausläuft.
Ein Arsch-Fick auf offener Straße vor vielen Leuten.
Dieser pubertäre Einfall sorgt zwar für offene Augen, aber auch für schüttelnde Köpfe.
Zwar konnte ich mich über dieses knallharte, obermachohafte völlig hemmungslose Vorgehen immer wieder belustigen, doch es hinterlässt einen faden Beigeschmack, denn wirklich toll fand ich das nun auch nicht.
Alle anderen aber dürften ihre helle Freude an diesem Spass haben.
Denn die beiden MTV-Videoclip Filmer Neveldine und Taylor legen von Anfang an ein hohes Tempo vor, zeigen wilde Charaktere, in nett bearbeiteten Szenen, wie kurzen Freeze Frames, und darauf folgenden „beschleunigten“ Szenen; ein Zusammenspiel, welches vor allem mit der rockigen musikalischen Begleitung für richtig Stimmung sorgt, und damit auch in den Actionlosen Szenen mitreißt, denn irgendwas passiert immer, und seien auch bloß Strafzettel, die am Wagen verteilt werden.
Kommt es dann mal zu Action kann man auch nicht meckern. Es wurde professionell und knackig inszeniert, auch wenn das Gebotene sicherlich nie zum Olymp der Actionhighlights dieses Jahrtausends zählen wird.
Das hohe Tempo und der draufgängerische, schlechtgelaunte Statham mit seinen Red Bull’s, Pillen und lebensgefährlichen Ideen als permanentes Lebenserhaltungssystem hält 85min lang bei der Stange und lässt keine Langeweile aufkommen.
Wenn der Film zu Ende ist, darf man sich über dämliche, geschmacklose oder politisch sowie moralisch inkorrekten Szenen ärgern, doch gelangweilt hat man sich dabei ganz sicher nicht.
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Herzfresser debütiert in unserem Forum als Rezensent wie folgt:
Inhalt :
Chev Chelios entschliesst sich seinen Job als Auftragskiller an den Nagel zu hängen, um mit seiner Freundin Eve ein neues Leben zu beginnen. Doch er hat die Rechnung ohne seinen alten Arbeitgeber gemacht, und so erwacht er eines Morgens mit einer Dosis Gift in seinem Körper, das unweigerlich innerhalb von einer Stunde zum Tode führen wird. Die einzige Möglichkeit seine Frist zu verlängern, ist den Adrenalinkick nach dem nächsten zu erleben, und somit das Gift daran zu hindern bis zu seinem Herzen zu gelangen. Um sein Leben und das von Eve zu retten, macht er sich auf die Suche nach dem GegenmitteI und verursacht er ein unglaubliches Chaos auf den Strassen von Los Angeles.
Kritik :
Der Film Crank, dessen Name deutschsprachige Rezensionisten öfters zu der Kalauer "was für ein "cranker" Film" verleitete, trägt diesen Namen definitiv zu recht. Schlicht übersetzt bedeutet "Crank" schliesslich soviel wie Spinner, und erweist sich dadurch eindeutig als sehr passende Titelwahl, denn : Selten war ein Film eine derart fiese Packung Speed, welche einfach nur verdammt viel Spass macht.
Ein auf Zelloid gebrannter Wahnsinn, welcher mit einer zwar faden, aber bombastisch inszenierten Story aufwartet, und durch einige schon fast brillante Ideen schlichtweg das Haus rockt ! Obschon sich auch hier die Storyline gewiss auf den schon oft zitierten Bierdeckel schreiben liesse, überzeugt der Film als extrem adrenalingeladene und öfters auch sehr schwarzhumorige Speed-und Gewaltorgie, welche für den modernen Actionfan ein wahres Freudenfest entfacht. Und obwohl der Schwerpunkt des Filmes ganz klar auf dem atemberaubenden Tempo liegt, kriegt der geneigte Actionfan hier abgedrehte Stunts und Shootouts am Laufmeter. Stunts, welche grösstenteils tatsächlich von den Darstellern selber (allen voran natürlich die lebende "One-Man-Show" Jason Statham) vollführt wurden, und daher natürlich als besonders gut zu bezeichnen sind.
Ganz klar aussen vor bleibt bei Crank natürlich jede Logik sowie auch jeder noch so kleine Funken Realismus, aber in letzter Zeit bewies ja beispielweise auch der Film "Snakes on a Plane", dass sich fehlende Logik in Kombination mit guter Action durchaus problemlos goutieren lassen kann. Eine Vorgehensweise nach dem Moto "Hirn raus, DVD rein" ist hier auf jeden Fall empfehlenswert, denn nur so entfacht Crank sein schon fast am Wahnsinn leckendes, aber schlichtweg adrenalinbombenmässiges Actionfeuerwerk.
