Gestern mal Lust gehabt und "Rise of an Empire" zusammen mit dem "ersten Teil" "
300" gesehen. Zack Snyder's visuell überragende, inhaltlich aber auch aus heutiger Sicht mehr als fragwürdige Veranstaltung kommt bei mir nicht mehr über knappe
hinaus. Sieht man aber auch einmal über die fragwürdigen Tendenzen hinweg, ermüdet das schier endlose Gemetzel relativ schnell.
Entsprechend war meine Erwartungshaltung zu "
Rise of an Empire" auch eingependelt, doch ich muss nun sagen, dass mir dieser Film in der Summe ziemlich gut gefallen hat. Sicherlich gibt es immer noch ähnliche Kritikpunkte, so ist die - vor allem in diesem Film - Darstellung der Gewalt mit ihrer comichaften Überspitztheit, welche sich darin suhlt, abgeschlagene Köpfe oder Gliedmaßen in Großaufnahme und Super-Slow-Motion zu präsentieren, noch genau so fragwürdig wie die Motivation aller Beteiligten, unter den gegebenen Umständen in den Freitod zu ziehen. Nichtsdestotrotz schafft man es hier, gerade in den ersten Minuten, Zack Snyders Vehikel einen geeigneten Rahmen zu geben. Desweiteren wird versucht, die Situation etwas ambivalenter zu gestalten, indem immer wieder kleine Prisen von Hinterfragungen der Aktionen seitens der Spartaner eingestreut werden. Gerade weil die Wurzel des Übels auf einer Aktion eines einzigen Spartaners beruht. Auch der Perspektivwechsel hin zur Seite der Perser, bei der vor allem die Kampfamazone Eva Green mit ihrer ausgelassenen Performance beeindruckt, bringt deutlich mehr erzählerischen Raum in die schmalspurige Geschichte, welche einmal mehr ihren "David-gegen-Goliath"-Kniff ausreizt. Und dann sind da natürlich noch die Kampfsequenzen, die denen aus "300" deutlich überlegen sind. Zwar wird hier inszenatorisch nur kopiert, doch wie hier Schiffe aufeinander prallen, Schwerter und Blutspritzer in Slow-Motion durch die Lüfte preschen und sogar ein Pferd sich eiskalt seinen Weg durch Feuer hinweg über mehrere Schiffe bahnt, ist schon großes Actionkino, und weit davon weg, in irgendeiner Weise eintönig zu wirken.
So positiv das alles auch klingen mag und der Unterhaltungsfaktor immens hoch ist, inhaltlich sollte man die Chose besser nicht hinterfragen. Gerade wenn alles so comichaft überspitzt dargestellt ist, nimmt man tendenziell faschistoide Tendenzen viel schneller an, als wenn diese nüchtern präsentiert werden. Für viele Menschen mag dieser Film lächerlich sein, für das Massenpublikum mag sich hieraus aber schnell die Grundlage für falsche Interpretationen begründen.