Aufgelockert wird die mitunter sehr brutale Drogenodyssee durch zahlreiche schwarzhumorige Szenen, welche Personen mit gutem Geschmack und ohne Liebe zum Trash wohl auf der Stelle mit einem Herzkasper zu Boden gehen lassen dürften. In solchen Szenen kann es schon einmal vorkommen, dass Statham einem Taxifahrer aus dem Nahen Osten mit den Rufen „Al Quaida“ eine Horde patriotischer Greisinnen auf den Hals hetzt oder gar, in der Hoffnung auf einen weiteren, lebenswichtigen Adrenalinschub, in aller Öffentlichkeit seine Freundin flachzulegen versucht. Diese Szenen fügen sich aber derart nahtlos ins ansonsten sehr wilde Filmgeschehen ein, dass es schlichtweg verdammt viel Spass macht, Statham bei seinen Eskapaden zu beobachten !
Da Statham aufgrund seiner Vergiftung mit massiven Zeitproblemen zu kämpfen hat, fackelt er nicht lange, wenn ihn jemand auf seiner irren Reise zu seinem "Mörder" aufzuhalten versucht. Wenn Statham keuchend und sterben in Aktion tritt, kommen zum Leidwesen etlicher Goons schon mal Hände und Finger abhanden, und zahlreiche Leben erlöschen blutig im Kugelhagel. Eines der blutigen Highlights : Statham drückt einen Verfolger mit den Händen voran in eine Nähmaschine, welche konstant weiternäht (!) Sehr schmerzhaft anzusehen, aber glücklicherweise mit viel schwarzem Humor gespickt, was den kompletten Absturz in die absolute Geschmacklosigkeit geschickt verhindert. Das Crank aber einige extrem selbstzweckhafte Goreszenen bietet, und dem Hauptfigur die wohl dümmste Nebendarstellerin aller Zeiten an die Seite gestellt wurde, ist allerdings ab und zu recht schwer zu verdauen, fällt aber im Grossen und Ganzen aufgrund des deftigen Erzähltempos erst beim erneuten Ansehen des Filmes richtig störend ins Auge.
Keineswegs an den Grenzen des Geschmackslosen kratzt hingegen die schlichtweg nur als genial zu bezeichnende Inszenierungsart, welche aufgrund der HD-Technologie nicht nur extrem gut aussieht, sondern auch durch geschickte Kameraperspektiven und stilvolle Zooms quer über die ganzen Locations (inkl. Einsatz von Google Earth !) dem hypen Tempo des Filmes mehr als gerecht wird. Das Kameraobjektiv "frisst" sich praktisch durch Häuser, Fahrzeuge und sogar ab und zu durch Stathams Körper (Zoom auf sein schlagendes, beziehungsweise fast nicht mehr schlagendes Herz), und fasziniert durch ausgefallene Kameraplatzierungen wie z.b. ein Blick unter Stathams Gaspedal oder gar ein absichtlich falsch ins Bild eingefügter Untertitel. Als sehr positiv sei an dieser Stelle übrigens auch noch der Verzicht auf komplett unübersichtliche Schnittstakkatos im Stile von Saw 1,2 und 3 zu erwähnen.
Ebenfalls auf der Habenseite lässt sich auch der perfekte Soundtrack-Einsatz verbuchen, denn selten wurden derart passende, und vor allem je nach Situation auch verdammt fiese Sounds eingesetzt (ich sage nur "my achey breaky heart"). Perfekte Harmonie zwischen Bild und Sound ist ganz klar ein sehr grosser Pluspunkt von Crank !
Fazit : Crank ist ein zuweilen sehr böser, schwarzhumoriger und selbstzweckhaft brutaler Actionfilm, der aufgrund seines atemberaubenden Tempos geschickt über Logikfehler und zahlreiche weitere Schwächen hinwegzutäuschen weiss, und durch einen brillant agierenden Jason Statham einen wandelnden Pluspunkt an Bord hat. Durch sein konstant durchgehaltenes, adrenalingeladenes Erzähltempo wird dieser Film wohl konstant seinen Weg ins Herzen der Actionfangemeinde fortsetzen und sich dort wohl früher oder später zum Kultklassiker avancieren können. Ich vergebe für Crank verdiente 9/10 ersterbenden Herzen !
Originaltitel: Crank
Herstellungsland: USA
Produktionsjahr: 2006
Regie: Mark Neveldine / Brian Taylor
Darsteller: Jason Statham, Efren Ramirez, Amy Smart, Dwight Yoakam, Theresa Bennett, Jose Pablo Cantillo, Earl Carroll, Peter Choi, Ted Garcia, Michael J. Gonzalez, David T. Green u.a.
Manche Filme sind wie eine Schachtel Pralinen. Man weiß nie, was man kriegt. Diese leicht abgewandelte Weisheit der Mutter eines berühmten Tors ist für kaum einen Film so zutreffend wie für CRANK!!! Hier bekommt man alles, was den Begriff Kult verdient: Schräge Figuren, wahnwitzige Komik, ungebremste Gewaltausbrüche, schräge Sprüche, absurde Situationen und Tempo, Tempo, Tempo ... Crank ... dieser Begriff steht sowohl für die Kurbel als auch für den Miesepeter bzw. einen leicht reizbaren Menschen. Und beides passt zu dem Film wie die Faust aufs Auge!
Denn Chev Chelios, ein Auftragskiller im Dienste eines riesigen Verbrechersyndikats, ist ein leicht reizbarer Mensch und das nur, weil er seinen Adrenalinhaushalt beständig ankurbeln muss! Warum? Nun, Chev hat im Auftrag seiner Syndikatsbosse einen Chinesen namens Don Kim über den Jordan geschickt, erwiesen sich doch die Chinesen als gefährliche Konkurrenz für Chevs Auftraggeber. Seltsamerweise gefällt seinen Bossen die Art und Weise, wie Chev den Auftrag erfüllte, nicht und sie wollen ihn tot sehen! Also spritzt man dem bewusstlos geschlagenen Chev ein Gift namens Bejing Cocktail - ein synthetisches, hochwirksames Gift. Als Chev aus seiner Ohnmacht erwacht, findet er in seinem Wohnzimmer eine DVD, auf der ihm ein Handlanger seiner Chefs verkündet, dass er in spätestens 60 Minuten tot sein wird.
Als ziemlich dumm für seine Auftraggeber erweist sich die Tatsache, dass Chev nun nicht zusammensinkt und vor sich hin jammert, bis er tot ist. Nein, er zertrümmert erst einmal seine eigene Wohnung und hetzt los! Es muss doch einen Ausweg geben! Ein Telefonat mit seinem "Hausarzt" bringt eine vorläufige Lösung: Chev muss einfach nur in Bewegung bleiben und möglichst viel Adrenalin produzieren, dann wird die Wirkung des Giftes unterdrückt und Chev bekommt so die Gelegenheit, offenstehende Rechnungen zu begleichen und eventuell ein Gegengift zu beschaffen ...
Auf diesem "Feldzug" serviert uns Crank ganz nebenbei die coolste Motorradfahrszene (inklusive nacktem Arsch von Chev), die coolsten Krankenhauskittelszenen, die schrägste Pimperszene, die coolste Autoparkszene (ich sage nur Rolltreppe ... ein gigantischer ÜberLOLer) und den coolsten Abgang eines Helden, der kurz darauf vollkommen überzogen gebrochen wird. All das macht eines vollkommen klar: Crank ist Adrenalin pur, ein Trip, eine gigantische Achterbahnfahrt und wie Speed auf Speed. Klar, ernst nehmen kann man das zu keiner Sekunde, nur, warum sollte man(n) das? Crank will eine Farce sein und Crank ist genau das geworden. Hier fährt der Held während eines Telefonates durch die Schaufenster eines Ladens, der Gesprächspartner fragt ihn, was denn los sei und Chev antwortet: Ich fahre gerade durch eine Shopping Mall. Reaktion des Gegenübers: Aha ...! Geht's noch cooler? Wohl kaum. Natürlich werden viele die dünne Story kritisieren und im Grunde ist da auch nicht viel, was Crank zu erzählen hätte. Doch dieser eine schnelle Film mit dem Bus, der zu explodieren droht, wenn er etwas langsamer als 80 km/h wird, hat doch auch keine Geschichte und es hat keinen gejuckt. Warum? Weil der Film schnell war und keine Zeit zum Nachdenken ließ. Und nun ist da Crank. Wer während des Filmes auch nur einen klaren Gedanken fassen kann, hat meine volle Bewunderung verdient. Hier werden keine Gefangenen gemacht, gibt es keine Verschnaufpause, bringt ein kleiner Twist zusätzliche Bewegung ins Spiel und ist der Held wirklich AUSSCHLIESSLICH in Bewegung. Es gibt keine Charaktermomente, kaum erklärende Einlagen, keine Entwicklung der ins Groteske übersteigerten Figuren, einfach nur Adrenalin in Filmform.
Und zwar nicht nur, was die Handlung angeht. Crank ist auch technisch pures, filmgewordenes Adrenalin! Splitscreens, wilde Zooms, Reißschwenks, Zeitraffer- und Zeitlupeneinstellungen, schrägste Perspektiven, Unschärfeeffekte, Variationen hinsichtlich der Kontrastwerte und der Farbsättigung, Detailaufnahmen a la CSI (das Herz ist dabei das Hauptobjekt des Kamerasuchers), optische Verzerrungen, die Chevs Wahrnehmung wiedergeben, ja sogar Google Earth wird erstmals intelligent in einen Film eingebunden und und und. Die Regisseure Brian Taylor und Mark Neveldine fahren alles auf, was man an filmischen Mitteln zu kennen meint. Dieses Bombardement mit schieren Stilwillen wirkt am Anfang ein wenig anstrengend, weil man dank einer subjektiven Kamerafahrt im "Smack My Bitch Up" Prodigyvideostyle recht unvermittelt damit überfahren wird und vermutlich noch nicht ganz auf das Tempo eingestellt ist, das gleich eingeschlagen wird. Mit zunehmender Laufzeit merkt man aber, dass dieser überbordende Einsatz verschiedenster Filmtechniken gerade hier absolut passend ist. Die musikalische Untermalung des wilden Treibens ist einfach herrlich: Hat Chev Herzprobleme, ertönt schon mal Garth Brooks und singt uns eine Weise, in der er davon berichtet, dass es ihm fast das Herz zerbräche, und dreht Chev daraufhin an der Adrenalinschraube, knüppelt ein wilder Mix aus Indie- und Punkmusik den Takt dazu.
Dennoch ist dies einzig und allein die Show von Jason Statham. Wie ein Stier bahnt er sich seinen Weg durch Passanten, fängt inmitten einer Übermacht an Schwarzen mit rassistischen Sprüchen eine Prügelei an, degradiert einen Polizisten zum Hund, lässt sich Elektroschocks verpassen, rennt mit einer Riesenerektion durch die Stadt, hat für jeden Bad Ass einen passenden, hinterfotzigen Spruch drauf und ist einfach nur the coolest Motherfucker in town. In jeder Situation. Er reißt den Film vollkommen an sich und gibt ihn keinen Augenblick wieder her. Dabei dominiert er den Film noch mehr als seine Transporterstreifen und er schafft es alleine aufgrund seines Charismas und seines Auftretens mühelos, seinem Chev eine Grundsympathie angedeihen zu lassen, die den Zuschauer vollkommen für sich einnimmt. Schauspielerisch muss Statham dabei gar nicht viel machen. Es geht darum Präsenz zu zeigen und um eine unheimliche physische Fitness. Über Beides verfügt Statham und Beides reicht hier! Dagegen kommt auch kein anderer Darsteller an. Amy Smart ist meganiedlich, keine Frage, ihre Rolle ist aber das ideale Beispiel für die "Probleme" der anderen Figuren: Sie soll einen naiven und eher passiven Love Interest geben und GENAU DAS macht sie dann auch. Zwar kann Amy in zwei Szenen diese Eigenschaften ihrer Figur konterkarieren, ansonsten kann sie aber nicht gegen ihren schwachen Charakter vom Reißbrett anspielen. Und genau so ergeht es den anderen Figuren: Sie sind gnadenlos überzeichnete Klischeefiguren, haben im Gegensatz zu Amy Smart aber nicht ein einziges Mal die Chance, ihre Figurenzeichnung aufzubrechen. Und damit sind sie entweder ein echter Kumpel des Helden oder sein ärgster Feind. Auch das könnte man dem Film negativ anlasten ... man könnte ;-).
Doch der Film gibt zu keiner Sekunde vor, das Genre in irgendeiner Weise neu definieren zu wollen, eine ausgeklügelte Story lancieren zu wollen oder wahrhaftige Charaktere entwerfen zu wollen. Crank wollte Tempo ohne Ende auf die Leinwand wuchten und quasi Adrenalin visualisieren und genau das macht Crank auch. Und nebenbei mutiert er zu einem der witzigsten und politisch unkorrektesten Filme des laufenden Filmjahres, der so herrlich absurde Momente generiert, wie man sie noch nie gesehen hat und vermutlich auch nie erwartet hätte. Crank ist eine wie geschmiert laufende Unterhaltsmaschine ... Crank ist Fun, Tempo und Action pur ... Crank ist ein Riff ... Crank ist ... Crank
In diesem Sinne:
freeman
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Sir Jay merkt an:
Morgens, halb 10 in L.A.
Chev Chelios steht auf, hat einen brummenden Schädel und ist absolut nicht in der Verfassung für ein kleines Knopers.
Was ist passiert?
Eine Begrüßungs-DVD mit der freundlichen Aufschrift „Fuck You“ soll Klarheit schaffen.
Der Inhalt bringt alles ans Tageslicht. Ricky Verona und sein Bruder haben Chev eine über den Schädel gebraten und ihm anschließend ein chinesisches Gift injiziert.
Wenn sich dieses erstmal im Körper festgesetzt hat ist er Dead Meat.
Chev, beeing one hell of a guy, kann das nicht auf sich sitzen lassen, und muss mit Ricky zumindest abrechnen, bevor er abkratzt, doch die Zeit drängt, das Gift fängt an zu wirken, und ihm bleibt nur noch etwa eine Stunde bis er tot ist. Es sei denn, er kann das Gift verlangsamen indem er in ständiger Bewegung bleibt und sich immer wieder Adrenalinstöße verabreicht PUNKT
Das ist die Story; simpel, primitiv platt und genauso ideal genial für einen frischen kurzweiligen straighten Actioner, welcher sogar einige Inspirationen aus der Welt der Videospiele zeigt.
Bereits der Auftakt erinnert an den N64-Klassiker „Conker’s Bad Fur Day“. In beiden Fällen hat man einen Protagonisten, der Anfangs ziemlich am Arsch ist und nur noch ein direktes Ziel verfolgt. Auf dem Weg dorthin passieren die verrücktesten und absurdesten Sachen, ein Tag wie kein anderer, ein richtiger stressiger Scheißtag!
Level 1 – What the fuck is going on?!
Die DVD abgecheckt, und gleich mit dem Auto losgedüst, um den Doc des Vertrauens zu kontaktieren, doch dieser ist temporary not available. Chev wird immer müder und sieht die Welt mit Twisted eyes, doch intuitiv kommt ihm die Lösung; er muss hochaktiv bleiben, umd der Wirkung zu wiederstehen!
Level 2 – Rawkin’ in da Hood!
Nach ein paar frustrierten Anrufen kommt der Held in „Orlando’s Hood“ an, jedoch nicht um zu batteln, sondern um herauszufinden wo Ricky Veronna ist.
Dass ihm ein dutzend wütend-guckender „Niggaz“ Knarren an den Schädel halten, stört ihn wenig. Und nachdem er ein paar Gramm Koks inhaliert hat, kriegt auch der nächstbeste Gangsta eine Kopfnuss, und schon ist Chev auch wieder verschwunden.
Level 3 – Crazy Taxi
Der Doc wurde endlich erreicht, und sagt was Sache ist; Chev braucht jede Menge adrenalinfördernde Mittel, die ihn auf Trab halten, und er solle ja nicht stehen bleiben.
Eine Maßnahme, die Chev ernst nimmt, und durch das örtliche Shopping Mall durchrast.
Dort das Auto geschrottet, geht es zu Fuss weiter; wer im Weg steht wird umgerempelt, und wer das Taxi wegschnappt, wird wie in GTA einfach herausgeworfen.
Laute Musik und dazugehöriger Headbanger sind vorübergehender Speed-Ersatz.
Bonus Level – Freeshopping
Die nötige Bonusrunde für den Helden. An einer Tankstelle wird unter Zeitdruck eine ganze Menge Healthpoints und Powerups wie Red Bull und Blaster Fuel eingesackt, um für die nächsten Level auszusorgen. Ein Strauß Blumen für die Freundin wird auch noch mitgenommen.
Level 4 – Ricky’s Bro
Im chinesischen Restaurant trifft Chev auf den ersten Endgegner, der Bruder von Ricky.
Mit einem Hackbeil hackt Chev diesem den Arm ab, fragt ihn wie verflucht geil das doch war und schießt ihm schließlich mit dessen Knarre in den Schädel.
Stage clear: 10.000 Points!
Level 5 – In the Hospital
Epinephrin kriegt der gute dort nicht ohne Weiteres, also stibitzt er sich alternativ das Nasenspray, und dröhnt sich damit voll. Doch damit nicht genug, er kleidet sich als Patient, und holt sich vom Arzthelfer eine ordentliche Dosis Elektroschock ab. Uh, den Kick brauchte er noch.
Level 6 – Way to Eve
Energiegeladen und mit Dauerständer rennt Chev durch die Stadt, klaut einem dämlichen Bullen das Motorrad, vollführt einige waghalsige Kunststücke darauf, und landet schließlich auf der Fresse. Mit neuem Outfit (woher auch immer geklaut) geht’s nun zu „Eve’s Apartment“
Level 7 – A pain in the ass
Eve muss aus der Wohnung geschafft werden, da jeden Moment die Killer auftauchen könnten. Doch diese lässt sich nirgends wegschleppen, denn in ihren 4 Wänden herrschen weitaus schlimmere Zustände. Die Uhrzeit auf der Microwelle stimmt nicht, und wenn Chev das nicht gleich fixt geht sie nirgends hin.
Nach getaner Arbeit ist auch schon wieder der nächste Adrenalinschub nötig, also rein mit der Hand in den Waffeleisen.
Ohne dass Eve etwas merkt, verkloppt Chev auf machohafte Art und Weise die Bad Guys von draußen, und verschwindet mit Eve Richtung chinesisches Restaurant.
Hier klären sich einige Plotpoints, denn Chev ist gar kein Videospielprogrammierer, in Wirklichkeit ist er Auftragskiller, der nun aussteigen wollte.
Diesen Blödsinn kauft ihm Eve nicht ab und will verschwinden, doch Chev’s Herz lässt nach, er braucht wieder was zu tun, und diesmal ist Eve mit von der Partie.
Es vollzieht sich völlig hemmungsloser Sex auf offener Straße, ganz zum Staunen der umherstehenden Asiaten.
Level 8 – Time to kill
Nun gehts ans eingemachte. Chev trifft in der Lager halle ein, und mischt kräftig auf. der Gunfight erstreckt sich über mehrere Etagen des Gebäudes und schließt an eine hübsche kleine Autoverfolgungsjagd an. Das Adrenalin das Chev dabei benötigt, besorgt ihm Eve mit einem Blowjob.
Level 9 – Final Bout
Das Spiel neigt sich dem Ende zu. Chev trifft im Hauptquartier von Carlito ein, wo sich auch Verona aufhält. Hilfe bekommt er von den Triaden, dessen Boss Chev sein Leben verdankt. Die Leute beballern sich heftig mit Bleikugeln und bewerfen sich mit Granaten.
Das Finale gelangt an seinen Höhepunkt mit Chev und Verona, wie sie sich „an“ einem fliegenden Helicopter prügeln und schließlich beide hinunterfallen.
Letzte Chance zum töten.
In der Luft verdreht Chev Ricky’s Hals, und fühlt sich nur noch einer letzten Aufgabe verpflichtet.
Eve anrufen!
„Heute abend werde ich nicht nachhause kommen“
BOOM
Game Over
Gemischte Gefühle tummeln sich in mir, denn nicht mit allem, was der Film bot konnte ich mich anfreunden.
Auf der einen Seite haben wir einen der kurzweiligsten, temporeichsten und draufgängerischsten Männerfilme seit langem, auf der anderen Seite ist der Film aber auch strohdoof, auffällig unrealistisch und krank bis übertrieben.
Genau das wollte der Film aber auch sein; durch und durch mit coolen und witzigen Szenen unterhalten.
Nur leider konnte nicht alles von dem Gebotenen auch mich begeistern.
Freunde des guten Geschmacks sollten den Film in ihrer schwarzen Liste eintragen.
Gute, freundliche Manieren braucht man von allen Beteiligten, besonders dem Hauptcharakter nicht erwarten.
Jason Statham ist ja ein sehr charismatischer Schauspieler, und sicherlich das beste, was der Filmindustrie seit Bruce Willis passiert ist; seine Paraderolle des Transporters hat bereits Kultcharakter, denn schließlich war seine Darbietung knallhart und symphatisch zugleich.
Hier jedoch verkommt er durch den Umstand eine Wilde Bestie zu sein, zu einem sehr unsymphatischen Anti-Helden, der in seinem Rachefeldzug und ständiger Suche nach dem nächsten „Kick“, vor keiner waghalsigen oder sehr unfreundlichen Aktion zurückschreckt.
Denn einen nervigen Taxifahrer aus dem Cab zu werfen und ganz laut „Allkaida“ rufen, was sämtliche ruhig Tee-schlürfende Café-Besucher von den Hockern reißt, um diesen Arme und Beine zu brechen, ist eine ziemlich geschmacklose Idee, die sich bei mir nicht sonderlich beliebt macht.
Leute die im Weg sind, werden angerempelt, Leute die von der Seite nerven (wie etwa ein Kassierer, der Kohle sehen will) werden auf den Boden geworfen und mit der Knarre am Kopf bedroht.
Und wenn Statham irgendwann mit Mega-Ständer durch die Stadt läuft konnte ich bereits erahnen, worauf das hinausläuft.
Ein Arsch-Fick auf offener Straße vor vielen Leuten.
Dieser pubertäre Einfall sorgt zwar für offene Augen, aber auch für schüttelnde Köpfe.
Zwar konnte ich mich über dieses knallharte, obermachohafte völlig hemmungslose Vorgehen immer wieder belustigen, doch es hinterlässt einen faden Beigeschmack, denn wirklich toll fand ich das nun auch nicht.
Alle anderen aber dürften ihre helle Freude an diesem Spass haben.
Denn die beiden MTV-Videoclip Filmer Neveldine und Taylor legen von Anfang an ein hohes Tempo vor, zeigen wilde Charaktere, in nett bearbeiteten Szenen, wie kurzen Freeze Frames, und darauf folgenden „beschleunigten“ Szenen; ein Zusammenspiel, welches vor allem mit der rockigen musikalischen Begleitung für richtig Stimmung sorgt, und damit auch in den Actionlosen Szenen mitreißt, denn irgendwas passiert immer, und seien auch bloß Strafzettel, die am Wagen verteilt werden.
Kommt es dann mal zu Action kann man auch nicht meckern. Es wurde professionell und knackig inszeniert, auch wenn das Gebotene sicherlich nie zum Olymp der Actionhighlights dieses Jahrtausends zählen wird.
Das hohe Tempo und der draufgängerische, schlechtgelaunte Statham mit seinen Red Bull’s, Pillen und lebensgefährlichen Ideen als permanentes Lebenserhaltungssystem hält 85min lang bei der Stange und lässt keine Langeweile aufkommen.
Wenn der Film zu Ende ist, darf man sich über dämliche, geschmacklose oder politisch sowie moralisch inkorrekten Szenen ärgern, doch gelangweilt hat man sich dabei ganz sicher nicht.
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Herzfresser debütiert in unserem Forum als Rezensent wie folgt:
Inhalt :
Chev Chelios entschliesst sich seinen Job als Auftragskiller an den Nagel zu hängen, um mit seiner Freundin Eve ein neues Leben zu beginnen. Doch er hat die Rechnung ohne seinen alten Arbeitgeber gemacht, und so erwacht er eines Morgens mit einer Dosis Gift in seinem Körper, das unweigerlich innerhalb von einer Stunde zum Tode führen wird. Die einzige Möglichkeit seine Frist zu verlängern, ist den Adrenalinkick nach dem nächsten zu erleben, und somit das Gift daran zu hindern bis zu seinem Herzen zu gelangen. Um sein Leben und das von Eve zu retten, macht er sich auf die Suche nach dem GegenmitteI und verursacht er ein unglaubliches Chaos auf den Strassen von Los Angeles.
Kritik :
Der Film Crank, dessen Name deutschsprachige Rezensionisten öfters zu der Kalauer "was für ein "cranker" Film" verleitete, trägt diesen Namen definitiv zu recht. Schlicht übersetzt bedeutet "Crank" schliesslich soviel wie Spinner, und erweist sich dadurch eindeutig als sehr passende Titelwahl, denn : Selten war ein Film eine derart fiese Packung Speed, welche einfach nur verdammt viel Spass macht.
Ein auf Zelloid gebrannter Wahnsinn, welcher mit einer zwar faden, aber bombastisch inszenierten Story aufwartet, und durch einige schon fast brillante Ideen schlichtweg das Haus rockt ! Obschon sich auch hier die Storyline gewiss auf den schon oft zitierten Bierdeckel schreiben liesse, überzeugt der Film als extrem adrenalingeladene und öfters auch sehr schwarzhumorige Speed-und Gewaltorgie, welche für den modernen Actionfan ein wahres Freudenfest entfacht. Und obwohl der Schwerpunkt des Filmes ganz klar auf dem atemberaubenden Tempo liegt, kriegt der geneigte Actionfan hier abgedrehte Stunts und Shootouts am Laufmeter. Stunts, welche grösstenteils tatsächlich von den Darstellern selber (allen voran natürlich die lebende "One-Man-Show" Jason Statham) vollführt wurden, und daher natürlich als besonders gut zu bezeichnen sind.
Ganz klar aussen vor bleibt bei Crank natürlich jede Logik sowie auch jeder noch so kleine Funken Realismus, aber in letzter Zeit bewies ja beispielweise auch der Film "Snakes on a Plane", dass sich fehlende Logik in Kombination mit guter Action durchaus problemlos goutieren lassen kann. Eine Vorgehensweise nach dem Moto "Hirn raus, DVD rein" ist hier auf jeden Fall empfehlenswert, denn nur so entfacht Crank sein schon fast am Wahnsinn leckendes, aber schlichtweg adrenalinbombenmässiges Actionfeuerwerk.
Aufgelockert wird die mitunter sehr brutale Drogenodyssee durch zahlreiche schwarzhumorige Szenen, welche Personen mit gutem Geschmack und ohne Liebe zum Trash wohl auf der Stelle mit einem Herzkasper zu Boden gehen lassen dürften. In solchen Szenen kann es schon einmal vorkommen, dass Statham einem Taxifahrer aus dem Nahen Osten mit den Rufen „Al Quaida“ eine Horde patriotischer Greisinnen auf den Hals hetzt oder gar, in der Hoffnung auf einen weiteren, lebenswichtigen Adrenalinschub, in aller Öffentlichkeit seine Freundin flachzulegen versucht. Diese Szenen fügen sich aber derart nahtlos ins ansonsten sehr wilde Filmgeschehen ein, dass es schlichtweg verdammt viel Spass macht, Statham bei seinen Eskapaden zu beobachten !
Da Statham aufgrund seiner Vergiftung mit massiven Zeitproblemen zu kämpfen hat, fackelt er nicht lange, wenn ihn jemand auf seiner irren Reise zu seinem "Mörder" aufzuhalten versucht. Wenn Statham keuchend und sterben in Aktion tritt, kommen zum Leidwesen etlicher Goons schon mal Hände und Finger abhanden, und zahlreiche Leben erlöschen blutig im Kugelhagel. Eines der blutigen Highlights : Statham drückt einen Verfolger mit den Händen voran in eine Nähmaschine, welche konstant weiternäht (!) Sehr schmerzhaft anzusehen, aber glücklicherweise mit viel schwarzem Humor gespickt, was den kompletten Absturz in die absolute Geschmacklosigkeit geschickt verhindert. Das Crank aber einige extrem selbstzweckhafte Goreszenen bietet, und dem Hauptfigur die wohl dümmste Nebendarstellerin aller Zeiten an die Seite gestellt wurde, ist allerdings ab und zu recht schwer zu verdauen, fällt aber im Grossen und Ganzen aufgrund des deftigen Erzähltempos erst beim erneuten Ansehen des Filmes richtig störend ins Auge.
Keineswegs an den Grenzen des Geschmackslosen kratzt hingegen die schlichtweg nur als genial zu bezeichnende Inszenierungsart, welche aufgrund der HD-Technologie nicht nur extrem gut aussieht, sondern auch durch geschickte Kameraperspektiven und stilvolle Zooms quer über die ganzen Locations (inkl. Einsatz von Google Earth !) dem hypen Tempo des Filmes mehr als gerecht wird. Das Kameraobjektiv "frisst" sich praktisch durch Häuser, Fahrzeuge und sogar ab und zu durch Stathams Körper (Zoom auf sein schlagendes, beziehungsweise fast nicht mehr schlagendes Herz), und fasziniert durch ausgefallene Kameraplatzierungen wie z.b. ein Blick unter Stathams Gaspedal oder gar ein absichtlich falsch ins Bild eingefügter Untertitel. Als sehr positiv sei an dieser Stelle übrigens auch noch der Verzicht auf komplett unübersichtliche Schnittstakkatos im Stile von Saw 1,2 und 3 zu erwähnen.
Ebenfalls auf der Habenseite lässt sich auch der perfekte Soundtrack-Einsatz verbuchen, denn selten wurden derart passende, und vor allem je nach Situation auch verdammt fiese Sounds eingesetzt (ich sage nur "my achey breaky heart"). Perfekte Harmonie zwischen Bild und Sound ist ganz klar ein sehr grosser Pluspunkt von Crank !
Fazit : Crank ist ein zuweilen sehr böser, schwarzhumoriger und selbstzweckhaft brutaler Actionfilm, der aufgrund seines atemberaubenden Tempos geschickt über Logikfehler und zahlreiche weitere Schwächen hinwegzutäuschen weiss, und durch einen brillant agierenden Jason Statham einen wandelnden Pluspunkt an Bord hat. Durch sein konstant durchgehaltenes, adrenalingeladenes Erzähltempo wird dieser Film wohl konstant seinen Weg ins Herzen der Actionfangemeinde fortsetzen und sich dort wohl früher oder später zum Kultklassiker avancieren können. Ich vergebe für Crank verdiente 9/10 ersterbenden Herzen !